103. Tag (nach Kopenhagen)

25.8.
9:15Uhr legen wir ab, wir wollen uns noch eine Wettfahrt der 5.5’er ansehen. Der Wind aus SSO mit 13kn bedeutet kreuzen, 11:25Uhr haben wir das Regattafeld erreicht, der Start war wohl früher als 11:00Uhr. Wir fahren neben dem Feld und beobachten die Positionswettkämpfe und dann den Zieleinlauf.

Unsere Boote schneiden super ab: 6. Platz für die 213 mit Jörg S., 7. Platz für die 89 mit Falk und 12. Platz für die 84 mit Wolf-Eberhard. Toll! Gratulation! Weiter so. Das schauen wir uns nicht mehr an – wir haben heute Kopenhagen-Sightseeing im Plan. Wir legen in der Marina Langelinje Havn am Kastell an, Liegegebühr 347DKR (~47€), Stromkosten extra auf Karte. Man gönnt sich ja sonst nichts!!

Heute Nachmittag haben wir den Besuch des Rosenborg Schlosses geplant mit dem Königsgarten. Vom Königsgarten hatten wir eine andere Vorstellung – er ähnelt dem Tiergarten: Bäume, Wiesen, Wege und viele junge Menschen. Bei Wikipedia steht: „ein kleiner Park mitten in der Stadt, in dem sich die Jugend am Wochenende zum Vorglühen trifft.“
1634 erreichte das Schloss nach mehreren Anbauten seine heutige Form. Mit roten Ziegelsteinen, Dekorationen aus grauem Sandstein und seinen schlanken Proportionen orientiert sich Schloss Rosenborg am Stil der Niederländischen Renaissance. Rosenborg wurde bis 1710 als königliche Residenz genutzt. 1833 entschloss sich Friedrich VI., das Schloss und die dort aufbewahrten Sammlungen in ein Museum umzuwandeln. Wir haben ~1½h gebraucht, um uns den Prunk der absoluten Monarchie anzusehen. Hier konnten die Gäste des Königs den Reichtum und den Status des dänisch-norwegischen Königreichs in Europa bewundern. Im Erdgeschoss u.a. das Winterzimmer mit dem aus Silber bestehenden, vergoldeten Reiter und das Marmorzimmer mit den Putten an der Decke.

In der 1. Etage die „Rose“, die Objekte stammen von Friedrich V., deutlich die geschwungenen Linien des Rokoko. Der mächtige Schrank aus Walnuss enthält ein mechanisches „Orchester“, dessen Originalmusik zu hören ist. Im Saal von Friedrich IV. zu bewundern der Tisch, der mit Einlegearbeiten aus Halbedelsteinen geschmückt ist, und der in Rom gefertigte große Schrank.
Weiter das Bronzezimmer, das Zimmer von Christian VIII.,…..
Beeindruckend das Zimmer von Friedrich V. mit seinem Kronleuchter aus Bernstein und den in Berlin gewebten Wandbehängen.

In der oberen Etage der Rittersaal, ein Paradebeispiel für den Absolutismus in all seiner Pracht, drei silberne Löwen vor den Thronstühlen von König und Königin, an den Wänden 12 Wandteppiche, an der mit Stuck besetzten Decke in der Mitte das Nationalwappen.

Den Besichtigungshöhepunkt bildet die Schatzkammer im Kellergeschoß. In den Vitrinen Krüge, Schmuck, Zepter, Reichsapfel,…
Die Krone des Königs, die zu den Krönungen der vier Könige von Christian V. bis Christian VIII.  verwendet wurde, wiegt 2kg und ist mit Saphiren, Granaten und Diamanten besetzt, an der Spitze des Kreuzes ein Rubin mit Saphirstreifen. Die Krone der Königin etwas kleiner, aber nicht weniger wertvoll.

Unser Weg zurück führt uns zum Schloss Amalienborg, die Kopenhagener Stadtresidenz der dänischen Königin Margrethe II. Das Schloss befindet sich bis heute im Besitz der dänischen Königsfamilie. Das Schlossensemble wird durch vier einzelne Palais um einen achteckigen Platz gebildet. Die Häuser wurden ursprünglich als Mittelpunkt eines neuen Stadtviertels für verschiedene dänische Adelsfamilien errichtet. Die vier – äußerlich nahezu baugleichen – Palais gruppieren sich um den Amalienborger Schlossplatz, dessen Mittelpunkt eine Reiterstatue Friedrich V. bildet. Alle Paläste bestehen aus einem großen, quaderförmigen Mittelbau mit angewinkelten Seitenflügeln und verschiedenen Nebengebäuden. Die Fassaden der Häuser sind mit kolossalen Säulen und Pilastern geschmückt und werden allgemein als Höhepunkt des dänischen Barock betrachtet.

Das Palais Schack ist heute der offizielle Kopenhagener Wohnsitz von Königin Margrethe II. Das Palais Moltke wird hauptsächlich als Gästehaus der Königsfamilie genutzt, die Prunkräume können im Rahmen von Führungen – vorausgesetzt, die Königsfamilie ist abwesend, und es sind keine Staatsgäste im Haus – besichtigt werden (wir hatten heute keine Zeit dazu). Das Palais Brockdorff ist die offizielle Kopenhagener Residenz des Thronfolgers Frederik und seiner Frau Mary, im Palais Levetzau befindet sich ein Museum, das sich dem dänischen Königshaus widmet.
Vom Schlossplatz führt eine gerade Sichtachse auf die Frederikskirche, die sogenannte Marmorkirche. In derselben Flucht, auf der anderen Seite des Hafenbeckens, befindet sich der Bau der 2005 eingeweihten neuen Königlichen Oper.

Unser Weg führt uns nach den langen Besichtigungen entlang der Promenade Langelinie vorbei an der kleinen Meerjungfrau zum Hafen. Ausruhen, Essen und dann noch mal los. Das Kastell, ein Überbleibsel der alten Stadtbefestigung, liegt direkt neben unseren Hafen. Von den Festungswällen aus kann sowohl den Innenbereich der Festung sehen, hat aber auch schöne Blicke in Richtung Amalienborg.