2006 - Berlin - Rund Island - Berlin


Liebe Segler: Für die Island-Reise 2006 habe ich vom BSV die Hochsee-Goldmedaille und vom DSV ebenfalls die Hochsee-Goldmedaille und den Commodore-Preis für die beste Hochseereise des Jahres 2006 erhalten.


Zusammenfassung/ Kurzbeschreibung:

Insgesamt hat die Reise vom 28.05.06 bis zum 18.08.06  83 Tage gedauert. Von totaler Windstille, die zum Motoren zwang, bis zu Windstärke 9 war alles vertreten. Die Wellenhöhen dementsprechend. 4169 sm wurden, gemessen mit Satnav, zurückgelegt (4305 sm gemessen mit Paddelradgeber).

Ein Zitat aus Jimmy Cornells „Seglerlexikon der Welt“ beschreibt die Anforderungen vielleicht am besten: “Abgeschieden im Nordatlantik mit Grönland als einzigem Nachbarn, besteht Island aus einer größeren und zahlreichen kleineren Inseln. Es ist ein Land herber Schönheit mit mächtigen Gletschern, zischenden Geysiren, kochenden Seen und tätigen Vulkanen. Eine Fahrt nach Island und der darauf folgende Törn entlang seiner zerklüfteten Küsten ist ein Erlebnis, das im Nordatlantik seinesgleichen sucht und auch nur von ganz unerschrockenen Crews in Angriff genommen wird“.

Sehr viele nette Bekanntschaften wurden mit Seglern und Landratten in den besuchten Ländern und Island gemacht (siehe  Bericht). Island ist eine Reise Wert!!! Dass ich alleine diese Reise unternahm, lag an 2 Faktoren. 1. wollten die nicht, die es zeitlich hätten möglich machen können, wegen der zu erwartenden Kälte. 2. Die gewollt hätten, sind zu jung und müssen Arbeiten gehen. Gewichtige Argumente. Der Chairman der Häfen von Island berichtete mir, dass weniger als 40 Yachten pro Jahr den Hafen Reykjavik besuchen, wie viele davon Island Rund und Einhand machen, ist nicht belegt. Die allgemeine Temperatur in Island war 8°C, ungefähr mit dem Kühlschrank Zuhause vergleichbar. Es soll aber ein extrem kalter Sommer dieses Jahr gewesen sein. Das Kartenmaterial und die Handbücher hier zu beschreiben, wäre zu umfangreich. Es standen alle erforderlichen Karten als Papierkarte und zusätzlich elektronisch auf Laptop zur Verfügung.

Jockel Lehmann

11. Lillesand -> Berlin
10. Stavanger -> Lillesand
9. Shetlands -> Norwegen
8. Färöer -> Shetlands
7. Island -> Färöer
6. Rund Island
5. Färöer -> Island
4. Shetlands -> Färöer
3. Stavanger -> Shetlands
2. Skagen -> Stavanger
1. Berlin -> Skagen

Hallo liebe Sportfreunde!

In diesem Jahr gehe ich wieder auf große  Fahrt. Der Norden lockt, obwohl es schon hier und da zwickt. Meine Kreuz As hat gegenüber dem Stand vor 3 Jahren keine wesentlichen Änderungen erfahren. Auf der Homepage werden wieder die Berichte von Bord über Funk kommen. Casi wird's schon richten . . .

Wer Google Earth und DSL (oder Modem und ein bisschen Zeit) hat, kann sich die Tour auch virtuell ansehen. Google Earth ist 13,5 MB groß und ihr findet es, wenn ihr nach "google earth download" sucht. Dann einfach die Datei 2006 Island-Tour.kmz herunterladen und anschließend in Google Earth unter - Datei öffnen - laden.
In der Liste links den 1. Eintrag (Dateinamen) anwählen und unter Tools - Tour abspielen - oder die einzelnen Punkte doppelt anklicken.

Viel Spaß wünscht Euch Casi.

 


Lillesand - Berlin

18.08.06      83. Reisetag

Breche um 06.00 auf. Gehe über die Spree und Dahme Richtung Heimat. Bin gegen 12.00 vor unserem Hafen. Drehe eine Ehrenrunde. Die anwesenden Sportsfreunde begrüßen mich herzlich. Freue mich auch wieder in der Heimat zu sein und mit den Sportsfreunden zu schwätzen. Besonders Micha und Arnd helfen ohne Ende. Eine schöne Reise hat ihr Ende gefunden.


17.08.06   82. Reisetag

06.00, Reise, Reise. Totaler Nebel. Taste mich am Ufer entlang. Zum Glück hebt sich der Nebel bald. 08.00, Schiffshebewerk. Wie gewohnt sehr freundliche Bedienung. Können mit 2 Sportbooten sofort rein und werden nach oben gefahren. 13.00 Schleuse Lehnitz. Warten ohne Ende. Berufsschiffart geht vor. 17.30, Schleuse durch. Das war eine Warterei. 17.00 lag keine Berufsschiffart mehr an, da hat der Schleusenwärter eine Sportbootschleusung gemacht. Die ganze Schleuse gerammelt voll mit Sportbooten. Das habe ich noch nicht gesehen. 19.00, Hennigsdorf. Mache im Stadthafen Feierabend.


16.08.06      81. Reisetag

06.30 lichte ich den Anker und breche nach Szecin auf. Will heute den Mast legen und Richtung Berlin weiterfahren. Bin 08.30 in der Marina „Porta Hotele“ fest. Der Hafenkapitän/ Mastleger ist zufällig vor Ort. Verabrede in 2 Stunden den Mast zu legen. 1000 Sachen sind zu machen, möglichst ohne einen Fehler. Als letztes ist den Windgenerator zu demontieren. Klappt alles super. Gehe um 10.00 an den Kran. Ich am Mast, er am Kran. Es klappt wie am Schnürchen. Der Mann ist voll ok., er fragt verschiedene Dinge nach, z.B. Elektrik ok? Wir legen den Mast hin wie gemalt. Dafür gibt es natürlich eine Prämie. Bezahle noch in der Rezeption für 13 m Mast 100 Sl. Tank voll machen vor Ort (23 l) und ab geht die Post. Lege 11.00 Uhr in Richtung Berlin ab. Wechsel um 12.30 auf die Westoder. Die Sonne meint es gut, ich muss die Sachen wechseln, kurze Hose, Turnhemd, hatte ich seit 12 Wochen nicht an.
14.30, eto Granica. Alles ok, gute Reise! Ich bin immer wieder erschlagen und erfreut über diesen Wandel. 16.40 Industriehafen Schwedt, Industrie- oder Förderleiche? Schön wäre es wenn er benutzt würde, könnten doch etliche LKW die Straße meiden. Treffe 20.00 vor Schleuse Hohensaten ein. Der Schleusenwärter lässt uns bis 21.30 warten und schleust dann. Schlimm dieser Dienst nach Vorschrift. Dabei war die Schleuse Hohensaaten immer als „sportbootfreundlich“ bekannt. Gehe nach Schleusung an Sportbootanleger, Weiterfahrt nicht sinnvoll.


15.08.06      80. Reisetag

06.30, lege ohne alles ab. War ein Fehler. Draußen ist fast nichts mehr zu regeln, die halbe Stunde gewonnen ist schwer verdient. 07.45, laufe unter 1. Großreff und Stagfock 140° 4,5 kn. Das ist gerade genug um die Oi zu unterlaufen. Versuche Frühstück zu machen, verdammt harte Arbeit bei dem Wind und Wellengang. Wind SSW 6-7. 12.00, ein Regenschauer löst den nächsten ab. Wind nach wie vor SSE 6-7, in den Spitzen 8. Kann zum Glück Swinemünde fast anliegen. Noch 16 sm. 16.00, in Swinemünde einklariert. Alles jetzt super einfach. Denke noch an die Mannschaftsliste 4-fach zu DDR-Zeiten. Lege in der Stadt an, um Bier zu kaufen. Habe schon seit 4 Tagen keines mehr. 18.00, Kaiserfahrt passiert. Setze Groß und Stagfock. Plötzlich höllischer Platzregen. Kann gerade rechtzeitig noch Ölzeug überstreifen. Laufe 135° 6,6 kn. 22.00, ankere außerhalb der Fahrrinne kurz vor dem Dabiesee. Bin von dieser Tour pappesatt. Es ist dunkel wie nie während der gesamten Fahrt.


14.08.06      79. Reisetag

07.00, gehe aus dem Hafen. Es regnet heftig. Binde gleich 1. Reff ins Groß und setze Stagfock. Unter den Wolkenbänken legt der Wind auf 6 Bft zu. Kann Kurs auf Saßnitz 155° gut halten. 08.45, Wind legt auf 7 Bft zu. Überlege in Groß 2. Reff einzubinden. Kurs 145°. Welle 1,5 m, sehr stuckig diese See. Gegen 13.20 dreht der Wind auf SSE 6. Wende auf das jetzt lange Bein. Die Sonne hat sich durchgesetzt, segele mit Stagfock und ungerefftem Groß. Laufe jetzt 5 kn nach 200°. 15.00, die alte Welle läuft genau gegen mich, laufe 120° bei 4,5 Knoten. Eine schöne Kreuz gen Heimat. Sehe bereits Kap Arkona. Besanschot an (Schnapszuteilung an Rasmus und die Mannschaft). 15.45 dreht der Wind um 90° zu meinen Gunsten auf SW 7. In Begleitung ein Hagelschauer erster Güte. Ich wettere ihn unter dem Sprayhood ab. 17.55 passiere ich Tonne Arkona. Wind S 7. Musste wieder stark reffen. Habe Höhe verschenkt, kriege jetzt Stubbenkammer nicht mehr mit einem Anlieger. 18.30 kann ich auf Genua 2 wechseln. Segel in die Tromper Wiek um weniger Welle und eventuell Neerstrom zu haben. Mal sehen ob das aufgeht. Vor und hinter mir andere Segler, fange sofort an Regatta zu segeln. 190°, 5,5-6 kn. 22.00 im Hafen Saßnitz fest. Die Winddrehungen, der Regen, Hagel und die Windstärken waren extrem. Trotzdem ein guter Törn von Falsterbokanalen nach Saßnitz in 15 Stunden mit großen Teilen Kreuz.


13.08.06      78. Reisetag

Gehe nach Duschen um 07.00 aus dem Hafen. Wieder 2 kn Gegenstrom. Achterlicher Wind, laufe über Grund 1 kn. 09.30, begegne 3 Schweinswalen. Der Wind hat etwas zugelegt, laufe jetzt 4,5 kn nach S mit Groß und Genua Schmetterling. Den Spi packe ich wegen des Regens nicht aus. 11.45, entschließe mich in die Holländerdyb einzufahren, wollte erst östlich Saltholm segeln. Der Wind lässt diese Variante zu. Es regnet ohne Ende, nicht sehr vergnüglich. 14.30, passiere LT Höllviken. Nehme Kurs auf Falsterbokanalen. Regen hat zum Glück aufgehört. 16.00, Brücke geht auf und Motor würgt ab! Lege an Steg auflandig an. Genuaschot ist von Bord gerutscht und in Schraube gekommen. Kann mit Tauchen alles klarieren. Brücke ist natürlich zu und macht erst in 2 Stunden wieder auf. 18.00, Brücke öffnet. Gehe durch und an der Südseite des Kanals bei einem Fischer längsseits. Habe hier schon öfter gelegen. Morgen nach Saßnitz. Wird lang werden, gute 60 sm. Wenn die Windrichtung so bleibt, mit Kreuz sogar 90  sm.


12.08.06      77. Reisetag

06.00, Anker auf und los. Alles  andere auf See. Das Schiff arbeitet sehr. Es  läuft 6 kn auf 135°, Welle 1,5 m. Frühstück wird nicht einfach werden. 08.30, binde in das Groß das 1. Reff ein. Das Schiff hatte zu viel Ruderdruck. 11.30 lässt der Wind auf NE 4-5 nach. Mache keine Fahrt mehr (4,5 kn). Rigge auf Genua 2 und Groß 1. Reff um. 12.00, Wind NE 5-6. Welle 1m. Habe kaum die Segelfläche vergrößert, legt der Wind wieder zu. Seezaun zeitweise durchs Wasser. Habe Angst um Genua 2. Warte trotzdem noch ein bisschen, der Geschwindigkeitsrausch ist  auch schön. Habe in Luv den Kullen in Sicht. Sehr schönes Fleckchen Erde. Tanker und Massengutfrachter passieren ständig. 12.40, musste doch Gen 2 gegen Stagfock wechseln. Wind jetzt E 6-7. War mit Genua 2 nicht zu beherrschen. 13.30, habe wieder auf Genua 2 gewechselt. Schlimm wenn der Kahn so mit 4,5 kn vor sich hin dümpelt. Mist  ist, dass ich jedes Mal aufs Vorschiff muss, um das Segel beizubändseln und danach die Genua ziehen und winschen muss. Jede Kurbeldrehung kostet Überwindung, schön wenn der Schmerz nachlässt. Wenn das Wasser dann aber wieder rauscht, ist aller Schmerz vergessen. 15.00, wieder auf Stagfock gegangen. Es hat auf E 7 zugelegt. Kann den Generalkurs nicht mehr halten, muss aufkreuzen. Hinzu kommen 1,5 –2,5 kn Gegenstrom in der Enge von Helsingör, da  bleibt von der gewonnenen Höhe nicht viel übrig. Das ist aber hier bei dieser Windrichtung üblich. 19.00, liege im Hafen Helsingör an einer Colin Archer längs. Bekomme eine Einladung zum Cognac. Halte mit einer Flasche Weißwein gegen. 2 Stunden gequatscht. Sehr nett, über Frauen, Boote, Bootsgröße, Öfen, usw. Boote scheinen immer zu klein zu sein. Der Hafenwart kam auch vorbei. Hat den Preis auf 100 Dkr ermäßigt (wegen Island Rund alone und Pensionär) und Duschmarke spendiert. Das ist super. Sehr netter Typ. Internet ist selbstverständlich da, habe ich auch noch genutzt. Mal sehen was Casi empfängt.


11.08.06      76. Reisetag

08.00 Leinen los. War vorher noch Duschen und Einkaufen. Kaufhalle hatte gestern schon zu, als ich so weit war. Sie hat jeden Tag der Woche von 07.30 bis 20.00 offen.  Wind ist 0, ich muss Motoren. Später soll es 3-4 aus E kommen. Halte Kurs auf Anholt. Etwas über 40 sm, ca 9 Stunden. Wird sich zeigen, wenn der Wind kommt. 10.00, vor mir steht eine fürchterliche Wolkenfront. Es frischt ruckartig auf ESE 6 auf. Segle unter Groß und Stagfock, Seezaun zeitweilig im Wasser. Will nicht reffen, weil ich denke, nach der Front lässt es nach und  dreht. 13.00, nach Durchgang der Front hat der Wind tatsächlich auf NE 3-4 gedreht. Laufe jetzt unter Groß und Gen.2  5,5 kn nach 110°. 20.00 Anholt fest. Die Drehungen waren ohne Ende. Die letzten 3 Stunden habe ich aufgekreuzt und Schauer auf Schauer abbekommen. Wollte bei den Fischern längs gehen, haben mich aber weggeschickt, weil andere Fischer noch reinkommen. Liege jetzt mit Heckanker am Steg. Ist mir immer blöd, weil hinten Anker bedienen und vorne festmachen, da wären 2 Mann schon nötig. War aber wenig Wind, da hat man mehr Zeit und es geht auch so. Abendbrot und ab in die Heia. Internet no! Morgen weitersehen.


10.08.06   75. Reisetag

Gehe 07.30 auf See. Wind ist sehr schwach,  laufe nur 1 kn nach S.  Ist mir zu wenig, Folge: Motor. 10.45 passiere ich Hirsholm. Kann den Motor aus machen. Laufe jetzt 5 kn nach S. Strebe Hals als Ziel an. Asa würde auch gehen. Es pieselt, nicht doll, aber man muss Ölzeug anhaben. 11.50 passiere ich den Pipeline-Anschluss südlich Frederikshafen. In Frederikshafen ist ja Betrieb: Fähre, Fähre, Fähre. Der Segelboothafen daneben hat 1,5- 2 m Tiefe, na danke. Der Wetterbericht hat eben E 3-4 angesagt. Da müsste es um 180°drehen. Schauen wir mal. 12.30, laufe  unter Groß und Genua 2  4 kn nach S. Habe die kleinste Sturmfock, 2,5 m2 als weiteren Regenschutz aufgespannt. Landregen ohne Unterlass. 14.20 passiere ich Laesö Rende. 19.00 liege ich im Hafen Hals fest. Habe noch nicht angebunden, ist der Hafenwart da und kassiert 110 Dkr, er will Feierabend machen. Alles sehr sauber und ordentlich. Toiletten und Duschen super. Waschmaschine und Trockner vorhanden. Nur das Internet ist gerade kaputt, soll aber in einem Monat total erneuert werden. Zum Abendbrot gibt es den Rest Linsen vom Mittag und eine Stulle mit Schweinefleisch.


09.08.06      74. Reisetag

07.00, musste raus, weil mein landseitiger Nachbar auf See wollte. Kein Problem für einen Seesegler. Bin dann noch einmal ins Bett gekrochen. Die Rippe sticht immer noch, besonders Hinlegen und Bücken tut gut. Mache alles mit halber Geschwindigkeit und vieles mit Technikunterstützung. Z.B. Segel setze ich im Moment nur mit Winsch anstatt mit Hand, tut halb so weh. 09.00, gehe ins Hafenbüro mich anmelden und duschen. Ein Genuss. Dann zu den Fischern Scholle kaufen. Habe 3 kleine für 20 kr erstanden, Babymörder. Größere waren nicht. Die müssten mal die Butt auf Island sehen, die dort gefangen werden. 1 m bis 1,5 m sind diese Tiere lang. 13.00, habe 2 Scholle gebraten und gegessen. Lecker weil zart, aber zu klein. Die dritte Scholle gibt es zum Abendbrot. Nach dem Mittagessen in die Stadt, ganz vorsichtig ohne Erschütterungen. Tausche Geld, kaufe Bier, Bananen und Äpfel. Brot habe ich noch, wenn es alle wird muss ich eben an das Büchsenbrot.


08.08.06      73. Reisetag

Stehe um 06.00 auf, weil die Überfahrt Lillesand- Skagen sehr lang werden kann. Gehe mit Motor auf See. Mit Gen 2 und Groß erreiche ich 6,5 kn in 115°. 09.00, streiche die Gen 2 und setze die Stagfock, Deck schleift durchs Wasser. Mit Stagfock immer noch 7,2 kn durchs Wasser, 6 kn über Grund. Nicht mehr zu halten, Binde in Groß das 1. Reff ein. Wind NNE 6 , Welle 1,5 m. 12.31, habe jetzt NNE7-8, Welle 2-3 m. Habe mir beim Ölzeug anziehen wahrscheinlich eine Rippe gebrochen. Eine Welle hat mich herumgeschleudert und mit dem linken Brustkasten auf die Kartentischkante geschlagen. Stechender Schmerz bei jeder Bewegung, Arbeit und Welle. Die Bauchmuskeln arbeiten da immer mit und verursachen den Schmerz. 18.26, bin 20 sm vor Skagen. Der Wind hat sehr nachgelassen auf NNE 3, Welle 1 m, laufe nur noch 3,5 kn. 00.15, bin in Skagen fest. Hat noch ewig um die Ecke gedauert, obwohl ich die letzten 3 h gemotort bin. Wollte nicht die ganze Nacht auf dem Wasser verbringen, in meinem Zustand.


07.08.06      72. Reisetag

07.00 aufgestanden, Frühstück, Wetter abgehört. Will heute die Blindleia von West nach Ost machen. Ein längeres Innenfahrwasser mit teilweise sehr engen Stellen und sehr schöner Bebauung mit Ferienhäusern und Wohnbauten. 09.00, habe eben den Ulvösund passiert, eine dieser engen Stellen. Kann mich gar nicht satt sehen. Eine gute Entscheidung die Blindleia zu befahren. 13.15, liege an fremder Mooring. Habe vorher noch in Lillesand für die letzten Kronen Diesel gekauft. Leider muss ich die Mooring räumen, der Eigner kommt. Verlege in eine stille Bucht vor Anker. Vergammle hier den Tag mit Baden usw.

 


Stavanger- Lillesand

06.08.06      71.Reisetag

01.00, bis jetzt mit Bootsnachbarn gequatscht. Ein Holländer und ein Schwede mit Sohn. Hatte eine Flasche Weißwein mitgenommen und, obwohl sie noch halb voll war, dem Gesetz, was an Bord ist geht nicht mehr runter. Die erfahrenen Segler wussten davon offensichtlich. 08.00, lege nach Waschen und Frühstück ab. Sehr dünner Wind. Mache 2,5 kn durchs Wasser und 0,8 über Grund. Wind N2, Welle 0,5 m Luft 20 ° Wasser 17 °, Sonne. Folge: Motor. 09.00, der Wind hat es sich überlegt. NW3, Setze den Spi. Laufe über Grund 4,9 kn. Segel mit kurzer Hose und freiem Oberkörper. Nächster Zielpunkt ist Lindenes, ca. 14 sm. Passiere gerade LT Rauna. Das  ist ein Spi-Bier wert. 11.15 passiere ich Kap Lindenes. Sonne, Wind W3-4. Der Spinnacker zieht 6,5 kn. 12.00, habe eben gehalst, kompliziert bei dem Wind. Habe es hinbekommen. Wind W5, Kurs 97° bei 7 kn, Sonne. Schöner kann es kaum sein. Rechts das Meer, links die schroffen Küstenberge und im Ohr das Rauschen der Bugwelle. 15.00, war eben im Masttop, weil der Hilfsstander sich mal wieder um die Antenne gewickelt hat. Habe Stander und 2 Leinen zur Mastleiter klariert. Von oben ein herrlicher Anblick, das Schiff, die nachgeschleppte Welle und voraus die Blase, herrlich. Ich bin verliebt in diesen Kahn. 16.00, bin an der N-Einfahrt Kristiansand. Überall auf den Außenschären liegen die Leute und sonnen sich. Die Boote liegen in Lee direkt am steilen Fels. Ich habe noch ca. eine Stunde zu segeln um in die gleiche Situation zu kommen, allerdings von allen Seiten geschützt. 16.30, um mich herum Motorboote ohne Ende. Alle übermotorisiert und zeigen dies. Sie springen von Welle zu Welle. Sie haben sicher daran genau so viel Spaß wie ich mit meinem Spi. 17.30 in meiner Lieblingsbucht dank „Schuster“ fest. Alle Last fällt von einem ab, man ist frei. Ich werde das erste Mal baden. Habe das Schiff an der Wasserlinie gewaschen. Fischfett aus Höfn hängt immer noch dran, konnte nicht mehr. Wasser wirklich 18°. Man geht rein ohne zu frieren. Nach Island eine andere Welt. Diese Gegensätze machen einem klar, wie super wir in unserer Umwelt leben.


05.08.06        70.  Reisetag

07.00, Leinen los, laufe mit Motor den Byfjord herunter Richtung See.  Wind nicht messbar. Beschaue noch einmal die schönen Ufer, Häfen und Ortschaften. Vor dem Lt Broken begegne ich einem Seehund. Passiere LT Broken und wende mich nach S. Muss weiter Motoren, Wind achterlich NW1, da ist kein fortkommen. 0945, passiere Tananger, Erinnerungen werden wach. Als ich das erste Mal Tananger ansteuerte (mit Egon), war stockfinstere Nacht. Überall kleine Inselchen. Egon saß an der Karte, ich oben. Erschwerend war, dass die vorhandenen Leuchtfeuer durch dahinter liegende Uferbeleuchtung oder Autoscheinwerfer überdeckt wurden. Ich meldete immer dunkle Stellen (Inseln) auf See. Egon kontrollierte auf der auf der Karte und gab die zu steuernde Richtung an. Total aufregend. In Tananger um Mitternacht fest, rummste es Morgens ganz fürchterlich. Wir standen durch die Tide ca. 20 cm auf. Auf der Karte war dieser Platz als tief bezeichnet. Da kann man nichts machen. Wir haben den Kahn nach Land hin angebunden und sind in die Stadt gegangen. Devise: Abwarten und auf die Flut hoffen. So hat sich das Problem auch wieder gelöst. Trotzdem eine wichtige Erfahrung in meinem Seglerleben, Tide pur. 11.30, Wind, Wind kommt auf. W4 und wie auf Ruck, aus dem Stand. Super. Motor aus. Mit Groß und Genua 2 erreiche ich 6,9 kn bei 190°, Jarens Rev voraus. Wenn der Wind so bleibt, nach Jarens Rev kann ich abfallen, Ziehe ich die Blase. Kaum ist der Wind da, muss ich wieder auf warme Sachen umsteigen. Lange Männer! 11.50 Die Tonne Jarens Rev habe ich weit auf See liegen lassen. Man kann hier durchfahre, die geringste Tiefe ist bei mittlerem Niedrigwasser mit 3 m angegeben. 12.00, die Blase steht, es geht ein Ruck durch den Kahn und mich. 1,5  kn schneller, herrlich. "Gustav" (Kompasssteueranlage) und "Egon" (Windsteueranlage Aries) haben Probleme. Ich übernehme, das läuft auf ein kaltes Mittagessen hinaus. Ist es aber wert. In Frage kommen Kidneybohnen oder Schoten mit Möhren. Laufe ständig über 7 Knoten. 12.00, gehe am Hafen Sanden vorbei. 14.00 Passiere Kvasseim, jetzt kommt auch noch die Sonne. Laufe jetzt nur noch 5,5-6 kn. 16.00, berge den Spi, Schiff lief ständig über 8 kn und war nicht mehr zu beherrschen. Nur mit Groß immer noch 7 kn. Setze Stagfock dazu. Passiere die S-Einfahrt Egersund. Nach wie vor Sonne . Bin Happy. Versuche Listahamna zu erreichen. Den Wind muss man nutzen, auch wenn es etwas später wird. 22.00, bin in Listahafen fest. Liege an einem schwedischen Boot älterer Bauart. Werde zu Wein eingeladen.


 

Shetlands -> Norwegen

04.08.06    69. Reisetag

Fummel mich nach Mitternacht in die N-Einfahrt nach Stavanger ein. Diverse Dampfer mit mir, muss also aufpassen. Wasser ist ja genug da, Seezeichen auch. 03.15, Habe Feuer Sveinane querab, ändere meinen Kurs auf 140°. 04.30, im Byfjord ist der Wind wie abgeschnitten. Werfe den Motor an um in den Vagen einzulaufen. 05.50, im Vagen fest, Strom angeschlossen. Ein schöner Segeltörn, auch die Nacht war interessant. Die Navigation, der Sternenklare Himmel, kein Regen und guter Speed. Habe in 39 Stunden 228 sm zurückgelegt, das ist ein Schnitt von 5,8 sm. Damit kann ich gut leben. 10.00 aufgestanden und Waschen. Ich bin in den Sommer geraten. Muss mir den Oberkörper frei machen um nicht zu schwitzen. Hole kurze Hosen raus. Leiste mir in der Stadt ein Eis. Äpfel, Bananen und Brot kommen aufs Schiff. Im Hafen Internet über Funk zu erreichen, nutze ich natürlich sofort. Typ aus Norwegen kommt an Bord, hat großes Motorboot, Oldheimer, und will eventuell nach Deutschland und Frankreich. Gebe ihm Tipps.


03.08.06    68. Reisetag

00.00Uhr, laufe mit 5,5- 6 kn. Das Schiff ist gut beherrschbar. Die Segelreduzierung war ok. 04.00, Komme in das Gebiet der Bohrinseln. Laufe auf eine zu. Ändere den Kurs  auf 100° um Abstand zu halten. 12.00, Habe jetzt alle Segel oben die ich habe , Groß, Stagfock und Genua 2, Speed 6 kn. Schöne Segelei, alle Segel geht nur bei raumem Wind und bringt auch nur dann etwas. 15.00 Eine Gruppe Orkas ist an mir vorbeigezogen. Anzahl nicht genau zu bestimmen, aber mindestens 6. Herrlich diese Tiere anzuschauen wie elegant sie sich im Wasser bewegen. 20.40, eben ist ein riesiger leerer Massengutfrachter an mir vorbeigezogen. Geht bestimmt nach Koruna, Eisenerz laden. SMS von Peter Lenz hier draußen erhalten. Senden geht von mir aus natürlich nicht, wegen der Leistung. Die Zeitplanung macht mir etwas Sorgen. Komme in den Nachtstunden in den Irrgarten vor Stavanger. Mit SatNav wird das schon werden. Muss elektrisch steuern, die Windsteueranlage wird, wenn wir die Welle herunterrauschen, total irritiert. Hatte schon 2 Patenthalsen, zum Glück unter Bullenstander.


02.08.06    67. Reisetag

Gehe mich im Segelclub waschen, super warm Wasser, windgeschützt, einfach luxuriös gegen sonst in der Plicht. 09.00, bin mit meiner Wäsche auf 0. Alle Fließsachen eine Trommel, Baumwolle, Socken usw. die zweite Trommel und alles getrocknet. Ölzeug mit Süßwasser gründlich gespült. Wassertank voll. 15.00, lege ab, habe auf Außenlieger gewartet. Fahre noch zum Tanken. 12 Pfund habe ich noch, müsste für voll ungefähr reichen. 0,433 Pfund der Liter. 15.30, ab geht die Post. Zunächst vor dem Wind, dann 110° Richtung Stavanger halbwind. Habe im Internet nachgekuckt, Wind nimmt in den nächsten 2 Tagen bis auf 0 ab. Da will ich drüben sein und mir das Motoren ersparen. Mal sehen ob meine Rechnung aufgeht. 17.30; Wind aus NW 5, bedeckt. Laufe unter Groß und Stagfock durchs Wasser 7,5, über Grund 6,5 Knoten. Welle 1,5 Meter. Jetzt fehlt nur noch die Sonne und das Ganze 2 Tage lang. 22.00, habe das 1. Großreff eingebunden. Das Schiff lief 8 kn und war kaum auf Ruder zu halten. Laufe jetzt 7- 7,5 kn 105°. Welle läuft genau quer. So lässt sich ohne Stress leben.


 

Färöer-Shetlands

01.08.06    66. Reisetag.

Kreuze auf ohne Ende. Der Wind pendelt bis 20°. Werde noch Stunden brauchen um die Südecke von Mainland zu kriegen. Werde trotzdem die Südecke passieren, im Norden geht ein höllischer Strom durch die Inseln, das will ich in der Nacht und alleine nicht riskieren. 04.00, eben hat mich ein Regenschauer überfallen, Rotzblasen hat es geregnet. Ringsum Wolkenbänke. Das Feuer von Foula liegt BB achteraus, Das Feuer von Sumburg Head ist noch nicht in Sicht. 08.40, der Wind dreht wie verrückt. Hinzu kommt, dass 1,2 bis 1,6 kn Strom gegen mich arbeitet, aber rum muss ich um Sumburgh Head. 13.00, SH passiert, musste mächtig nach luv gehen wegen der Strömung. Kann jetzt aber Lerwick anhalten. 14.00, der schöne Traum vom Anlieger ist geplatzt. Der Wind dreht immer  mehr auf NNE. Wechsel ständig zwischen Stagfock und Genua 2. Die Regenschauer kommen teilweise mit derartigen Windwalzen, dass das Schiff sich flach legt. Muss immer vorausschauend handeln, da ich bei diesen Platzregen keine Manöver machen möchte. Sitze lieber unter meinem Sprayhood. 18.00, im Hafen fest. Unter ständigen Winddrehungen unter den Wolken und Platzregen war das letzte Ende nicht das reinste Vergnügen. Mal sehen was hier abgeht. Für mich liegen an Einkaufen, Internet, Tanken, Duschen und Wäsche waschen. 20.00, habe große Wäsche. Hier gibt es beim Segelverein 2 Waschmaschinen und 2 Wäschetrockner neben Duschen, Toilette und Waschraum. Waschmaschine und Trockner je 2 Pound = 3 Euro. Super, incl. Waschmittel. Während der Wartezeit Vorsitzenden kennen gelernt, weil Vereinstag war. Wimpel getauscht. Super. A. Fuchs war vor 14 Tagen auch hier.


31.07.06    65. Reisetag

Laufe immer noch unter Motor. Habe Bohrinsel in Sichtweite, eine eigene Stadt. 10.15, bis eben kein Wind, jetzt kommt etwas aus E 3-4. Mache sofort den Motor aus. Laufe 145° 5 kn. Das ist zwar nicht mein Kurs, aber besser als Motor. 16.25, lauf unter Groß und Genua 2  5 kn auf 157°, schöne Segelei, außer der Kurs. 17.30, Habe gewendet, bin nach 190° gelaufen. Es geht jetzt auf 100°  5kn. Mich passiert eine Fähre, sie geht nach Lerwick, ist in 4-5 Stunden dort. Ich habe noch einen Tag zu segeln. 23.45, SE 5, habe eben Genua 2 gegen Stagfock gewechselt. Läuft zwar einen Knoten langsamer, will die Genua aber schonen. In der Nacht schwer kalkulierbar.


30.07.06    64. Reisetag

08.00, lege ab. Hier liegt alles in Tiefem Koma. Melde mich beim Port Control über Kanal 12 ab. Good Trip! 09.00, habe mit Motorhilfe Nolsö gerundet und kann auf 120 ° abfallen. Mache den Motor aus, ob das was wird, hier steht eine 2 m See und dann der wenige Wind. 14.00, Wind  SE 3-4. Laufe unter Genua 2 Und Groß aufkreuzend 4,5 kn 115°. Generalkurs ist 123°. Gegen mich arbeitet eine alte Dünung mit 2 m Höhe. Das Schiff arbeitet sehr. Mache mir Gartengemüse zum Mittag. 17.30, Wind S 3-4. Die See hat sich beruhigt. eS laufen jetzt 2 Dünungen, eine aus E und die andere aus S. Wenn sich biede Wellenberge treffen entsteht ein riesiger Berg. Kann jetzt Generalkurs halten, habe sogar kleinen Schrick in den Schoten. 21.00, der Wind ist weg, Mache den Motor an. Der Wetterbericht meldet Sturmtief im Süden. Das wird mich nur am Rande treffen.


29.07.06    63. Reisetag

09.00, wache erst jetzt auf. Konnte nicht schlafen, weil die trunkigen Fischer ständig  wie eine Elefantenherde über meinen Kahn geturnt sind. Um 04.00 sind noch Horden laut singend durch die Strßen gezogen. Wahrscheinlich „der“ Anlass mal auf die Pauke zu hauen. 10.00 Ortszeit, noch Toteruhe. Nur die Kehrmaschine zieht ihre Kreise um den Müll zu beseitigen, wie am 1.1. unter den Linden. Gefallen haben mir die Jungen und Mädchen die Flaschen gesammelt haben. Pro Fl. 1 Dkr = 15 Cent. Da kam gestern etwas zusammen. Ansonsten ikst hier alles total sauber. Eine Frau hatte ihrem Terrier auch eine Tracht angezogen, Längerer Rock mit Mieder und um den Hals eine Stola, viel bewundert. Im Caffee „Natur“ war die Hölle los, man konnte die Luft schneiden. Alle Tische besetzt und dann noch viele Stehende an der Theke. Bin um 11.00 zum Hafenamt die E-Karte abgeben und mich abmelden. 100 Dkr zurückbekommen, da nicht benutzt. Im Kaffee „Natur“ für 50 Dkr einen halben Liter Bier dafür erstanden. Von dort zu Konzert auf dem Thingplatz. Irrer Andrang. Viele wieder in Tracht. 14.00 Schluss der Veranstaltung, viele bleiben noch und schwatzen miteinander. Tolle Stimmung. 14.00,Mittagessen Kartoffeln und Fleisch. Mir gegenüber liegt das Cafe Glaenan. Es hat aufgemacht, gleich ist Betrieb auf der Pier. Quatsche mit meinem Bootsnachbarn ausgiebig. Er zitiert Kennedy: „Ich bin ein Berliner“ und amüsiert sich köstlich. Jetzt hat einer in der 4. Reihe angelegt und fängt gleich ein Schwätzchen an, spendiert ein Bier, 4%, strong. Hat sein Boot aus Norwegen geholt über Wasser. Ein offenes 6 m-Boot, na halleluja. Er hat 4 Kinder, das kleinste an Bord, sagt immer Papa. Gegen Abend läuft noch eine Yacht aus Norwegen ein. Direkt aus New York. 24 Tage haben sie bis hier gebraucht. War bis 02.00 wach, dann gab es das große Abschlussfeuerwerk. Riesig.


28.07.06    62. Reisetag

Heute und Morgen ist Olafstag, Nationalfeiertag. Bin Früh raus. Da hier nichts vor 10.00 Ortszeit abgeht, nehme ich mir Bordarbeiten vor. Bekleide mein e Rettungsboje mit Segeltuch und nähe neue Anhänger an die Thermoshose, Schmücke meinen Kahn mit Flaggengala. Dann ab ins Einkaufscenter, letzte Gelegenheit. Kaufe Brot, Äpfel, Bananen und Leichtbier. Dann ab in die Bibliothek, Internet Wetter beschauen. Ist zu, hatte gefragt ob Freitag offen, Ja! Der Typ hat verschwiegen, am Olafstag nicht. Bummel durch die Stadt. Die Menschen sind alle festlich gekleidet, viele mit historischen Trachten. Am zentralen Platz treffen sich alle. Warten auf den Aufzug. 13.00 geht es los. Vorne weg ein Reiter mit Nationalflagge. Dann 2 Blaskapellen gefolgt von den Sportvereinen jeweils angeführt durch einen Fahnenträger. Zum Schluß der Reiterverein; Shetlandpony; geritten von Jung und Alt. Der Präsident oder Bürgermeister hält die Festrede, assistiert von einer Taubstummen- Dolmetscherin. Anschließend die Nationalhymne, viele singen mit. Es folgt der Auszug der Vereine und der Kapellen, alles aufgezeichnet vom Fernsehen. Am Nachmittag beginnt die Ruderregatta. Von allen Inseln sind Mannschaften mit ihren Booten angereist. Ein riesiges Spektakel. Es wird in sechsern, achtern und Zehnern gerudert. Jungen und Mädchen. Später ziehen die Sieger mit ihren Pokalen und Booten durch die Stadt. Trotz des Regens flanieren alle die Hauptstraße rauf und runter. Die Frauen in Trachten teilweise kurzärmelig. Auch die Männer sind in Trachten. Schwarz, blau, rotbraun und rot dominieren. Die Färöer sind trocken? Na danke, jeder hat ein Bier in der Hand, Taschenpullis kreisen, viele angeheiterte. Es ist eben Feiertag, eine bomben Stimmung. Gruppen stehen zusammen und schwatzen. An jeder Ecke eine Kapelle. Eine gefällt mir besonders, sie zieht später noch durch die Straßen. Die Dirigentin, eine stattliche Frau, schlägt beim Umzug die große Pauke. Im linken Hafen liegen 4 große Segelkutter, einer aus Norwegen, Christiansand. Quatsche mit dem Skipper. Sie sind aus Anlass des Feiertages hergekommen, Machen gleichzeitig Werbung für Törns. Um 22.00 ebbt der Betrieb langsam ab. Die Kinder müssen Nachhause. Übrigens sehr viele Kinder! Mal sehen was morgen geboten wird. Notfalls gehe ich im laufe des Tages weg, muss sowieso 2 Tage segeln, da ist es egal ob früh oder spät.


27.07.06    61. Reisetag

Lege 08.00 ab. Fotografiere noch einmal in die Runde, zu schön das Tal hier. Aus dem Einschnitt heraus und ich habe 4,3 kn Gegenstrom. Über mir kreuzt eine Stromleitung, der Steuerkompass spielt verrückt. Wunderte mich, dass die Fähre in Vestmannahavn festliegt. Sehe jetzt, dass die Inseln ein Tunnel verbindet. Beobachte regen Autoverkehr. Wundere mich über riesige Hallen in einem Seitental. Als ich sehe, wie viel Wasser die ablassen, vermute ich eine Forellen- oder Lachszucht. Der  Sund weitet sich, die Folge ist, dass der Gegenstrom auf 3 kn abnimmt. Segelnder Weise ist hier schwer durchzukommen. 09.45, ein Fischer überholt mich ganz unter Land. Er meidet den Strom, ich traue mich nicht so dicht unter Land. 11.00, bin auf See, eine leicht Briese kommt auf. Mache den Motor aus und die Tücher hoch. Laufe 3 kn aufkreuzend. 12.00, laufe jetzt durchs Wasser 5,5 kn, über den Grund 8,8 kn (Später sogar 4,9 zu 9,4 kn). Ist schon witzig. 15.00 im Hafen fest. Habe mich über Kanal 12 angemeldet. Als erster erscheint der Mann vom Zoll, kenne ich schon, freundlich wie beim ersten Mal. Gehe dann zum Hafenamt. Je Tag 50 Dkr = 7 Euro. 100 Dkr berappe ich für die Stromkarte, da ist aber Leihgebühr dabei. Anschließend Tanken. So nun beginnt die Freizeit. Werde hier 2 Tage bleiben, weil am Sonnabend  der Nationalfeiertag gefeiert wird. Da soll die Post abgehen. Muss ich mir anschauen.

19.00, ich nehme an hier wird die Kuh fliegen. Buden werden aufgebaut, Bühnen  hergerichtet. An der Pier laufen Kinder, Frauen und Männer sich warm. Ein Langlauf ist angesetzt. Aha, der Start bahnt sich an. Die Langläufer sind gestartet. Am Ziel- und Durchgangspunkt viele Zuschauer. Die Spitze läuft bei mir durch. Den Schluss bilden ein paar dicke Muttis, aber immerhin nehmen sie teil, trotz der geringen Chancen. Nein, den Schluß bildet ein älterer Herr, der fast nur läuft, aber teilnimmt. 20.00, jetzt sind die Kin der in ihren Altersgruppen am Start. Teilweise laufen die Eltern mit. Ein riesiger Jubel und Applaus. 21.00, Der Hafen wird voll. Die Fischer kommen, um an der Feier teilzunehmen. Heimathäfen wie Klaksvik und andere sind zu lesen. Die Männer kommen mit den Booten, die Frauen mit dem Auto.


 

Island -> Färöer

26.07.06    60. Reisetag

00.00, stehe noch 60 sm vor Färöer. Immer noch kein Wind. Habe aus Langeweile alles auf Vordermann gebracht. Die Bilge glänzt, selbst der Kocher hat etwas abbekommen. Habe wieder Blitzer an, Kanal 16 sowieso. 06.00, laufe  immer noch unter Motor. Die See ist spiegelglatt, die einzige Welle weit und breit verursache ich. Stehe jetzt 25 sm vor den Färöer. Habe schon Handyempfang. Habe noch für 50 Euro Dänische Kronen. 08.30, Laaaaaand, sehe die Färöers. Solch eine Flaute habe ich noch nicht erlebt - doch - in den Kalmen am Äquator. Dort musste ich es allerdings wegen Treibstoffmangel ertragen. Es hat aber Nerven gekostet. Wenn ich jetzt in Mannayaer anlege, habe ich 35 Stunden am Stück gemotort. Von den ca. 240 sm Island-Färöer habe ich nur 100 sm gesegelt, den Rest mit Motor. 12.30, laufe in den Vestmannasund ein. Totaler Nebel. Die hiesigen Felsnadeln mit den Papageien-, Basstölpel- und Lummen-Kolonien sind leider nicht zu sehen. Es ist gerade Ebbe und es scheint zu slicken, kein Strom. Hier sind 1,5 m Hub. 13.30, am Fischkutter fest. Sonne, dadurch gleich eine Hitze, sagenhaft. Gehe in den Ort. An der Touristinfo, Abfahrstelle für die Vogelfelsen, hat sich gegen vor 9 Jahren mächtig was getan. 2 konkurrierende Firmen haben Häuser gebaut und verkaufen Andenken und machen Bewirtung. Der Hafen ist sehr sauber. Fischfang an einer gesonderten Pier. Im Sund wird Fisch auch in Netzkäfigen gemästet. Der Ort in einem malerischen Tal mit Grün ohne Ende. Ein Wasserkraftwerk mit Peltonturbine erzeugt Strom. Unten am Wasser die alten Fischerhäuser mit Bootsschuppen. Muss man gesehen haben.


25.07.06    59. Reisetag

Das Wasser hat sich beruhigt Welle nur noch 0,5 m. Schlafe stückweise. Der Wecker macht mich wach. Habe Blitz und Kanal 16 an. 03.20, der Wind geht schlafen, Schiff  nicht mehr zu steuern. Mache den Motor an. Leichter Nebel kommt auf. Koche eine neue Kanne Tee. 04.30, laufe durchs Wasser 5,6 und über Grund 3,3 kn. Das macht 2,3  kn Gegenstrom. Wo kommt der her? Üblich sind durch die Gezeiten auf offenem Meer um die 1 kn. 07.00. Bei einer allgemeinen Inspektion  schon wieder Wasser im Filter festgestellt. Bei laufendem Motor ca. 1 cm in Tasse abgelassen. Vermute beim Motoren in der Brandung vor Höfn wurde der Dreck im Tank aufgewirbelt und mit angesaugt. Werde ein Auge darauf haben. Wind ist immer noch nicht. Als ob einer Öl ausgegossen hat. Außer natürlich die Dünung. Das mit der Stömung hat mir keine Ruhe gelassen. Habe in den Pilot Charts nachgeschaut. Hier in der Gegend kentert ein Arm des Golfstromes von SE auf W. Das könnte es sein, da er ca. 0,5 kn läuft, plus 1,4 kn Tidenstrom, dann kommt das hin. Zumal ich auch noch nach N versetzt werde. 10.45, motore immer noch wegen Windmangel. Noch 127 nm bis Färöer. 11.45, habe eben  ersucht zu  segeln. Es kab eine kleine Bö durch. Hatte kaum die Tücher oben, war sie wieder weg. Im Wetterbericht eben ist für Pentland-Farwell, was für mich jetzt zuständig ist, 0-2 aus allen Richtungen angesagt. 13,45, habe Mittag gegessen. Kartoffel mit Königsberger Klops. Die Soße habe ich mit angedünsteten Zwiebeln verfeinert. Es waren 4 Klopse in der Büchse. 2 habe ich gegessen, 2 esse ich zum Abendbrot auf die Stulle. Anschließend Abwasch. Als letztes die Dieseltasse. Immer noch Motor, schade. Der Tidenstrom, der vorhin gegen mich war, schiebt jetzt mit 0,8 kn. 20.30, fahre immer noch mit Motor, weil Wind 0. Habe eben 3 spielende Schweinswale beobachtet. Vor einer Stunde 20 Liter Diesel nachgetankt. Der Tank ist jetzt wieder fast voll. Bei 16  Stunden Motorfahrt mit geschätzten 24 l = 1,5 l/ Stunde. Fahre allerdings nur 5,2 kn. Das ist sinnvoll weil es Diesel spart und weil ich keine Eile habe. Nicht Motoren und mich einen Tag der dümpelnden See auszusetzen, habe ich auch keine Lust.


24.07.06    58. Reisetag

09.00, laufe aus. Strom schiebt mit 3 kn. An der Mündung gewaltige Brandung, da  der auslaufende Strom gegen die einlaufende Welle arbeitet. Die ca. 1 m Welle wird auf 2 m aufgetürmt und auf 8 m verkürzt. Der Steven fällt in das Wellental und unterschneidet die folgende Welle. Werde mehrmals im Vorschiffsbereich überspült. Mit wenig Motorkraft kann es mich quer schlagen, mit viel Motorkraft wird das Unterschneiden immer schlimmer. Das geht ca. 20 min mit abnehmender Intensität so. 10.00, Wind ENE 5-6. Kann 100° anliegen, also am Wind aus der Fahrrinne raus. Mein Generalkurs zu den Färöern ist 116°. Kann nach der Fahrrinne mit leichtem Schrick laufen. Höhe knüppeln ist nicht sinnvoll, nach 2 Tagen könnte die gewonnene Höhe zur Tiefe werden. Laufe also optimalen Speed auf das Ziel zu. Angesagt ist Wind ENE 2-3! 10.45, habe das 1. Großreff eingebunden. Der Wind hat auf ENE 6 zugelegt. Laufe unter 1. Großreff und Stagfock 6,5 kn. Beim Zurückschauen sehr schöner Anblick auf Stokksnes. Das ist die Verabschiedung für mich. 12.30, Wind konstant aus ENE, inzwischen mit 6-7. Bügel bis an die Reling weg. Laufe über Grund 6,3, durchs Wasser 7 kn. 14.00, habe den halben Dorsch eingespachtelt. Die Kunst war, ihn zu braten. Musste mich und die Pfanne verkeilen, damit der Dorsch nicht aus der Pfanne springt. 17.40, der Wind hat auf 5 Bft abgenommen, die Welle entsprechend. Das Schiff verhält sich angenehmer. 19.10, schütte Groß aus. 21.00, mache mir die 2. Hälfte vom Dorsch. Ein Genuß, so zart, fest und frisch. 23.00, es fängt an zu regnen, eine Gelegenheit mehr , wo ich mich über den neuen Sprayhood freuen kann.


 

Island


22.07.06      56.Reisetag

Leg 07.00 ab. Teilweise bewölkt. Will heute nach Höfn, ca. 50 sm. Fummelei an der Küste entlang mit vielen Klamotten oder Umweg über See. 08.45, totaler Nebel, Sichtweite 50 m. Muss nach GPS steuern. Wind 0, muss mit Motor fahren. Laufe über Grund 4 kn, durchs Wasser 5,5. 1,5 kn Gegenstrom durch die Gezeiten. Der Nebel ist nur über dem Wasser, das 4°C kalte Wasser lässt die Luftfeuchtigkeit kondensieren. Nach oben sehe ich Wolken, wenn auch schwach. 09.40, Die Sonne lugt durch, hoffentlich kann sie den Nebel auflösen. Arschkalt. 10.30, passiere LT Papey und Ketilsfles mittig. Beide stehen auf kleinen Inseln. Hätte ich hier keine Detailkarte, wäre ich nicht durchgefahren, sondern außen herum, schon gar nicht bei dem Nebel. 12.30, Wind kommt auf, fast aus dem Stand auf S 4-5. Muss aufkreuzen, aber besser als Motoren. Laufe unter Groß und Stagfock 5,5 kn 150°. Das ist der Holeschlag um Eystrahorn zu bekommen. 13.45, wende auf 252°, 5,8 kn. Inzwischen schiebt die Tide etwas. Werde Hornsvik nicht ganz bekommen, mache dann aber noch lieber kleinen Verholer.  Und das in 3 Stunden, wer weiß wo der Wind dann herkommt. Also erst  mal den Streckbug. Übrigens die Sonne lacht, schöner könnte kaum sein. 16.50, habe vor Hornsvik (Stocksnes) gewendet. Schaffe die Ecke nicht. Muss 3 Seemeilen verholen, das sind 40 min, fast nichts. Die Sonne lacht immer noch, Wind SW 4-5, Welle 1m. 17.20, Wende auf Hornafjördur zu. Ich hoffe ich bekomme die Einfahrt Höfn. Etwas kompliziert, da 4 Richtfeuer und wegen der Strömung. 19.40, fahre unter Motor, Segel eingepackt, in den Hornafjördur ein. Es wuselt in der Einfahrt, 3,5 kn Gegenstrom, erheblich. Ohne Motor hieße das Ankern und auf das Kentern der Tide warten. Mit den Richtfeuern das klappt bei diesem Wetter natürlich super. Fahrrinne teilweise aber nicht sehr breit. Im Hafen weist mich ein Fischer, kurze Hosen, hemdsärmelig; ein: Depth? Two Meter! Ok, there. Und schon ist das Problem gelöst. Frage noch nach Diesel refuel? Schickt er. Na also. Will gerade Abendbrot machen, Rauscht schon ein 15 000  l Tankwagen an. Erst mal alles andere fallen lassen und Auftanken. Schlauch ausrollen, Pistole wechseln und 40 l hinein in Kreuz As. Beim Bezahlen stellt sich heraus, dass ich nicht genug Geld habe. Hatte beim Arzt usw. bezahlt ohne darauf zu achten. No Problem, rein in die Kutsche und zum nächsten Geldautomaten. Habe noch einmal 100 Euro getauscht. Nach der Rückkehr noch einmal 20 l in den Zusatz-Reservekanister getankt. Alles zusammen, also 60 l Diesel = 4.500 Ikr = 45 Euro. Das sind noch Friedenspreise. Anschließend Stauen, Reinigung Boot, Hände. Nun das Abendbrot und der Tagesabwasch. 23.00, werde den heutigen Tag noch in den Computer tippen, damit ich Morgen die neuesten Berichte an Casi senden kann. Internet wird es in diesem Ort sicher geben.


21.07.06        55. Reisetag

09.00 aufgestanden und umfangreiche Körperpflege vorgenommen. Frühstück Reis mit Salz, wegen der Mineralien, gekocht und zum Schluss 2 Esslöffel Nesquik rein, zum stopfen. Dann übliche Hausmannsarbeiten. Abwaschen, Aufräumen, Wasserholen usw. Der Doktor kommt um 15.00 Uhr aus einem anderen Ort. 11.00Wanderung in den Ort. 1  Flache Cola gekauft, auch wegen stopfen. Schwimmbad besucht, 300 kr = 3 Euro. Sehr preiswert, da keine Zeitbegrenzung und alles incl. 15.00, der Doc lässt auf sich warten. Bin 16.00 wider raus. Hat meine mitgebrachte Probe besichtigt. Bauch abgedrückt. Alles ok, keine Infektion. 2 Tage noch Schonkost. 17.00, arbeite an Bord weiter:

- Peikhaken mit langer Stange aus dem Hafen und kunstvoller angebastelter Greifvorrichtung vom Grund gefischt.
  Hat 1 Stunde gedauert, aber er ist gerettet.
- Servoruder der Windsteueranlage geschliffen, es war total mit Algen überwuchert.
- Steuerseile der Windsteueranlage 20 cm nachgesetzt, um Bruch vorzubeugen.
- Niederhalter Spibaum demontiert, habe ich wegen den Barberholerrollen nie gebraucht.
- Plicht gründlich gesäubert.
- Mastrutscher geschmiert, Fall ging sehr schwer.
- Angriffspunkt Pinnensteuerung verändert.
 

21.00 ab ins Bett, will morgen möglichst Früh los.


20.07.06      54. Reisetag

07.30, laufe den sehr schönen Fjord  hinaus, ca. 10 sm. Große Bauernhöfe sind zu sehen, aber auch viele aufgegebene Häuser. Teilweise von Bauern, sie stehen höher am Hang. Teilweise von Fischern/ Walfängern, sie stehen am Ufer an zerfallenen Piers. Teilweise sind die Walölkessel noch zu sehen. 09.00, verlasse den Fjord. Wind noch 0, draußen wird es schon werden. Hoffentlich nicht aus S, dann wird der Tag nicht 12, sondern 16 Stunden lang. Gegen 11.00 kommt der Wind und steigert sich schnell auf N 5-6. Laufe nur unter Groß bis 7 kn. Das reicht, da braucht nichts weiter hochziehen. Um 12.00 passiere ich Sandvik. Die Küste fällt jetzt nach W ein. Ich folge ihr. Wechsele die Karte, gehe auf 255°. Wind weiter W 5-6. 14.50, stehe kurz vor der Breidalsvik. Der Wind wird extrem dünn. Die alte Dünung lässt das Segel stark einrucken, ausharren. 15.30 kommt der  Wind aus S 2-3 zurück. Total verrückt. Da ich aber schon in die Breidalsvik eingelaufen bin, stört mich die Drehung nicht mehr. Kann am Wind sehr schön mein Tagesziel anlaufen. 17.30, im Hafen fest. Dabei ein Bootshaken auf 5.5m Tiefe abgeschmiert. Eine Tauchaktion erspare ich mir wegen der Tiefe, der Kälte und meinem Zustand. Der Durchfall ist wieder schlimmer geworden. Bleibe Morgen hier um einen Doc zu besuchen, falls es eine Infektion ist. Übermorgen dann nach Höfn, wenn es geht. Dort wäre alles vorhanden, Doc, Apotheke usw. Also Geduld. Gut dass es mir ansonsten gut geht, also nicht kotzrich oder Bauchgrimmen. 20.00, Der Ort total verschlafen. Sehr ordentlich aber klein. Eine schöne neue Schule mit Sprachlehrkabinett mit 12 Computern, daneben das Schwimmbad. Ansonsten Hotel, Tankstelle, Campingplatz, Supermarkt, Post. Bloß kein Geldautomat. Werde jetzt Unterhosen waschen, habe keine mehr und Wenden geht in dem Fall nicht.


19.07.06      53. Reisetag

13.00, bin endlich aufgewacht aus dem Koma. Solch ein Tag ist total versaut. Frühstück und ab in die Stadt. Sehr aufgeräumt und sauber. Mehrere Fischpiers verfallen. Seit der Hering hier ausgerottet ist leiden die Städte, Dörfer und Menschen darunter. Zum Glück hat Seydisfjördir eine Fährpier nach Dänemark, den Färöer, Norwegen und Shetlands. Das macht einiges wett. Der Ferryhafen ist total modernisiert. Der Ort hat ein Internetkaffee, mehrere kleine Hotels, ein Schwimmbad und ein riesiges Jugendclubhaus wo wirklich was los ist. Musikgruppe, Tanz, Sport, Malen, Plastik. Ich kann erleben wie die Musikgruppe übt. Alle sitzen auf dem Boden und haben ihre Geräte vor sich: Felgen Fässer Kotflügel, Wellblech, alles was man auf dem Schrottplatz finden kann. Der Leiter, ca. 20 Jahre, erklärt und gibt den Takt. Dann geht es los. Super Rhythmus  und Melodie, einfach Klasse, und alle sind voll dabei und haben riesigen Spaß. Im Vorraum stehen schon 2 Rechner mit Internetanschluss für alle zur freien Benutzung, Wahnsinn. Am Nachmittag regnet es wie aus Kannen, obwohl das Hochdruckgebiet über mir steht. Habe im Clubhaus Isobarenkarte ausgedruckt, da müsste Sonne und kein Wind sein  anstatt Regen mit Wind. Werde Morgen nach Breidalsvik gehen, das sind 50 sm, überschaubar.


18.07.06    52. Reisetag

Ein sehr feines sauberes verschlafenes Städtchen/Dorf. Ortszeit 10 Uhr habe ich hier 3 Leute entdeckt. Na ja, nicht überall kann Trubel sein. Gehe weg, wollte eigentlich einen Tag Urlaub machen, habe aber Hummeln. War im Internet. Neueste Nachrichten an Casi gesendet und Wetter geschaut. Für die nächsten 3 Tage festliegendes Hoch vorausgesagt. Hoffentlich werde ich nicht Motorbootkutscher. Richte meinen Kurs nach Borgafjördur oder Seidisfjördur. 13.00, leinen los, unter Motor noch Kap Bjarrarey. Mal sehen ob da Wind zu spüren ist. 15.00, wind kommt auf, am Horizont ein dunkler Streifen auf dem Wasser. Zerre Groß und Stagfock hoch. Muss aufkreuzen. 16.20, habe gewendet und das erste Großreff rein gemacht. Wäre alles schön, hätte ich nicht den totalen Durchfall. Vermute ich habe mich mit Süßstoff vergiftet. Habe gestern 10 Tassen Tee mit jeweils 2 Tabletten getrunken. Sitze jetzt bei inzwischen 7 Bft auf dem Eimer in der Plicht. Eisarsch!!! Das reinste Vergnügen, erst alle Klamotten runter und dann wieder angezogen, bei 2 m Welle, und dabei nichts auskippen. 17.00, woher kommt der Wind, was malen die Wetterfrösche da für Isobaren auf? Der Wind dreht immer mehr über E Richtung S, so dass ich wahrscheinlich nicht wie erhofft nach SE am Wind uns S mit Schrick in den Schoten ablaufen kann. 22.55, passiere Borgafjördur, hier ist auch eine Pier, aber kein geschützter Hafen. Bei der Windrichtung total ungeschützt. Der Wind hat weiter auf S gedreht. Kreuze weiter. Meine Zeitplanung stimmt vorne und hinten nicht mehr. 03.15, Eingang Seydisfjördur. Der Wind lässt nach, wahrscheinlich der Einfluss der Abdeckung. Mache Motor an. Bin total übermüdet. Zusätzlich zieht Seenebel auf, muss also ständig in Karte mitzeichnen. 05.30, liege im Hafen fest. Auch nicht sehr geschützt, weil hier keine Molen sind. Vor mir liegt ein Franzose, hinter mir ein Schotte und danach ein Deutscher.


17.07.06    51. Reisetag

09.00 aus dem Hafen. Habe verschlafen. 10.30, der Mink-Walfänger läuft an mir vorbei. Die Kanone fertig gemacht, 1 Mann im Krähennest. Der Wind ist mager, habe mich entschlossen den Motor zu Hilfe zu nehmen. 10.40, der Walfänger ändert abrupt den Kurs. 10.45, sie haben einen Schuss abgegeben. Den Erfolg kann ich nicht beobachten, zu weit weg. 13.30, es zieht ein Wal gemächlich an mir vorbei. Zum fotografieren zu weit weg. Blow, Blow, er macht herrliche Blas und zeigt Buckel und Fluke. 14.15, Motore wieder einmal. Der Wind wechselt von 1 auf 4 und umgekehrt, so dass manchmal kein Vorankommen ist. 15.45, passiere Kap Langanes. Selbst an diese abgelegenen Küste wieder Besiedelung. Bauern mit Schafen. Eine Straße führt bis an das Kap, Touristen kreisen herum. Hinter der Ecke ist 1 kn Nehrströmung. Man sieht es auch an dem kreiselnden Schaum. Vor dem Kap hat niemand gefischt. Hinter dem Kap fischen 4 Boote. Nicht wegen Hafennähe, hier ist auch kein Hafen weit und breit. An einen Fischer bin ich extra herangefahren. Die Schnur wird über eine Rutsche eingezogen. Dort steht ein Mann mit einem Haken, der die großen Fische mit dem Haken herein zieht. Die  Schnur wird durch eine Rolle gezogen und automatisch in die Körbe abgelegt. Die Fische werden durch eine Bürste abgestreift und fallen ins Boot. Der Mann mit dem Haken steht mit den Stiefeln im Fisch. Ein zweiter schneidet den Fischen die Kehle durch, damit sie ausbluten,  und sortiert sie in Kisten. Das Schiff tuckert vor sich hin und wird entlang der Leine von dem Mann mit dem Haken gesteuert. 2 Mann, mehr sind nicht nötig. 19.00, Wind SSE 4-5, Groß und Genua 2, 5,7 kn, Sonne, kann es mich besser treffen? Versuche Wetterfax zu bekommen. Kriege das Bild nicht richtig synchronisiert, schaffe ich aber noch. Das Segeln macht hier einfach Spaß. Segele gerade mit Gr. Und Gen. 2 mit 5,5 kn aufkreuzend. Dazu dies Landschaft und die Herausforderung an sich selbst, einfach super. Mache mit der Gen. 2 jetzt andere Wenden. Wickel die Gen. mindestens zur Hälfte auf und wende dann. Die Genua schamfielt dann an dem Kutterstag nicht so brutal. 20.30, der Wind dreht auf SE. Muss um eine Ecke herumkreuzen. Kein Problem. 21.00 bin ich frei, segele mit Schrick in den Schoten 7 kn. Zum Abendbrot den Rest des Wirsingkohl von gestern, dazu eine Klappstulle. Da ich nicht satt bin, kommt noch eine Stulle mit Schinken drauf. Pfoten und Füße wegen des Windes eiskalt, der Körper OK. 23.30 an der Pier fest. Sehr geschützter Hafen. 01.00 bin ich dann endlich im Bett.


16.07.06    51. Reisetag

Gehe um 08.00 aus dem Hafen. Über Nacht ist eine Yacht der schottischen Yachtsquadron eingetroffen. Riesiges Teil, 20 m, 2 Masten. Ich gehe in Richtung Raufahrtshöfen oder Thorshafen. Mal sehen wie schnell der Wind mich macht. Laufe platt vor Laken unter Groß und Genua 2  5,7 kn in 15°. 12.00, Laufe immer noch vor dem Wind Schmetterling. Baro 1008, achterlich ziehen Wolken auf. 14.00, der Wind war kurz schlafen und kommt jetzt verstärkt aus NM 4-5. Rausche mit 7 kn dahin. 15.00 passiere ich Kap Raudinupur mit Schmackes. Richte meinen Kurs jetzt in 70° in Richtung Hraunhafinartangi. Selbst an dieser total unwirtlichen Küste siedeln Menschen. Dieser Küstenabschnitt ist völlig flach. Deswegen die Besiedelung trotz der unwirtlichen Witterung. 16.45 passiere ich LT Hraunhafnartangi. Richte meinen Kurs auf Raufahrhöfen. Nach Thorshöfen wären noch 6 Stunden zu segeln, also kein Feierabend vor 24.00. 18.00 im Hafen fest. Zitterpartie wegen des starken Windes und weil alles auf einmal erledigt werden muss. Segel stauen, Anlegeenden bereitlegen, Fender ausbringen und navigieren, d.h. Richtbaken und Tonnen suchen. Na ja, irgend wie geht es dann doch. Zu guter Letzt geht der Motor auf halbe Kraft. Zum Glück noch vor der engen Fahrrinne, so dass ich zur Not auch hätte weitersegeln können. Mir fällt noch ein, dass ich den Ankerkasten wegen des schweren Wetters der vergangenen Tage verriegelt habe. Öffne ihn sofort, um bei Wiederholung auch zur Not ankern zu können. Bin über den Motor schockiert, so etwas hatte ich noch nie. Vielleicht doch Luft in der Leitung, doch dann wäre er ganz weggeblieben (Wahrscheinlich eine Kerze verdreckt, hi hi). 20.00, war eben noch im Ort. Ein armseliges kleines Dorf. Riesige Fischsilos, Dieselsilos, Fischfabriken, Alles leer and am verfallen. Viele der Häuser leer und in dementsprechenden Zustand. Eines Tages blieb der Fisch weg und Ort verarmte. Viele Leute gingen notgedrungen weg. Wie eine Goldgräberstadt nach der Ausbeute. Auf der Suche nach einem besseren Liegeplatz frage ich einen Fischer. Er liegt mit seinem Schiff auch nur zu Gast. Sucht aber sofort Handbuch heraus. Da steht 8,5-9,5 m. Ich zische zufrieden ab. Auf dem Rückweg fängt er mich ab und holt mich auf seine Brücke. Auf dem Computer ein genaueres Bild mit Tiefen ab 1,9 bis 2,2 m. Damit scheidet das innere Becken aus. Beim Erzählen sagt der Skipper, dass sie Minkwal fangen, ein bis 10 m langer Wal, der bis 10 t schwer wird. Isst du Wal, fragt er, ich ja! Ein Wink an seinen Bootsmann und der trabt mit einem Messer und einer Tüte an. Eine Fischkiste wird geöffnet, darin große Klumpen roten Walfleisches. Der Bootsmann säbelt ein ca. 1 kg großes Stück heraus und überreicht es mir freudestrahlend. Der Skipper erklärt noch, Fleisch kurz schneiden, 1 cm dicke Scheiben. Diese je Seite maximal 3 min braten, ansonsten wird es hart und zäh. Sie freuen sich riesig. Ich trabe mit meiner Beute ab. Mit vielen besten Wünschen gegenseitig versteht sich. Super Kumpel. Dann werde ich mal ans Abendbrot gehen. ... Habe den Minkwal komplett aufgegessen. Super - wie oder besser vergleichbar mit Steak. Muss man gegessen haben. Bin schon deswegen zufrieden hier her gefahren zu sein, obwohl der Ort keine Augenweide ist und zu bedauern ist. Hier gibt es nicht einmal ein Handynetz. Die paar Hansels lohnen sich für „Simin“ nicht. Es könnte auch sein, dass mein Tel. gesponnen hat  und der Ort doch Tel. hat.


15.07.06    49. Reisetag

09.00 lege ich ab. Wetter ist super. Sonne, Wind, was will man mehr. 10.50, passiere LT Hröfeskär, er steht auf einer kleinen Insel mitten im Fjord. Auf der Seekarte nur ein kleiner Punkt. Wolken ziehen auf, der Wind legt plötzlich auf 6 Bft zu. Ölzeug anziehen. Laufe unter Groß und Stagfock 7,5 kn in 40°. Von den schneebedeckten Gipfeln strömen viele Vossen (Wasserfälle) ins Meer. Sehr schöner Anblick. 12.00, passiere Kap Gjögurta. Der Wind wird durch die Fjorde total abgelenkt. Mal sehen, was mir auf der anderen Seite des Kap bevorsteht. 13.00, Ein Schwanenpaar fliegt unter Gackern an mir vorbei. Die hätte ich hier oben nicht erwartet. 14.00, Passiere Flatey (Insel gleichen Namens) durch den Flateysund. Wieder 10 Häuser und eine Kirche. Am gegenüberliegenden Festland sogar nur ein Haus. Wie funktioniert das? 14.30 sichte ich meinen 2. Wal dieser Fahrt, mager mager. Der erste war bei Westmannaey Jar. Muss ständig Ein- und Ausreffen. Der Wind wechselt extrem in Stärke und Richtung durch die Küstenabdeckung. Bei offenen Tälern zum Wasser hin denke, ich mir fliegen die Lappen um die Ohren, hinter Gipfeln kippe ich dann mit dem gerefften Tuch fast nach luv um. 17.00, liege im Hafen von Husavik bei einem Fischer längs. 3,5 m Wassertiefe. Hafenmeister nicht da, Sonnabend. Den einzigen Betrieb machen die vier 20m-Holzkutter, die Waleschauen (Whalewatching) betreiben. Mächtig ausgebaut dieses Geschäft hier. Mit Bussen werden die Leute herangekarrt. Mit Kneipe und Kaffee usw. Beim Fragen nach dem Supermarkt zufällig auf die Hostess dieses Betriebes getroffen. Sie bietet mir gleich einen Liegeplatz an ihren Stegen an mit Wasser und Strom, da ein Schiff z.Z. nicht da ist. Sehr freundlich. Will aber nicht verlegen. Weist mich auf Schwimmhalle hin, die sich wirklich als super herausstellt. Im Supermarkt gleichzeitig Info, die junge Frau spricht auch deutsch. Schwatzen miteinander. Internet nur in der Bibliothek, die heute leider zu hat. Bespreche, was  noch zu besichtigen ist. Sehr schöne Holzkirche. Muss allerdings etwas warten, da findet gerade eine Trauung statt. Gehe inzwischen in den sehr schön angelegten Park. Dort arbeiten diverse Schüler im  Ferieneinsatz. Viele Bäume gepflanzt. Prima. Am Boot zurück weht es schon wieder mit SW 8, in den Böen 9. Mein Kahn steht im Stand schief, mit blankem Mast. Baro fällt auch alle 2 Stunden ein hPa. Ist jetzt auf 1006,5. Der  Kern des Tiefs mit 1000 scheint noch etwas westlich zu liegen und nördlich durchzugehen. Sonst wäre kein SW. Angesagt sind 15 kn, das wäre eine 4! Das Tief soll nach NO wandern, dann müsste der Wind eigentlich auf SW drehen, mal sehen ob ich Recht habe.


14.07.06    48. Reisetag

Wind SE 6, Baro 1011,8.

07.00, stehe auf und will verlegen, Stege abgeschlossen und Wasser sehr flach. In der Seekarte ist dieser Hafen als Seglerhafen ausgewiesen. Gehe in größeres Becken mit Reifen hoch über mir. Achtung Seezaun wenn das Wasser wiederkommt. Hafenangestellter verweist mich auf Hafen südlich. Gehe dort hin. Finde Pier auf Pfählen, wo die Wellen voll durchlaufen können. Binde vierfach fest (Jorge Amado: Der Kapitän). Furchtbarer Schwell. Ein Trauerspiel für Akureyri. Alle Häfen, selbst viel kleinere, haben Anlegemöglichkeit für Gäste. Dieser Riesenport Akureyri hat fast nichts. Traurig! Da wird sich sicher die Isländische Botschaft darum kümmern. Ich traue mich kaum vom Schiff, wegen des Schwells. Die Enden rucksen ein, da wird einem Angst und Bange. Das Wetter spielt verrückt, ein Tief jagt das andere. Das vorliegende hat 985 hPa. Es  liegt genau über Island. Werde heute hier bleiben und Reparaturen ausführen und andere anliegende Dinge tun.

13.30, will gerade in die Stadt, da erscheinen 2 Männer vom Hafenamt. Wollen für den ungeschützten Platz ohne Strom, Wasser, Toilette, Dusche 50 Euro haben. Protestiere unter Nennung der Fakten. Sie verweisen auf den Hafenkapitän. Ich sage: dann lege ich ab. Das ist ihnen egal. 14.00, laufe aus. Das ist mir zu fett. Läesö kostet 30 Euro bei erstklassigem Service. Das ist mir zu blöd. Bin auf mich sauer, daß ich die 35 sm hin und 35 sm zurück ans Bein gebunden habe. Wird also wieder eine Segelnacht werden. Aber das ist mir zu stark. Laufe den Fjord nach Nord. Heute, bei der besseren Sicht, sieht man große Pferde- und Rinderherden grasen. Die Höfe haben riesige feste Stallungen, wo die Viecher im Winter untergebracht werden. Laufe unter Fock 2 und Stagfock 6 kn Schmetterling auf 360°. 18.30, bin in den Hafen von Dalvik eingelaufen. Liege im Päckchen mit einer anderen Yacht  bei 4 m Wassertiefe. Dalvik ist  ein sehr ordentlicher Ort. Viele neue Häuser. Soziale Einrichtungen alle super. Schwimmbad mit Open Air und Halle, selbstverständlich alles warm. Bibliothek, Verkehrsgarten, usw. In der Empfangshalle des Bades ein Rechner mit Internetanschluss zur allgemeinen freien Benutzung. Will einen Kaffee kaufen, auch free!!! Schon erstaunlich. Der öffentliche Rechner hat keinen Drucker. Der Leiter räumt sofort sein Zimmer und stellt mir seinen Rechner zur Verfügung.  Drucke mir Isobarenkarten aus für mehrere Tage von WetterOnline. Kaufe an Tankstelle 20  l Diesel. Kanister vor Tankstelle gestellt. Als ich versuche, zu erklären was ich möchte, fragt die junge Angestellte, sprechen sie deutsch? Dann ist natürlich alles klar. Sie war bis vor einem Jahr Aupairmädchen in Deutschland. Schleppe den Diesel zum Boot und tanke gleich. Passt genau hinein. Mache bei dieser Gelegenheit gleich Motorwartung. Irgend wo leckt der Motor Diesel. Untersuche alle möglichen Stellen. Kann einige Schrauben nachziehen. Unter anderem am Rücklauf. Entwässere den Wasserabscheider. Ein Tassenboden kommt heraus. Fülle Öl auf. Entwässerung erstaunlicherweise ohne Motorentlüftung. Morgen gehe ich nach Husavik, ca. 40 sm.


13.07.06    47. Reisetag

Treibe mich bis Mittag in der Stadt herum. Die Geschäfte und alle Institutionen öffnen erst um 12 Uhr (nach meiner Zeitrechnung 10 Uhr). Besichtige, kaufe ein und kriege im Arbeitsamt Internet. Stürzt ständig ab das Teil, gebe auf. Kann mir aber Isobarenkarten ausdrucken, sehr hilfreich bei Wind und Wettereischätzung. Bibliothek hat geschlossen. Ein Deutscher, der vor 40 Jahren hier hängen geblieben ist, war noch einmal da. Sehr sympathisch. Erklärt mir die angewandten Fangtechniken. Geht dann noch mit mir in die Auktionshalle. Sein Sohn ist dort Besitzer. Hat sich offenbar gefreut mit Deutschem zu quatschen. 14.00 , lege mit dem Ziel Akureyri ab. Gleich im nächsten Fjord, aber 35 sm tief im Landesinneren. Vermute deswegen viel Motor. Nach dem Ablegen und Segel hoch bekomme ich eine Unvermutete Halse. Ein Auge am Sprayhood ausgerissen, bin auf mich selber sauer. Kriege ich aber mit Bordmitteln repariert. 15.00, aus dem Fjord raus, in den nächsten rein, gleich um die Ecke. Zum Mittag gibt es wieder Dorsch, abgeschlaucht natürlich. Schmeckt um so besser. Leider ist Michas Dorschverdauer alle. „Würge“ ich ihn eben trocken runter. 18.00, muss ca. alle 30 min. den Motor für kurze Zeit anmachen, bin dann in der Abdeckung eines Bergkegels. Aus den Trogtälern weht es ziemlich kräftig, so daß ich dann segel. Werde gerade von Sportanglern überholt. Die einen Fischkutter gechartert haben. Passiere die Insel Hrisey. Auch sie wird von ca. 7 –10 Familien bewohnt. Erstaunlich wie das geht. Sie hat sogar eine Kirche. In einem Seitental mäht gerade ein Bauer seine Wiese und macht das Gras grün zu Ballen. Bei ihm sehe ich auch das nördlichste umgepflügte Feld, da sich bis jetzt gesehen habe (außer in Norwegen). 20.30, Das Baro klettert auf 1014, irre. Ein Hochseefischer passiert, seine Kinder hat er wegen der Ferien mit. Sie rufen wie verrückt und winken. Er holt sie von der Brückennock auf die Brücke zurück. 21.00 überfällt mich eine dolle Bö. Wolken sind aufgezogen. Reffe auf Stagfock und 1. Großreff. Baro 1014,8, Wind SE 6. Laufe mit 6 kn 180°. Nach Akureyri noch 6 sm. Achtung grüne Tonne. 22.15, nehme die Segel weg, die Böen und der Wind sind weg. Laufe unter Motor nach Akureyri. Der ganze Fjord ist von Landwirtschaft geprägt. Hof an Hof, die Viehwirtschaft betreiben. Das Gras mähen sie als Winterfutter. Es wird in Plastikfolie eingewickelt und als Silage eingelagert. Ackerbauern sieht man nicht (siehe oben). Es regnet jetzt wie aus Kannen. Sicht nur 1 sm, ausreichend, um in den Hafen zu kommen. 00.20, im Hafen fest. Wahrscheinlich falsch, da Fischer großen Bogen mit der Hand beschreibt, ich bleibe jetzt hier, mir ist so ziemlich alles egal.


12.07.06    46. Reisetag

02.20, Schiff schlägt hart in die See ein, die Welle ist stark gewachsen, ca. 2 m. Überlege Fock wegzunehmen und dafür etwas abzufallen. Der Wind hat jetzt auf NNW 6-7 gedreht. 03.00, habe eben experimentiert. Erst Stagfock weg und etwas abgefallen. Ruhe im Schiff, aber nur 1,5 kn bei 130°, unakzeptabel. Dann Stagfock gerefft und wieder gesetzt, ging ganz gut. Laufe jetzt 4 kn bei 90°. Der Wind dreht immer mehr auf N, soll mir recht sein. Baro 987,2, es fällt jetzt schon etwas langsamer. 07.30 Der Wind hat inzwischen auf N 6-7 gedreht. Böen kommen allerdings auch mit 9 daher. Dann schleift das ganze Deck durchs Wasser. Laufe, da mit Schrick und quer zur Welle 7 kn unter 3. Großreff und gereffter Stagfock, bei uns auf dem Teich unvorstellbar. In der Kajüte kann man sich kaum halten wegen der Überholerei. Scheiße sind nur die kalten Füße, der Körper ist gut warm. Mache mir Milch mit Müsli, bloß nichts ausgießen! 11.00, das Baro steigt wieder eben so schnell wie gefallen, als wenn ich genau im Trog war. 12.45, Wind N 6-7, Baro 991,6, Luft 4°C. Versuche mir Mittagessen zu machen ohne viel zu kleckern. Die Suppe schwappert ständig über, ich putze wie verrückt, damit der Fußboden nicht noch zusätzlich glatt wird. Stelle zusätzlich fest, dass der Teekessel offensichtlich von dem Sturz beim letzten Sturm leckt. Darf nur noch leer rumstehen. 17.30, im Hafen Singlufjördur fest. Muss aber noch verfeinern. Liege an großen schwarzen Reifen und dazu der Hub von 2,5 m, da muss man einiges tun. Es pinkelt schon den ganzen Tag. Ölzeug innen und außen völlig nass. Ohne Fleece-Blaumann, mit Baumwollunterzeug nicht vorstellbar, weil kalt ohne Ende. Die letzte Strecke des Weges war vor dem Wind. Der Regen hat ständig in die Kajüte gedrückt. Steckschott nicht möglich, da ich wegen Kartenarbeit ständig rein und raus musste. Zum verrückt werden. Habe erst mal alles trocken gewischt. Ölzeug ist nicht trocken zu kriegen. Es bleibt draußen. Ort erkundet. Info macht um 10.00 auf. Mal sehen wo es Internet gibt. Gehe jetzt ins Bett, bin nach der Segelei pappesatt. Das Baro ist jetzt wieder auf 1003,6 gestiegen. Das Tief zieht nach Jan Maien ab. Da gehört es auch hin. Habe noch einen Mann gesprochen, der erzählt, dass im Museum ein sehr interessanter Film zu sehen ist mit Aufnahmen von der Jahrhundertwende. Hier im Hafen nur ein Haus, jetzt steht hier alles voller Fischfabriken. Der Zugang zum Tal ging nur über einen Weg über den Pass. Dieser Weg ist noch zu sehen und derzeit noch voll zugeschneit. Jetzt gibt es einen Tunnel.


11.07.06   45. Reisetag

Aufstehen und in die Stadt. Erkunde Tankmöglichkeit. Gleichzeitig Info besucht, um alle Nachrichten abzuschicken, hat sich einiges angestaut. Sehr großzügig hier Internet frei, Drucken frei, super. Dann tanken, muss wieder aus Kanister tanken, da Karte an der Pier nicht geht. Tanke dann Kanister voll. Der Kumpel bringt mich mit dem Auto bis zur Pier. Danke! 13.00, lege ab. Zeit ist egal, weil es sowieso die Nacht durch geht. Ca. 120 sm sind zu machen. Die nördliche Halbinsel ist fast unbewohnt. Mache mir noch schnell den halben Dorsch, den Rest gibt es Abends. 16.00, der Wind hat auf E Stärke 5 aufgefrischt. Das Baro ist auch mächtig gefallen. Da liegt Sturm in der Luft. Die Wetterfrösche schweigen. Potsdam redet von einem Tief südlich Island, Island meldet mittlere Winde. Wem glauben. Überlege sogar in den Hafen zurück zu gehen. Warten wir es ab, kann ich an der NW-Ecke immer noch entscheiden. 17.20, habe Kap Straumnes gemacht. Wind E6, Segel Stagfock 2 und Groß 1. Reff. Baro 990,8 , fällt weiter. Mein Ziel liegt in O, von da kommt der Wind. Zum Aufkreuzen habe ich bis zur Eiskante ausreichend Raum. Ich hoffe, dass der Kern des Tiefs unter mir durchgeht, dann dreht der Wind auf nördlicher. Das könnte mir helfen. Laufe jetzt 5-6 kn in 30°. Achtung, hier 22° Missweisung! 22.10, Baro jetzt 989,4, irrer Druckabfall! Segle immer noch bei 6 Bft aufkreuzend. Ganz unter Land ein Segelschiff in der anderen Richtung vor dem Wind, da  könnte man neidisch werden. Meine Reling schleift immer noch nicht im Wasser. Der Wind dreht schon langsam, segele jetzt auf dem anderen Bug schon 100°, das könnte für das N-liche Kap reichen. Wenn nicht mache ich Verholer, no Problem. Fühle mich wohl, außer die Füße in den Stiefeln, die sind immer kalt. Werde versuchen, trotz der Schiffsbewegungen den Dorsch zu braten. Habe den Fisch gewendet, gleich werde ich ihn im Schutz des Sprayhood vernaschen. Dann wird abgewaschen, habe es heute Mittag wegen Auslaufen ausfallen lassen. Nimmt der Wind weiter zu, gibt das unabgewaschene und nicht gestaute Geschirr Bruch. Der Dorsch war super, der Abwasch wegen der Lage und der Stuckerei weniger.


10.07.06    44. Reisetag

07.00, stehe auf und fahre los. Muss mit Motor fahren, da im Fjord  kein Wind. Mal sehen was auf See los ist. Gestern hat mich der Wind hier noch lang gepeitscht. Ziel ist heute Isafjördur, ca. 60 sm. 16.00, habe Kap Stigi im Sack und laufe nach Isafjördur ab.
Habe stückweise gemotort und gesegelt, wie der Wind es zuließ. Was waren das für Zeiten auf der „Hiddensee“ als ausschließlich gesegelt wurde mangels Motor, da lag man manchmal einen Tag auf der gleichen Stelle und dümpelte in der See.
Bin an mehreren Trogtälern vorbeigekommen, wo es Ansiedlungen gab. Von einem bis sieben Häusern, offensichtlich Landwirtschaft, da Zugang zum Wasser fehlte. In einem Tal stand am Gehöft sogar ein Auto, Straße oder Weg war nicht zu erkennen. 17.30, Bolungarvik passiert. Auch sehr gut geschützter Hafen. Fahre aber vorbei, da ausdrücklich Isafjördur als Station empfohlen wurde. 19.00, in Isafjördur fest, am „Privatsteg“ der anliegenden Nutzer. Für einen Tag Genehmigung erhalten. Tiefe hier 7 m. Alles klar. Mache jetzt Abendbrot und dann in die Stadt. Morgen wieder Stadt und Umgebung und Einkaufen .  Äpfel, Bananen, Bier, Weißkäse ach und Internet. Baro ist jetzt 1004, zur Info. Als ich rein kam, gingen 2 Yachten aus Reykjavik weg, die 19 Franzosen sollen auch hier gewesen sein.
19.00, Wetter nicht vergessen! Wetter nichts bedrohliches, der Bodendruck zeigt weite Abstände der Isobaren. Kein Wind zu erwarten. War in der Stadt, sehr interessant. Hafen und Stadt sind gleich groß. Fisch, Fisch , Fisch. Die Häuser von alt bis neu ist alles da. In der Information WLAN-Netz for free, super. Supermarkt ganz in der Nähe, mehr brauche ich nicht. Übrigens wieder Dorsch auf dem Rückweg abgeschlaucht. Mit der Börse gewinkt, Fischer abgewinkt. Konnte mir einen aussuchen. Hätte auch einen Seewolf haben können, waren aber alle zu groß. Fisch ausgenommen und filettiert. Morgen also wieder ganz gesund Fischtag.


09.07.06    43. Reisetag

11.00 Aufstehen und großes Aufräumen. Das war ein Segeltag, sehr schön, aber mit vielen Verlusten. Der Reihe nach: Fock 3 zerrissen ohne Aussicht auf Reparatur. Bei einer Superwelle springt der volle Teekessel vom Kocher und flutet die Bilge. Teekessel verbeult. Also runter und die Bilge gelenzt (grob). Einige Zeit später Springt der Petroleumlampenzylinder aus der  Halterung und zerschellt am Boden. Berge sofort die Scherben, damit bei  einem eventuellen späteren Manöver nichts passiert. Zu guter Letzt 10 cm blanker Hans über das Deck und Wassereinbruch durch das Schiebeluk über dem Kartentisch. Zum Glück Rechner abgedeckt. Karten und Kartentisch trocken gelegt.
Trotz alledem das Schiff gut beherrschbar und ich guter Dinge. Nach dem Tauchbad beim Kleiderwechsel allerdings leichtes Unwohlsein bemerkt, aber im Griff.
Habe jetzt weiter aufgeklart und mache heute Aufräum-, Aufklar- und Urlaubstag. Habe eben schon den Kocher um 2 cm nach oben versetzt, dazu 4 neue Löcher gebohrt. Hoffe, dass er jetzt auf Steuerbordbug nicht mehr aufsetzt. Lumpen hängen alle zum Trocknen. Nun kommt noch Stiefel flicken und Segel stauen und Neues vorheißen. Ach ja, den Ort und Hafen muss ich ja auch noch besichtigen. Ort und Hafen sind total zweckgebunden. Der ganze Ort lebt vom Fisch. Hier gibt es nichts zu besichtigen. Eine Uferstraße, der Hafen und das war es. Dahinter steile kahle Berghänge. Habe jetzt wieder alles in Ordnung. Natürlich muss ich jetzt Fock 2 für leichteren Wind einsetzen und früher wegdrehen. Dafür habe ich Stagfock 2 gesetzt und kann diese bei schwerem Wetter reffen oder leichter gegen kleine Stagfock auswechseln. Das ist auch bei viel Wind möglich (aber nass).
Habe eine Flaschenpost fertig gemacht. Setze sie an der NW-Ecke Islands aus.


08.07.0642. Reisetag

08.00, Stehe auf. Hier ist es erst 6 Uhr, 2 Stunden Zeitverschiebung. Höre 07.00 Wetter für Nordatlantik, stimmt zwar vom Ort nicht ganz, die Wetterlage ist aber gut beschrieben. Sturmtief für kommende Nacht angekündigt. Da sollte man in einem guten Hafen sein; an meinen Pfählen und vor Anker scheiden aus. Besichtige noch schnell die Insel. 2-3 Familien leben hier ständig. Der Rest sind Urlauber in Ferienhäusern. Eine Fähre legt 2x am Tage hier an auf dem Weg über den Fjord. Romantisch, aber für einen ganzen Urlaub? 11.00, gehe weg, das Wetter macht mir Sorgen. Will in einen sicheren Hafen. Wind auf N 3-5 Bft, laufe 5-6 kn. Kaum Welle, Kurs 290° in Richtung Kap Bjargtanga. 14.45 Spi hochgezogen. Halbwind. Von 2,5 auf 5 Kn beschleunigt. 15.20, man soll nichts gutes tun. Der Spi stand kaum, ich freute mich über den Speed, da Legte der Wind so zu, dass ich ihn streichen musste. Da kommt man selbst bei der Kälte ins Schwitzen. Wind aus NNE 6. Mache das 1. Großreff rein. Baro fällt alle 4 Stunden um 1 hPa. Das angekündigte Tief. Stand jetzt 999,7. Der nächste Hafen ist Patreksfjordur, von meinem Standort noch 35 Seemeilen und das Meiste davon auf dem offen Nordatlantik. Schätze Ankunft Mitternacht. 18.00, beim Wegdrehen der Fock 3 ist diese an einer Naht entlang gerissen. Sie muss abgeborgen werden, da sie so nicht aufwickelbar ist. Fall los und aufs Vorschiff. Wegen des Windes lässt sich die Fock nicht aus der Keep ziehen. Sie muss aber runter. Zerre wie  ein Ochse, dabei 3x bis an dem Bauch im Wasser, weil das Schiff mit mir da vorne unterschneidet und 3 Fingernägel abgebrochen. Schaffe die Fock in die Plicht. Setze kl. Stagfock. Laufe 5 kn  315°. Der Wind ist inzwischen auf 8-9 Bft angeschwollen, heftig. Baro 999,9. 20.00, habe Kap Bjargtungar gerundet. Hinter der Ecke Welle  3 m, die Karventsmänner 4 m. Wind wird noch bissiger, tendiert zu Stärke 9. Reffe Groß auf 3. Reff. Baro 1000,3, es steigt also langsam wieder. Eine Vertiefung hätte noch stärkeren Wind zur Folge. 00.00, kann jetzt nach Patreksfjördur in 120° ablaufen. Wind achterlich, Welle immer noch fürchterlich. Liege 01.00 im Hafen bei Fischer längs. Prüfe die Tide, ob Tiefe klar geht. Hier sind 2,5 m Hub. Steh auf 3 m Wassertiefe, das Wasser fällt noch 0,3 m. Also alles klar. Bin 02.00 im Bett. Der Wind orgelt noch fürchterlich in den Wanten.


07.07.06    41. Reisetag

Tagesbeginn. Verordne mir eine Wanderung in die hinter dem Ort liegenden Berge. Sehr schön mit Wasserfall usw. Von oben ein herrlicher Ausblick auf den Fjord und natürlich auch den Ort. Olafsvik muss vom Fisch reich sein. Alles sehr sauber, Schule, Schwimmbad Supermarkt, sehr ordentliche Straßen, sogar eine Schörling Kehrmaschine, Nach der Wanderung tausche ich noch einmal 150 Euro. Versuche dann zu tanken. Der Leser liest die Karte nicht, also aus Kanister und dann an die Straßentankstelle, diese wieder voll machen. Lege 14.00 ab. Muss nach Flatey aufkreuzen. Laufe 4,5 kn. Mache mir den Dorsch zum Mittagessen. Wie bisher die ganze Pfanne voll ohne Zutaten. 15.15, der Fisch war vorzüglich. Jetzt ist noch eine Pfanne voll für heute Abend da. Der Wind hat inzwischen auf E 4-5 gedreht, laufe jetzt 6 kn auf Kurs 25-30°, das ist ja fast mein Ziel. Schön wär's ja. Genieße die Mittagspause. 20.00, habe in der Zwischenzeit zwei mal gerefft und wieder ausgeschüttet. Der Wind war in kurzen Intervallen auf 6 Bft angestiegen. Jetzt laufe ich unter 1. Großreff und Fock 3-5 Knoten in 80°. Inzwischen nach Flatey noch 2 Meilen, dies aber mit Pfiff. Diverse Untiefen! Uwaga Uwaga!!! 23.00, liege an Ferry-Pier fest. Nicht ganz ok, aber es wird akzeptiert. 500 m weiter ist eine kreisrunde Bucht, dort kann man ankern. Dort brauchte ich eine Ankerwache, habe ich aber nicht. Der Tidenhub von 2,5 m erfordert allerdings sehr lange Springleinen und sehr lose Festmacher. Das dann an 2 Pfählen mit den Fendern hinzukriegen ist schon aufwendig. Für die hiesigen Kinder bin ich die Attraktion. Einige sind in den Ferien hier, einige wohnen hier und gehen zur Schule ins Internat auf dem Festland. Die Anfahrt war anspruchsvoll. Auf die Minute musste gewendet werden wegen der vielen Untiefen. Die elektronischen Karten von Christian waren sehr hilfreich. Meine Papierkarten sind viel grober und weniger aussagefähig, da ist auch leicht etwas zu übersehen. Ich springe also von Ausguck zur Karte und zurück,  das ist schon ganz schön stressig. 00.30 bin ich dann im Bett. Handynetz gibt es hier nicht, da ist die Welt noch in Ordnung.


06.07.06    40. Reisetag

Aufstehen, Kabel packen usw., 02.30 geht es unter Motor los. 03.00 Tonne r.w.  Bb, Segel hoch, Motor aus. 3 kn in 347°. Die Höhe stimmt nicht, der Speed ist mager. Der Tag wird lang heute. Sollkurs 300°. Im Gespräch mit dem Chairman des Hafens erfuhr ich, dass die Regatta der Franzosen 21 Boote hatte und ca. 40 Boote pro Jahr Reykjavik besuchen. 11.20, treibe vor dem Wind, Spi gezogen. Gustav muß steuern, Egon ist bei dem geringen Scheinbaren Wind unfähig. Keine Wale in der ganzen Bucht. Wo stecken die? Erwärme mich in der Sonne von den 6° heute Früh. Empfang Wetterbericht super. 14.30 passiere ich Malarrif. Große Yacht fährt entgegengesetzt. Muß Spi bergen wegen der Jampelei durch die Wellen. 16.30, Kap Önverdanes gerundet. Der Wind ist jetzt auf N 3-4 gegangen. Noch 9 sm bis Olavsvik. Passiere Rifshöfen 18.00, auch sehr guter Hafen. Einfahrt Tonne r.w. , dann grünen Pfahl steuerbord lassen und dann auf Hafeneinfahrt. Im Hafen Richtfeuer beachten. Olavsvik eigentlich unproblematisch, Untiefentonne O steuerbord lassen und dann in den Hafen. Liege 19.00 am Schwimmsteg stirnseitig fest. Suche Hafenkapitän. Ein Fischer hilft mit dem Handy. Alles ok. Tanken ist auch  möglich, bei Schell und 0lis. Bei Schell mit Karte. Da ist natürlich alles klar. Ein Bier und die Arbeit am Rechner und Versuche mit Funken lassen den Abend ausklingen. Nebenbei habe ich beim ersten Erkundungsgang im Dorf gleich noch einen Dorsch abgefasst. Wollte natürlich bezahlen, lachen und abwinken. Was die Fischer alles mit den beköderten Grundschnüren fangen ist unwahrscheinlich: Dorsch, Seewolf, Teufelsrochen, Riesenschollen, Lachs und Fisch wie Hering, bloß 4x so groß, unvorstellbar. Als erstes wenn die Schiffe ankommen, werden die Leinen runter gebracht, damit sie wieder beködert werden können. Dann kommt der Fisch sortiert nach Art und Größe. So viel Seewolf habe ich noch nicht gesehen. Ausgelegt werden die Schnüre bei 50 bis 150 m Tiefe.


05.07.06      39. Reisetag

Im Rathaus Liste der Häfen aus Internet suchen lassen von sehr netter geduldiger Frau. Anschließend Gouvernement-Haus und Kulturhaus versucht. Gouvenement-Haus nur von außen zu besichtigen, Kulturhaus ab 13.00 Uhr. Kaufhalle Bonus erst ab 11.00, liege nur daneben. Esse 13.00 Mittag, Kartoffel mit Königsberger Klopse. War ganz ordentlich. Gehe jetzt ins Schwimmbad. Schwimmbad ok. Kinder und Erwachsene. Die Erwachsenenschwimmen Bahnen. Dampfsauna und bis 45° warme Sprudelbecken auch vorhanden. Anschließend Hallgrimskajakirke. Treffe durch Zufall an der Kirche auf Einar Jonsson Museum. Hat mich sehr beeindruckt. Sehr zu empfehlen. Plastiken und Gemälde. An der Kirche ist eigentlich nur ihre Größe beeindruckend, sonst nichts. Anschließend einkaufen: 2 Pakete geschnittenes schwarzes Brot, Bananen, Äpfel, 12 Dosen Dünnbier, da Stück zu 0,7 Euro, das ist zu verschmerzen. Gehe auf das Schiff. Es regnet ab und an. Im Hafen sind 2 französische Großsegler angekommen. Putzen wie wild Messing. Gehe sehr früh schlafen, will Morgen sehr früh weg, 2 oder 3, da sehr lange Wegstrecke(115 sm). Bei dem Wind wahrscheinlich 24 h-Job.


04.07.06      38. Reisetag

Luft 10°, Wasser 8°C. Mache heute auf Kultur. Mein Plan sieht  vor allem die wichtigsten Museen und Ausstellungen der Stadt zu besichtigen vor. Der Reihe nach: Museum für Fotografie: vergessen; Reykjavik Art Museum: kann man sehen, muss nicht; National Art Galerie: geschlossen; Nationalmuseum Island: zu empfehlen; Perlan (The Wicking Saga): ja und nein; Reykjaviker Art Museum: geschlossene Gesellschaft (Amerikanischer Tag, großer Empfang). Ablaufen musste ich natürlich alles. Meine Füße schmerzen.
Den späten Nachmittag verbringe ich mit Planung rund Island. Häfen suchen, nicht zu weite Strecken usw..
Morgen werde ich noch das Gouvernement-Haus, das Kulturhaus und die Hallgrimskirche besuchen (Vormittags). Nachmittags ist dann Outdoor-Thermalpool, Internet und Einkaufen eingeplant. Mal sehen wie das klappt.


03.07.06      37. Reisetag

Montag. Um 08.00 macht der Sportschifferladen auf. Ist mehr Motorladen wie sich herausstellt, den Bedürfnissen angepasst. Verklicker unklar, Mittags wiederkommen. Schwirre ab, habe Blaue Lagune für 30 Euro gebucht. 09.30 Abfahrt. Handtuch, Badehose, ein Apfel eine Banane, ein Bier gebunkert. Mit 16-Mann-Bus geht es los, ca. 50 km. Angekommen - ist leider die Sonne weg, die Morgens da war. Kann man nicht ändern. Die Blaue Lagune ist super. Wirklich hellblau, irre warm, Dampfsauna, finnische Sauna, internationales Publikum. Bleibe bis 14.30, habe Schwimmhäute zwischen den Fingern. Der Bus fährt zurück über Flughafen Kevlarvik. Bin 15.30 zurück in Reykjavik. Als erstes in den Bootsshop. Verlicker nein, nicht in Reykjavik und nicht in ganz Island. Trabe zum Boot und hole den SVB-Katalog. Dann in die Bibliothek und über Internet postlagernd so ein Ding bestellt. Anschließend Einkaufen und auf den Kahn. 6 Bier gekauft(1 Bier = 1 Euro bei o,5 l). Wind dreht auf SE 5-6 Bft und legt mich auf die Luvseite des Steges. Das Schiff arbeitet mächtig. Lege noch zwei zusätzliche Fender aus  und eine zusätzliche Spring. Jetzt verlegen oder wenn es zu spät ist. Erst mal ins Bett und  dann sehen wir weiter. Habe um Mitternacht doch noch verlegt. War derartiger Schwell auf der Luvseite des Steges, man konnte nicht schlafen.


02.07.06    36. Reisetag.

Es regnet seit Früh. In die Stadt oder zur blauen Lagune geht nicht. War in einer Regenpause im Segelclub. Da kommt gerade eine Regatta aus Frankreich mit 30 Schiffen an. Sagenhaft. Dazu zählt auch der 50-Füßer, wird von 3 Mann gesegelt, der mich überholt hat. Er war erster. Zweiter eine POGO 40, ein in Frankreich geschätzter 40-Fuß-Racer für Offshore. Haben alle tüchtig Wasser im Boot. Trocknen alle Plünden und Ausrüstung. Im Vereinshafen auch ein Teil wie die "Telefonzelle" (eine quietschgelbe JANTAR 26, die mal in unserem Verein lag). Ein toller Racer. Spreche mit Organisatoren über rund Island. Kriege gute Tipps. Bin sehr zufrieden bis auf den Regen. Repariere in den Regenpausen Positionslampe, ersetze Reffrolle, wie kaputt, immer vom Regen in die Kajüte vertrieben. Auf der anderen Stegseite wird ein Platz frei. Verlege sofort, wie an den Anglern liegen ständig Umlegen heißt. Die Schiffe hier alle um die 50 Fuß, sagenhaft. Beim Schreiben des Berichtes bricht der Rechner ab . Strommangel, ohne Vorwarnung!!! Mein Geschreibsel alles weg, da ich ihn nicht aus dem Ruhestand wecken kann. Im Bedienhandbuch stehen 3 Methoden, alle 3 gehen nicht. Feierabend. Der neue geschriebene Text ist weg.


01.07.06        35. Reisetag

Lange geschlafen. Duschen..., Touristeninfo besucht. Verklicker bei Ellingsen. Trabe hin, kein Stander da. Gegenüber Bootsbedarf - Sonnabend zu. Treffe Schweizer mit 18t Expeditions-LKW. Hinten drauf 1200er BMW. Toll. Lade sie zum Dorschessen ein. Alles prima. Nach dem Essen rammt mich ein Fischerkahn. Zum Glück nur geringer Schaden. Positionslampe teils beschädigt. Den Rest hat der Bugbeschlag abgehalten. Kein Gelcoat-Schaden. Skipper schleppt zwei Flaschen Rotwein zur Entschädigung an. Wir scheiden als Freunde. Der Rotwein kommt für das Fischessen jedenfalls zu spät. Muss anschließend verlegen, da Fischer auf See geht, kein Problem. Werde ansonsten abgammeln, man kann nicht immer voll Power gehen.


Färöer Islands -> Island

30.06.06        34. Reisetag

00.00, habe eben auf 3. Großreff und kleine Stagfock gerefft. Schiff ist jetzt wieder beherrschbar. Kurs 270°, 6,2 kn. Wir haben ja hier keine Regatta, jedenfalls ist keiner zu sehen. 03.00, habe Kap Reykjane gerundet. Gehe auf Kurs N. Wind E 5-6. Hoffe dass die Welle wegen der Landnähe in Luv kleiner wird. Die Befeuerung an dieser Ecke ist an. 0400, über mir geht ein 50-Fuß Einhand-Racer durch. Kann leider nicht erkennen, wer das ist. Schütte auf Fock 3 und 1. Großreff aus. Laufe jetzt am Wind nach N. 06.00, stehe jetzt 1 sm vor Gardskagi. LT leuchtet nicht. Laufe 14° ,6 kn. Kann bei Wende Reykjavik nicht anliegen, werde gleich 1 h auf diesem Bug weitersegeln. Der Wind hat inzwischen auf ENE und 7-8 Bft gewechselt. Muss wieder auf 3. Großreff und kl. Stagfock wechseln. Das Frühstück lasse ich ausfallen. Drizzel und sehr kalt (Wind und Temperatur). 13.00, Kreuze in der Bucht immer noch herum. Der Wind wechselt in Richtung und Stärke erheblich, bis zu 40°. Habe 2x das  falsche Bein erwischt und musste wegen Landnähe auf gleichem Kurs zurück, totale scheiße. Um 14.00 passiere ich endlich Tonne Akureyririff. Die Welle lässt nach, da ich unter  Land komme. 15.00, Liege im Hafen fest. Bei dem Wind schwierig anzulegen. Bin total knülle. Liege an Walbesichtigungsboot. Erst mal schlafen, habe diese Nacht kaum ein Auge zugedrückt. Dann Hafenbehörde. Toiletten- und Duschschlüssel erhalten. Elektrik und Wasser am Steg. Liegegebühr 10 Euro am Tag, alles incl. Gehe erst mal Duschen. Das Waschen an Bord ist nichts Halbes und Ganzes, 1. wegen des Salzwassers und der Temperatur und 2. aus dem Eimer in der Plicht, Brrrrrr. Sehe  gerade das Barometer ist wieder auf 999 gefallen, da sind die 8 Bft kein Wunder. Wale habe ich dieses Jahr erst einen gesehen, erstaunlich, die Reykjaviker Bucht ist eigentlich voll davon. Jetzt gießt es wie aus Kannen, da gehe ich nicht von Bord. 23.00, eben ist ein Fischfangboot mit Gästen zurück. 3 Stunden Fahrt und Dorsche ohne Ende. Nur die größten werden gesichert, die kleinen kommen einfach in den Teich. Wahnsinn. Für mich bleiben auch 2 Dorsche übrig, na also, Mittag und Abendbrot für Morgen gesichert.

SMS: 15:45   Hallo Casi, bin auf Island , Reykjavik, gut angekommen, die Fahrt hier her war echt hart, da kein Schlaf. Bericht im Anhang. Hoffe es geht Euch so gut wie mir im positiven Sinne. In Reykjavik ist gerade Stadtfest. Wahrscheinlich warten alle Städte damit, bis ich da bin. Bin in der Bibliothek, da an Bord kein offenes Netz vorhanden. Bleibe einige Tage hier. Gruß an alle. Jockel.


29.06.06        33. Reisetag

Wind S 8. Baro 1000, Luft 10°, Wasser 8°. Lange geschlafen, Nachholbedarf. Über mich ist gestern ein dolles Tief gezogen. Das Barometer ist ohne Ende und schnell gefallen. Daher der Wind. Nach dem Frühstück Reparaturen: Schiebeluk dichten, Ersatzverklicker montieren, E-Kabel am Masttop und untere Saling dichten. Ich hoffe es ist alles gelungen, nichts ist schlimmer als Wasser im Kahn. Anschließend in die Library, Das lokale Netz im Hafen ist zu schwach. Lade alles auf meinen USB-Stick und ab geht es. Schicke Casi die neuesten Nachrichten. Überlege wegzugehen, der Wind ist zwar noch stark, aber in der Richtung günstig. Da ich sowieso eine Nacht auf See verbringen muss, ist es egal wann ich abfahre. Also los geht es. Quatsche vorher noch mit Schweizern. Sie wollen auch nach Reykjavik. Segeln 47er Benneto gechartert. Wollen nach Mannschaftstausch nach Grönland oder Spitzbergen. Gebe Ihnen den Tipp mit der Vereisung Ostgrönlands und dem Wetter-Eis-Institut in Reykjavik. Schlage spaßeshalber ein Race nach Reykjavik vor. Sie lachen nur, gestern sind sie vor dem Wind, nur mit Fock, 12-16 Knoten gelaufen, Doppelt so schnell wie ich. 14:45 Leinen los. In der Hafeneinfahrt staut sich der Wind, mit Motor kaum gegenan zu kommen. Draußen ist alles ok. 6-7 Bft aus SE, das platt vor Laken. Laufe nur unter Groß 1. Reff 6 Knoten. Das reicht! Werde jetzt zu Mittag essen: Sauerkrauttopf. Die Rückseite des Tiefs hat auch noch seine Seiten, Regen Wind und die alte Dünung gepaart mit der neuen Welle ergeben 3-4 m Welle. Das einzig gute ist dass ich Raum laufe und das alles fast ohne Folgen für mich ist, außer einer schnellen Reise. Bei Regen flüchte ich in die Kajüte, Steckschott zu. Fußball höre ich auf DL-Radio Einseitenband 6070 kHz. 23.30, das Wetter ist richtig grob geworden. Laufe ständig über 7 kn. Überlege ob ich nach Grindavik reinlaufe. Ist aber schwierige Einfahrt bei dem Wetter und alleine. Hier draußen ist es am Sichersten, hier stirbt keiner. Eben riesigen Containerdampfer 200 m an mir vorbei in andere Richtung begegnet.


28.06.06           32. Reisetag

Luft und Wasser anhaltend 8° C. Liege 01.00 in Vestmannayear fest. Port Control über Kanal 12 gerufen meldet sich nicht. Werde mich Morgen persönlich dort melden. Insgesamt, trotz  der wirklich harten letzten Nacht eine hervorragende Überfahrt in 3 Tagen und 16 Stunden bei ca. 400 sm Luftlinie. Ein durchschnittliches Etmal von  110 sm oder 4,5 Knoten pro Stunde. 10.00, besuche Port Control. Liegeplatz OK, keine weiteren Probleme. Hafenkapitän verständigt Custom (Zoll). Zoll ist ruckartig da. Formular ausgefüllt, er trägt bei Zigaretten Bier und Schnaps schon Striche ein. Stempel und Unterschrift, gute Reise und weg ist er. Dusche und Toilette in Port Control. 12.00, gehe in die Stadt Besorgungen machen. Zunächst Touristeninfo. Werde dort an Frau vermittelt, die in Berlin und Leipzig studiert hat. Nette Unterhaltung nach dem ewigen Gestotter. Es geht letztlich um einen neuen Verklicker, Dichtmasse und um Spiritus. Spiritus erweist sich zum Schluss als am schwierigsten. 5 Geschäfte und zuletzt bei Schell für 770 Ikr = 7,7 Euro/l. Verklicker ist  natürlich 0. Hier gibt es keine einheimischen  Segelboote. Eine kleine Gruppe besitzt Festkörperschlauchboote und schruppt damit über das Meer. 16.00, gehe in die Berge, den Vulkan besteigen. 1973 ist er ausgebrochen und für ein halbes Jahr aktiv gewesen. Ca. 100 Häuser hat er begraben und beinahe die Hafeneinfahrt zugeschüttet. Mit Schutzwällen und durch Abkühlen mit Meerwasser konnte dies in letzter Minute  verhindert werden. Jetzt, 33 Jahre danach sind die Folgen noch deutlich zu sehen. Teilweise verschüttete Häuser hat man stehen lassen, durch Ascheregen zugedeckte Häuser legt man teilweise frei. Ein Nebenkrater, 1997 bei meinem ersten Besuch noch an einigen Stellen rauchend, ist inzwischen mit Müll fast zugeschüttet. Übrigens, bei meiner Ankunft dachte ich der Vulkan sei wieder aktiv, nein die Müllverbrennungsanlage räucherte vor sich hin. Also rauf auf den Schotterberg. Oben unvorstellbarer Wind, der mich mehrmals beinahe umwarf. Ich musste die Brille wegstauen, weil sie mir sonst weggeflogen wäre. Auf dem Kamm kein Vorankommen, auf der Leeseite des Berges war es möglich. Bin 19.00 wieder an Bord. Gehe in den Supermarkt einkaufen. Inzwischen das Angebot wie bei uns, außer die Preise. Kurs 1 Euro = 97 Ikr. Das ist einfach. Alles durch 100 teilen und schon kann man vergleichen. An Bord Abendbrot und dann ins Internet. Hier gibt es wieder ein offenes WLAN-Netz, so dass ich von Bord Mailen kann. 24.00, bin mit meinem Bericht am Ende. In den Wanten jault der Wind, so dass ich nicht auf dem Meer sein möchte. Mal sehen wie das  Morgen wird. Notfalls bleibe ich noch einen Tag.


27.06.06            31. Reisetag

SMS 13:32 - Hallo Leute, stehe noch 30 sm vor Westmannayar. War 'ne schnelle Überfahrt. Lecke noch die Wunden von gestern Nacht. Gruß an Alle. Jockel

Der Wind ist bissig aus WSW 8, die Welle ist auf 3 m angewachsen. Laufe 3,5 kn in 280°. Um 03.00 muss ich wieder auf 3. Großreff  und kleine Stagfock durchreffen. Laufe auf Land zu. Abstand ca. 5 sm. Die Leuchttürme an der Küste sind wegen der Helligkeit abgeschaltet. Wende von Land weg. Ohne Verklicker den Kurs und die Segel einrichten ist echt mist. Um 07.45 kann ich die Segel wieder ausschütten. Die See beruhigt sich langsam wieder. Um 09.20 wende ich wieder. Kann so 280° laufen. Muss an der Ecke von Vatna Joküll vorbei. Bin bis auf die 20 m-Linie des Geröllfeldes gefahren. Es ist nur 2m hoch. Deswegen ist es Nachts sehr gefährlich die Küste zu übersehen, zumal die Berge noch 15 sm entfernt sind. Das Geröllfeld , 25 sm Breit und 15 sm tief, hat der Vatna Jökull mit seinen Vulkanausbrüchen geschaffen. Da ihn ein Gletscher bedeckt, wird bei einem Vulkanausbruch das gesamte Geröll durch das geschmolzene Gletscherwasser ins Meer gespült. Bin diese endlose Ebene schon mit dem Auto gequert. Endlos und trostlos, aber trotzdem sehr interessant. 14.00, Bin am Kap Kötlutangt angekommen. Der südlichste Punkt Islands. Am Ufer ein Lastkahn, der total eingespült ca. 200 Meter  von der Uferlinie liegt. Der  Mast und ein Geländer ragen heraus. Im Hintergrund der Vatna Jökull.
17.00 Laufe ich an den Felsen von Dyrholaey vorbei. Oben wegen  der interessanten Felsen viele Touristen. Zwischen den Felsnadeln ausreichend Wassertiefe.


26.06.06           30. Reisetag

Wind W 3-4. Dort muss ich hin. Lauf  mit 4,5 kn Richtung 290°. Um 07.00 dreht der Wind endlich auf SW 4. Kann nun wieder direkt auf Vestmannayear zulaufen. Mein Sollkurs beträgt inzwischen 275°. Gegen 10.00 fängt Drizzel an, da sind die 7 kn Zielgeschwindigkeit halb so schön. Bis Vestmannyear noch 115 sm. Um 21.00 legt der Wind auf 7 Bft zu. Verkürze auf Stagfock. Zum Glück rechtzeitig, kurz danach legt der Wind auf 8 Bft zu. Speed zum Glück nur noch 3,5 kn., so knallt es nicht mehr so. Für Morgen haben sie 2-3 aus SW angesagt, hoffentlich stimmt das.


25.06.06           29. Reisetag

Wind jetzt SW 4-5. Laufe mit leichtem Schrick in den Schoten 280°. Matche die ganze Zeit mit "Muckle Fuggle", schlafen ist nicht. Er hatte alles oben was ging: Groß, Besan, Genua und Stagfock. Morgens legt es so zu, dass ich reffen muß. Kurze Zeit später er auch. Das war mein Joker. Bei mir ging das mit dem Einleinenreff natürlich schnell. Er musste Genua gegen Fock wechseln und Stagfock streichen. Da hatte er einiges zu tun. Anschließend wollte er einen Verholer machen, weil wir Generalkurs nicht mehr anliegen konnten. Gegen die  stehende Welle ging auf diesem Kurs aber gar nichts. Ich blieb auf Streckbug und machte mich lang. Jetzt sehe ich ihn achteraus nicht mehr. Die durchwachte Nacht und die Kälte fressen mich auf. Habe ständig kalte Füße wegen Nässe von innen. Mache jetzt Mittag: grüne Bohnen. Sie springen aus dem Topf. 18.00 verkürze auf kleine Stagfock und 1. Großreff. Wind W 6, Welle 2 m, Luft 6°, bedeckt. Baro 1017. Der Speed verringert sich wegen der gegenläufigen Welle zeitweilig auf 3,5 kn. Sehr wenig. Bisher hatte das schiff aber in die Welle geschlagen, daß ich dachte die Pfropfen fallen aus den Löchern. Mache  jetzt  den Rest Bohnen warm. An Elektrik mangelt es nicht, der Generator jault ohne Unterlass. Fehlalarm. Um 18.30 lässt der  Wind wieder nach, so dass ich wieder auf Groß und Fock 3 ausschütte. 22.00, schaue nach oben zum Verklicker und sehe ihn los herumpendeln. Drehe sofort bei. Will trotz der Welle aufentern und ihn bergen. Lege Sicherheitsgurt an, obwohl er beim Aufentern nichts nutzt. Kurz bevor ich an der Mastspitze bin macht das Ding einen Abgang. Totale Scheiße ohne Verklicker. Hoffe in Reykjavik einen neuen zu bekommen. Ansonsten muss ich was basteln. Haben wir früher ja immer gemacht. ER liegt auf Position 63°07,417N  12°45,386W. Ursache ist  offensichtlich das harte Einschlagen des Schiffes in die See. Und das an dem langen Hebel von 15 Metern Masthöhe. Werde im nächsten Hafen Festsitz der Lampe und Windeinheit prüfen.


24.06.06         28. Reisetag

Aufgestanden und wegen Wetter im Hafen gefrühstückt. Beim Wasserfassen an der Fischerpier noch einmal 2 kleine Dorsche abgefasst, super. Muss mit Motor zur Hilfe dampfern. Auf See E 2-3, das ist platt vor Laken, da ist kein Speed zu machen. Sehe die Felsnadeln Von Mannayear mit den vielen Brutplätzen. Baro steigt auf 1013. Um 11.00 dreht der Wind auf NNE 4-5. Laufe scheinbarer Wind halb mit 4,5 Knoten über Grund und 6,7 kn durchs Wasser. Gewaltige Strömung. Trotzdem super. Das einzige sind die kalten Hände. Ständig Schoten zerren mit 6° kaltem Wasser getränkt. Handschuhe scheiden aus, sie saugen sich sofort voll Wasser und sind dann auch nass und kalt. Um 13.00  ist die Welt in Ordnung. Rausche mit 7,5-8 kn durchs Wasser, 6,4 kn über Grund. Mittagessen super, Abendbrot liegt eine Seite vorgegart auf der Pfanne. Weit in Lee von mir wahrscheinlich „Muckle Fuggle“, jedenfalls ist es ein Zweimaster. Die Regatta ist eröffnet. TTG zeigt 53 Stunden bis Vestmannayear an, das ist gewiss nicht zu halten, ich habe Geduld. 23.30 geht der Wind schlafen. Schiff  nur noch von Hand zu steuern. 23.50 kommt der Wind aus S wieder. Baro steigt auf 1017. Zwar geht die Sonne noch unter, aber es wird nicht mehr dunkel.


23.06.06           27. Reisetag

Luft 6°, Wasser 7°. Besichtige die Stadt. Es regnet ohne Unterlass. 2 Dorsche abgeschlaucht. Einen gebe ich an ein englisches Schiff. Ich wieder Mittag und Abendbrot haben. Filettiert versteht sich, anders mache ich es nicht mehr. Das Filettieren macht Arbeit wegen meinem Unvermögen. Vorne in der Fabrik machen das die Maschinen, da kommt es aufs Gramm nicht an. Beim Mittagessen Teller vorgewärmt. Zugaben außer Salz du Pfeffer nicht nötig. Anschließend Kocher incl. Brenner gereinigt. Jetzt macht er wieder Betrieb. Trotz immer noch Regen Segel genäht. Jetzt ist wieder alles ok.. Um 15.00 lege ich ab. Will  nach Mygleda. Wegen Windmangel 1,5 Stunden Motor. Mygleda hat keine Mole und liegt am offenen Meer. Es geht eine gewaltige Dünung. Anlegen nicht möglich, zumal Anleger kaputt. Gehe um Kalsö herum. Gewaltige Steilabhänge mit vielen brütenden Vögeln. Leider diesig, so dass schlechte Fotos zu erwarten sind. Laufe wieder landeinwärts  nach Fuglefjord. Super Hafen, nicht auf Gäste eingerichtet. Besichtige die 4. Größte Stadt der Färöer, dann ins Bett. Hoffentlich ist Morgen Wind. Angesagt sind für die Färöer 06.00: NW-N 2-4. 12.00: N 4. 18.00: N 5. Das würde ja gut klappen, da  Mein Generalkurs 287° bei ca. 400 sm liegt.

 


Shetlands - Färöer-Island

22.06.06         26. Tag
20060622 Färöer Islands Törshavn

06.00 Ablegen. Abmeldung bei Port Control über Kanal 16. Werde nach Klaksvik gehen. Der Wind ist bissig und die Welle, obwohl dicht unter Land, happig. Verkürze auf kleine Stagfock und 1. Großreff. Wind N6, Welle 4. Sonne teilweise. Verliere eine Teekanne durch Unachtsamkeit (Sturz und Bruch). Bin total sauer auf mich. Eine alte Dünung aus E mit 2 m Höhe verursacht ziemliches Kabbelwasser. Ca. 08.00 passiere ich Mfowanäs. Liege so hoch wie möglich an. Habe  ständig 1 – 3 Knoten Gegenstrom. Die Fischer fahren im Nehrsrom dicht unter der Küste. Bin 13.00 im Hafen fest. “Muckle Flugga“, der Schwede mit dem riesigen Eisenschwein geht, geht gerade heraus. Gehe an 2-Mastiges Touri-Schiff längs. Hafenbehörde kommt Daten aufnehmen. Liegeplatz alles OK. Klaksvik ist nach Thorshavn die zweitgrößte Stadt auf den Färöern. Alles neue große Häuser. Die Stadt lebt vom Fisch. Die ganze Vik ein Anlegeplatz und Verarbeitungsbetriebe. Dazu Werft, Bau usw. Werde hier einen Tag verbringen und dann vielleicht noch einen Hafen  besuchen. Übrigens die Häfen alle super ausgebaut mit riesigen Molen. Infrastrukturförderung der EU, wie bei uns die Autobahnen. Bücherei von 13.00  bis 18.00 Ortszeit offen (OZ  = MEZ – 1 Stunde). Zum Mittag Pellkartoffel und Weißkäse-Zwiebel naturell, dazu eine Tasse Tee mit Rum wegen der Kälte (12°).

18.00, habe den Ort zur Hälfte besichtigt. Die Technologie des Fischfangs total unterschiedlich. Die großen Schiffe machen Schleppnetzfischerei. Die kleineren legen Schnüre ca. 8mm mit 30 cm langen Fangleinen pro Meter mit, mit Ködern bestückten Haken aus. Dazu Leute an Land die die Leinen beködern und in Körben zum Auslegen bereitstellen. Die Köderfische kommen aus Taiwan!!! Ausgeklügelt bis ins Letzte. Und dazu noch die Dorschangler. Hydraulisch oder elektrisch angetriebene 300 mm große Rollen. Davon 10 Stück um das Boot verteilt, alle von einem Steuerpult zu bedienen. Bei jedem Einholen einer Angel 2-5 Dorsche, ich wollte da kein Dorsch sein.

20.00, drehe das Schiff um. Der Wind hat Regen und Niesel in die Kajüte getragen. Habe deswegen schon auf Tee mit Rum gehen müssen. Bin aber nicht warm geworden. Also ablegen und  wieder Anlegen. Bei 5-6 Bft, Niesel und 10 °C - kein Vergnügen. Jetzt ist alles OK. Meinetwegen kann es heute Nacht schneien.


21.06.06        25. Tag

Wir stecken mitten in einem Sturmtief. Baro auf 989 gefallen. 10.00 im Internet. Klappt alles prima, der  Server braucht Arbeit ich bin der Einzige. Schaue mir meine (Casi's) Internetseite an. Super gemacht Casi. Danke. Hoffentlich hast Du neben der Arbeit auch ein bisschen Spaß an der Sache. Funk hat wieder nicht geklappt, ist ja auch kein Telefon.
Zu Mittag und Abendbrot gedünsteten Fisch. Die ganze Pfanne voll, da braucht man nichts dazu essen.
Nachmittags Einkauf im Supermarkt: 16 Äpfel, 8 Bananen, 1 Päckchen Trockenmilch = 100 Dkr = 14 Euro. Anschließend fahre ich zum Tanken an eine andere Pier. Tanke 25 Liter für 163 Dkr = 23,30 Euro. Der Liter also 0,93 Euro. Nachmittags bekleide ich den Seerelingdraht an den Zaunstützen neu. Hat sich schlimm geschamfielt. Mein Nachbar arbeitet auch. Er beseitigt eine Leckage an der Deckdurchführung Elektrik.
Waren zusammen beim Port Control die e-Karte zurückgeben. Anschließend sind wir in ein Kaffee ein Bier trinken gegangen. 1/2 Liter 40 Dkr = 6,50 Euro. Haben super gequatscht. Er hat mehrere Bücher über Segelreviere geschrieben. Sehr interessant und nett.
In dem Kaffee war ich schon mal mit Uwe und Egon. Morgen früh werde ich nach Mannayar oder Klaksvik gehen. Mannayar kenne ich schon von einer Bustour vor 9 Jahren, Klaksvik noch nicht, mal sehen was der Wind vorschlägt.

Casi, das wird einige Tage ohne Nachricht sein. Wenn ich weggehe, melde ich mich noch über SMS ab. Grüße alle Typen von mir.
Informierst Du auch Monika? Du bist besser informiert als sie. (Na klar, ich druck ihr das alles aus)

Herzliche Grüße  Jockel


Hallo Casi, super das das mit den e-Mails jetzt so gut geht. Webseite noch nicht angesehen, da die halbe Stunde die ich hier immer bekomme, mit Nachrichten von mir voll gestopft sind. Wenn ich heute hier fertig bin mit Daten übertragen, schaue ich mal rein. Habe gestern Koordinaten zusammengeschrieben außer Fahrt bis Polen, da habe ich keine Karten mit Koordinatenangaben. Funken (Pactor) habe ich wieder versucht, ohne Erfolg. Nicht mal einen deutlichen Empfang hatte ich hier. Pech gehabt. Wetter bekomme ich jetzt wieder gut. Allerdings muss ich an allen Knöpfen regulieren. habe jetzt aber durch Probieren alles drauf.

Mit mir sind hier super Typen. Ein Holländer neben mir wollte auch nach Island, haut aber wieder nach Süden ab. Ihm ist das hier zu kalt. Ein Schwede mit einem riesen Eisenschwein geht mit mir nach Island. Ein Engländer geht auch nach Island. Super Fahrtenschiff mit Rundarsch. Die Wohnen alle auf ihren Booten. Heizen wie verrückt, da könnte man schon manchmal neidisch werden. Dem Schweden konnte ich den Tipp mit Vestmannayar geben. Er wird dort jetzt auch hingehen. Der sailmaker hat ihm auf Nachfragen auch Vestmannayar empfohlen. Mit kommen jetzt noch einige Bilder aus Lerwick, die gestern nicht mehr gingen. sie sind nur zur Auswahl, was Du nicht brauchst schmeiße einfach weg. ich habe hier alles noch mal auf dem Rechner.

Gruss Jockel


20.06.            24. Reisetag

04.00 Uhr. Liege im Hafen fest. Port Control hat mich eingewiesen. Einfahrt grundsätzlich sehr einfach, wenn nicht so viele Lichter irritieren würden, die wichtigen dagegen sehr schlapp leuchten. Na ja, Nachts und alleine, da springt man zwischen Pinne, Fernrohr und Kartentisch wie ein Floh hin und her. Nach dem Aufstehen um 09.00 gleich Dorsch gekauft. 3 kg für 3 Euro, super. Mache ich für Mittag und Abendbrot. Leider ist der Dorschverdauer von Micha  alle. Mal schauen was sich da machen lässt. Die Färöer sind total trocken, da helfen nur heimliche Vorräte. Habe Kontakt zu mehreren anderen Seglern. Schweden, Engländer Belgier, tauschen uns über Herkommen, Ziele usw. aus. Alles super Typen. Habe einem ein Race nach Westmannayar vorgeschlagen, leider will er wo anders hin. Weiteres später.

Nachtrag

Neben mir liegt Holländer, ist in 5 Tagen von Holland hierher im Stück gesegelt. Wollte eigentlich auch nach Island, ist ihm aber zu kalt, er geht zurück nach Holland. War eben im Internet. Der Server ist aber ständig überlastet und ausgefallen. Habe für Morgen um 10 einen neuen Termin gemacht. Gönne mir ein Bier. Es ist so kalt, dass man es kaum trinken kann. Übrigens war noch einmal beim Fischer und habe gefragt ob er Morgen wieder da ist, nein. Wollte für Morgen noch zwei Fische haben, hat er mir geschenkt. Morgens, Mittags und Abends Außenbordkameraden.


19.06.        23. Reisetag

Zum Tagesbeginn 00.00 schüttelt es den Kahn und mich ziemlich durch. Schiff ist mit 3. Großreff und kleiner Stagfock gut zu steuern (natürlich von Windsteueranlage). Luft und Wasser 10°C, da kraucht einen die Kälte irgend wann an ohne dass man sich wehren kann.
Um 08.00 pfeift der Wind immer noch in den Wanten. NNE 6-7. Waschen wird heute ausfallen, Zähneputzen ja! Die Kälte in der Nacht macht einen kaputt. Wenn  ich wie vor 9 Jahren mit Egon und Uwe, ohne Sprayhood fahren müsste und ohne die Windsteueranlage, wäre ich schon umgedreht. Zum Mittag 3 Kartoffeln und Römme (wie Weißkäse). Stimmung super. Kein Zank über Kurs, Taktik usw. Habe ständig zu tun, wie ein Hausmeister!!! Hatte diverse Socken vermisst. Habe deswegen in Lerwik schon ein Paar nachgekauft. Habe sie jetzt wieder gefunden. Hatte schon befürchtet sie im Verein liegen gelassen zu haben. 16.30, beschließe, Fock 3 auszuschütten. Laufe sofort einen Knoten schneller. Die Schiffsbewegungen gehen, da die Welle quer läuft. 20.00, Wind NE 3, See 1 m. Noch 30 sm bis Thorshafen. Warum sind die letzten Seemeilen immer die längsten? Werde erst nach Mitternacht einlaufen. Egal. 23.30, der Wind ist total eingeschlafen.
Die alte Welle schleudert mich umher. Steuern nicht mehr  möglich. Mache den Motor an. Noch 15 sm, also 3 Stunden Motor.


18.06.       22. Reisetag

SMS: 18.06.2006 05:59  Bin wieder auf See. Jockel

Lege 05.30 ab. Gehe um die Südspitze von Mainland, will nicht durch den Sund wegen der starken Strömung. Allerdings 40 sm  Umweg. Barometer stark gefallen, Vorhersage aber beruhigend. An der Südspitze von Mainland, Humburgh, kommen alte Erinnerungen auf. 1997 mit Egon und  Uwe mit dem Bus schon hier gewesen - natürlich über Land. Eintägige Wanderung. Dabei so interessante Dinge wie ausgegrabene Wickinger-Siedlung, Leuchtturm mit Nebelhorn und Kompressorhaus, einen ca. 1 m³ großen Walwirbel, Steinabbrüche und Seehunde gesehen. Kriege die Südecke ganz knapp. Hitchcock lässt grüßen. Jetzt liegt das Meer wieder vor mir. Kurs auf Färöer. Kurs 312°, Wind aus SW 5, ein Schrick in den Schoten und ab geht die Post mit 6,5 kn. Der Umweg hat sich gelohnt, der Weg ist das Ziel. Gegen 15.00 dreht der Wind ohne nachzulassen von SW auf NNO. Sagenhaft! Um 16.00 passiere ich Isla Foula. Eine Insel mit 2 Meilen Durchmesser und trotzdem bewohnt. Erstaunlich. Eine Straße, ein kleiner Hafen und ein mini Landeplatz. Das alles für ca. 10 Familien. 20.40 h dreht der Wind auf N 3-4. Damit kann ich noch meinen Generalkurs halten. Mittags gab es Linsen. Das Abendbrot kann ich mit Gas kochen. Habe im Handschuhfach aufgeräumt. Ich glaube ich habe Uwes Handschuhe gefunden. 22.00 muss ich auf kleine Stagfock und Groß 1. Reff verkürzen. Das Boot knallt in die See dass man denkt es  bricht auseinander. So laufe ich immer noch 5 kn. 22.45 schon wieder zu schnell, Welle ca. 2 m. Verkürze Groß auf 3. Reff.  Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung.


 

Stavanger-Shetlands

17.06.        21. Reisetag

Habe noch einen Hafentag in Lerwik. Habe Kultur gemacht: Friedhof, Festung, Stadt, Hafen, Internet.....15 min geduscht, welch ein Genuss für 1 Pfund. Abends in Käpten Flints Kneipe in Bier gezischt und Fußball gekuckt.


16.6.	20. Reisetag
11:20:05 SMS: Laaaaand!!! Elf Uhr tauchen die Shetlands aus dem Nebel vor mir auf. Werde gegen zwölf im Hafen sein. Zwei Tage und zwei Stunden seit Stavanger! Super. Gruß Jockel 

Luft 10, Wasser 8°. Seit Abends Nebel. Habe Blitzer (Xenon am Mast) an. Zwar nicht zulässig, aber sehr weit sichtbar. Die Kälte beschleicht einen unaufhaltbar. Trotz Nacht und ohne Mond sehr hell. Habe Schiffsbegegnung gehabt. Trotz Nebelhorn (er) und Blitzer (ich) in nur 200 m aneinander vorbeigesäbelt. Man kann kaum etwas tun, da man dem Horn keine wirkliche Richtung zuordnen kann. Um 10.00 beginnt es zu regnen, auch das noch! Nachts ist die ganze Zeit Tau gefallen. Noch ca. 2 h bis Lerwick. Habe die ersten Papageientaucher gesichtet. 11.05 Laaaaand!!! 12.00 im Hafen fest. Beim Hafenkapitän anmelden, Geld tauschen ( Pfund ) und erste Besorgungen machen. So ist das Leben an Bord, erst das Schiff, dann die Mannschaft.


15.06.    19. Reisetag

SMS: 12:17:03
Hi Casi, obwohl ich mitten auf dem Meer bin, habe ich eben Deine SMS bekommen. Fahre gerade durch ein Ölfeld. Gestern ging es zur Sache. 8 Bft und 3 m Wellen. Jetz ok J

Um Mitternacht lässt der Wind nach. Lasse wegen der Nacht die kleinen Segel drauf. Begegne zwei Fischern, also Aufpassen ist angesagt, nichts da mit Schlafen. Um 03.00 wechsele ich doch auf Fock 3. Es ist arschkalt, Luft 5°. Um 06.00 schütte ich Groß aus. Die Sonne lacht. Wind hat auf 2 Bft abgeflaut. Kontrolliere wegen der moderaten Bedingungen Motoröl und Getriebeöl. Getriebeöl muss nachgefüllt werden. Laufe ab 12.00 wieder 6 kn. Um mich herum lauter Ölbohrtürme. Muss Abstand halten, sonst lösen sie Alarm aus, mit erheblichen Kosten. Um 19.00 zieht es sich total zu. Wird eine finstere Und kalte Nacht, hoffentlich ohne Regen.


14.06.    18. Reisetag

Lege  um 8.00 in Stavanger ab. Luft und Wasser 10°. Habe kleine Stagfock vorgeheißt. Wie gut. Generalkurs 290°. Entfernung 230 nm. Wind jault in den Wanten. Setze zunächst Groß 3. Reff und Fock 3. Das Wetter Genossen Vorhersager ist total scheiße. Angesagt ist S, Wehen tut es aus N!!! Um 11.00 segle ich aufkreuzend bei 6 Bft. Werde tüchtig durchgerüttelt. Laufe  6,5 kn. Bin 12.30 auf offener See. Der Wind hat auf 8 Bft. zugelegt. Rigge auf kleine Stagfock und 3. Reff Groß um. So  geht das wieder. Mache mir Essen. 1. Versuch scheitert. Mache die Büchse im Wassertopf warm. Na also! Esse 0,5 l, der Rest bleibt fürs Abendbrot. Welle z.Z. 2 m. 18.00, schwere See. Laufe zwischen 3 und 4 kn gegen die schwere See an. Der Wind lässt nicht nach. Die See wird immer höher, ca. 3m. Das Schiff arbeitet schwer.


13.06.    17. Reisetag

Habe heute abgekeimt. War 3 mal im Internet - WLAN von Bord aus - und habe die Daten nicht weggebracht. Bildschirm in norwegisch, da ist es für einen alten Mann schwer den richtigen Button zu drücken. Letztendlich ist es dank Casi gelungen. Genieße den Tag. Kreuzfahrtschiffe ohne Ende - nichts für mich.


 

 

Skagen - Stavanger

12.06.        16. Reisetag

Im Hafen versuche ich noch zu Tanken. Der Typ kommt erst in 2 Stunden. Preis war günstig, 1 l = 1  Euro. Die Fischer frage ich nach Fisch. Einer greift sofort in eine Kiste und reicht mir einen tüchtigen  Burschen. Bezahlen? Er lacht und winkt ab. Danke!!!
Lege 6.30 Uhr ab. Draußen ist super Wind achterlich. Setze sofort den Spi, der Kahn springt auf 6,5 Knoten an. Um 10.20 stehe ich vor Egersund. Zu früh um Feierabend zu machen. Tananger? Um 11 muss der Spi runter es gelingt noch rechtzeitig, aber in letzter Minute. Der Wind frischt auf. Laufe auch so noch 6 kn  nur unter Groß. Mittags gibt es den halben Dorsch. Lecker lecker. Muss einen Verdauer drauf gießen. 15.30 LT Feistein vor Tanager passiert. Laufe ständig 7 kn. Gehe auch an Tananger vorbei. 17.30 gehe ich auf Amwindkurs nach Stavanger. Merke jetzt erst richtig die Windstärke. Muss Groß auf 3. Reff nehmen.

Mit Arbeitsfock zusammen schleift so das Leedeck durchs Wasser. 18.45 bin ich im Vagen/Stavanger fest.
80 Meilen in 12 Stunden, das kann sich sehen lassen. War aber auch harte Arbeit.

24.00 Uhr. Hier im Vagen brennt die Luft. Gehe trotzdem schlafen.


11.06.     15. Reisetag

Das Barometer steht seit Tagen wie angenagelt auf 1024. Gehe um 7.30 Anker auf. Muss zunächst Motoren. Auf See wird der Wind schon kommen. So ist es, erst zaghaft, dann besser. Um 10.30 ziehe ich dann den Spinacker.

Macht 1.5 Knoten aus. Laufe jetzt 5,5 Knoten, die Sonne lacht. An den Fischerbojen sehe ich, daß ungefähr ein Knoten Strom mit mir geht. 12.20 laufe ich in ein Nebelfeld  ein. Obwohl horizontal kaum etwas zu sehen ist, lacht von Oben die Sonne. Luft und Wassertemperatur verursachen dies. 14.30 passiere ich Kap Lindenes, den südlichsten Punkt Norwegens. Muss öfter schifften, macht nichts, üben, üben... Der Windgenerator dreht vor dem Wind keinen mm. Relative Geschwindigkeit zu klein. Muss nach einiger Zeit Hemd und Hose wieder anziehen, befürchte Sonnenbrand. Gegen 18.00 Uhr lässt der Wind nach. Nach Egersund noch 30 sm. Also zwischen 6 und 10 Stunden Fahrt. Verkneife ich mir. Stehe gerade vor Listahaven. Ein sehr geschützter Hafen, wie sich herausstellt auch preiswerter, Hafengebühr, Strom,  Wasser und Toiletten kostenlos. Besser geht es  nicht. Internet in der Bibliothek. Da Sonntag ist, natürlich No!


10.06.       14. Reisetag

Rausche um Mitternacht immer noch mit 5 Knoten  nach West. Um 08.00 Uhr steht Kristiansand in 315° vor mir. Der Wind geht schlafen. Laufe deswegen nach Kristiansand. Wasser erstaunlicherweise 15°, Luft 12°. Deswegen totaler Nebel. Taste mich zwischen den Felsen in die Einfahrt. Ringsherum die Nebelhörner der Frachter. Uwaga Uwaga!!! Bin 10.45 in Kristiansand fest. Dort ist Stadtfest. Zusätzlich eine Bootsausstellung. Da gibt  es mit den Liegeplätzen Probleme. Mit Hilfestellung gehe ich an eine Mooring. Gehe Einkaufen. Der normale Geiz, alles ist irre teuer und ich habe alles an Bord. Tausche 75 Euro in 600 Kronen, 1:8. Kapellen ziehen durch die Straßen. Die Menschen sind festlich gekleidet, ein schönes Bild. Straßenmusikanten an allen Ecken. Mich juckt das nur bedingt. Verziehe mich in eine Bucht um die Stille zu genießen und diesen Bericht zu schreiben. Morgen, nach gründlichem Schlaf geht es weiter. Werde wieder Funk versuchen. Netz gab es hier nicht.


09.06.       13. Reisetag

Habe wegen der durchsegelten Nacht verschlafen. Waschen, Frühstück und Tanken. 32 l für 300 Dkr getankt mit Karte. Dann raus, super Wetter. Gestern noch Sturmböen,  heute Mützenwetter. Laufe raumschots mit 4-5 kn gen Westen, dem Sollkurs. Nachmittags geht die Sonne weg. Sofort hat die Luft die Wassertemperatur angenommen. Eine Arschkälte. Mittags Wruckeneintopf. Davon hätte ich mehr kaufen sollen, lecker.


08.06.   12. Reisetag

Der Weg hier her war von Zweifeln zerfressen, da totaler Nebel herrsche. Viele Frachter lagen auf Reede. Ein nie da gewesenes Bild. Dank GPS angekommen. Habe Hafengeld sofort bezahlt: 20 Euro. Bei einer Mannschaft kein Problem, Alleine aber eine erhebliche Belastung. Als ich  am Tresen stand, hat die Erde geschaukelt. Ein weiterer Beweis für die Relativitätstheorie.


Berlin - Skagen

7.6.      11. Reisetag

Fahre nach gemeinsamem Frühstück mit meinem neuen Kumpel Richtung Anholt. Bei 5-6 Bft mit leichtem Schrick in den Schoten 6,5-7 Knoten Speed, super. Mir ist nicht gut. Habe gestern bei Ankunft Fisch mit Pommes gegessen, nachträglich eklig. Das Kot... bleibt mir erspart. Der Kahn rumpelt ordentlich durch die Welle. Kurz vor Anholt lässt der Wind nach. Überlege einzulaufen. Der Wind kommt wieder. Ich passiere Anholt nördlich. Um 00.oo Uhr stehe ich bei 57° 06´N und 10°53`E. laufe auf Laesö-Rinne zu. Nacht wegen Mond und Sternen sehr hell. Passiere 01.40 Uhr Laesö-Rinne.  Kann jetzt mit Schrick in den Schoten Richtung Skagen laufen. 10 Meilen vor Skagen geht der Wind schlafen. Bemühe das Eisensegel. Bin 08.15 in Skagen fest.

Hafen von Vesteroe auf der Insel Laeso im noerdlichen Kattegat

SMS: 08.06.2006 01:39
Hi Casi. Rausche gerade an Laesö vorbei. 6,5 Knoten sind nicht zu verachten. Richte meinen Kurs jetzt auf Skagen. Reise Reise. Jockel


06.06.2006
Hi Leute, habe eben Helsingör passiert. Damit liegt das Meer vor mir. Werde heute Nacht durchsegeln. J.

10. Reisetag

Lege 7.30 Uhr Richtung Helsingör ab. Zunächst leichter Wind aus N. Also Aufkreuzen. Dann mehrere Flautenlöcher. Vor Helsingör setzt sich der Wind aus N gut durch. Entschließe mich, Durchzusegeln. 18 Uhr stehe ich vor Mölle, Kullaberg. Entschließe mich, anzulegen. Ein super Entschluss. Gegen 19 Uhr kommt ein Paddler mit Seekanu in den Hafen. Er quält sich aus dem Boot, kann kaum laufen, ist ab Hüfte pitschenass. Ich frage, ob ich helfen kann. Wir tragen das  Boot aus dem Wasser,  es ist schwer von dem Wasser darin. Ich gebe ihm den Code für die Dusche. Er verschwindet mit einigen Sachen. Später erzählt er mir, dass er von Oslo auf dem Weg nach Happaranda sei, und dies bereits das 4. Mal. Happaranda liegt zur Info am nördlichen Ende des Bottnischen Meerbusen. Diese Strecke hat er in 43 bis 44 Tagen bisher hin und zurück bewältigt. Auf die Frage wo er Schlafe: Ich habe ein Einmannzelt. Ich biete ihm Unterkunft auf  Kreuz As an. Wird angenommen. Die vom Seewasser gereinigten Sachen aufgehängt. Wir erzählen.... Am Morgen gemeinsames Frühstück. Gegen das, was dieser Sportfreund betreibt, ist meine Reise ein 5-Sterne Unternehmen.
Alle Hochachtung für einen Mann mit 66 Jahren.


05.06.2006
SMS: Hallo Casi, hatte 3 Tage kein Wetter. Habe jetzt die Ursache. Der Trimmknopf für Einseitenband war verstellt. Jetzt alles OK.

9. Reisetag

Bleibe in Kopenhagen. Laufe zu dem Yachthafen im Norden. 1200 Liegeplätze. Aber für mich zu weit aus der Stadt. Muss 1,5 Stunden laufen. Bin regelrecht Pflastermüde. Fahre zurück mit der S-Bahn. Zum Abschluss wieder Regen. Da blieb mir weiter nichts, als die Fußreling mit einer Leine zu bekleiden. Ach schon lange geplant.


04.06.2006 11:15
SMS: Heute früh hat es noch geblasen. Jetzt sitze ich in einer Flaute und kreuze mit 2 Knoten Richtung Kopenhagen. Gruß an Alle.

8. Reisetag

Der Wind jault immer noch in den Wanten. Lege trotzdem ab. Kann Höllviken-Knal nicht anliegen. Am LT Höllviken geht der Wind schlafen. Kann wegen der alten Welle das Schiff nicht steuern. Nehme Motor zu Hilfe. Gegen 12 kommt der Wind zurück. Schleife wieder mit dem Deck durchs Wasser. Bin um 15 Uhr in Kopenhagen an der Frya fest.


03.06.2006
SMS: Hallo WSVer, bin heute von Saßnitz zum Falsterbo-Kanal gesegelt. In den Wanten jault der Wind. Morgen nach Kopenhagen. Grüße an Alle zum Pfingstkonzert. Jockel

7. Reisetag

Leuchtturm von Falsterbö

Mache noch einige kleine Einkäufe. Der Regen und die Kälte, die mich bis hier verfolgt haben, nervt mich auch hier. Lege um 8 Uhr ab. 9 Uhr Königsstuhl. Kann Kurs auf Falsterbo-Kanal absetzen. Sportfreunde weisen  mich auf ein im Wasser schleppendes Ende hin. Ich bedanke  mich, behalte den Zustand aber bei: Im Notfall meine allerletzte Chance. Bei 5 Bft laufe ich mit einem Schrick in der Schoot 6,5 bis 7 Knoten. Durch die Schräglage hat sich Wasser aus der Motorbilge den Weg in die normale Bilge gesucht, und dort schwappert nun ein Öl-Wasser Gemisch herum. Eine schöne Bescherung. Nachlässigkeit rächt sich irgend wann immer!!! Also runter und den Schaden beheben. Nach 30 min habe ich das Ding im Griff. Für viele sicher ausreichend Grund zum Kotzen, für mich zum Glück nicht. Liege um 20 Uhr in Höllviken fest. Eine Super Überfahrt. Bin trotzdem sehr müde. Ein Gläschen Bier und ab in die Koje.


02.06.2006
SMS: Hallo Ihr Typen. Bin wieder auf See. Acht Uhr in Swinemünde ausgelaufen. Der Segler ist nie zufrieden. Erst kalt mit Wind, jetzt warm ohne Wind. Muss es doch mal in der Karibik versuchen: Warm und Wind. Grüße an Alle. Jockel

6. Reisetag

Klariere am KP aus, wider furchtbarer Schwell. Gegen Mittag kontrolliert mich die Küstenwache vor der Greifswalder Oie. Woher, wohin, Anzahl Personen, Name, usw. Will auf der Oie  schlafen. Werde aber abgewiesen mit dem Hinweis „Nothafen“ und Naturschutzgebiet. Muss wegen Windmangel unter Motor nach Saßnitz laufen. Habe noch nicht angebunden, erwarten mich schon 2 freundliche Polizisten zur erneuten Kontrolle. Alles scheinbar nur um ihre Daseinsberechtigung zu beweisen. Bin ab dann mehrmals in Schweden und Dänemark ein- und ausgereist, einen Beamten habe ich noch nicht gesehen. Auf der Fahrt nach Saßnitz bricht mir ein Zahn aus. Schei..! Der Hafenmeister sucht mir Kontakte heraus, so dass ich am Freitag Abend noch einen Zahnarzt finde, der eine Plombe aufsetzt. Dazu musste ich mit der Bahn von Saßnitz  nach Samtens fahren, dort den Arzt konsultieren, und wieder zurück.
Um 8 Uhr wieder an Bord. Es gibt noch freundliche und hilfsbereite Menschen


28. Mai 2006
Die Kreuz As ist heute aus ihrem Heimathafen, dem WSV 1921 ausgelaufen.

Abends vom Verein und bis Mühlendamm. Danach der übliche Ablauf: Warten vor Schleuse Lehnitz, super Abfertigung am Schiffshebewerk und Hohensaaten. In Mescherin zu spät zur Grenzkontrolle. Am nächsten Tag ohne Probleme Grenzkontrolle. Ist total angenehm gegen früher!!! Am Porta Hotel am gleichen Tag Mast gestellt. Zu zweit ohne Probleme. Der Aufwand alleine ist aber doch beträchtlich. Brauche den ganzen Tag um alles in die Reihe zu kriegen. Kaufe unter anderem noch Bier. Gehe von Porta Hotel weg und lege mich an einen Leuchtfeuer-Anleger Ausgang Dabiesee. Bin  von der Arbeit pappesatt. Am 1.6. mache ich noch das Oderhaff schon unter Segeln. Nach Kaiserfahrt bleibe ich zur Nacht in  Swinemünde.


Reiseroute 2006  Berlin – Island

Ort                                                      Datum              Koordinaten                            Odometer

Berlin, Langer See, WSV 1921           28.05.06                                                         49

Berlin-Köpenick

Berlin-Westhafen

Oranienburg/Schleuse Lehnitz

Oder-Havel-Kanal

Schiffshebewerk Niederfinow

Oderberg

Hohensaaten/Schleuse

Stolpe

Schwedt

Mescherin

Szczecin                                             

Swinoujscie                                         02.06.06          53°54,3`N       14°16`E           213

Saßnitz                                    03.06.06          54°31`  N        13°39`E           291

Falsterbokanalen                                 04.06.06          55°25`  N        12°56`E           352

Kopenhagen                                        06.06.06          55°41,2N        12°37`E           386

Helsingör                                             06.06.06          56°00,2N        12°39`E           ----

Mölle/Kullaberg                                  07.06.06          56°15` N         12°32`E           430

Skagen                                                09.06.06          57°53,2`N       10°36`E           550

Kristiansand                                        11.06.06          58°09` N         08°00`E           654

Listahaven                                           12.06.06          58°05` N         06°38`E           705

Stavanger                                            13.06.06          58°59` N         05°44`E           789

Lerwick/Shetland                                15.06.06          60°08` N         01°08`W         1025

Sumburgh Head                                  18.06.06          59°51` N         01°16`W        

Foula                                                  18.06.06          60°06` N         02°04`W        

Thorshaven/Faröer                              20.06.06          62°00` N         06°43`W         1266

Vestmannayar                                     28.06.06          63°26` N         20°10`W         1733

Rykjane                                              30.06.06          63°47,5N        22°48,5W      

Gardskagi                                           30.06.06          64°06`N          22°48`W

Reykjavik                                            30.06.06          64°10`N          21°56`W         1865

Malarrif                                               06.07.06          64°43`N          23°55`W

Ondverdanes                                       06.07.06          64°53`N          24°08`W

Olafsvik                                              06.07.06          64°56`N          23°42`W         1951

Flatey                                                  07.07.06          65°19`N          23°00`W         1993

Bjartangar                                           08.07.06          65°30`N          24°35`W        

Blakkur                                               08.07.06          65°39`N          24°20`W

Patreksfjördur                                     09.07.06          65°36`N          24°00`W         2065

Kopanes                                             10.07.06          65°50`N          24°08`W        

Stigi                                                    10.07.06          66°13`N          23°30`W

Isafjördur                                            10.07.06          66°05`N          23°07`W         2124

Straumnes                                           11.07.06          66°27`N          23°10`W

Horn                                                   11.07.06          66°29`N          22°27`W

Sandanes                                            12.07.06          66°13`N          18°57`W

Siglufjörur                                           12.07.06          66°09`N          18°54`W

Akureyri                                              13.07.06          65°41`N          18°05`W         2320

Dalvik                                                 14.07.06          65°58`N          18°32`W         2343

Gjogurta                                              15.07.06          66°12`N          18°18`W        

Husavik                                               15.07.06          66°02`N          17°22`W         2384

Kap Raudinupur                                  16.07.06          66°31`N          16°33`W

Hraunhafnartangi                                 16.07.06          66°33`N          16°02`W

Raufahrhöfn                                         16.07.06          66°27`N          15°55`W         2444

Langanes                                             17.07.06          66°23`N          14°31`W

Vopnafjördur                                      17.07.06          65°45`N          14°47`W         2522

Bjarrarey                                             18.07.06          65°47`N          14°20`M        

Glettinganes                                         18.07.06          65°30`N          13°34`W

Seydisfjördur                                       19.07.06          65°16`N          14°00`W         2596

Dalatang                                              20.07.06          65°16`N          13°32`W

Kambanes                                           20.07.06          64°48`N          13°48`W

Breidalsvik                                          20.07.06          64°47`N          14°01`W         2650

Streitishvarf                                         22.07.06          64°44`N          13°58`W

Stocksnes                                           22.07.06          64°14`N          14°57`W

Höfn                                                   22.07.06          64°15`N          15°12`W         2713

Vestmanna                                          26.07.06          62°12`N          07°17`W         2974

Torshavn/Faröer                                  27.07.06          62°00`N          06°43`W         3001

Sumburgh Head                                  01.08.06          59°51`N          01°16`W

Lerwick                                              01.08.06          60°09`N          01°08`W         3264

Stavanger                                            04.08.06          58°59`N          05°44`E           3492

Listahamna                                          06.08.06          58°05`N          06°38`E           3572

Inseln bei Kristiansand             07.08.06          58°06`N          08°06`E           3628

Lillesand                                              08.08.06          58°15`N          08°23`E           3650

Skagen                                                09.08.06          57°53,2`N       10°36`E           3734

Hals                                                    11.08.06                                                         3785

Anholt                                                 12.08.06                                                         3837

Helsingör                                             13.08.06                                                         3838

Falsterbokanalen                                 14.08.06                                                         3943

Saßnitz                                    15.08.06                                                         4013

Dabiesee                                             16.08.06                                                         4088

Hohensaaten                                       17.08.06                                                        

Hennigsdorf                                         18.08.06

WSV 1921                                         19.08.06                                                         4218