69. Tag (in Danzig)

22.7.
Hafentag, heute mit 2 Zielen:
– das Europäische Solidarnosc Zentrum, eröffnet 2014, ein riesiger Neubau aus rostrotem Stahl, der in seiner Form an einen großen Tanker erinnert. Umgerechnet etwa 60 Millionen Euro hat der polnische Staat in das Museum investiert, es soll ein internationales Kultur- und Begegnungszentrum werden. Neben der Dauerausstellung gibt es eine Bibliothek, ein Forschungszentrum und Konferenzräume, hier finden auch zeitlich begrenzte Ausstellungen statt.
Die Dauerausstellung war nicht unser Ziel (wir fanden dafür unsere Sprachkenntnisse als nicht ausreichend). U.a. sollen dort die Holztafeln mit den 21 Punkten der Streikforderungen ausgestellt sein.
Vor dem Gebäude das Denkmal für die umgekommenen Werftarbeiter, die drei majestätischen Kreuze mit Ankern – Symbolen der Hoffnung – erinnern an die Opfer der blutigen Streiks der Arbeiter im Dezember 1970 (die Kreuze haben eine Höhe von 42 Meter und wiegen fast 140 Tonnen) und das Werfttor Nr. 2. , dort wo im August 1980 die ersten Proteste stattfanden.
Wir haben uns im Zentrum die Ausstellung „Amber-the best of Myrta“ angeschaut. Es war fantastisch, was hier aus Bernstein gezaubert wurde. Ich lasse einfach einige Bilder sprechen.
– der Stadtteil Oliwa mit seiner berühmten Kathedrale, als Zisterzienserkirche im 13. Jahrhundert errichtet. Nach einem großen Brand im Jahre 1350 in den gotischen Formen wiederaufgebaut, blieb sie ohne große Änderungen bis heute erhalten. Die gotische Ausstattung der Kirche brannte im Jahre 1577 und diese, die wir heute bewundern, entstand in der Barockzeit. Die gewölbte Basilika mit drei Schiffen wurde mit dem Grundriss des lateinischen Kreuzes erbaut. Mit einer Länge von 107 Meter ist das die längste Kirche in Polen. Eine prächtige Verzierung der Kathedrale ist der Orgelprospekt im Rokokostil aus den Jahren 1763-1788.
An die Basilika grenzt im Süden ein viereckiges Klostergebäude mit einem inneren Kreuzgang und einem kleinen Klostergarten. Besonders interessant das große Refektorium, der Speisesaal der Mönche, und der Saal des Friedens (hier wurde 1660 der Waffenstillstand zwischen Polen und Schweden unterzeichnet).
Für uns schön der große Park vor der Kirche, die im Reiseführer gepriesenen malerischen Gassen haben wir nicht gefunden und die in diesem Bezirk sich befindende Familienresidenz von Lech Walesa haben wir nicht gesucht.
Wir haben auch zurück die S-Bahn genutzt, die uns schnell zurück zum Danziger Hauptbahnhof, auch ein imposantes Backsteingebäude, gebracht hat.
Man hätte natürlich noch viel mehr in dieser schönen Stadt erkunden können.