Göteborg
Montag früh legen wir ab, da wir s
ehen, dass die Brücke für ein Motorboot geöffnet wird und anschließend geht es in die letzte Schleuse, um auf Meeresspiegelniveau zu kommen. In nur 10min ist sie passiert und auch die Brücke wird für uns schnell geöffnet. Weiter geht es auf dem Göta Alv, wie gestern sind wir mit der Strömung schnell unterwegs. In Kungalv mit seiner trutzigen Festung Bohus (hier war bis 1658 die Grenze zu Norwegen) müssen wir 1h auf die Öffnung der Autobahnbrücke warten und vor der Eisenbahnbrücke ist es eine ¾ h. Auch wenn wir alleine sind, das gewaltige Teil wird nur für uns weggedreht und natürlich anschließend schnell wieder zurückgedreht.
16:00 Uhr ist die Hubbrücke Hisingsborn in Göteborg erreicht, wir fragen in der Marina davor nach, ob wir 3 Nächte hier liegen können. Es klappt für 750SEK– in dem Gästehafen Lilla Bommel gleich hinter der Brücke wäre es erheblich teurer geworden. Wie vorhergesagt fängt es bald an zu regnen – wir bleiben an Bord.
Die nächsten beiden Tage sind für Göteborg geplant, am Donnerstag kommt Kai mit der Fähre aus Kiel.
Dienstag geht es mit Fahrrad und Roller zur Stadtbesichtigung. Zuerst müssen wir die Hisingsbron überqueren – ein tolles Bauwerk. Rundherum wird noch viel gebaut. Wir fahren zum 86m hohem rotweiß gestreiften Utkiken (dem Skanska Hochhaus). Daneben liegt die restaurierte Viermastbark Viking dauerhaft vor Anker. Und nur ein kleines Stück weiter der Gästehafen Lilla Bommel und dazu in direkter Nachbarschaft die 1994 eröffnete Göteborger Oper.
Wir fahren nun direkt am Ufer der Göta Alv Richtung SW. Eigentlich wollen wir bis zur Anlegestelle der Fähre aus Kiel, ist uns dann aber doch zu weit, sodass die nächsten Sehenswürdigkeiten auf dem Plan sind. Ziemlich steil bergauf geht es zur Masthugg’s Kyrkan, der Lohn ist eine schöne Aussicht auf die Stadt und ein mit viel Holz gestaltetes Kircheninnere. Wieder abwärts vorbei an der im Stil der Neugotik gebauten Oscar Fredrikskyrka (ihr polygonaler Turm ist 60m hoch), den traditionsreichen Saluhallen (eine Mischung aus Einkaufszentrum und Markthalle) zum Stadtteil Haga.
In der Fußgängerzone Haga Nygata sind viele kleine Läden und Cafes. In einem lassen wir uns ein vor unseren Augen zubereitetes Crepe schmecken. Weiter entlang des Wallgrabens, den wir überqueren müssen, um wieder in auf die Hisingsbron zu kommen. Etwas geschafft erreichen wir unser Boot, schnell die Heckdusche genutzt und ab in die Waagerechte. Einen nochmaligen Ausflug verhindert der Regen, der nach dem Ausruhen schon bald aufzieht, dabei aber die Luft auch erträglicher macht.
Mittwochvormittag Regen, wir bleiben an Bord. Nach dem Essen geht’s los, leider zuerst nur kurz, mein Rollerhinterrad hat einen Platten. Mehrere Versuche eine Werkstatt zu finden, schlagen fehl. Schade, ich hatte nicht allzu lange Freude dran und das Ergebnis heute Abend „Plattgelaufene Füße“. Einiges steht noch auf dem Besichtigungsprogramm: Zuerst können wir von der Brücke aus beobachten, wie der Mittelteil gehoben wird.
1. Besichtigungspunkt der Mittelpunkt des alten Stadtkerns. der Gustaf Adolfs Torg, mit dem Denkmal des Stadtgründers. Unweit daneben die St. Kristine kyrkan (auch deutsche Kirche genannt) und wiederum daneben das Ostindiska huset, jetzt Göteborgs Stadtmuseum.
2. Das Schlendern durch die vielen Einkaufsstraßen, teils mit Straßenbahn- und Busverkehr, teils als Fußgängerzonen oder Arkaden.
3. Die Domkyrkan, Göteborgs Dom, gebaut im neu klassizistischen Stil, innen etwas außergewöhnlich – der Altaraufsatz vergoldet, die Engel im Rokoko-Stil.
4. Das Kronhuset, das älteste Gebäude der Stadt, noch weitgehend im Zustand des 17. Jahrhunderts. In dem ehemaligen Waffenarsenal finden heute Konzerte statt – nur dann kann es von innen besichtigt werden. Auf dem Hof die Kronhusbodarna, kleine Kunsthandwerker-Werkstätten und ein schönes Cafe`.
5. Und zurück vorbei an Göteborgs Oper, den Gästehafen Lilla Bommens, über die lange Hisingbron zum Boot.
Donnerstag verlassen wir unseren Liegeplatz, 9:30 Uhr wir das Mittelteil der Brücke angehoben, beim Warten davor erwischt uns ein tüchtiger Regenschauer. 10:00 Uhr haben wir das Boot in dem Gästehafen Lilla Bommens angebunden und erwarten unser Crewmitglied Kai. Da ab Nachmittag und auch morgen Wind mit 20 bis 30kn angekündigt ist, wollen wir im Gästehafen bleiben. Als wir bezahlen wollen, wird uns aber mitgeteilt, dass alle Plätze bereits reserviert sind – wir müssen somit weiter. Der Wind pustet uns schon tüchtig entgegen und hebt anfangs die Strömung des Göta Alvs noch auf, später schaffen wir kaum noch 4kn. Nach 5sm haben wir den Gästehafen Göteborg Langedrag und finden dort einen guten sicheren Platz. Wir laufen im Ort bis zum nächsten Seglerhafen, trinken Kaffee und sind dabei froh, dass uns der nächste Regenschauer dort erwischt. Und dann geht es schnell zurück zum Boot bevor der nächste von vielen aufeinander folgenden kräftigen Regenschauern kommt.
Freitagvormittag regnet und stürmt es, da kann man es nur unter der Kuchenbude an Bord aushalten. Ab Mittag hört es zumindest mit dem Regen auf, d.h. Kai und Hillu fahren mit der Straßenbahn ins Zentrum von Göteborg (Tageskarte kostet inzwischen 11€). Zuerst schlendern wir die schnurgerade Averyn, eine von Göteborgs großen Geschäftsstraßen, entlang. Besonders schön das weiße „Große Theater“, 1859 fertiggestellt. Unser Weg führt uns zum Götaplatz mit dem Poseidon-Springbrunnen und am Ende der Straße zum Kunstmuseum (ein Monumentalbau der an A. Speers Bauten erinnert – die 4 Statuen davor sehen einfach nur sehr klein dagegen aus), zum Konzerthaus und der Stadtbibliothek.
Weiter geht es westwärts zum Vasa-Park mit der großen Vasakirche und einigen schönen Universitätsgebäuden vorbei an der Handelshochschule zum Stadtteil Haga (ältestes Arbeiterviertel Göteborgs). In der autofreien Haga Nygata gibt es eine kleine Pause mit Kaffee und Eis, nicht in dem „für seine Zimtschnecken berühmte“ Husaren-Cafe´, sondern einem anderen durchaus ähnlich gemütlichem Cafe´. Weiter zum Wallgraben mit Göteborg Fischhalle (wird z.Z. renoviert) und auf der anderen Seite die Parks mit alten Baumbeständen.
Dann entschließen wir uns unser Tagesticket zu nutzen und fahren mit der Straßenbahn zum Slottsskogen (sehr großer Park), vorbei u.a. am Liseberg (großer Vergnügungspark) und am Stadion bevor es wieder nach G.-Langedrag geht.