105. Tag (nach Saßnitz)
27.8.
Früh nochmals diskutieren der Möglichkeiten. Obwohl schwacher Wind aus NW vorausgesagt ist, entscheiden wir, nach Saßnitz zu segeln. Hier wird es sicher einfacher, einen Monteur für den Motor zu finden, mit ihm deutsch reden zu können und wahrscheinlich auch billiger. D.h. nochmals kein Segeln entlang der schwedischen Küste (war der eigentliche Plan). Bei klarem Himmel und 20°C legen wir 7:20Uhr ab, holpern durch den sehr flachen Hafen – er hat auch ziemlich nach Faulgasen gerochen, keine besondere Empfehlung. Frühstück unterwegs und heute wird der Gennaker ausgepackt und natürlich hochgezogen. Etwas schneller als nur die Fock bringt er uns über die Ostsee, auch wenn wir meist nur mit 4 bis 5kn dahinschleichen. Ab und zu mal 7 bis 9kn Wind, dann schaffen wir sogar 6 bis 7kn. Die Sonne scheint, einige Frachtschiffe und Fähren sind zu beachten, ansonsten nur wir, unser Boot, das Wasser und der Himmel.
18:40Uhr wieder Windstille, Gennaker bergen, Fock setzen, mit 1kn Geschwindigkeit geht’s noch vorwärts. 19:50Uhr kommt dann wieder etwas, jetzt aus Ost, 46sm sind zurückgelegt. Inzwischen gibt es zumindest das Telefonnetz. Wir rufen Falk an und freuen uns ganz toll über seine Info: Wölfi ist Weltmeister in der Klasse Evolution der 5.5’er und Falk der Vizeweltmeister. Herzlichen Glückwunsch!!!!
Langsam, aber sicher, nähern wir uns Saßnitz, inzwischen ist es finster. Solar und Windgenerator liefern keine Energie, also sehr sparsam die Instrumente benutzen. Kurz vor der Mole starten wir den Motor, bergen die Segel und sind 1:00Uhr an der Mole in Saßnitz fest. Für die 56sm heute 17¾h, ja so ging es den Regatta-Seglern z.B. bei rund Rügen auch, denn auch da war natürlich der Motor tabu und man musste mit dem Wind, ob wenig oder viel leben. Jockel hat das schon sehr oft in seiner aktiven Regatta-Zeit erlebt.