Hafentage in Ponta Delgada mit Crewwechsel, nach Vila do Porto (Santa Maria)

4.7. (Sonnabend):
09.00 Uhr: gehen nochmals Wäsche waschen, anschließend Besuch beim Rigger wegen der Rollen. Bestellung angenommen, Preis unbestimmt, sind Dienstag fertig. Nachmittag Stadtrundfahrt. Die Wärme ist unerträglich. Wind aus SSW mit 10kn.

5.7. (Sonntag):
Hillu kommt 14.00 Uhr. Ich arbeite bis dahin am Boot und an dem Text. Habe die Rücklaufsicherung der Fäkalienleitung ausgetauscht, lecker!!! Annette und Detlef sind beim Stadtbummel und Einkaufen.
An die feuchte Wärme muss man sich erstmal gewöhnen. Nachdem alle an Bord sind, wird Egons mitgebrachter Jägermeister geöffnet und natürlich, nachdem Rasmus einen Schluck bekommen hat, probiert.

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Abendbrot gibt es für alle im Restaurant, wieder eins in der Nähe der Marina. Muscheln, gegrillter Thunfisch, Riesengarnelen, Fleisch – für jeden etwas nach dem eigenen Geschmack – alles lecker.

6.7. (Montag):
Vormittags gibt es feinen Nieselregen. Wir besichtigen trotzdem die Stadt. Das Zentrum, geprägt durch Kirchen, Klöster, Palästen, Gärten und kleine Gassen, ist in der Nähe der Marina. Die Straßen strahlen mit weißen Fassaden und hübschen gusseiseren Balkonen.
Die Igreja Matriz ist architektonisch interessant, sie vereinigt eine Reihe von Baustilen. Beeindruckend der kostbare aus Zedernholz geschnitzte Hauptaltar im weiß gehaltenen Chor.

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Mittag ist kein Regen mehr, dafür knallt die Sonne. Wir machen uns an Bord einen griechischen Salat und jeder sucht Schatten. Gegen 16:00 Uhr bestellen wir uns ein „Tuk Tuk“, mit dem wir ganz bequem eine ausgedehnte Stadtbesichtigung machen. Strände, weitere Kirchen, schöne Straßenzüge. Erster Halt an einem Ananas-Gewächshaus, das Glas ist weiß gekalkt. Wir erfahren viel über den Ananas-Anbau, der hier sehr aufwändig und zeitintensiv ist. Dafür ist hier eine Ananas sehr fruchtig, allerdings auch relativ teuer.

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2. Stopp an der Muttergotteskapelle, die auf einem Hügel im Osten der Stadt thront. Die Aussicht über die Stadt ist von hier oben herrlich.

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Die ausgehandelten 50€ für die 90min haben sich gelohnt.

7.7. (Dienstag):

9:20 Uhr fährt unser Linienbus nach Furnas, wir sind zwar 1½h gefahren für etwa 50km, aber die haben sich gelohnt. Es ging durch alle Küstenorte auf schmalen Straßen, manchmal waren die Häuser nur 10cm vom Straßenrand entfernt. Mal nach oben in die Berge, dann wieder hinunter zur Küste. Besonders schön die Strecke von Villa Franka nach Furnas, die gesamte Straße ist gesäumt von Hortensienbüschen, oft 2 bis 3m im Durchmesser, weiß, über leicht violett bis zu einem starken blau. Dazu die Liliengewächse, die wir von den Lavada’s auf Madeira kennen. Und eine ausgebüchste Kuh hält den Bus auch etwas auf. Vorbei geht es am Lagoa de Furnas bevor wir 11:00 Uhr Furnas erreichen. Laut Reiseführer zählt der „Besuch des Tals von Furnas, eines lange erloschenen Kraters, zu den Höhepunkten Sao Miguels. Das von herrlichen Parkanlagen umgebene Städtchen darin ist eine Mischung aus mondänem Kurort und verschlafenem Bauerndorf.“

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Wir besuchen zuerst den Parque Terra Nostra. Auf dem 12ha großen Gelände gedeihen rund 2500 Bäume aus aller Welt, Azaleen, Farne und Rhododendren sowie diverse andere exotische Gewächse. Beim Gang durch den Park kommt man sich vor wie in den Subtropen, warm, feucht – allerdings haben wir einen Regentag erwischt, wunderschön alles.

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Den Höhepunkt bildet für uns das Bad im 38° warmen Schwimmbecken und im noch etwas wärmeren Becken mit schwefelhaltigem Wasser und der „Massage-Einrichtung“.

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Dann Spaziergang durch Furnas zu den Caldeiras – heiße, blubbernde, Dampf mit Schwefelgeruch ausspeiende Quellen.

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Zurück haben wir es gerade noch geschafft, die Rollen abzuholen( 70€ sind zu löhnen).

8.7. (Mittwoch)/ 9.7. (Donnerstag):

Wir verabschieden nach dem gemeinsamen Frühstück Annette und Detlef. Sie fahren mit dem Taxi in ein Hotel an der Nordküste. Unsere erste Arbeit ist, Jörg zur Mastspitze hochzukurbeln. Dort montiert er die neuen Rollen im Topp für Großfall und Dirk. Nach 1h ist alles fertig. Nach dem Mittagessen und einer Mittagsruhe beschließen wir, heute noch auszulaufen. Es soll noch Wind aus östlichen Richtungen geben, bevor er auf Süd dreht.
Nachmittags bereiten wir das Boot zum Auslaufen vor, 17:00 Uhr wird abgelegt. Nach 30min sind die Segel gesetzt, unter Vollzeug  laufen wir bei leicht bewölktem Himmel, Wind mit 7,5kn aus SSO mit 5kn Speed hoch am Wind Richtung Santa Maria. Noch ein Blick zurück:

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Der Generalkurs von 164° lässt sich zwar nicht halten, aber wir wollen ja auch erst morgens auf der Insel ankommen. Nach 2h haben wir 10sm zurückgelegt, dann wird der Wind schwächer, also nur noch 3 bis 4kn Speed. Wassertemperatur 22°C, Luft 24°C, so lässt es sich aushalten. Mitternacht ist der Wind ganz weg, also muss doch der Motor an. Nach 3h kommt wieder Wind mit 5kn – wir können segeln.
7:15 Uhr müssen Motor und „Gustav“ wieder ran, Grund: wenig Wind und Strömung in Landnähe. Dafür entschädigt dieser Blick:

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9:00 Uhr erreichen wir die Marina in Vila do Porto. Von den 16h sind wir ~ 2/3 gesegelt, haben über Grund 59sm zurückgelegt.
Ausruhen ist nach dem Frühstücken angesagt, dann Stadtbesichtigung. Viel gibt es hier nicht zu sehen, ein Franziskanerkloster wird heute als Rathaus genutzt, Restaurants und Geschäfte entlang der Hauptstraßen, die bergauf führen. Also geht’s bald zurück, vorbei an der alten Festung, von der man einen schönen Blick auf den Hafen hat. 17:00 Uhr ist es immer noch so warm, dass wir ein schattiges Plätzchen brauchen. Ein Azoren-Hoch wird wohl unser Wetter in den nächsten Tagen bestimmen.

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Und so kann man den lauen Abend an Bord genießen:

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3.7. (Freitag):
Um 10:00 Uhr lassen wir uns mit dem Taxi aus der Marina abholen und fahren nach Maia, einen Dörfchen im äußersten Südosten der Insel. Die Straße wird ähnlich wie auf Sao Miguel wieder von unzähligen Hortensienbüschen gesäumt. Vorbei am Fuß des Pico Alto, mit 587m die höchste Erhebung, schraubt sich die Straße in Serpentinen bergauf bis wir die Wolken erreichen, und noch spektakulärer geht es bergab mit tollen Aussichten Richtung Meer.
Unterwegs sattes Grün mit Felder, Weiden und Wäldern und bald haben wir einen freien Blick auf den Leuchtturm Goncalho Velho und auf unser Ziel Maia. Die Häuser grenzen fast unmittelbar ans Meer, dahinter Terrassen, auf denen Wein angebaut wird, bis hoch an eine mächtige Felswand. Und dann der Meerwasserpool, in den die Wellen schwappen. Dort kann man aber auch gut schwimmen, die Sonne und den Ausblick Richtung Leuchtturm genießen.

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Mittags im direkt am Meer gelegenen Restaurant eine leckere Oktopus-Suppe, dann beginnt der Regen – also mit einem Taxi wieder zurück nach Vila do Porto. Dort Sonne bei 28°, d.h. Schatten ist gefragt. Und den finden wir an Bord.