112. Tag (in Lauterbach)

3.9.
Wir lassen uns die Stimmung nicht ganz verderben und unternehmen eine Exkursion auf die Insel Vilm. Es ist eine „geführte Wanderung durch fast 500 Jahre unberührte Natur“, wie auf den Flyer steht. Dazu fährt man mit dem Motorboot „Julchen“ zur Insel (max. 30 Personen sind zugelassen) und wird von einem fachkundigen Führer über den Nordteil der Insel begleitet. Die Insel liegt im Rügischen Bodden. Sie ist 0,94km² groß, hat eine Länge von 2,5km, und ihre höchste Erhebung beträgt 37,8 über dem Meeresspiegel, ihre Natur ist von großer Artenvielfalt geprägt. Die Insel gliedert sich in drei Teile. Im Norden befindet sich der Große Vilm, auf dem sich auch die höchste Erhebung befindet. Hieran schließt sich südwestlich der schmale Mittelvilm an, der die Verbindung zum südlichen Teil der Insel, dem Kleinen Vilm herstellt. Vilm bildete sich vor etwa 10.000 Jahren aus eiszeitlichen Moränen. Für die Slawen war Vilm ein heiliger Ort. Seit 1249 befindet sich der Vilm im Besitz des Hauses Putbus. Aufgrund des urwüchsigen Waldes wurde Vilm ein häufiges Ziel und Motiv von Malern. Von Caspar David Friedrich stammen die Inselmotive „Blick zur Insel Vilm“ (1809) und „Landschaft mit Regenbogen“ (1810).
1959 wurde Vilm für die öffentliche Nutzung gesperrt und als Urlaubsdomizil für den Ministerrat der DDR genutzt. Aus dieser Zeit stammen die heute noch vorhandenen elf Gebäude im Stil einer Fischersiedlung. Hinzu kommen ein Verwaltungsbau sowie Wirtschaftsgebäude. Seit dem Herbst 1990 gehört die Insel zum Biosphärenreservat Südost-Rügen, jetzt ist hier eine Außenstelle des Bundesamtes für Naturschutz.
Die namensgebende Ulme (leitet sich vom slawischen ilumu ab) ist bedingt durch die vom Ulmensplintkäfer übertragene Ulmenkrankheit nur noch vereinzelt anzutreffen. Heute besteht der Wald zum größten Teil aus urwüchsigen, knorrigen Buchen und Eichen, eine zweite Schicht ist von Hainbuche und Bergahorn bewachsen.

13:30Uhr sind wir von der sehr informativen Exkursion zurück, die 18€/Person waren gut angelegt. Gemütlich genießen wir die Mittagssonne im Hafen-Cafe.
Am späten Nachmittag wandern wir zum nahegelegenen Badehaus „Goor“, dessen Grundstein 1818 von Fürst Malte I. zu Putbus gelegt wurde. 1833 entstand die Kolonnade mit den 18 steinernen dorischen Säulen. Von 1958 bis 1990 war es Erholungsheim des EKO Eisenhüttenstadt und seit 2007 wird es als Hotel betrieben. Wir wandern den neu angelegten Erlebnispfad am Ufer des Boddens entlang, auch hier urwüchsige Eichen und Buchen, der Wald soll ebenfalls in einen urwaldähnlichen Zustand überführt werden.

Die Löwen sind eine Spende der Familie zu Putbus.
Für 18:00Uhr melden wir die Sauna, die sich im Bereich „Im Jaich Lauterbach“ befindet, an. Wir sind die einzigen Gäste und können ganz entspannt saunieren.