39.Tag (nach Greifswald)
22.6.
Auch wenn es noch so schön ist, wir wollen weiter: quer über den Bodden Richtung Greifswald. Nach 20min kann der Motor aus. Mit meist über 8kn segeln wir hoch am Wind. Der kommt heute aus SO mit 6 bis 10kn, der Himmel blau, 22°C LT, 19°C WT. Nach reichlich 3h ist der Einfahrtsbereich zur Ryck erreicht, es ist flach außerhalb der Fahrrinne, d.h. Segel bergen und Motor an. Das Sperrwerk ist auf Rot geschaltet, man kann zwar nicht erkennen warum, deshalb ist davor kreiseln notwendig. 12:40 Uhr sind wir im Stadthafenbereich von Greifswald-Wiek fest. Die über 2sm ins Zentrum von Greifswald und das Warten auf das Öffnen der Klappbrücke wollten wir uns nicht antun.
Das Segeln (19sm) hat heute wieder Spaß gemacht, besonders weil es für Jockel einige „Gegner“ gab.
Mittagessen an Bord, dann Pause und dann baut Jörg die kaputte Heckdusche aus und eine neue ein – eine ziemlich anstrengende Beschäftigung. Hillu fährt mit dem Bus nach Greifswald, das dortige Zentrum und den Museumshafen ansehen. Im Vergleich zu Stralsund ist hier noch viel zu tun, an den Kirchen wird saniert, eine Reihe von Häusern d noch sanierungsbedürftig.
Herausragend ist der in Norddeutschland in Größe und Gestalt einzigartige Marktplatz. Am Markt befindet sich das aus dem 13. Jahrhundert stammende gotisch-barocke Greifswalder Rathaus. Architekturhistorisch besonders bedeutend sind die beiden mittelalterlich-hanseatischen Bürgerhäuser Markt 11 und 13 im Stil der Backsteingotik.
Im Museumshafen Greifswald, direkt am Ryck in der Innenstadt gelegen, werden historische Schiffe restauriert, gepflegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Fangenturm ist der Hafenmeister zu finden.
Die größten Sakralbauten sind die weithin sichtbaren drei großen gotischen Backsteinkirchen. Der Dom St. Nikolai (erbaut um 1263) ist ein Wahrzeichen der Stadt, er ist die Haupt- bzw. Bischofskirche des der Nordkirche (im Inneren eher schlicht gestaltet), St. Marien – im Volksmund auch Dicke Marie genannt – ist die älteste der drei großen Stadtkirchen (um 1260 errichtet). St. Jacobi (1280) liegt am westlichen Rand des Stadtkerns und ist die kleinste der drei Hauptkirchen.
Das barocke Hauptgebäude der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald liegt ebenfalls auf meinem Besichtigungsweg.
Die seewärtigen Stadtteile Wieck und Eldena haben sich aus früheren Fischerdörfern entwickelt und ihren kleinteiligen maritimen Charakter bewahren können. Das 1199 gegründete ehemalige Kloster Eldena ist ein Motiv des romantischen Malers Caspar David Friedrich, der in Greifswald geboren wurde. Die historische Wiecker Holzklappbrücke verbindet die Nord- mit der Südseite des Flusses Ryck und ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
Abends ein Spaziergang durch Wiek, vorbei an dem Sperrwerk gegen Hochwasserfluten, zur Mündung des Flusses und den schönen reetgedeckten Häusern im Ort.