Von Brunsbüttel durch den NOK nach Kiel-Holtenau, Burgstaaken (Fehmarn), Warnemünde, Vitte (Hiddensee) Sassnitz und Swinemünde
5.9. (Sonnabend):
In der Nacht gab es weiteren Regen und durch die ständig vorbeifahrenden Schiffe war es auch nicht gerade ruhig.
Trotzdem wird 8:10 Uhr abgelegt und mit ~5,5kn durch den Kanal gefahren. Die Regenschauer begleiten uns den gesamten Tag. Es ist unterwegs viel Schiffsverkehr: größere und kleinere Schiffe, Kreuzfahrtschiffe und auch einige Sportboote kommen uns entgegen. Interessant die Schwebefähre in Rendsburg. Mit ihr werden sogar Autos über den Kanal transportiert. Und da zwischen den Regenschauern die Sonne scheint, gibt es mehrfach schöne Regenbögen zu sehen. Nachmittags verstärkt sich der Wind, kommt aus westlichen Richtungen -also schiebt.
Im Wartebereich der Schleuse Kiel-Holtenau müssen wir 1 ½ h ausharren, bevor wir geschleust werden, dass war bei den Wetterbedingungen nicht schön. So sind wir froh, 19:45 Uhr in Holtenau das Boot angebunden zu haben und haben außer Abendbrot essen nur noch die Koje im Sinn.
6.9. (Sonntag):
Eigentlich soll es heute nach Fehmarn gehen, der Wetterbericht gestern war schon nicht so berauschend. Heute Morgen haben wir „Delta Papa Papa 07“ abgehört. Da kam u.a. für Fehmarn eine Sturmwarnung: 7Bft und in Gewitterböen bis zu 10Bft. Für uns dann die Entscheidung, in Kiel-Holtenau den Sonntag zu verbringen. Unser Boot liegt hier gut, an der Promenade die üblichen Dreimaster und der Leuchtturm immer wieder sehenswert. Am Leuchtturm die Erinnerungstafel für die Eröffnung des Kanals.
Geregnet hat es heute nicht, die Sonne hat sich oft sehen lassen, so war es ein angenehmer und ruhiger Tag sowohl in der Stadt als auch an Bord. Ob es draußen wirklich so viel Wind gab, wer weiß ???
Für morgen sind nur 5-6Bft aus NW angesagt und keine Sturmwarnung, da geht es dann sicher bis zur Insel Fehmarn. Abends ist es in der Sonne angenehm, der Ausblick auf die Traditionsschiffe vor uns sehr schön.
7.9. (Montag):
Heute wieder ein Segeltag der angenehmeren Art. Die Wettervorhersage hat gestimmt. Der Wind kam mit 14 bis 16kn aus NNW – ein schönes Segeln entlang der Küste war möglich. Sonnenschein den ganzen Tag. Aus der Kieler Förde musste der Motor noch etwas helfen. Außerdem hatten wir Glück, wir konnten den Kiel-Fehmarnsund-Weg benutzen, Jörg hat über Funk die Erlaubnis eingeholt das. Die Schießübungen sollen heute erst nach 20:00Uhr stattfinden. 14:30Uhr durch die Fehmarn-Brücke, 22m ist die Durchfahrtshöhe laut Pegel am Brückenfeiler– wir haben 20,30m. Heute kein Problem, da kaum Welle vorhanden war. Gestern soll die Welle dort sehr hoch gewesen sein, da hätte es für uns schon problematisch sein können. Hinter der Brücke muss man sich gut in der Fahrrinne halten, dass gilt auch für die Einfahrt nach Burgstaaken. 15:40Uhr haben wir die Leinen im kommunalen Hafen von Burgstaaken fest. 43sm waren es heute. Die Liegegebühr moderat, 14€ für eine Nacht (inklusive Strom). Nach dem obligatorischen Obstsalat gehen Ines und Jörg nach Burg zum Einkaufen, hin und zurück fast 6km. Hillu bleibt an Bord.
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8.9. (Dienstag):
7:30 Uhr Frühstück, 8:00 Uhr wird abgelegt. Mit Motor durch die Fahrrinne bis zur Ansteuerungstonne, dann können wir segeln. Wind aus Nordwest mit 9kn, also Schmetterling. Heute geht es über die Mecklenburger Bucht. Die Sonne wärmt uns, im Schatten sind es nur 16°C. 11:00 Uhr in 8sm Entfernung das russische Segelschulschiff „Mir“, wir haben gelesen, dass es heute in Travemünde anlegt.
11:22 Uhr – das Boot lässt sich nicht mehr steuern. Und das mitten auf dem Meer in der Nähe der Fährlinie. Wir bergen das Großsegel und Jörg untersucht, was passiert ist. Ein M10- Bolzen, der die Ruderanlage mit der Selbststeueranlage verbindet, ist gebrochen. Dadurch war die Verbindung zwischen Ruderrad, Ruderquadranten und Selbststeuerungsanlage unterbrochen. Notpinne raus, Ines und Hillu versuchen damit, das Boot einigermaßen auf Kurs zu halten und dabei immer eine Fähre im Blick zu haben. Jörg beginnt mit der Reparatur. Durch Montage eines neuen Bolzens ist zunächst die Funktion Ruderrad/Ruderquadrant wiederhergestellt. Nach 1h funktioniert das Steuerrad wieder. Jetzt heißt es selbst steuern. Zur Fock lassen wir zunächst den Motor mitlaufen und kontrollieren, ob alles ordentlich funktioniert. Da das der Fall ist, wird das Groß wieder hochgezogen und der alte Kurs Richtung Warnemünde gefahren. Der Wind kommt mit 15kn aus NNW, hoch am Wind erreichen wir 5,4kn. Ab 15:00 Uhr haben wir einen „Gegner“, eine Bavaria 51.
Nach 1h haben wir sie – kurz vor der Einfahrt nach Warnemünde. Motor an, Segel bergen und in den Alten Strom einfahren. 16:10 Uhr liegen wir im Päckchen direkt vor dem „Seehund“. 36sm liegen heute hinter uns. Jörg repariert die Ruderanlage weiter, Ines und Hillu machen einen Stadtbummel und kaufen Lebensmittel ein. Zum Abendbrot gehen wir ins „Kontor“ und essen dort leckeren Fisch.
Das ist die Ursache für den Schaden…… Und in der zweiten Reihe stehen schön restaurierte Häuser und diese lustigen Gesellen.
9.9. (Mittwoch):
Nach dem Frühstücken bei blauem Himmel und Sonnenschein ablegen. Schön die Häuser der Warnemünder Promenade in der Frühsonne angestrahlt zu sehen. Und natürlich der Teepott mit dem Leuchtturm.
Zuerst fahren wir 40°, der Wind kommt mit 5kn aus NO. Der Motor bleibt an und „Gustav“ steuert. Das bleibt leider den gesamten Tag so. Gegen 13:00 Uhr ist nach 24sm Darßer Ort querab, Jörg kontrolliert die Ruderanlage – es ist alles in Ordnung.
Ein wunderbar sonniger Tag, blauer Himmel und wenige weiße Wölkchen heute. Nur der Wind hat uns nicht gefallen, er kam die ganze Strecke von Warnemünde bis zur Nordspitze von Hiddensee von vorn maximal mit 7kn. Zum Segeln um zu vernünftigen Zeiten anzukommen zu wenig. Darßer Ort als Nothafen soll zwar ausgebaggert und offen sein, wir wollten es aber nicht riskieren, dort einzulaufen. Und sonst gibt es zwischendurch nichts. Nachdem wir den Norden von Hiddensee umfahren haben, hilft die Fock beim Vorwärtskommen in der schmalen Fahrrinne zwischen Rügen und Hiddensee. 19:10 Uhr liegen wir in Vitte im kommunalen Hafen, nur im Päckchen ist noch ein Platz zu haben. Abendbrot essen, etwas quatschen, ein Schluck Rotwein und ab in die Koje, 53sm sind einfach genug für einen Tag.
10.9. (Donnerstag):
8.10 Uhr Motor an, Leinen ab und 2sm durch die Fahrrinne. Dann können Groß und die 1x gereffte Fock den Motor ersetzen. Der Wind kommt aus NO mit 12kn, hoch am Wind sind es 5kn über Grund, anfangs mit 1kn Gegenstrom. Nach 2h messen wir 10 zurückgelegte Seemeilen, hier die erste Wende. Bis zum Kap Arkona müssen wir kreuzen. Der Wind dreht auf Ost, Stärke 12 kn, wir reffen aus und können bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen gut über die Tromper Wiek segeln. 15:10 Uhr ist der Königstuhl querab, wir können abfallen und raumschots an der Stubbenkammer vorbei. Nach 33sm ist Sassnitz erreicht, Motor an, Segel bergen und rein in die neue Hafenanlage. Die Pfähle einfangen ist etwas ungewohnt, klappte aber gut und so liegen wir römisch-katholisch am Steg 2.
15€ kostet es hier, am Steg 1 ist der doppelte Preis zu bezahlen. Ines geht Einkaufen, Jörg hat einiges am Boot zu kontrollieren und zu reparieren und Hillu schreibt diesen Bericht. So ist jeder beschäftigt.
11.9. (Freitag):
8:50 Uhr verlassen wir Sassnitz, noch im Hafenbereich setzen wir die Segel, draußen puffert es ganz ordentlich. Kleinste Besegelung, d.h. 3x gerefftes Groß und 2x gereffte Fock. Der Wind kommt aus OSO – also kreuzen. Das bringt uns maximal 5,5kn Speed, aber es ist halt nicht zu ändern. Bei 2,5m Wellenhöhe spritzt schon mal das Wasser übers Deck. Der Himmel ist heute den ganzen Tag grau bzw. es regnet aus dunklen Wolken. Gegen 14:00 Uhr in der Nähe der Greifswalder Oie dreht der Wind auf Ost, wir können etwas raumer segeln und gleich geht es schneller vorwärts. Die hauptsächliche Arbeit heute Segel ausreffen und wieder einreffen bei Windstärken zwischen 14 bis 25kn. 17:00 Uhr nimmt der Wind auf 9kn ab und wird immer spitzer. Wir wollen nicht im Dunkeln ankommen, also Motor mit 1500 Umdrehungen dazu. 18:45 Uhr sind wir vor der Mole Swinemünde – wir bergen die Segel. 19:15 Uhr ist das Boot im Yachthafen angebunden, alles aufklaren, beim Hafenmeister 38 Zł bezahlen, Abendbrot an Bord unsere Tätigkeiten heute Abend.
50sm über Grund sind heute zusammengekommen, die meisten gesegelt.