Vänern

Schloss am Abend

Dienstag früh ist Warten angesagt, zuerst wird hochgeschleust, dann passen wir in die 1. Schleusung nicht mehr hinein. Zwei große Boote und die Schleuse ist einfach voll. Was soll’s – kein großes Problem, wir haben Zeit. Heute ist geplant, nach Mariestad zu segeln und der Plan wird erfüllt. Wir haben guten Segelwind, Sonne – was braucht man mehr. Der Vänern ist aber auch gespickt mit Untiefen und Steinen, oft muss man in Fahrrinnen bleiben, gleiches trifft auch für das Segeln nach Läckö zu. Manchmal ist es zwischen den Steinen ziemlich schmal. Da wir Halbwind- oder achterlichen Wind haben, kein Problem – der Motor ist nur für die Hafenein und -ausfahrten nötig. 35sm war Segeln möglich. Mariestad soll die Perle am Vänern sein, haben wir nicht so empfunden. Es gibt eine nette Hafenpromenade mit vielen Gaststätten, ansonsten haben wir schon schönere Altstädte gesehen. Einzig der Dom ist erwähnenswert, besonders der hohe Turm. Innen eine schöne Kanzel und ein schöner Altar. Abends gab’s ein Sommerkonzert in der Kirche, wir wussten aber nicht, ob wir sehr moderne Musik gehört haben oder jeder der drei Musikanten einfach allefür sich gespielt hat.

So wie der Turm der Kathedrale von Mariestad schon von weitem zu sehen ist, gilt das auch für das Schloss Läckö. Wie ein Märchenschloss liegt der Prachtbau aus Schwedens Großmachtzeit am Vänerufer, es soll über 200 Zimmer verfügen. Innen waren wir nicht, den besonders gelobten Garten haben wir uns angesehen, na ja? Viel schöner finde ich die Schären in unmittelbarer Nähe des Gästehafens und überhaupt die Natur um das Schloss herum. Und wie schon oft die abendliche Stimmung, wenn der Wind eingeschlafen ist, aber die Sonne noch die Gebäude anstrahlt und der Himmel immer noch blau ist.

Mittwoch haben wir uns nur 2sm weiter in den nächsten Hafen verlegt, der ebenfalls sehr idyllisch liegt, wenn auch die Einfahrt noch enger als in Läckö ist. Der Tipp kam von unserem Bootsnachbarn. Spiken ist laut Info bekannt für frisch geräucherten Fisch. Räucherfisch gab es auch, aber wie im Supermarkt in Folie verpackt – für mich eine Touristenfalle. Sicher wird das vor Jahren noch mit dem frisch geräucherten Fisch so gewesen sein. Wir haben Fahrrad und Roller ausgepackt und sind etwas in der Gegend herumgefahren. Der Hafen war schon bei unserer Ankunft ziemlich voll, nachmittags gibt es kein freies Plätzchen mehr. Liegt eventuell an dem starken WNW Wind, der uns in Böhen schon mit 20kn entgegen kam und sowohl das Ablegen als auch das Anlegen nicht gerade einfach gemacht hat. So habe ich eben die 2. Leine zur Mooringtonne schwimmend eingefädelt.