51. Tag (nach ChristiansÖ)
4.7.
Nach dem Lesen der Wettervorhersage neue Planung: Eigentlich wollten wir an der schwedischen Südküste entlang, dann nach Gedser und von dort nach Warnemünde. Da in den nächsten Tagen Westwind vorausgesagt wird, wollen wir lieber zuerst Richtung Süden segeln, d. h. ChristiansÖ ist das heutige Ziel.
Der Tag heute wurde aber leider nicht unser Bester. 12 bis 14kn waren angesagt, die waren es auch am Anfang. Dazu stark bewölkt und relativ kalt (16°C). Hoch am Wind mit einem Schrick in den Schoten segeln wir mit je 1x gerefftem Groß und Fock einen Kurs von 200°. Bald nimmt der Wind auf über 20kn zu, also Groß 2x reffen.
13:45Uhr: Die Sicherungsnähung am Knoten für den Großfallschäkel hat sich durch Schamfielen zerstört, dadurch ist der Knoten aufgegangen, das Großfall in den Mast gerutscht und das Großsegel runtergekommen. Nur mit Fock zu segeln war wegen der steilen und hackigen Welle nicht möglich. Es mussten Schäden am Mast befürchtet werden. Deswegen haben wir auch die Fock gestrichen und sind mit dem Motor gegen die Welle gefahren. Damit wir einigermaßen vorwärts kommen, haben wir den Motor auf 2500 bis 3000 Umdrehungen eingestellt, das Boot ist dabei mächtig in die Wellen gestaucht und wir waren froh, nach 3h ChristiansÖ erreicht zu haben. In Lee von der Insel waren die Wellen etwas kleiner, so dass wir zumindest das Boot zum Anlegen vorbereiten konnten. Das Einfahren in den Hafenbereich war nochmal knifflig, das Anlegen ins Päckchen war kein Problem. 55sm waren es insgesamt, wegen des Segelschadens mussten wir 18sm mit dem Motor fahren.
Dann hatten wir doch noch Glück. Unser Bootsnachbar hat sich bereit erklärt, Jockel in den Mast hoch zu kurbeln. Ines hat dabei mitgeholfen. Die Großschot muss neu eingefädelt werden, das hat natürlich seine Zeit gedauert, so dass Jörg ziemlich lange oben gehangen hat. Aber der Erfolg zählt, die Großschot ist repariert und wir können morgen wieder segeln! Noch ein Gläschen zum Dankeschön bei unseren Nachbarn, dann ist es auch genug für heute.