67. Tag (nach Danzig)

R20.7.   20.7.
Beim Aufwachen sehen wir nur Nebel, 8:30Uhr ist es klar, wir legen ab, LT 18°C. Nach einer Viertelstunde setzen von Groß und Fock, bei Wind aus W mit 6,5kn segeln wir raumschots mit 6kn Speed. Das Vehrkehrs-Trennungsgebiet dann im rechten Winkel, einer Fähre müssen wir ausweichen, sonst ist nicht viel los. 10:40Uhr muss unser Motor an, der Wind nimmt wie vorhergesagt auf 2kn ab. 11:15Uhr haben wir die Motlawa, die Einfahrt nach Danzig, erreicht, dann geht es noch 1h stadteinwärts, zuerst steuerbords das Kapitanat Portu, bb die Westernplatte und die Festung Danzig.

Weiter an den Werften, die Arbeit buhmt, Schiffe aus aller Herren Länder werden repariert.

Dann die Silhouette der Altstadt, die Giebelhäuser aus der Hansezeit (nach dem Krieg wieder aufgebaut), das Krantor und gegenüber die Einfahrt zur Marina Danzig. 4h haben wir für die 18sm gebraucht.

Nach Mittagessen und Pause an Bord Stadtbummel.
Danzig entwickelte sich zu einem bedeutenden Mitglied der Hanse und nahm seit 1361 an den Hansetagen teil. Das ist überall in der Stadt sichtbar.
Zuerst, um uns einen Überblick zu verschaffen, die laut Wikipedia beschriebenen wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Rechtstadt von außen. Es ist vor allem bewundernswert, wie aus der Trümmerwüste nach dem 2. Weltkrieg die Altstadt orginalgetreu wiederaufgebaut wurde.

Wir laufen entlang der neu erbauten Marina zur Langen Brücke, über die wir zur Rechtstadt Danzig kommen. Durch das Grüne Tor zum Langen Markt.
Das Grüne Tor wurde 1571 fertiggestellt und bildet den östlichen Abschluss des Langen Marktes. Bemerkenswert ist vor allem der prunkvolle Baustil, welcher den in Osteuropa selten anzutreffenden flämischen Manierismus repräsentiert. Das Grüne Tor wirkt wie ein Schloss, es sollte einst auch eine Stadtresidenz für polnische Könige werden.

Der Lange Markt und die sich anschließende Langgasse markieren die Hauptstraße der Rechtstadt und auch den Königsweg in Danzig. Dieser Bereich ist eine reine Fußgängerzone. Hier wohnten die wohlhabendsten Bürger der Stadt.

U.a. befinden sich hier: Das Goldene Haus, auch als Speymannhaus bekannt, ist das prächtigste der alten Wohnhäuser zumindest was die Außenfassade betrifft. Es wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts gebaut und zeigt an der oberen Vorderfassade die Skulpturen von Kleopatra, Ödipus, Achilles und Antigone.
Der Artushof liegt in derselben Häuserreihe wie das Goldene Haus. Er entstand schon 1342, ab 1742 hatte die Danziger Getreidebörse hier ihren Sitz. Er präsentiert sich im Renaissancestil. An den Fenstern finden sich Skulpturen von Themistokles, Scipio Africanus, Judas Makkabäus und Marcus Furius Camillus.  Der Neptunbrunnen steht seit 1633 direkt vor dem Artushof mit Neptun als Bronzeskulptur.
Das Rechtstädter Rathaus markiert das andere Ende des Langen Marktes, von dort schließt sich die Langgasse an. Das Rathaus stammt  aus dem späten 15. Jahrhundert, 1556 brannte das ursprünglich gotische Rechtstädtische Rathaus ab, der dann folgende Neubau folgte dem Stil des Manierismus. Der 1561 aufgesetzte Turmhelm erhielt als Wetterfahne eine vergoldete Statue von Sigismund II. August. Das Wahrzeichen im Wahrzeichen ist das Uhrwerk im filigranen Turm, dessen Melodie der 37 Glocken zur vollen Stunde ertönt.
Die Sehenswürdigkeiten in der Langgasse: Das Uphagenhaus, heute ein Museum, die schmale Hausbauweise spiegelt die Bauweise aller Häuser in der Gegend gut wieder. Das Goldene Tor steht am Eingang der Langgasse, gebaut im 17. Jh., auf beiden Seiten jeweils 4 Statuen. Dahinter erkennt man schon das Vortor, das lange Zeit als Gefängnis diente, jetzt als Bernsteinmuseum genutzt wird. Hinter diesem steht dann noch das Hohe Tor, das somit den Königsweg abschließt. Das Hohe Tor war lange Zeit die Einfahrt zur Langgasse, in seiner italienischen Bauweise wurde es im 17. Jahrhundert fertiggestellt. Veränderungen gab es erst im 19. Jahrhundert (Verbreiterung der Einfahrt, Fassadenrenovierung) und es gab praktisch auch keine Schäden am Gebäude während des Zweiten Weltkriegs und danach.
Nun den gleichen Weg zurück, das fröhliche Leben und die angenehme Atmosphäre genießen. An der Uferpromenade finden wir ein nettes Restaurant mit Blick auf unser Boot, bei blauem Himmel und Sonne – was will man mehr.