Alands 2
5.8./6.8./7.8.,Montag/Dienstag/Mittwoch, 32./33. /34. Tag:
Die Nacht war unruhig, bei nördlichen Wind ist die Bucht doch keine gute Empfehlung. Ja, und nun sollte es nach Finnland gehen. 8:30 starten des Motors. Es geht nicht, beim Starten macht es klick und dann ist Ruhe. Jockel macht Ursachenforschung, findet aber den Fehler nicht. Wir versuchen einen Mechaniker zu bekommen, klappt aber hier nicht. Auch die Hilfe von finnischen Seglern bringt nichts. Also selbst ist der Mann bzw. die Frau. Wir nehmen Kontakt zu Yanmar Deutschland auf und die teilen uns einen Yanmar-Händler in Mariehamn mit. Telefonisch sagt man uns von dort Hilfe zu, aber nicht hier auf Kökar, sondern in Mariehamn. Wir versuchen, abgeschleppt zu werden. Da es sich um keinen Notfall handelt, klappt das auch nicht. So entschließen wir uns, bei NW bis 15kn nach Mariehamn zurück zu segeln. Müssen dabei viel kreuzen, aber es klappt auch ohne Motorhilfe mit kurzen Schlägen zwischen den Steinen. 20 Wenden habe ich gezählt. Hinter der Südspitze von Lemland können wir raumschots segeln und sind super mit 2x gerefftem Groß und der Fock unterwegs. Nur an einer Engstelle haben wir etwas gezittert, wir mussten zwischen 2 Untiefentonnen im Abstand von rund 10m durch.
Zwischendurch hatten wir einen Anruf vom deutschen Konsulat, wie es uns geht. Sie waren über SAR informiert, da es mit der telefonischen Absprache nicht gut geklappt hat. Weitere Unterstützung würde zugesagt. Zu guter Letzt kam noch ein Gewitter, dass aber an uns vorbei gezogen ist, aber Regen brachte. Nach 42sm sind wir in Mariehamn angekommen, haben draußen an einer Boje festgemacht. Dann den SAR informiert zum Reinschleppen. Sie waren nach einer ¾ h da, haben uns längsseits genommen und in die Marina gebracht. 22:10 war alles erledigt und wir liegen für die Nacht gut hier.
Nach einigen Telefonaten, auch mit Hilfe von dt. Seglern, die sowohl engl. wie auch schwedisch sprechende Crew – Mitglieder an Bord haben, konnte von dem Monteur der Yanmar-Firma die 1. Fehlermöglichkeit, der Starter, ausgeschlossen werden. Gegen 13:30 die Mitteilung, dass der Motor morgen ab 18:00 nach vorn gezogen wird. Dabei soll überprüft werden, ob die Kupplungsscheibe (Mitnehmerscheibe) zwischen Motor und Getriebe in Ordnung ist. Bis dahin müssen wir uns gedulden und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Wir sind aber froh, dass wir gestern hierher gesegelt sind. Heute ist kaum Wind (5kn aus W), da wären wir unterwegs verhungert. Nachmittags vertreiben wir uns die Zeit mit einer kleinen Stadtrundfahrt, einer kurzen Wanderung auf einen Aussichtsberg und einen Stadtbummel.
Unsere Stimmung: Wir sind natürlich enttäuscht und sauer, dass wir schon wieder ein Motorproblem haben, ohne selbst Verursacher zu sein. Und vor allem, dass wir unseren Törn nicht in der geplanten Form durchführen können. Wie es weiter geht, z.Z. keine Ahnung (das nervt noch zusätzlich).
Abends haben wir die Sauna im Hafen genutzt. Am Mittwoch früh war es grau, ähnlich unserer Stimmung. Da der Wind auf Süd gedreht hat, haben wir unser Boot umgedreht. Gegen Mittag kam die Sonne, also doch noch eine Wanderung – Hillu allein, Jockel hat das Boot gehütet. War ein schöner Weg Richtung Süden. Hinzu am Wasser entlang, zurück durch bewohntes Gebiet. Das SAR-Boot habe ich im Fischerhafen gesehen.
Ja und nun ist der Mechaniker mit einem 2. Mann hier. 1. Arbeit den Motor nach vorn in den Salon rücken. Und dann die Feststellung, dass es an der Mitnehmerscheibe auch nicht liegt. Das bedeutet, dass der Motor entweder generalüberholt werden muss oder ein neuer Rumpfmotor einzubauen ist. Morgen Abend hoffen wir, über Kosten und Termine eine Info zu bekommen. Ja, alles nicht schön. Aber immerhin hatten wir vom deutschen Konsulat Hilfe beim Übersetzen. Die Frau, die uns vorgestern angerufen hatte, hat Hilfe angeboten. Das haben wir heute gern genutzt.
Und inzwischen ist es im Hafen ziemlich einsam geworden.