58. Tag (Hafentag in Stettin)

11.7.
Hafentag in Stettin: Jörg fährt mit dem Bus nach Berlin. Wir beiden Mädels nehmen uns die Altstadt von Stettin vor. Vorbei an der Johanniskirche geht es bergauf zur Jakobi-Kathedrale. Sie wurde von den Bürgern der stolzen Hansestadt nach dem Vorbild der Lübecker Marienkirche errichtet. Die dreischiffige Hallenkirche war sehr reich ausgestattet. Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs hatten einen Einsturz des damals 119 Meter hohen Turms und große Schäden am Kirchenschiff zur Folge. Die Kirche wurde wiederaufgebaut, die Nordwand erhielt dabei eine moderne Fassade im Stil der 1950er Jahre. Zuerst fahren wir mit dem Fahrstuhl auf den Turm, eine schöne Aussicht über die Sehenswürdigkeiten, die wir noch besuchen wollen.

Dann die Kirche von innen, besonders interessant die nach vorn stehenden Orgelpfeifen, die Bleiglasfenster, die verschiedenen Kapellen,….

Nächstes Ziel das Schloss der Herzöge von Pommern. Erst in den 1980er Jahren wurde es im Stil der Renaissance rekonstruiert. Das Schloss liegt an der nordöstlichen Ecke der Altstadt, besitzt einen großen, quadratischen und einen kleineren, länglichen Hof sowie zwei Türme und fungiert jetzt als Kulturzentrum. Interessant die Turmuhr am Südflügel, sie hat eine Höhe von 7m und informiert auch über die Monatstage und Mondphase.

Dann vorbei an der Neuen Philharmonie (in 3 Jahren!!! fertiggestellt)- heute leider geschlossen- Richtung Oder.
Nördlich der Altstadt entstand von 1902 bis 1921 das bekannteste Bauensemble Stettins, die Hakenterrasse. Drei monumentale Großbauten stehen an dieser Uferstraße: die Seefahrthochschule, das Stadtmuseum (heute Theater und Meeresmuseum) sowie das Gebäude der Regierung von Pommern, das heute als Sitz der Wojewodschaft Westpommern weiterhin seiner ursprünglichen Funktion dient. Die flussseitige Straßenseite schmücken zwei Jugendstilpavillons und eine große Freitreppe zum tiefer liegenden Fluss.

Mein Weg führt mich zum Einkaufszentrum und dort zum Friseur, meine Haare mussten unbedingt verkürzt werden.

Dann zur Hakenterrasse abwärts und über die Lange Brücke mit schöner Sicht auf die Marina zurück zum Boot. Heute sind wir bei der Hitze genug gelaufen. Abends drehen wir nur eine kleine Runde im Marina-Gelände. Es sieht noch einiges unfertig aus. Am Längssteg sind keine Klampen zum Festmachen vorhanden. Die Duschen in der Fußgängerbrücke scheinen auch von Leuten projektiert zu sein, die sich nie in solch einer Dusche duschen – keine Bank, Wasser läuft nicht ab. Im Hauptgebäude sind die Sanitäranlagen zu, da sie sonst von den anderen Touristen benutzt werden, weil keine Scanner vorhanden sind. Und citynah ist auch geschmeichelt, schöne Sicht zwar, aber man muss mindestens 20min laufen, um auf die andere Seite der Oder zukommen. Und keinerlei Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe.
Trotzdem – das Abendrot vom Boot aus macht einiges wett.