113. Tag (in Lauterbach)

4.9.
Hafentag – Sonntag, in der Marina ist alles ruhig, es hat die ganze Nacht geregnet und vormittags ist alles grau in grau mit Landregen. Eigentlich wollten wir heute mit dem „Rasenden Roland“ bis Göhren fahren, aber bei dem Wetter…..Wir bleiben bis nach dem Mittagessen an Bord, es hört mit dem Regnen auf und wir laufen nach Putbus, das auch Weiße Stadt genannt wird. Eine ½h bis zu der Residenz- und Rosenstadt immer leicht bergan auf der Straße mit vielen alten Eichen, Kastanien, Buchen,..
Wir schauen uns zuerst den Circus an. Klassizistische Gebäude säumen diesen kreisrunden Platz, auf dem sämtliche Straßen zusammenlaufen. Eine streng gegliederte Parkanlage füllt den inneren Ring des Platzes aus, dessen Mittelpunkt durch einen hoch aufragenden Obelisken markiert ist. Die italienischen Pappeln mussten durch Kugeleichen ersetzt werden. Der Circus Putbus gilt als der letzte einheitlich ausgeführte Rondellplatz in Deutschland. Diesen ließ der Fürst anlegen im Zusammenhang mit der Gründung des Pädagogiums, einer höheren Lehranstalt mit dem Ziel, die Bildung und Erziehung seiner Landeskinder zu fördern.

Dann zum ehemaligen Residenztheater im klassizistischen Stil, erbaut von 1819 bis 1821, umgebaut 1826 unter der Leitung des Schinkelschülers Johann Gottfried Steinmeyer. Es wurde von 1992 bis 1998 restauriert und ist eines der dominantesten Gebäude im Stadtbild und am Markt von Putbus, der ebenfalls von einem klassizistischen Ensemble umgeben ist.

Wir wandern im Schlosspark, der 1804 von Wilhelm Malte I. im Stil eines französischen Parks angelegt und später im Stil eines englischen Landschaftsparks weitergeführt wurde. Faszinierend die gesamte Gestaltung, die Freiflächen, die Sichtachsen, die Baumgruppen und natürlich die vielen alten Bäume und deren Artenreichtum.
Das Schloss Putbus im Schlosspark war der ehemals herrschaftliche Sitz der Fürsten von Putbus. Das Gebäude wurde 1962 gesprengt und bis 1964 abgetragen. Erhalten ist nur die Seeterrasse des Schlosses.

Der Marstall, ebenfalls im Stil des Klassizismus mit 16 Rundbogenfenstern und drei Rundbogenportalen, wird heute als Hofladen mit Restaurant genutzt. 1844 wird ein Kursalon errichtet, der Ende des 19. Jahrhunderts zur heutigen Schlosskirche umgebaut wurde. In ihr finden besonders im Sommer Konzerte statt.
Zurück geht es erst nach einem Cafe-Besuch, bei dem es für mich dieses tolle Exemplar gab. Wir schaffen es gerade noch vor dem nächsten Regen an Bord zu kommen.