Über die Ostsee

Ales Stenar

 

Es war nicht einfach, Jockel zu überzeugen nicht gleich früh Richtung Saßnitz zu segeln, da der Wind erst ab 14:00 Uhr kommen sollte. Also wurde die Zeit vorher genutzt, den Hafen Peenemünde Süd und Kröslin anzulaufen, vorrangig um Wasser zu bekommen. Und dann noch 1½h Badepause für Hillu. 12:13 Uhr gab es kein Halten mehr, Anker hoch und gegen den Wind mit Motor in der Fahrrinne. 13:05 Uhr konnte der Motor aus, bei Wind aus NW mit 5kn ging das gerade. Und siehe da, 13:43Uhr kam wie aus dem Nichts der vorausgesagte Wind aus ONO mit 9kn. Und so ging es hoch am Wind mit über 5kn Speed vorbei am Süd- und Nordperd bis kurz vor Saßnitz. Alles in allem ein schöner Tag, der mit Einkaufen und Fischessen im „Kutterfisch“ ein gutes Ende fand.

Dann beratschlagen, wie geht es weiter: Klintholm auf Mön und Falsterbo-Kanalen waren die Faforiten. Dienstag früh zeigte sich, dass der Wind stabil mit ~11kn aus Ost kommen sollte. Also beste Bedingungen für die Überquerung der Ostsee Richtung Ystad/Schweden. Und so war es dann auch. Mit 5,5kn Durchschnittsgeschwindigkeit ging es sogar noch etwas östlicher nach Käseberga. Mehrmals mussten wir Frachtschiffen bzw. Fähren ausweichen, aber mit AIS kein Problem. Am Abend noch eine kleine Wanderung von Hillu: erstmal steil Treppen bergauf und dann in rund 400m das Ziel, Ales Stenar. Es soll die größte Schiffssetzung Skandinaviens sein, hat die Form eines Wikingerschiffes und besteht aus 58 teils 2m hohen Granitblöcken. Der Vordersteven des Schiffes zeigt genau auf die Stelle, wo im Midsommar die Sonne untergeht. Und zurück ein toller Blick auf den kleinen Hafen in der Abendsonne.

Am Mittwoch sollte es 12 kn aus Nord geben, also eigentlich günstig für die Rundung des Südostens von Schweden. Aber manchmal stimmen die Windvorhersagen nicht, der Wind kam mit 20 bis 24kn aus NO. Nur mit der Fock waren wir schon 5,6kn unterwegs. Kreuzen gegen Wind und Welle wurde immer schwieriger, sodass der Motor ab 11:30Uhr mithelfen musste und das Ziel nicht Simrishamn oder noch weiter nördlich wurde, sondern Skillinge. Ein kleiner gut windgeschützter Hafen, denn für nachts sind bis zu 34kn Wind angesagt.