Warnemünde Kühlungsborn Rostock

27.7. bis 29.7., Montag bis Mittwoch:

Heute kommt meine nicht Elke an Bord – es wird ein „Weibertörn“. Bei Wind aus S bis SW zwischen 8 bis 15kn segeln wir nach Kühlungsborn zum Eisessen. Anschließend zurück, aber in den „Alten Strom“. Hier ist es einfach gemütlicher und vor allem ist der Sandstrand gleich in der Nähe. Das Segeln hat uns drei viel Spaß gemacht, abends bringen wir Elke zu Fähre, sie hatte nur einen Tag Urlaub.

Da für Dienstag und Mittwoch Starkwind angesagt ist, entscheiden Sylva und ich uns für Rostock und legen dort im Stadthafen an. Die 6sm sind wir in 1½h gesegelt. Ab 14:00 Stadtbesichtigung zu Fuß – zuerst zum Kröpeliner Tor, den Wallanlagen, der Kröpeliner Str., die Fußgängerzone ist, entlang bis zum Universitätsplatz mit dem Hauptgebäude der ältesten Universität Nordeuropas. Das Gebäude hat reichen Terakottaschmuck im Stil der Renaissance. Der „Brunnen der Lebensfreude“ wird von vielen Kindern genutzt. Gleich in der Nähe die Universitätskirche (schon geschlossen) und das ehemalige Zisterzienser Nonnenkloster zum Heiligen Kreuz. Dort gönnen wir uns eine Kaffeepause bevor wir zur St. Marienkirche laufen. Sie soll Rostocks größte und schönste Kirche sein mit reicher Ausstattung. Die astronomische Uhr mit Apostelumgang hat es uns besonders angetan. Ab 18:00 ist in der Kirche ein Gottesdienst mit Orgelmusik und Chorgesang – wir nehmen einfach Platz und lauschen der Musik. Ein Abend beim Griechen direkt vor dem Stadthafen bei besonders schönem Sonnenuntergang beendet diesen schönen Tag.

Mittwoch vormittag der 2. Teil der Stadtbesichtigung beginnend am Doberaner Platz mit einigen interessanten Fassadengestaltungen. An der Stadtmauer außen entlang zum Rosengarten und dem Ständehaus (heute Oberlandesgericht) – einem dunkelroten Backsteinbau. Besonders ins Auge fallen vier 2,25m hohe Bronzeplastiken an der Vorderseite des Hauses und das Wappen hoch über der Eingangstür. Daneben das Rostocker Steintor mit Inschrift, Siegel und Reichswappen. Unser Besichtigungsweg führt vorbei am spätgotischen Krahnstöver Haus, einem Kaufmannshaus mit Brennerei und Likörfabrik, über die Vierlindenbrücke zur St. Nikolaikirche. Es soll die älteste noch erhaltene Hallenkirche im Ostseeraum sein – Besonderheit: Sie beherbergt 3 Wohnetagen im gotischen Hallendach. Durch die Lohgerberstraße mit sehenswerten Gebäuden, z. B. umgebaute Getreidespeicher, über den Alten Markt führt unser Weg zur St. Petrikirche mit ihrem 117m hohem Turm. Aus Zeitgründen sind wir nicht mit dem Lift zur Aussichtsplattform hochgefahren. Der Rückweg ging entlang der Warnow mit Blick auf die rekonstruierten Getreidespeicher und das im klassizistischen Stil errichtete Mönchentor zum Boot. 14:25 abgelegt und nur mit Motor gefahren – der Wind kam uns meist entgegen und war mit 18 bis 30kn nicht gut segelbar. Der Versuch, am Schnatermann anzulegen, ging daneben. Der Anleger war voll und außerdem stand der Wind drauf. Also in den „Alten Strom“, wo das Anlegen gut möglich war und auch bestens geklappt hat. Da die Schnatermann-Fähre wegen der Windbedingungen nicht gefahren ist, musste Sylva mit dem Taxi zu ihrem Auto fahren. Und ich habe einfach einen geruhsamen Abend an Bord gehabt.