Tour 2007/2008 - Atlantik - Karibik - Nordatlantik
 


 

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Etappen

Berlin-Helgoland

Helgoland-Dover

Dover-Scilly

Scillys-Lisboa

Lisboa-Tennerifa

Gran Canaria - Kleine Antillen

Die Antillen

Florida - Miami Beach -> New York

New York -> Halifax
Halifax-England

England - WSV 1921
 


29.09.2007 - Abreise aus Berlin (Fotos von Ines Koppin)


Alle Gastlandflaggen sind angeschlagen
 

Letzte "wichtige" Ausrüstungsgegenstände vom Sportwart kommen an Bord

Es regnet aus Kannen - "Jockel's Wetter"
 

Mitreisende Sportkameraden

Zeitraum Strecke Name
06.10.07-13.10.07 Kiel-Holtenau - Dover Arnd Hirschbach
06.10.07-21.11.07 Dover - Las Palmas Reinhard Pape
22.11.07-10.01.08 Las Palmas - Fort de France Jockel Lehmann alleine
10.01.08-17.03.08 Fort de France - Palm Beach Gerhard Gaerisch
28.02.08-17.03.08 Mayaguana - Palm Beach Feodor Hiller
18.03.08-24.04.08 Palm Beach - Halifax Reinhard Pape
25.04.08-07.06.08 Halifax - Saßnitz Detlef Felisch

 


Berlin-Helgoland

 

29.09.07 / Berlin Karolinenhof / 1. Reisetag
Lege im Verein ab. Große Anteilnahme durch die Mitglieder. Revier und Köpenicker Zeitung sind da. Kämpfe mit den Tränen. 2 Ehrenrunden und ab geht es. Schleuse Lehnitz super gut. Über Funk angemeldet und los geht es. Gehe in der Dunkelheit bis Schiffshebewerk. Lege mich dort oben schlafen. Es war auf dem Kanal dunkel wie Hubbatz.

30.09.07 / Schiffshebewerk / 2. Reisetag
Stehe auf und melde mich über UKW an. Kann lange nicht einfahren, da Schuber das Hebewerk belegen. Schaffe deswegen Die Grenze nicht und mache in Garz fest.

01.10.07 / Garz / 3. Reisetag
Aufstehen, Waschen und Frühstücken (2 Tassen Haferflocken). Besorge mir in Garz noch einmal Geld. Bei Abfahrt springt Motor nicht an. Versuche es ohne Kompression, dann geht es. Bedenklich!! Andere Grenze keine Probleme. Mannschaftsliste wird verlangt. Seit diesem Jahr neu, Ich hatte welche vorbereitet. Bin um 12.00 in Marina Porta. Vorher in einer anderen Marina sollte es erst um 15 oder 16 Uhr losgehen. Bin sofort zur Marina Porta gegangen. Bestelle Kran in 20 min. No Problem. Mast gestellt mit Kranführer und mir. Tanke noch 65 l Diesel/70 Euro und brumme über den Dabiesee gen Swinemünde. Wind 0, muss Motoren. 21.40 Swinemünde fest. Bin pappesatt.

02.10.07 / Swinemünde / 4. Reisetag
07.00 aufgestanden. 100sl am Bankomat eingetauscht. 24 Bier und 6 Wasser für 60sl gekauft. Sehr teuer. Klariere am Kontrollpunkt aus. Schwell ohne Ende, Zum Glück kein Schaden. Motore bis Saßnitz, da kein Wind. Will dort Tanken, 30 Liter, dafür kommt der Tankwart nicht extra. Super Service!!! Fahre weiter bis Vitt. Ankere vor Vitt. Mache alle 2 h Ankerkontrolle.

03.10.07 / Vitt / 5. Reisetag
Sagenhafter Sternenhimmel. Stehe 0600 auf. Wieder kein Wind, muss aber Termine einhalten, also Motor. Beobachte 2 Schweinswale. Bin 1700 im Sportboothafen Gedser. Tanke mit Kreditkarte 40 l Diesel. Hafenmeister nicht da. Bezahle 15 Euro über stille Kasse. Dusche 5 dk, da ich keine habe, wasche ich mich gründlich am Waschbecken.

04.10.07 / Skagen / 6.Reisetag
0600 aufgestanden, 0645 Leinen los. Endlich Wind, 3-4 Bft. Laufe unter Groß und Arbeitsfock  6,5 –7 kn. Super!!! Alles sehr moderat. Einzige Scheiße ist der Windgenerator, er vibriert wie verrückt. Muss ich was machen. 18.00 bin in Kiel-Holtenau. Wetter nach wie vor beschissen, es regnet. Gehe in die Stadt und esse Bauernfrühstück.

05.010.07 / Kiel-Holtenau / 7. Reisetag.
0600 aufstehen, erwarte Arnd und Reinhard. Sie kommen nicht. Nach Telefonat stellen wir fest, dass ich einen Tag zu früh in Kiel bin. Nicht so schlimm. Räume an Bord auf usw.

06.10.07 / Kiel-Holtenau / 8.Reisetag
Arnd und Reinhard kommen pünktlich an. Mist ist nur, dass totaler Nebel vorliegt. Die Schleuse schleust keine Sportboote, da Fahrverbot bei Nebel ohne Lotsen. 1200, Schleusung beginnt. Schleuse gerammelt voll von Sportbooten, alle kommen nicht mit. Schleusung nur 30 cm nach oben, nicht der Rede wert. Gehen bei Schleuse Giselau fest, da bei Dunkelheit Weiterfahrt verboten.

07.10.07 / Schleuse Giselau / 8.Reisetag
Stehen um 0600 auf. Totaler Nebel. Versuchen es trotzdem. Auf dem Kanal kein weiterkommen. Gehen an Liegeplatz zurück., Um 10.00 hat es aufgeklart. Gehen los. 1410 vor Schleuse Holtenau. Nach Anruf wird sofort geschleust, super. Sind auf den ablaufenden Strom auf der Elbe angewiesen. Segeln noch mit Strom bis Cuxhafen. 17.00 Cuxhafen fest.

08.10.07/Cuxhafen/9. Reisetag
Legen wegen der Flut/ Strömung um 0200 ab. Müssen zunächst aufkreuzen. Starker Schiffsverkehr. Uwaga-Uwaga. Setzen bei Roten Sand bei Solltiefe von 6 m leicht auf. Da wir auf Luvseite sind, kein Problem. Können immer weiter anluven, so dass wir Helgoland mit kurzem Verholer anliegen können. Sind 0915 auf Helgoland fest. Programm: Duschen, Bummel durch die Unterstadt, Einkaufen, Tanken, Hafenmeister. Nachmittags Wanderung auf dem Oberland und Kniperessen in vorbestellter Kneipe Alles Super!!!

 


Helgoland-Dover

09.10.07/Helgoland/10. Reisetag

Sind 0730 auf See. Leider kein Wind aber alte Dünung aus N. Motoren 3 Stunden. Dann kommt der Wind aus S mit 3-4 Bft. Schiff laeuft super mit Schrick in den Schoten. Teilen Wachen ein. 3 Einmannwachen a 3 h, das geht prima. Jeder kann 6 h Schlafen und hat dann 3 h Dienst. Belehre die Mannschaft in Sicherheitsfragen. Nachts wird Schwimmweste getragen und der Aufenthalt in der Plicht nur an Leine gesichert zulässig. Gepinkelt wird in Eimer, nicht an Reling. Will, dass alle heil nach Hause kommen.

10.10.07/53°51´N 05°46´E/11.Reisetag
Der Wind hat auf E5 gedreht. Wir laufen also vor dem Wind. Egon (die Wind-Selbststeueranlage) macht seine Sache super. Die Bordroutine spielt sich ein. Essen wird gekocht u.a. mit angebratenen Zwiebeln und Speck zur Verfeinerung des Geschmacks. Das Großreff aus der Nacht schütten wir am Tag wieder aus.

11.10.07/52°23´N 03°01´E/12.Reisetag
Der Wind hat in der Nacht auf 0-1 Bft nachgelassen. Da geht gar nichts mehr. Drücken auf den Knopf und laufen unter Motor, da wir Termine einzuhalten haben. Nach 3 h kommt der Wind wieder. Motor aus. Können immer Zielkurs segeln. Schiffe reichlich, sie fahren aber alle auf dem Zwangsweg, von dem wir uns frei halten.

12.10.07/51°16´N 01°39´E/13. Reisetag
Liegen kurz vor Dover. Müssen mit Streckbug aufkreuzen. Laufen je nach Tide 9 kn oder 2 kn über Grund. Einige Untiefen sind zu umschiffen. Der neue Plotter von Christian ist eine super Hilfe. Vor Dover nimmt der Verkehr auf dem Wasser erheblich zu. Die Fähren sind wie ein Hornissenschwarm. Gehen in  die westliche Einfahrt nach Anruf bei „Port Control“. Einlaufen wird gestattet. Sind um 0400 im Hafen fest. Die Einfahrt wie in jedem Hafen spannen wie ein guter Krimi. Hier gibt es alles: Duschen, Toiletten, Waschmaschine, usw. Werden hier 2 Tage verbringen, da Arnd erst am Sonntag abreist. Stadtbesichtigung, Burgbesichtigung von Dover Castle, die Besichtigung der Festung aus dem 2. Weltkrieg usw. werden uns beschäftigen.

14.10.07/Dover /15.Reisetag
Ein bisschen Abschiedsschmerz liegt in der Luft. Arnd reist Heute um 1500 OZ ab. Er und Reinhard sind noch mal in die Stadt, während ich am Rechner arbeite. Gestern Abend Abschiedsessen, sehr gut. Reinhard und ich werden wahrscheinlich nach der Verabschiedung auslaufen um weitere Ziele im Kanal anzusteuern.

Weiteres später, Jockel


Dover-Scillys

14.10.07 / Dover / 15.Reisetag
Arnd ist um 15.00 abgereist. Wir gehen an Bord und machen alles klar. Legen um 17.00 ab. Port Control gibt die Hafeneinfahrt frei. Zunächst leichter Wind, später Null. Machen für 2 Stunden den Motor an. Zum Abendbrot gibt es Zwiebel mit Ei überbacken auf Brot. Köstlich!!! In der Nacht kommt der Wind aus S 3-4 wieder, Schöne Segelei.

15.10.07 / 50°43´N 00°32´E / 16.Reisetag
Segeln am Wind bei 3-4 SW. Die Tide schiebt mal, mal versetzt sie zurück mit max. 2 kn. Später legt der Wind auf 5-6 SW zu. Reffe Groß und gehe auf Stagfock. Gegen 15.00 laufen wir bei super Wetter in den Solent ein. Schütten Reff aus. Sind um 18.00 am Steg im Verein fest. Gönnen uns einen Schluck aus der Buddel. Abends Spaziergang durch Cowes mit dem unvermeidlichen Pub-Besuch. Übrigens ist das Netz vom Verein wie bei uns offen. Jockel

Hallo Casi, 3. Funkversuch. Stürze ständig ab. Sind in Cowes. Generator machte Probleme, derartige Unwucht, dass ich um die Aufhängung fürchtete. Habe jetzt Zusatz-Unwucht in mehreren Versuchen installiert. Nun läuft er rund. Habe Glück gehabt. Laufen heute noch aus, obwohl ziemlich viel Wind angesagt ist. Werde jetzt auch über Funk versuchen.

Grüße Dich herzlich. Jockel und Reinhard


16.10.07 / Cowes / 17.Reisetag
Gehen um 1400 zur Tankstelle und tanken 17 l. Habe Deckdurchführung am Mast repariert. Die Klebung der Manschette war teilweise aufgegangen und hat geleckt. Jetzt wieder ok. Wanten nachgespannt, hat sich alles gesetzt. Neuen Pinnenausleger gekauft, muss noch gekürzt  werden. 1420 mit Groß erstes Reff und Stagfock auf See, allemal genug. Solent und Needles sehen schön aus. Wind 5-7 aus SW. Können Generalkurs W halten. Gehen in Richtung Darthmouth oder Plymouth. In der Nacht auffrischend 7-8 in Spitzen 9.

17.10.07 / Portland querab / 18.Reisetag
Wind und See sehr grob. Wind hat ruckartig bei Durchgang der Front um 120° gedreht. Kommt jetzt aus NW mit 8 in Spitzen 9 Bft. Wollte Groß reffen, Schäkel an Reffeinrichtung ausgerissen. Nehme Groß ganz weg. Laufen mit Stagfock immer noch 6 kn am Wind. Reinhard schlägt sich großartig. Er geht seine Wache ohne zu zucken. Der Regen nervig. Schwere Brecher schlagen an Deck. Schiff ansonsten gut im Griff. Die Nacht ist finster wie im Bärena... , kein Mond. Entschließen uns nach Plymouth zu gehen. Gegen Morgen kann ich das Groß wieder 1. Reff setzen. Habe kaum geschlafen. Muss mir mit einem mal alles durch den Kopf gehen lassen. Dann wieder alles gut (keine Seekrankheit). Um 0900 Groß wieder weg. Schiff nicht zu beherrschen. 1100 Passieren wir Start Point am Kap Prawle. Wind lässt nach, Groß hoch. In der Bigbury Bay sind noch andere Segler Richtung Plymouth. "Regatta" startet !!! Schneiden gegen die größeren Schiffe super ab, da ich den Strom gut genutzt habe. Vor dem Hafen überholt uns Fregatte F209 aus der BRD. Spreche Kapitän an. Wünschen uns gegenseitig viel Erfolg, bla bla bla. Trotzdem super. Die Typen sind zum Flottenbesuch hier.
1800 im Hafen fest. Bin Pappesatt. Aufklaren, Wunden lecken, Essen und ab in die Heia.


19.10.2007 01:13 SMS
Hallo Casi, passieren gerade Lizard Point. Sind morgen auf den Scillys. Gruß Jockel

Erste Nachricht über Kurzwelle !
18.10.07 / Plymouth / 19.Reisetag
Aufstehen, Waschen, Wäsche waschen, Frühstücken. Alles super, sind mit der Wäsche auf dem Stand der Abreise. Alles super. Reinhard in die Stadt, ich Wunden lecken: 2. Reff reparieren, Splinte Wanten nachbessern, Bolzen an Großschotblock nachziehen, Ruderverlängerung kürzen und verbolzen, Kocher Schwenkvorrichtung Schauben nachziehen, Isorohre gegen Schamfilen des Segel an den Salingen besorgen, Internet an Casi. Erledige dies am Kassenrechner eines Beschlägehändlers. 1530 laufen wir aus. Grüßen mit der "Nationalen" Englische Fregatte, sie dippen!!! Draußen Groß und Fock gesetzt. Rauschen raumschots mit 6 kn zu den Scillys. Obwohl die Nacht sternenklar ist, ist sie dunkel, der Mond scheint am Tage. 

19.10.07/49°59´N 05°37´W/20.Reisetag
Haben um 0300 Lands End querab. Liegen super in der Zeit, da immer 6 kn und besser. 09.00 gehen wir bei Tresco an eine Mooring. Super für mich, da keine Ankerwache nötig. Gehe mit Reinhard nach Tresco inkl. der Besichtigung des fantastischen botanischen Gartens. Den hatte der Gouverneur  Smith vor 200 Jahren mit Pflanzen aus aller Welt anlegen lassen, ein Kulturdenkmal dank u.a. des Golfstroms. Um 1500 verlegen wir von Treskow nach St. Mary. Dort um 1700 und wieder an Mooring. Mit dem Dinghi an Land und in die Stadt. Abends Kneipe mit Fischessen und einer Pinte Bier. Im dunkeln zurück an Bord, wir finden den Kahn sogar.

Gruss Jockel


Scilly Islands - südwestlich von England


Scillys-Lisboa

20.10.2007 / Scillis / 21.Reisetag
Wind SE 5-6. Gehen unter Motor um 0700 aus der Bucht weg. Haben Hafengeld geprellt. Na und, wenn der Hafenmeister noch schläft? Damit ist der Abend vorher gesponsert. Welle sehr konfus, da mehrere Kreuzseen laufen. Laufen unter Groß 1.Reff und Stagfock. Mehrere Brecher laufen über Deck, Schaden gering außer Nässe überall. Reinhard entdeckt 2 Schweinswale querab. Mittags Chinesische Nudeln mit Schweinefleisch, lecker.
Der Wind legt ständig zu. Reffe um 1800 Groß auf 3. Reff. Die überlaufenden Brecher dringen in die Lüftung vorn ein. Muss mit Werkzeug nach vorn und die Leckstelle dichten. Versuche Nachts erste Airmail zu senden. Wie immer mit Problemen, letztendlich aber ok. Übertragung läuft 25 min.

21.10.2007 / 48°45´N 06°34´W / 22.Reisetag
Wind auf SE 4 abgeflaut. Müssen sehr aufpassen. da wir in der Route der Dampfer liegen. Die Wellen spielen immer noch verrückt. Schiff knallt sehr oft in die Welle. Zum Frühstück 1 Tasse Haferflocken mit Milch und ein Brötchen je zur Hälfte mit Sirup und Honig. Die einfachen Dinge sind wirklich gut. Am Heck kommt irgendwo tropfenweise Wasser. Finde die Ursache nicht. Über die Zeit totale Scheiße, da Lenzen bei Sturm nicht gerade angenehm. Am Lenzrohr in der Plicht ist es feucht, ist dort der Hase begraben? Mittags Erbsen mit Speck und Zwiebeln, gestreckt mit 3 Kartoffeln. Lecker. Zum Essen beigedreht. Viel Schiffsverkehr. Aufpassen!

22.10.2007 / 47°02´N 07°33´W / 23. Reisetag
Will nicht so richtig laufen. Wind auf S gedreht. Wenden von einem Bein auf das andere, keines bringt uns richtig voran. Schütte um 0600 Groß auf erstes Reff aus und setze statt Stagfock die Arbeitsfock. Um 0900 schläft der Wind total ein. Haben uns 1 mal im Kreise gedreht, dazu die alte Welle!!! Nach DWD Wind aus SE-E 3-4. Vielleicht kommt es ja noch. Ca. 200 sm bis Kap Finisterre.
Um 1745 gelingt mir der große Wurf. Habe große Thunmakrele am Haken. Bekomme sie aus dem Wasser. Ein gewaltiges Tier, ca. 4 kg. Schlachte es sofort. Dementsprechend sieht die Plicht aus. Mehrere Eimer Wasser richten dies aber wieder. Gegen Abend rast ein Segler (Toplaterne) in Luv vorbei. Ist zu dunkel um Identität zu erkennen. Kann nur Einhand-Racer sein.


23.10.2007 / 46°03´N 06°60´W / 24. Reisetag
Schöne Mondnacht. Um 0120 mache ich den Motor an. Segel schlagen wie wild. Kein Wind, aber alte Welle. Um 0600 kommt Niesel, nicht erfreulich. 0603 Wind aus NNE5 ruckartig. Motor aus, Groß und Fock schaffen 6kn. 10.00 h, Treiben vor Wind, nicht angenehm. Frühstück opulent. Haferflocken mit Milch, 1 Pflaumenmusstulle, eine Käsestulle. Vor dem Frühstück den Fisch filettiert. Der größte Topf ist voll. Habe auch roh gekostet. Köstlich solch frischer Fisch. 2100, der Fisch war großartig. Mittags und Abends gebraten, Nun noch Fischsuppe gekocht. Mal sehen wie das wird. (Kein gutes Funken möglich.) Jockel


24.10.2007 / 44°24´N 08°10´W / 25. Reisetag
Wind ist wieder aufgekommen. Laufen 7 kn vor dem Wind. Vollmond und Sterne, herrlich. Lichterschein über La Corunha kommt in Sicht. 03.00, bin beunruhigt, Spannungsanzeige am Ladegerät (Starterbatterie) zeigt nur 11V an. Schränke sofort Verbrauch ein. Beim Wachwechsel erste Prüfung. Batterie ist i.O. Anzeige falsch. Starte zur Probe noch Motor, springt sofort an. Mit 11 V nicht möglich. Gehen deswegen nach Corunha, um eventuell Ersatz für die Anzeige zu bekommen. 12.00 liegen in Corunha fest. Sehr schöne Stadt.
Viele alte Gebäude in gutem Zustand. Eine super Innenstadt mit Einkaufsmöglichkeiten ohne Ende. Unsere Ersatzteile natürlich nicht. Trotzdem sehr erfolgreich. 1 Fenster neu eingedichtet, hatte bei den groben Brechern geleckt. Salinge mit Isorohren bekleidet, um Schamfilen am Segel zu vermeiden. Öl Motor nachgefüllt und Wasserabscheider entleert. Reparaturen auf Null.


Sind in La Corunha - Hercules-Leuchtturm, das ist an der NW-Ecke Spaniens südlich der Biskaja. Gruß an alle. Jockel

25.10.2007 / La Corunha / 26. Reisetag
18.45, legen in Corunha ab mit Ziel Lisboa. Gute 300 sm, ca. 3-4 Tage je nach Wind. Vorhersage vom Hafenkapitän persönlich aus dem Internet geholt. Müssen zunächst SE laufen, um Kap Finisterre zu runden, dann S.


26.10.2007 / 43°21´N 08°58´W / 27. Reisetag
Laufen fast vor dem Wind gute 6 kn. 01.45 plötzlich keine Fahrt mehr im Schiff. Überprüfe mit Lampe ringsum das Wasser, vermute Netz oder Ähnliches. Entdecke Seil eines Netzes am Ruder. Versuche es zunächst mit der Peikstange. Nichts zu machen. Erinnerungen werden wach. Wecke Reinhard, mache mich zum Einstieg ins Wasser fertig. Bereit liegen, alles angeleint, 2 Messer und 1 Drahtschneider. Gehe angeleint ins Wasser. Habe Neopren an. Wasser nicht kalt. Komme an das Seil nicht heran. Auflaufende Wellen fürchterlich.
Tauche zum Ruder und kann dort die Boje befreien. Schiff läuft wieder. Leiter aufentern, trocknen und in die Klamotten sind eins. Ein Schluck Rum bringt wieder Ruhe im Kopf. Noch einmal gut gegangen. Laufen sehr gut entweder Raum oder vor dem Wind zwischen 5-7 kn. Egon (Windsteueranlage) macht seine Sache super. Wir sind hier im Sommer angekommen.


27.10.2007 / 41°27´N 09°25´´W / 28.Reisetag
Sehr schöne, laue und sternenklare Vollmondnacht. 6 kn gen S ist ok. Kein Schiffsverkehr, wir sind völlig alleine. 09.30, baue Landladegerät aus, nachdem ich festgestellt habe, dass es Strom verbraucht. Am Tage sonnig, plauschen miteinander, mit Reinhard sehr angenehm. Mittagessen ausgefallen, da Kaffee und Kuchen. Abendbrot warm.


28.10.2007 / 39°00´N 09°41´W / 29. Reisetag
Wieder herrliche Mondnacht. Nähern uns Lisboa. Küste streng zu beobachten. Teilweise Wind bis 7 Bft. Nehme trotzdem kein Segel weg, weil nur Böen. Um 04.00 ist Hochwasser, danach müssen wir mit Gegenstrom rechnen. Und in der Tat 5kn Gegenstrom bedeutet aufkreuzend: Fahrt gleich null! Nehme nach mehreren Versuchen den Motor dazu. Nach einer Stunde gibt dieser den Geist auf. Verdammt... Nur mit Segel weiter. Wind lässt langsam nach, hoffe mit ihm noch vor der Ebbe den nächsten Hafen zu erreichen.
Beschäftige mich mit dem Motor. Entlüfte usw. Zunächst kein Erfolg. Wahrscheinlich wegen Schräglage. 2. Versuch klappt, die Karre läuft wie eine Nähmaschine. Anlegen also gesichert. Gewählter Hafen mit 4 m ausgeschrieben, ist zu flach. Stecken in der Einfahrt fest. 2. Hafen hat keine Toiletten und Waschmöglichkeiten, 3. Hafen ok. aber in trister Umgebung. Sind um 11.30 fest. Ausruhen und dann Stadt. Abends in Kneipe, Reinhard lädt zum Essen ein. Sehr schöne Atmosphäre. Beschließen 2 Tage zu bleiben.


29.10 07/ Lisboa / 30. Reisetag
Waschen, Frühstück. Reinhard in die Stadt, ich auf zu Werkstätten. Die Undichtigkeit am Lenzrohr Plicht und die Undichtigkeit am Wasserabscheider nach meiner letzten Reparatur machen mir Sorgen. Von Werkstätten kaum Hilfe, Bordmittel noch die beste Lösung. Mittags ist alles ok. Nachmittags in die Stadt und Stadtrundfahrt. Super, der Eindruck, den wir von dem "Zentrum " hatten, wird positiv korrigiert. Lisboa ist sehenswert. Abendessen in einem Bistro, nicht empfehlenswert. Auf dem Boot schließt ein Sundowner den Abend angenehm ab. Morgen in aller Früh mit der Flut geht es auf nach Gibraltar.


30.10.2007 SMS: Laufe Lisboa aus. Funken ging heute Nacht nicht. Weitere Berichte, so wie es geht. Jockel


Segelregatta auf dem Tejo


Lisboa-Tenerifa

30.10.07/Lisboa/31.Reisetag

Stehen um 0600 auf. Frühstück und anschließend Auslaufen. Warten auf Drehbrücke ca. 5 min. Mit Motor auf See, auslaufender Strom. Gegen Mittag  liegen wir hart am Wind mit Groß 1. Reff und Fock.
5-7 Knoten Fahrt je nach Welle. 16.15, der Wind hat total gedreht, wir laufen vor dem Wind, Fock ausgebaumt, 7,2 kn. Egon macht seine Sache super, brauchen uns um Steuern nicht zu kümmern. Eine Muck Kaffee und englischer Kuchen setzen noch einen drauf. Angele wieder mal. Aus Gier mit zwei Angeln. Totaler Unfug. Beide Angeln verstricken sich so, dass ich sie zum Schluss kappen muss. Scheiße!!! 22.00, nähern uns Cabo Vincente. Danach geht es an den Wind. Verkehrstrennungsgebiet, fahren in der küstennahen Zone.


31.10.07/37°06´N 09°11´W/32. Reisetag

Laufen zunächst unter Groß und Fock gut am Wind mit 5,5 kn. Herrliche Sternennacht. 09.30, laufen an der Algarve vorbei. Bettenburgen ohne Ende. Muss Groß erstes Reff einbinden. Der Wind dreht auf ENE, können den Generalkurs nicht mehr laufen. Wechsele um 15.20 auf Stagfock. Wind geht immer mehr nach Ost, genau wo wir hin wollen. Zum Mittagessen Mexikanischen Bohnentopf, zum Kaffee 1 Pott Kaffee und Englischen Kuchen und 1 Riegel Schokolade. Langsam baut sich eine ruppige See auf. Um 21.00 wende ich das erste mal. See direkt gegen uns. Beim Eintauchen geht der Speed auf 1,5 kn herunter.


So sieht es nur am Tage bei schönem Wetter aus - das Cabo Vicente, die südwestlichste Ecke Portugals


01.11.07/36°39´N 07°11´W/33.Reisetag

03.30, kreuzen auf und ab ohne gute Höhe nach Luv zu machen, entnervend. Verringere Speed, um Ruhe ins Schiff zu bringen. Endschließe mich nach Cadiz einzulaufen. Sind gut im Zeitplan und Cadiz ist ein schöner Ort (Literatur). 11.30 in Cadiz fest. Duschen usw. Gehen in die Stadt. Sehr schöne alte Häuser. Gegründet 1000 Jahre vor Cristi, bemerkenswert. Besaß in Spanien das Monopol für „Amerikafahrt“. Abendessen in der Stadt, Muscheln wie noch nie gegessen, wundervoll!!!


02.11.07/Cadiz/34. Reisetag

Sehr schöne Stadt. Stadtrundfahrt sehr schön, könnte man nicht ablaufen. Einkauf im Supermekado, Eisessen, ein Bierchen, Kaffee, was will man mehr? Dom sehr beeindruckend, Turmbesteigung ebenfalls. Yachthafen etwas abgelegen, aber zumutbar. Werden gegen 15.00 in Richtung Gibraltar auslaufen.
Sind 16.30 hart am Wind. Groß 3.Reff+ Stagfock.. Wind 7-8 Bft aus SE, unserer  Fahrtrichtung. Reinhard schreibt ins Bordbuch: “für harte Männer, wahrscheinlich Rasmus zu viel Sprit geopfert“.


03.11.07/36°02´N 06°01´W/35. Reisetag

Muss 00.15 Die Stagfock wegnehmen. Laufen jetzt bei 9 Bft nur unter 3.fach gerefftem Groß. Schlimme Welle. Nehme Fahrt aus dem Schiff, da wir mehrfach überspült werden. Gegen 06.00 in der Enge von Gibraltar. Halten uns aus der Schifffahrtlinie. Müssen mehrmals wenden, nicht ohne Probleme (Rückwärtsfahrt). Tanger in Sicht. Welle ca. 3 m. Welle besonders steil wegen der Strömung in der Meerenge. Mittags Kidneybohnen aus der Büchse kalt wegen des Seeganges. Danach lässt der Wind auf 7 Bft nach setze sofort Stagfock, um Gibraltar noch bei Licht zu erreichen. 18.00 Anfrage in Marina wegen Liegeplatz: No. Werden an Marina Bay verwiesen. Gehen dort hin. Stege mit achteren Anker (Mooring). Port Kapitän ist zur Stelle und weist uns super ein. 19.00 im Hafen fest. Wetter war zeitweise schlimm, besonders die Welle. Mehrmals total überflutet. Kommt durch Strom in der Enge von Gibraltar und gegenlaufendem Strom. Nach Festliegen machen wir total fertig sofort Schluss und ab in die Heia. Aufklaren Morgen, Manjana.


04.11.07/Gibraltar/36. Reisetag

Aufklaren und Wunden lecken. Wasser aus Schiff nehmen (ca. ¼ Eimer), Stropp zwischen Großschotblock und Großbaum ersetzen (fast gebrochen), Peikhaken fast verloren, Sicherungsleine Servoruder weg, Fenderleine sämtliche Bändsel weg. Die Welle hat erheblichen Schaden angerichtet. Mache eine Liste der erforderlichen Reparaturen. Nachmittags durch die Stadt. Geschichte und Altstadt super. Neueres wie überall eintönig und langweilig.


05.11.07/Gibraltar/37. Reisetag

Lecken immer noch Wunden. Preise trotz fehlender Mehrwertsteuer super hoch. Sind auf den Affenfelsen gefahren, Fußweg nicht gefunden trotz mehrerer Nachfragen bei Einheimischen. Sehenswert: Tropfsteinhöhlen, Bastion der Nordafrikaner (750 Jahre Herrscher), Verteidigungstunnel der Engländer, Affen, Botanischer Garten. Anschließend wieder Bootsbau. Treffe bei Shepard deutschen Verkäufer, der sehr hilfreich ist. Verkauft mir keinen kompletten Filter, sondern nur die Schraube die ich brauche!!! Mittagessen Kartoffeln, Rotkohl, Sauerbraten, vorgezogener Seemannssonntag.



06.11.2007 / Gibraltar / 38.Reisetag

Habe den Stropp bekommen, der gebrochen war. Vormittag nur rum rennen, Nachmittag Freizeit. Den Abend krönt ein Bierchen. Morgen in aller Frühe geht es weiter. Gibraltar-Gran Canaria

Gibraltar - Blickrichtung Afrika


07.11.2007 / Gibraltar / 39.Reisetag
Legen um 05.00 ab. Zunächst mit Kurs S aus der Bucht von Gibraltar, dann auf 220° Richtung Tanger, den Ausgang der Meerenge. Rauschen mit 6 kn nur unter Groß 1. Reff dahin. Alle Arbeiten erledigt, bin mit mir zufrieden. Welle 1,5 m. Reinhard beschwert sich, weil im Anblick der afrikanischen Küste keine Beduinenfrauen nach ihm schauen;-)
Legen den Kurs auf 225° fest. Nehmen die Stagfock dazu. Die Selbststeueranlage macht ihre Sache sehr gut, obwohl wir platt vor Laken laufen. Nacht sternenklar, aber dunkel, da kein Mond.


08.11.2007 / 34°59´N 07°04´W / 40.Reisetag
Um Mitternacht lässt der Wind etwas nach. Laufen nur noch 3 kn in 225°. Um 04.00 dreht der Wind auf ESE 4. Der Windgenerator müsste jetzt arbeiten, dreht aber nur so, als wenn er abgestellt ist. Werde ich bei Tage prüfen. Schütte um 06.00 Das Groß und die Fock aus. Laufen wieder 5,5 kn.
Um 09.00, als Reinhard seinen Dienst beginnt, versuche ich, den Generator zu reparieren. Demontiere Flügel, und den ganzen Generator. Demontage: kein Fehler innerlich feststellbar. Ich dachte dass ein Wassereinbruch die Ursache sein könnte. Innen alles trocken und sauber. Montiere alles wieder, immer ein Akt auf der Generatorstange bei Welle zu turnen. Weiß noch keinen Rat. Redundanz durch Motorgenerator gesichert. Auf den Canaren wird sich was ergeben.


Hallo mein lieber Casi, war im Internet in Gibraltar und habe mir die Seite angeschaut. Super!!! Danke Dir herzlich für Deine Mühe. Sogar Bilder hast Du reingeschummelt. Aber es ist wie abgebildet, ich schwöre. Weiteres von den Kanaren. Jockel

09.11.2007 / 33°45´N 08°28´W / 41.Reisetag
Segeln ständig vor dem Wind. Will allerdings den Spinacker nicht einsetzen, da mit Reinhard nicht eingeübt. Segeln dafür Schmetterling. Die Fock muss öfter mal geschiftet werden, um den Kurs zu halten. Sehen einige Sternschnuppen. Wünschen uns was, was verrät keiner. Lasse jetzt am Tag den Motor im Leerlauf eine Stunde mitlaufen um die Batterien voll zu halten. Macht 1,5 l am Tag. Da wir auf den Kanaren nachtanken können, kein Problem. Wetterfax-Empfang super, besser als RTTY (Wettertext). Dies ist oft gestört.
Wenig Schiffsverkehr, 2-3 Schiffe pro Tag. Fischer auch sehr selten. Ab und an sichten wir doch Fischerbojen. Also: Uwaga Uwaga!!! Nachts nur leider zwecklos wegen der Finsternis.

10.11.2007 / 32°09´N 09°36´W / 42. Reisetag
Wind wechselt in der Stärke ständig, in der Richtung unbedeutend. In der Nacht vor uns großer Fischer. Legt er Netze, Grundangeln oder trawlt er. Beim Näherkommen ist deutlich der Schleppnetzfischer zu erkennen. Nachmittags besucht uns eine große Delphinschule. Ca. 50 Tiere. Super diese Tiere, wie intelligent sie mit dem Schiff spielen. Nachts sehr dichte Begegnung mit einem entgegenkommenden Dampfer. Hatte aber alles unter Kontrolle. Staune über diese Typen.

11.11.2007 / 30°29´N 11°36´W / 43. Reisetag
Haben wegen des achterlichen Windes viel Müßiggang. Reinhard nimmt sich die Plicht vor. Jetzt glänzt sie wieder! Die Kanaren liegen dicht vor uns. Können sie in dieser Nacht gegen Morgengrauen erreichen. Wollen zunächst Lanzarote einen Kurzbesuch abstatten. Wie weiter, werden wir dann entscheiden. Reinhard hatte heute "Schweigetag". Hat mir trotzdem das Ohr abgekaut. Aber alles sehr nett, eine rechte Plaudertasche. Den 11.11. haben wir mit einem Schnaps begangen. Ansonsten alles ok.



12.11.2007 / 29°03´N 13°07´W / 44.Reisetag
Fahren in der Nacht mit 5 kn in Richtung 225°. Kaum Schiffsverkehr. Lichter von Lanzarote bereits am Horizont zu erkennen. Nehme um 00.30 die Segel weg, will bei Licht Einlaufen. Treibe mit 2 kn auf Arrecife zu. Schaukelei ohne Segel schlimm. Nehme bei Licht Fock dazu. Funkerei in der Nacht fehlgeschlagen. Kein Telefon. Im Hafen Arrecife kein Stegplatz. Viele Schiffe vor Anker, sie sparen Geld. Wie richtig. Legen an, aber wieder ab, da weder Dusche...... noch sonst was. Gehen weiter nach Süd. "Treffen" auf Marina Rubicon. Sehr gut ausgestattet, 15 € Liegegebühr. Drahtloser Internetanschluss über WLAN für 5 € pro Tag.
Prüfe noch einmal Windgenerator. Bei Windstärke 9 vor Gibraltar durchgebrannt. Die Elektronik riecht nach Elektrik. 2 Leistungstransistoren sind durchgeschmort. Informiere Lieferanten. Machen Stadtbummel. Total auf Touristen getrimmt. Lieferant fordert Anlieferung des Gerätes zur Beurteilung. Mache mich auf den Weg und verpacke das ganze und ab zur Post. 45 Euro. Auf dem Schiff erneut ins Internet. Lieferant meldet: Versandt stoppen, keine Kulanz wegen Alters. Ersatzlieferung Elektronik möglich und bei einigem Geschick auch einbaubar. Das habe ich! Erneut zur Post: das Gerät ist bereits nach Gran Canaria unterwegs. Beantrage Rücksendung.
Reinhard macht inzwischen Rückflug von Gran Canaria klar.


13.11.2007 / Playa Blanca / 45. Reisetag
Liegen im Hafen "Rubicon" und sonnen uns. Warten auf Post: Alle Nachfragen umsonst. Nervig. Keine Auskunft möglich. Bin entnervt. Gehen wegen Geld sparen aus der Marina vor Anker. Beiboot + Motor aufbauen. Und wieder in die Stadt. Trinken Flasche Wein, Entspannung.


14.11.2007 / Playa Blanca / 46. Reisetag
Wieder zur Post. Keine Auskunft. Der Windgenerator ist erstmal verschwunden!!! Liegen vor Anker und putzen Boot unter Wasser. Auch sinnvoll und dringend nötig.


15.11.2007 / Playa Blanca / 47. Reisetag
Geben nochmals in die Stadt zur Post. Keine Auskunft. Das nervt. Gehen, um die Zeit zu töten nach Fuerte Ventura, Puerto Rosario. Keine Marina, aber Ankerplatz im Hafen. Machen Dinghi klar. Gehen in die Stadt: Natürlich gewachsen, kein Tourismus. Sehr angenehm. Die Küste hierher war nicht zu genießen. Bettenburgen in der Wüste!!! Im Hafen trotz regen Schiffsverkehr keine Panik. Neben uns legt ein Frachtschiff und ein RoRo-Schiff an. 30m Entfernung. Der Bugsierer winkt ab, alles ok. In Deutschland sind 500m Entfernung erforderlich.


16.11.2007 / Puerto Rosario /48. Reisetag
Legen um 07.00 ab. Gehen die ganze Strecke nach Playa Blanca unter Motor. Kein Wind, obwohl gestern 5-6 Bft. 14.30 liegen wir wieder vor Playa Blanca vor Anker. Morgen ist der Tag der Wahrheit. Ist der Generator zurück oder in Deutschland? Um 09.00 ist das hoffentlich entschieden. Ist er weg, geht er nach Gran Canaria, wenn nicht ??? Auf der Fahrt reichlich Wale, eine ganze Schule begegnet uns. Herrliche Tiere.
Liegen 1430 vor Anker. Die Post hat gerade zu. Manyana!!! Morgen sehen wir weiter.


17.11.2007 / Playa Blanka / 49.Reisetag
Liegen vor Anker. In der Nähe ankert Zweimaster wie die "Amerika". Sie ist aus New Haven, Connecticut. Fahren mit dem Dinghi herüber und schwatzen. Sie sind gerade aus Amerika angekommen. Schwatzen ein wenig. Danach zur Post wegen des Generators. Elektronische Nachfrage ergibt, er ist in Madrid in Richtung GER weg. Scheiße!!! Stornieren Return Auftrag. Ob das Funktioniert weiß der Teufel. Ich glaube an nichts mehr. Eine neue Lösung muss her. Warte noch auf Anruf von Casi. Im Verein ist Sportlerehrung und er will eine Leitung zu mir schalten, um einen Bericht live in die Versammlung einzuspielen. Super Idee!!! Warte mit der Abfahrt bis 15.30, um sicher Telefonkontakt zu haben. Point 15.30 kommt der Anruf von Casi. Bin mitten in der Sportlerehrung. Hoffe mein Bericht ist bei den Sportsfreunden gut angekommen. Grüsse Euch hier noch einmal alle herzlich. 14.45 Anker auf und ab in Richtung Gran Canaria. Wind Süd 4. Segeln unter Groß und Fock. Passieren noch einmal die "Amerika". Tauschen Grüsse aus. 16.10 ist der Wind weg. Dümpeln und kreiseln. Mache die Maschine an.


18.11.2007 / 28°42´N 16°07´W / 50. Reisetag
Laufen immer noch unter Motor. Wind aus S 1, das ist zu mager um nach SW zu kommen. Begegnen erneut Minkwalen. Versuchen zwischendurch zu segeln. Das Ergebnis ist mager. Motor!!! Sehen erneut Sternschnuppen. Wünschen uns was, was bleibt unser Geheimnis. Laufen 10.20 in Las Palmas ein. Hier startet am kommenden Sonntag die Rallye ARC nach Saint Lucia. Der Hafen ist proppe voll. Ca. 20 30m-Yachten und diverse 20m-Yachten liegen hier und wollen über den Teich. Die kleinste Yacht ist ein Folkeboot, mutig die Typen, aber möglich!!! Auf allen Yachten wird gewerkelt und aufgeklart. Müssen vor Anker, kein Problem.


19.11.2007 / Las Palmas, Gran Canaria / 51. Reisetag
Mit dem Dinghi an Steg und ab in die Stadt. Kommt uns tot vor, aber es ist Sonntag, da ist hier nichts los. Machen Stadtrundfahrt, das ist beeindruckend. Die Stadt entwickelt sich, platzt aus allen Nähten. Abends Flasche Rotwein an Bord, die Stimmung passt!!!


20.11.2007 /  Las Palmas / 52. Reisetag
Reinhard ist in die Stadt, ich bemühe mich um neuen Windgenerator, da ich erkenne, dass die Post die Reparatur wegen der Versandzeiten nicht ermöglicht. Bitter, da teuer!!! Bestelle Air-X. Habe 3 Möglichkeiten: Kauf für 1200 €, Angebot für 1080 € und Superangebot für 950E. Da ist alles klar. Bestelle für 950E. Werde in Zukunft den Generator ab 9 Bft abstellen und mich nicht auf die Automatik verlassen. Bestelle beim Segelmacher 6m x 4mm flexiblen Draht zum Anschließen des Beibootes, habe ich vergessen, ist Morgen Nachmittag zur Abholung bereit. Diese Arbeiten am Boot stehlen einem die Freizeit ohne Ende, andererseits sind sie Bestandteil der Reise, alle anderen basteln auch. Bummeln Nachmittags noch im "Diplomatenviertel", Überall sind schöne Parks und Kinderspielplätze. Abends spendiert Reinhard Feinschmeckerabendbrot zum Abschied: Schinken, 2 Edelkäsesorten, Rotwein, ...,Super. Schade dass Reinhard aussteigt. Obwohl er eine Plaudertasche ist, fügt er sich gut in die Mannschaft ein, ist seefest und ein aufmerksamer Wachgänger. Gerne würde ich ihn über den Atlantik mitnehmen. Seine Familienbande Erlauben ihm dies nicht.


21.11.2007 / Las Palmas / 53. Reisetag
Beim Morgenbad finde ich am Müllkasten Rentnertrolly. Stelle ihn natürlich sofort sicher. Reinhard packt zur Abreise. Er hat alles Mögliche gesammelt. Aber es funktioniert. Ich leihe ihm einen Segelsack und die Rechnung geht auf. Bringe ihn zum Flughafen, er ist mir lieb geworden, schade dass er abreist. Eine Reise wie meine besteht aus Begrüßung und Abschied, egal wie angenehm die Mitreisenden sind. Ich habe Glück, nur angenehme Mitreisende. Reinhard, schade dass Du absteigst, wir wären gut über den Atlantik gekommen!!! Neben mir liegt "Grigo", ihn hat es erwischt. Ein Frachter hat ihn gerammt. Die Steuerbordseite ist total eingedrückt, zum Glück ist er aus Stahl, so dass er nicht gebrochen ist, sondern nur verformt. Der Mast ist über der ersten Saling gebrochen. Was wird mit ihm? Versicherung? Ein angenehmer Typ. Das kann jeden treffen . . .


22.11.2007-29.11. / Las Palmas / 54.-61. Reisetag
Leihe mir Auto und fahre die Nordroute bis nach Agaete ab. Herrliche Dörfer. Agaete zweigeteilt, das alte Dorf, und der neue Hafen. Esse im alten Dorf Fisch. Die Einheimischen mit mir. Herrlich diese ursprüngliche Atmosphäre. Die Kilometer sind unerheblich, der Tagessatz 47 E/ Tag , Vollkasko, erschwinglich. Die Landschaft wild romantisch. Tief eingeschnittene Täler , die Strasse dementsprechend kurvig und schmal, mit intensiver Landwirtschaft in Terrassen gegliedert. Anbau von Bananen, Gemüse usw.
Am Sonntag Start der
"Atlantic Rally for Cruisers" (ARC). Die Schiffe laufen unter Beifall der Zuschauer aus. Zunächst die Big Dampfer. Beeindruckend diese ca. 30 m Teile. Die ARC hat Auslaufzeiten pro Schiff festgelegt, damit es nicht zu einem Chaos kommt. Als Startschiff dient ein Kreuzer der Armee. Gestartet wird in 2 Gruppen, die Racer als erste Gruppe und dann die Touris. Start ist vor Wind. Mit Knall fliegen die ersten Spi hoch. Wind ca. 5 Bft aus N. Kurs, bedingt durch die Küste S, später SE. Ich habe meinen Anker gelichtet und schaue vom Boot zu. Die Startenden der Touris nehmen die Prozedur ziemlich gelassen, die letzten starten 10 min zu spät. Schieße herrliche Bilder. Gehe anschließend in den Hafen. Er ist jetzt halb leer. Bekomme Liegeplatz zugewiesen an Steg 15 mit Mooring. Habe hier E-und Wasser-Anschluss für 7 €/Tag inklusive Toilette und Dusche. Was will man mehr? Da ist der WSV viel teurer. Bekomme am 22. 11. den neuen Windgenerator AIR-X geliefert. Beim Öffnen der Verpackung stelle ich fest, dass noch ein Satz Ersatzflügel und eine Plastikkappe beiliegen. Das macht den Generator noch einmal 150 E billiger. Sozusagen ein Schnäppchen. Beginne sofort mit der Montage. Verlöte die Erde und Minus. Dann auf den Mast und dann den Propeller mit Locktide befestigt. Schalter auf "Laden" und ab geht die Post. Zum Glück ist Wind. Er ladet mit 5 A. Ich bin Happy. Werde jetzt Schiff und mich Reisefertig für den großen Teich machen. An stehen noch Einkauf, Wassertank Wasser wechseln, Reservewassertanks füllen, Wäsche mit Süßwasser waschen. Alles keine Probleme. Auslaufen Freitag Abend oder Sonnabend Früh. Dann endlich wieder auf See!!! Weitere Berichte dann wieder über Funk. Bei Abreise Melde ich mich noch einmal über Tel.


Hallo Casi, hier mein erster Bericht per Funk von der Atlantik Querung. Bei mir ist alles ok. Trotz Vorwind immer noch etwas Strom vom Generator bekommen, so dass keine Knappheit besteht. Posilampen usw. mit Leuchtdioden dabei sehr hilfreich. Jockel

Gran Canaria - Kleine Antillen

01.12.2007 / Gran Canaria / 63. Reisetag / Sonnabend

Stehe um 0600 auf und beginne mit den Vorbereitungen. Müll weg, Landkabel kappen, Wasserarmaturen sicherstellen, Waschen und Frühstück. Um 0700 Ortszeit beginnt die Dämmerung. Ich gehe raus, die Nachbarn schlafen alle noch. Bin gut drauf, rufe überall noch einmal an, um mich für die Reise über den Teich zu verabschieden. 24-30 Tage sind eine lange Zeit. Schiff ist topp in Ordnung, Schiffer auch. Was will man mehr. Streiche um 13.00 das Groß. Laufe unter Fock und Stagfock Schmetterling jetzt 7 kn. War zu unruhig bei der stehenden Welle. Gran Canaria entschwindet.
Christian hat bei letzter Gelegenheit den Tod meines Freundes und unserem Vorsitzenden gemeldet. Habe geheult wie ein Schlosshund. Bitter dieses Schicksal, für uns alle. Wollte mit ihm nach meiner Rückkehr noch ein Bierchen trinken.
15.00, laufe mit 6-7 kn 240°. Sehe querab den Teide mit typischer Wolkenkappe. Die Weite des Meeres ermöglicht mir unendliche Trauer, warum das? Um 18.40 holt mich das Leben wieder ein. Eine Windwalze überfällt mich. Halte trotzdem Fock und Stagfock für angemessen. Laufe 8 kn nach SSW. Großer Segler refft unter mir und läuft dann unter Fock in Lee.


02.12.2007 / 26°55´N 16°29´/ 64. Reisetag
Der Wind kommt immer noch aus NE 5. Laufe super vor dem Wind, seit meiner Abreise 100 sm, das wird bis 0800 ein super Etmal. 0530, rausche die Wellenberge herunter, Egon (Aries-Windsteueranlage) macht sein Ding gut. Mond erst nach Mitternacht aufgegangen. Abnehmend, sehr schöne Sternennacht. Stelle um 08.00 Etmal seit gestern 08.00 fest, 140 sm, super, kann so bleiben. Zum Frühstück Haferflocken, mein Standardgericht am Morgen mit Milch und manchmal Honig. Die Angel ist ausgerauscht und der Köder abgerissen, da muss über Nacht ein Bursche dran gewesen sein. Leider ohne Aufsicht, mache ich nicht wieder. Zum Mittag Pellkartoffel mit Quark und Zwiebel. Mache Meilen nach SW ohne Ende gut. Lese Erdmann, Johannes. 18.00, Wetter wird grober, Welle sofort auch. Reffe Groß auf 1. Reff. Befürchte durch die Brecher von Achtern quer zu schlagen. 20.00, fahre mit Groß und Fock Halse. Muss mehr nach W gehen. Zum Abendbrot die 2. Pellkartoffel mit Butter und Schinken. Kein Schiffsverkehr. Ziehe zur Nacht Blaumann an, war mir gestern zu kalt. Bei 20°C!!! 21.00, großer Zweimaster (Megayacht) kreuzt meinen Kurs. Beobachte ihn schon eine Weile. Ganz klar Kollisionskurs. Er kommt von hinten, hat Steuerbord-Schoten, ich Backbord, und die Motorlaterne an. Ganz klar ausweichpflichtig, hält aber stur seinen Kurs. Muss Patenthalse als Manöver des letzten Augenblicks fahren, um Kollision zu entgehen. Ein Penner oder Blödmann am Ruder.


03.12.2007 / 25°00´N 16°41´W / 65. Reisetag
NE 5, laufe immer noch vor dem Wind mit Groß und Stagfock. Der Mond ist super aufgegangen, geradezu kitschig. Obwohl halb, sehr hell. 08.00, habe an 2 Tagen 300 sm gemacht. Der Wind zwingt mir westlicheren Kurs auf als ich will. Er wechselt ständig in der Stärke, weniger in der Richtung. 4-6 Bft. Die Welle baut sich schnell 2m auf, zusätzlich läuft eine 3m Dünung aus N. Kommen beide zusammen, leckt es schon mal an Deck. Mittags Kartoffeln mit Leberwurst, ebenso Abends, die Wurst muss weg, sie wird sonst schlecht.


04.12.2007 / 23°54´N 20°43´W / 66. Reisetag, mein Geburtstag
Mache 6 kn in 240° unter Fock und 1 mal gerefften Groß. Der Wind hatte zur Nacht kräftig zugelegt, so dass das Reff dringend nötig war. Gegen Morgen schütte ich das Reff wieder aus. Dann geht es an die Geburtstagsgeschenke. Danke Euch allen, die ihr daran gedacht habt!!! Ansonsten Bordroutine. Fische wieder, bisher ohne Erfolg. Nachts nehme ich die Leine weg, damit so ein Bursche mir nicht wieder das Angelzeug abreißt. Laufe ständig 5-7 kn. Gehe immer noch nach SW, um die Passatwinde sicher zu erwischen. Hoffe die Rechnung geht trotz des etwas weiteren Weges auf.


05.12.2007 / 22°23´N 22°42`W / 67. Reisetag
Mache um Mitternacht unter Groß und Fock 6 kn. Das ist ok. Wellen ca. 2m, moderat. Herrlicher Sonnenaufgang. Hatte heute Nacht beim Senden guten Empfang. Schifte um 08.00 das Vorsegel. Es ruckt vor dem Wind immer so ein. Laufe ständig 7 kn. Die Sonne brennt mächtig, muss Expeditions- Basecape aufsetzen. Sichte die ersten fliegenden Fische. Sie flüchten vor meinem Boot. Werde meinen ersten gewählten Wegpunkt etwa an einem Tag erreichen und dann von SW auf 260° gehen. Laufe jetzt schon den 5. Tag vor dem Wind. Spi natürlich nicht, würde wegfliegen. Gegen 19.00 legt der Wind mächtig zu. Von achtern laufen 4m-Wellen auf. Sie stehen erst über mir, heben dann das Heck an und laufen mit fürchterlichem Rauschen unter mir durch. Ein gewaltiger Anblick. Das Schiff schwojt +- 15°, so dass manchmal Fock und Groß back schlagen. Im Cockpit ständig Wasser, Die Lenzrohre saugen es an und die auflaufende Welle schiebt nach, da kann man nichts machen. "Egon" bemüht sich mächtig, ich könnte das nicht so gut über längere Zeit. Habe neue Angel ausgebracht. Mal sehen was wird. Die Köder kann ich nicht beurteilen, Ansonsten alles ok. Schiff ok, Strom ok. Wetterempfang schlecht, sowohl RTTY als auch Fax. Suche die nächsten Tage neue Stationen. 22.00, nehme die Fock weg, zu viel Wind. Beide Satnav waren ausgefallen. Ursache unklar. Habe beide wieder gestartet, die Loggen (Meilenzähler) sind aber gelöscht. Als Referenz ist ja noch der Paddelradgeber, er hat die ganze Zeit notiert.


06.12.2007 / 20°28´N 26°09´W / 68. Reisetag
In der Nacht gewaltige Seen von Achtern. Die Entscheidung nur unter 1x gerefften Groß zu fahren war goldrichtig. Hätte mich sonst überschlagen. Um 08.00 Stagfock dazu, jetzt geht es wieder. 11.00, von achtern kommen Wolken auf und mit ihnen Wind. 7-8 Bft liegen an. Wellen werden sofort höher und brechen. Werde sowohl in Kajüte und Plicht umhergeschleudert. Uwaga Uwaga, denke an deine Rippen. Generator lädt mit bis zu 8 A, so viel kann ich nicht verbrauchen. Werde ihn ständig im Auge behalten. 16.00, verkürze das Großsegel auf 2. Reff. Laufe immer noch 7 kn. Ständig laufen gewaltige Brecher unter mir durch. Das Schiff verhält sich prima. Navigiere jetzt auf 3 Geräten , Plotter, Magellan und Shipmate, Spielerei und Strom ist da. Bis Grenada noch 2073 sm, da ist die Ankunftszeit noch nicht zu berechnen. 19.00, der Wind hat etwas nachgelassen auf 5-6 Bft. Lasse das Reff stehen, laufe immer noch 7 kn. Habe seit Abfahrt aus Gran Canaria 808 sm zurückgelegt. Das macht einen Schnitt von 6,2 kn. Das kann man vorzeigen.


07.12.2007 / 20°02´N 28°01´W / 69. Reisetag
Habe vor der Dunkelheit noch auf Groß 2. Reff verkleinert und fahre die Stagfock Schmetterling dazu. Laufe damit noch 6,5 kn. 02.30 kommt ein gewaltiger Querschläger in die Plicht. Läuft aber gut ab. Bemerke, dass sich die Befestigung Radarreflektor durchgescheuert hat berge ihn erst einmal. Werde ihn am Morgen mit Schäkeln riggen, dann ist er vor Schamfielen sicher. Bin ständig in er Klemme zwischen Kurs und Wind. Der achterliche Wind zwingt mich oft zu halsen, da sonst die Segel back stehen.
10.00 Uhr rast ein Open 60 in Richtung Nord an mir vorbei. Hat Gross auch gerefft und faehrt die Stagfock. Rast trotzdem ab und geht super durch sie gegenan stehenden Wellen. Habe jetzt die Lenzlöcher mit Schwämmen zugestopft. Plicht ist jetzt trocken. Was wird wenn wieder ein Brecher eindringt, aufpassen!!! Hatte eben einen fliegenden Fisch an Deck. Er konnte sich durch zappeln selbst befreien. 21.16, begegne Dampfer er steht, hat keine Fahrtlichter an. 3 Masten mit super Scheinwerfern. Vermute Kabelleger. Halte mich gut frei von ihm.


08.12.2007 / um 04.00, 19°32´N 31°01´W / 70. Reisetag

An Bord alles ok, laufe 7 kn in 250°. Nach sehr finster, da Mond erst gegen Morgen aufgeht und nur eine schmale Sichel ist. Sterne ansonsten super. Wechsele am Tage mehrmals die Fock, Der Wind dreht und ändert ständig seine Stärke. Wieder fliegenden Fisch an Bord. Zum essen zu wenig. Ich fische nicht, bin zu schnell für das Angelgeschirr. Habe angefangen Sonnensegel zu nähen. Die kleine Fock ist zu klein und unhandlich. Opfere 3,4m Segelstoff. Habe damit bestimmt 1 Woche zu tun. Alle Nähte von Hand, na danke. Ohne wird es aber in der Karibik nicht gehen. Hier ist es in der Sonne schon unerträglich.. Habe jetzt seit Abfahrt Gran Canaria 1075 sm gemacht, das ist mehr als ein Drittel und ein Etmal durchschnittlich von 143 sm. Das sind 6 kn im Durchschnitt. Super, oder? Ich bin sehr zufrieden.


Hi Casi, Bei mir alles ok. Will mal mit "Intermar" sprechen, sind aber nur zwei Frequenzen angegeben. Nicht ob Einseitenband oder wie sonst. Kannst Du das mal im Internet rauskriegen und mir Tipps geben. Danke !! Beiliegend weitere Berichte. Jockel
 

09.12.2007 / 71. Reisetag / Sonntag
Bin auf 18°57´N 33°20´W vorgedrungen. Um 00.00 regnet es kurz. Der Wind geht weg, sonst kommt er vor der Wolke als Windwalze, denkste. Ein wundeschöner Tag. Bin den ganzen Tag über 6 kn gelaufen. Groß und Fock im Einsatz, Schmetterling. Welle moderat, nicht hackig aber 2m. Habe am Sonnensegel gearbeitet und gelesen. Als Krönung habe ich rausbekommen, warum der Generator so schlecht lädt. Er lädt die Starterbatterie, bis die übervoll ist und dabei natürlich immer gegen 14,5 V. Dann schaltet das Relais auf Verbraucherbatterie. Diese wird mit der Starterbatterie parallel geschaltet und entlädt sich in die VB. Das Relais schaltet nach kurzer Zeit ab. Das ganze von vorn!!! Habe es rausbekommen, weil ich mit dem Voltmeter dabei gesessen habe. Habe jetzt beide Batterien über "Both" parallel geschaltet, und siehe, der Generator lädt ständig!!! Trotz der geringen Windwirkgeschwindigkeit, weil er gegen eine geringere Spannung andampft. Er lädt mit 0,3 bis 3 A, das ist über den Tag super. Fischen ist zur Zeit Unfug, bin zu schnell.


10.12.2007 / 72. Reisetag / Montag
Liege bei 18°00´N 36°46´W. Sehr ruhige Nacht. Laufe ständig über 6 kn. Verstärke Nachtwache, da ich in die Nähe der Dampferstrecke New York- Cape Town komme. Nächte finster wie im Bärena..., weil kein Mond. Esse nach Ortszeit 10.35 Mittag. Habe Frühstück ausgelassen. Kartoffeln, Eier auf Zwiebeln. Super, leider keine Soße. Als Ersatz ein Bierchen draufgekippt. Sonst trocknet man hier aus. Wieder super Wetter. Nähe weiter am Sonnensegel, die Finger sind schon ganz zerstochen. Nacht wieder total finster. Wieder verstärkte Wache gegen Dampfer. Will nicht so aussehen wie die "Gringo" in Gran Canaria, dem war eine Seite total eingedrückt und der Mast gebrochen. Ein Dilemma ohne Ende. Ansonsten gute Stimmung an Bord. Kein Wunder, ist ja keiner da zum Zanken ;-)


11.12.2007 / 73. Reisetag / Dienstag
Liege bei 17°35´N 38°49´W. 00.30 hat mich eine Regenbö erwischt, Egon konnte nicht mehr gegenhalten. Sofort Schwimmweste an und angeleint. Generator aus. Wind zwischen 9 und 10 Bft. Fock gestrichen. Dann an den Wind und Groß 1. und 2. Reff eingebunden. War schweißnass. 03.50 fertig mit dem Quatsch. Warum immer in der Nacht? Bin kaum fertig, lässt der "Wind nach auf 5-6 Bft. Klare auf. Meine große Sitzauflage ist fort, obwohl sie angeleint war. Die Leine ist da!!! Scheiße. 04.15, der Wind ist weg, alles wieder zurück. Setze auch wieder Fock. 08.40, Schütte Reff Groß aus. Bin kaum fertig, setzt wieder eine Bö ein. Mit mir nicht, sitze ich diesmal aus, schlimmstenfalls mit der Faust des Skippers am Rohr. 10.20, habe Groß wieder ausgeschüttet. Jetzt geht er wieder mit 6,5 kn. 15.2., Habe den ganzen Tag gerefft und ausgeschüttet, nebenbei genäht. Als ich das Sonnensegel riggen wollte, war es 1 m zu schmal. Senilkonfusität. Schadet aber nichts, wird ein Streifen eingesetzt und
schon stimmt es, muss nur für blöde Nachfragen noch eine Begründung her. 2 Tage Arbeit sind hier kostenlos. Bin über die Hälfte des Atlantik hinaus in 10 Tagen. Das sieht gut aus. Berechne aber noch nicht TTG, will Rasmus nicht verärgern. Von den rund 2900 sm hatte ich heute früh 1560 sm gemacht. 1350 noch vor mir, na und? Was mir Sorgen macht ist das Groß. Es scheuert an den Wanten. War schon oben und wollte bekleben, musste aber wieder runter, konnte mich wegen der Wellen nicht halten - trotz Sicherheitsgeschirr. Nehme zur Nacht die Fock weg, will es ruhiger haben. Bin immer noch schnell genug.


12.12.2007 / 74. Reisetag / Mittwoch
17°07´N 40°51´W, ständig kommen von hinten Wolken mit Regen und Wind auf. 06.15, zeichne Wetterkarten über Fax auf. Guter Empfang trotzdem der Generator läuft. Andere Frequenz die Störungen. 11.11, habe den Verbreiterungsstreifen zunächst eingeklebt und nähe ihn dann noch. Übrigens ist mir "Opa" eingefallen (Herbert Fredrich - der (Ur)Opa Lippert), dieser Törn über den Atlantik, das wäre es für ihn gewesen. Während ich hier schreibe, überfällt mich ein Regenschauer. Gehe nackelich sofort raus und wasche mich in Süßwasser, herrlich, so schön kann Regen sein. 19.00, habe zu Mittag Kartoffeln und Käse gegessen. Gegessen wird, was weg muss, bevor es schlecht wird. Esse die letzten Kartoffeln von Arnd. Waren sehr gut. Den Käse von den Kanaren hatte ich vergessen. Er stank schon fürchterlich. Aber weggeworfen wird hier nichts. Das Sonnensegel ist fertig und  passt bis auf einige Kleinigkeiten. Morgen will ich ja auch noch was zu tun haben. Ansonsten alles ok. Komme gut voran. Eben hat mich eine Welle in die Küche geschleudert, ich musste an die Rippenbrüche vom letzten Jahr denken. Alles gut gegangen, Glück oder Katze. Seit Tagen zeigt sich heute der Mond wieder mal, zunehmend. Er verbreitet einen Schimmer auf dem Wasser, zauberhaft.


13.12.2007 / 75. Reisetag / Donnerstag
16°23´N 43°57´W, 04.46, mache 7 kn in 260°. Bei Dunkelheit schon beängstigend, zumal die Welle einen auch mal quer schlägt. 09.00, höre gerade "Boston" ab wegen Wetter. Dabei überfällt mich Windwalze mit 9 Bft!!! Berge Fock, dabei bricht der Endbeschlag Bigboy. Kann das Bruchstück bergen. Jetzt fehlt Uwe zum Schweißen. Wetterkarte von Boston super. 
21.00, habe heute Sonnensegel geriggt, bin sehr zufrieden. Einige Nähte sind noch zu doppeln, später. Kocheraufhängung repariert. Die Schrauben haben sich in das 3mm dicke Blech 5mm eingearbeitet. Des Weiteren 2 Sitzkissen und eine Liege zusammengeklebt. Kann jetzt Nachts draußen schlafen. Werde bei SVB Bestellung aufgeben. Egon wird es mitbringen. Ansonsten alles ok. Bier wird knapp, 1000 sm vor Grenada!!! 22.50, Liege rum und betrachte die Sterne und den Mond. Eindrucksvoll. Aber kein Schiff zu sehen, schon seit Tagen. Mit Dick kein Funkkontakt (Winlink.org), versuche es mit KN6KB.


14.12.2007 / 76.Reisetag /Freitag
15°58´N 46°39´W, 01.40. Musste eben Fock hinter Großsegel ziehen. Wieder mal eine Wolkenfront. Am Ruder vibriert oder trommelt etwas. Muss ich bei Licht besehen. Funk über Dick Knoll ging gar nicht, musste über Amerika gehen, ging sehr gut. 08.15, musste Groß 1. Reff einbinden, "Egon" brachte Schiff nicht mehr auf Kurs. 16.15, gehe mit 7 kn in Richtung 260°, super. Fahre Groß 1. Reff und Fock. Habe eben Mittag gegessen. Wieder Kartoffeln mit Ei auf Zwiebel. Köstlich. Beides muss bei den Temperaturen weg, ehe es schlecht wird. Weggeworfen wird hier nichts. Ich bin begeistert, die Weite des Meeres, die unendlichen Wellen, der Wechsel des Wetters. Am meisten freue ich mich über "Kreuz As", zuverlässig und super im Verhalten mit der See, das ist bemerkenswert. Das Handling wird verbessert durch die Riggung als Kutteryacht. Ich habe vielfältige Möglichkeiten auf Wind und See zu reagieren. Habe eben noch 830 sm bis Grenada. Das sieht gut aus. Habe jetzt von Gran Canaria 2040 sm zurückgelegt in 13 Tagen, das sind über 150 sm am Tag, besser geht es nicht. Da muss man aber immer für arbeiten!!! Reffen, ausschütten usw. Ich freue mich daran. 19.12, schon wieder 3x geshiftet. Vorgang: Sonnensegel streichen, Groß dicht holen und rüberholen, dabei Egon austarieren. Backstag lösen, Bullentau neu holen. Vorsegelausstützer wegnehmen, Fock rüberholen und Ausstützer neu setzen, alles trimmen. Sonnensegelneu riggen und fertig, ich auch !


15.12.2007 / 77.Reisetag / Sonnabend

02.45, Stehe auf 15°31´N 49°05W. Wetter eigentlich super, der Wind treibt mich mit 5 Bft vor sich her. Im Moment leider wieder ein Regenschauer mit dem damit verbundenen Wind von 8 Bft. Nehme die Stagfock weg und reffe das Groß. 21.50, ein herrlicher Tag ausgefüllt mit Arbeit, Essen, Schlafen und Lesen. Warum ich Nachts immer alle 30 min aufstehe und rundum blicke bleibt mein Geheimnis, habe noch keinen Dampfer auf der ganzen Strecke erblickt. Freue mich aber auch am Sternenhimmel. Sternschnuppen habe ich gesehen, da fallen mir keine Wünsche mehr ein. Das klopfen am Ruder ist immer noch, wahrscheinlich ein Ende. Vor dem Motorstart muss ich ins Wasser und das kontrollieren. Bei der Geschwindigkeit verkneife ich mir das, sonst komme nicht mehr an Bord. Bin noch 650 sm vor Grenada, das sind 4,5 bis 6 Tage. Ich hoffe natürlich auf 4,5 Tage. Ich drängle so, weil das Bier knapp wird. Hatte mich in Gran Canaria gut eingedeckt. Es gab ein Sonderangebot bei Hiper Dino mit 17 Cent für 0,3 l, fast wie bei Aldi. Hatte heute Wäsche, 4 Stunden nachgeschleppt und schon ist alles ok, bis auf das Salzwasser, die Dinger trocknen nie wirklich. Habe für die Nacht auf Groß 1 Reff und Stagfock geriggt. Kann nachts die Böen nicht erkennen und dann in der Dunkelheit auf dem Vorschiff rumturnen, muss nicht sein.


Hi Casi, schade dass ihr nicht kommen könnt, ist wohl aber zu kurzfristig. Habe mir überlegt, Egon soll nicht Stiefel und Ölzeug mitbringen, ich habe noch ein leichtes hier und habe seit Wochen keines mehr an. Feodor aber ja. ansonsten alles im Bericht. Wünsche Euch alles Gute. Jockel

16.12.2007 / 78.Reisetag / Sonntag
04.41, 15°03N 51°58W, E 4-5. Komme nicht mehr über Dick Knoll (Funk). Mit Rick, KN6KB, aus Florida geht es super schnell, kein Wunder, bin ja vor seiner Haustür. 13.32, habe eben den selbst gewählten Wegpunkt auf dem Atlantik passiert. Nun noch 540 sm bis Grenada. Habe mir ein Schnäpschen auf den Wegpunkt gegönnt. Kojenauflagen im Vorschiff um 1 cm gekürzt, war immer schwer, sie zu platzieren. 14.54, hat eben 2 min geregnet, kein Hit, habe Sonnensegel oben. Zum Mittag Kartoffeln (die letzten von Arnd) mit Muscheln nach Seemannsart. Na na!


17.12.2007 / 79.Reisetag / Montag
14°30´N 54°17´W, 01.30, eben ist die untere Oberwante Bb an der oberen Saling gebrochen. Ursache völlig unkklar. Da ich nicht weiß, ob der Knall von beider Segeln beim Füllen und der Wantenbruch dazu, ich kann es nicht rekonstruieren. War ein gewaltiger Ruck. Dachte erst ich habe etwas überfahren. Habe alles abgesucht auf Wassereinbruch usw., aber nichts. Bei der Inspektion des Decks dann die Wante gefunden. Sofort abgeborgen wegen Muster für Neuanfertigung. Muss jetzt irgend wo hin, wo es so etwas gibt. Lese sofort "Atlas der Weltmeere" - da sind Serviceeinrichtungen verzeichnet.
07.00, sichte Dampfer auf Parallelkurs. 08.05, er hat mich passiert, sehe sein Hecklicht. 10.30, wollte auf den Mast und eine Notwante riggen. Musste an der 1. Saling aufgeben, wegen der Mastbewegungen. An der 2. Saling hätte es mich abgeschüttelt. Bin in 40 Stunden ca. in Barbados, solange muss es so gehen. Die Backstage zieht ja auch noch nach außen, habe sie extra strong durchgesetzt. 12.23, bin doch noch in den Mast gekrochen. Konnte die Bewegungen beim Einrucken nicht mehr mit ansehen. Bin zur 2. Saling, Ende rüber gelegt und dann mit einem Flaschenzug am Pütting die Enden gespannt. Nicht wie Original, aber besser als nichts und sicherer.
12.00, der Wind hat etwas nachgelassen. Entschließe mich, das Klappern am Ruder zu untersuchen. Komme ich in Landnähe, brauche ich die Maschine u.U. auf Abruf. Drehe bei, d.h. Fock back, Groß dicht und Ruder nach Lee gebändselt. Das Boot driftet nun quer und macht wenig Fahrt voraus. Mache mich nackig, leine mich an und ab in die Fluten. Ein Riesen-Knäuel Enden und Netz hängt am Propeller. 5x abtauchen und ich habe den Übeltäter. Stelle ihn erstmal sicher. Kontrolliere Verstellpropeller, alles ok. Das ganze Schiff ist voller Entenmuscheln. Verlust mindestens 0,5 kn. In der Karibik vor Anker kriegen sie Saures, dabei hatte ich in Gran Canaria alles noch einmal geschliffen. Fotografiere das Knäuel, schneide die Schwimmer ab und versenke die Enden. Sie gehen unter, weil Blei an den Netzen hängt. Will ja nicht weitere Segler gefährden.
21.24, liege noch 200 sm vor Barbados. Versuche schonend zu segeln. Geht aber nicht so einfach und immer. Segel rucken immer mal wieder ein. Die Hilfswante macht sich ganz gut, natürlich nicht wie Original. Aber es beruhigt die Nerven unwahrscheinlich, man hat alles getan. Beobachte ständig den Mast, er sollte möglichst stehen bleiben. Tausche zum Feierabend noch Kartensatz Atlantik gegen Kartensatz Caribic.


Hi Casi, alles ok. Habe die Situation mit der Wante im Griff. Die Hilfswante funktioniert nach mehreren Nachbesserungen. Damit komme ich ein Stück auch wenn es hier keine Hilfe gibt. Irgend wo in der Karibik hat auch jemand eine Drahtpresse und Draht. Hat eben so gepisst, dass ich selbst im Ölzeug ersoffen wäre. Gruß an alle Typen, es ist ja gleich Weihnachten.

18.12.2007 / 80.Reisetag / Dienstag
04.30, 13°38´N 57°06´W. Laufe auf Barbados zu, noch ca. 24 h. Mal sehen, vielleicht muss ich bremsen. 10.00, Habe auch das letzte Segel, dass 3x gereffte Groß gestrichen. Habe bis jetzt nur mit dem gerefften Groß gesegelt, trotzdem 6 kn, Wahnsinn. Laufe jetzt also ohne Segel mit 3,5 kn vor Topp und Takel. Habe ausgerechnet, dass ich so um ca. 08.00 ankomme. Das ist ok, da der Zoll um 08.00 öffnet. Habe heute den ganzen Tag Landfall vorbereitet. Alle Listen mit englischen Erklärungen versehen, Karten studiert. Das Handbuch 3x vor und zurück gelesen. Die Einklarierung soll hier sehr aufwendig sein, wir werden sehen. Habe die Uhr noch eine Stunde zurück gestellt. Wir sind jetzt UTC-4. Im Bordbuch und in diesen Berichten alles UTC, alles andere ist gekennzeichnet. Habe auch den Motor gestartet mit Gang einlegen. Alles ok. Wenn alles klappt, habe ich den Atlantik in 18 Tagen überquert, eine super Zeit. Bin sehr zufrieden. Was haben die ARC-Typen geschafft? Meine Pos. ist jetzt 13°09´N 58°38´W, Log 3056 sm, also habe ich bis jetzt 5300 sm zurückgelegt.
Wegen der geringeren Geschwindigkeit fische ich, leider ohne Erfolg. 22.30, hinter mir kommt ein Segler auf. Mal sehen ob er in Rufweite vorbei geht. Eben ist eine Welle in die Plicht eingestiegen, muss die Stopfen ziehen. 23.20, Die Typen wären an mir vorbei getrieben, habe die Fock aufgezogen und bin zu ihnen gesegelt. Sie segeln mit allem, Groß, Fock und Stagfock. Rufe hinüber , kann die Antwort aber nicht verstehen, die Wellen sind zu laut. Reise Reise!!! Anschließend sofort Segel wieder weggenommen, um nicht zu schnell zu sein. Hinter mir zieht eine Wolke auf. Es jault in den Wanten. Laufe jetzt 5 kn vor Top und Takel. Es folgt ein Schauer erster Klasse. Mache Steckschott und Schiebeluke zu. Muss wieder die Stöpsel ziehen, 10 cm Wasser in der Plicht. Immer Nachts diese Scheiße. Mit Ende dieser Zeile Ortszeit 22.00 Uhr. Werde versuchen dies heute noch zu senden, gestern musste ich zwischen 3 HAM (Amateurfunk-Relais-Stationen) wechseln um erfolgreich zu sein.


Die Antillen

19.12.2007 / 07.00 - Der Atlantik liegt hinter mir - ANKUNFT BARBADOS !

Meldung per Telefon bei Casi um 07.05 Ortszeit

19.12.2007 / 81.Reisetag / Mittwoch
03.37, treibe ohne Segel vor dem Wind mit 4 kn. Um mich herum Wetterleuchten. Der Regen war mehrmals Sintflutartig, kommt von der Abkühlung in der Nacht. Musste alles zu machen, sonst schwimmt die Kajüte. 04.00, habe ersten Landkontakt. Sehe erste Lichter der Insel Barbados. Treibe immer noch vor Top und Takel mit 3-4 kn. Bin pünktlich zu 08.30 zur Eröffnung des Customs am Hafen. Melde mich über CH 12 an zur Einfahrt in den Tiefwasserhafen. Habe ja 2 Tage Vokabeln geübt. Verstehe natürlich gar nichts. Melde mich nochmals mit dem Hinweis auf "little English". Der Offizier erklärt geduldig und ganz langsam , dass ich vor Big Ship "Solaris" anlegen soll. Er hat seine Bude auf der Mole und kommt sogar heraus und zeigt mir, dass ich um die Mole herum direkt vor der Solaris anlegen soll. Ok und Danke!!! Ich gehe herum und 5 Bft Wind stehen auf der Mole. Alle 12 m ein riesiger Fender für Big Vessel. Bringe alles was ich an Fendern habe aus, Anlegeenden vorbereitet. Liege beim ersten Anlauf auf Position.
Mache fest, ziehe mich um und schnappe die Papiere. Habe diverse Redewendungen notiert. Melde mich bei Customs (Zoll). Warte!! Es sind 4 Dickschiffe im Hafen angekommen, das letzte 10 min vor mir. Die hunderte Passagiere müssen abgefertigt werden. Da sind alle Beamten unterwegs. 12.00 beginnt die Prozedur. Erkläre, dass ich little Englisch kann. Trotz des Stress sind alle höflich und behandeln mich schonend wie einen Vollidioten. Div. Vokabeln habe ich mir auf der Überfahrt eingebläut.
Wurstele mich bei Immigration, Customs und Gesundheit durch. Diverse Formulare sind auszufüllen. Was ist z.B. Sex, das Geschlecht, und nicht was Ihr denkt, ich übrigens auch. Meine vorbereiteten Formulare sind nur eine Hilfe. 14.30 ist alles erledigt. Mir fällt ein Stein vom Herzen, hatte ich doch einen solchen Schiss in der Hose. Gehe vom Port weg und verlege mich in die Carlisle Bay. Hier liegen sie alle vor Anker, die Weltumsegler. Finde eine freie Mooringboje. Nach 18 Tagen fest. Bin übrigens Sieger über den Atlantik. Ein anderes 11 m Schiff hat einen halben Tag länger gebraucht und ein 50-Füsser hat einen halben Tag weniger gebraucht, das ist ein klarer Sieg. Beim ARC sind sogar 3 Schiffe verloren gegangen, sehr bedauerlich für die Mannschaften, zum Glück ohne Tote. Nach der Mooring das Übliche, Dinghi aufblasen, Segel aufklaren, Kahn aufklaren usw. Mache auch die Wante oberes Teil ab. Wollte erst bei Reckmann anrufen, wie das zu demontieren ist, Ingenieurverstand löste das Problem.
Beim Dunkelwerden gehe ich noch an Land. Typen, denen ich mein Problem erkläre, verweisen mich an einen heimischen Segler. Er sagt, natürlich alles Englisch, dass ich Morgen mit der Wante auftauchen soll. Bin erstmal zufrieden. Fahre wieder auf den Kahn. Unterwegs rette ich noch 4 Dänen, sie hatten wohl einen zu viel getrunken und sind mit dem Dinghi umgekippt. Schleppe sie zu ihrem Kahn, da der Motor ja unter Wasser war und keinen Mucks mehr sagt. Trinke, sehr mit mir zufrieden noch ein Schnäpschen und ab ins Bett.


20.12.2007 / 82. Reisetag / Donnerstag
13°05´n59°36,7´W, Log 3108+... wegen Datumswechsel. 07.00, werde in der Dämmerung wach. Fummle hier und da. Binde Wanten zum Ring, da Rodrigg. Um 10.00 zum Steg für Dinghis. Treffe dort auch Segler. Er sieht sich alles an, telefoniert 3x und schlägt Schweißung vor. Ich natürlich skeptisch, weil wegen der Einbrandkerbe der nächste Bruch vorprogrammiert ist. Es gibt hier aber keine andere Lösung. Werde in St. Martin oder Martinique eine endgültige Lösung finden. 50 US$ für das Provisorium sind akzeptabel. Gehe in die Stadt und versuche jemanden zu finden, der Draht hat (auch 19x1) und pressen kann. Nitschewo, habe mir statt dessen eine Blase angelaufen. Kundschafte aber dabei Bankomat für Maestro und Supermarket usw. aus. Die Preise sind moderat. Der Barbados $ = 0,5 US$. Dazu kommt noch der Kurs US$ zu Euro, alles in allem 1 Barbados $= 0,35 Euro. Beachtet man dies, so ist alles sehr moderat. Habe inzwischen 3 Deutsche kennen gelernt. Alles super Typen. Morgen 13.00 OZ soll ich die reparierte Wante bekommen. Dann montiere ich das Teil und entscheide, ob ich weiter segele. Grenada, St. Lucia und Martinique werden immer wieder genannt, dort soll es alles geben. Das sagte man auch von hier, deswegen bin ich ja hier.
Das Leben auf den Strassen ist quirlig. Vom Bettler bis zum Businessmann- oder Frau ist alles vertreten. Wegen der Hitze sind alle Frauen sehr offenherzig, das lässt man sich gefallen. Überwiegend Schwarze in allen Tönen. Die Männer mit Schlips und Kragen, die Frauen in schickem Kostüm. Übrigens gibt es hier außer Fieberthermometer kein Thermometer, wer will die Temperatur bei ca. 40° schon wissen, außer die Europäer. Nach Grenada 140 sm, nach St. Lucia 100 sm, alles Katzensprünge, 1-Tagesreisen. Da ich im Zeitplan liege, kann ich meinen ursprünglichen Plan weiter ausführen. Grenada, St. Georgia, Blue Lagoon. Dort soll es allerdings brechend voll sein zu den Feiertagen. Das Rigg will ich aber auch endgültig in Ordnung haben. Am 10. 01.08 kommt Egon nach Martinique, da habe ich sicher wieder alles i.O. und schon wieder 2x Ein- und Ausklariert, alles Routine, oder? Reise Reise, der Weg ist das Ziel.


Hi Casi, arbeite am Rechner nur nachts. Am Tage in der Kajüte nicht auszuhalten. Aber das passt ja, wenn ich fertig bin ist die beste Sendezeit. Gruß an alle. Jockel
 

21.12.2007 / 83. Reisetag/ Freitag
Liege in der Carlisle Bay. Werde kurz vor dem Hellwerden wach. Die Hähne krähen wie verrückt. Eine morgendliche  Depression lässt es leicht regnen. Anschließend das Übliche, Waschen/Baden, Frühstück und dann an die Arbeit, mache den Entenmuscheln stückweise den Garaus. Stoße sie mit dem Holzspachtel zunächst ab. Übrig bleibt ihre Befestigung am Rumpf als Kalkteller. Anschließend wird noch mit Schleifschwamm nachgearbeitet. Das braucht Zeit. Das Wasser ist aber sehr warm, da hält man einige Zeit aus. Anschließend in die Stadt einkaufen. Zunächst Supermarkt. Hier gibt es alles. Kaufe Äpfel, Sprite, Bier und eine Flasche Rum. Alles kein Geld. Dann wieder zum Boot. Das Anlegen am Steg mit dem Dinghi 3 Euro am Tag. Meine Wante soll um 13.00 fertig sein, Ist sie natürlich nicht, afternoon! Trabe wieder in die Stadt, will Schlüpfer kaufen. Eine weite Spanne von 30 Barbados $ bis 5 $ bei einem Chinesen, kopierte Markenware. Da schlage ich zu, mein genähter kann auf den Müll. Afternoon wieder zu dem Typen. Er ist unterwegs. Wird schon werden, Manjana. Versuche es in der Dämmerung noch einmal, wieder Fehlanzeige. Nachmittag den 2. Teil des Unterwasserschiffs geschliffen. Jetzt ist wieder alles ok. Hier soll es übrigens keine Entenmuscheln geben, halte ich für ein Gerücht. Es werden doch ständig welche eingeschleppt. Meine Vorbereitungen zur Montage der Wante für die Katz, aber nicht umsonst. Morgen ist ein neuer Tag.


Hi Casi, bei mir ist jetzt alles ok. Das einzig Störende sind die Feiertage und der Dienstplan der Zollbeamten. Trotzdem, die Reichsbahn sollte sich ein Beispiel nehmen. Habe eben ein Kakerlaken-ähnliches Tier gefangen. Man schleppt diese Viecher mit Lebensmitteln ein. Hoffentlich war es kein Paar. Jockel

22.12.2007 / 84.Reisetag / Sonnabend.
Treffe Morgens am Yetty-Steg meinen Macker. Wante ist um 12.00 fertig! Ok. Ab in die Stadt, ziehe Geld, kaufe ein, Kleinigkeiten, um die Zeit totzuschlagen. Bastle am Boot. Gehe nicht um 12.00 nach der Wante schauen, sondern erst um 13.00. Er ist gerade mit meinem Draht eingetroffen. Sie haben den Draht geschweißt und dann noch eine Buchse darüber geschweißt. Sieht gut aus, aber wegen der Einbrandkerben keine Dauerlösung. Drücke 60 US$ ab. Und Du? Er winkt ab. Ich lege noch 10 $ dazu. Bin heilfroh.
Trabe glücklich zum Dinghi. Beginne sofort mit der Montage. Rigge zunächst die Alu-Peikstange als Rahe. Die Wante muss parallel zur Saling eingeschraubt werden. Ein Akt ersten Ranges. Rauf und runter mit allen Teilen. Ein Eimer mit Werkzeug mit Spifall auf 2. Saling vorgeheißt. Steuerbordwante gelöst. Leine mich oben an und nach einigen Versuchen greift das Gewinde der Buchse. Das ist der Durchbruch. Kann die Peikstange abklappen, die Wante hängt. Nun noch die Salingsnock 2x festschrauben und bekleiden. Fertig!!! 3 Stunden im Mast. Ich bin auch fertig. Trotzdem streiche ich noch die Hilfswante und spanne beide Wanten, aber vorsichtig. Feierabend! Das ist ein Bierchen wert.


23.12.2007 / 85. Reisetag / Sonntag
Carlisley Bay. Habe mir einen Plan gemacht. Vormittags Arbeit im Mast. Mittags in die Stadt und dort Essen. Dann Besichtigung der alten englischen Stadt und Barbados-Museum. Nachmittag, wenn es nicht mehr so heiß ist, wieder Mast. So läuft es auch. Die Arbeit im Mast besteht darin, dass ich die Wanten mit Isoliermaterial bekleide, damit das Segel nicht durchscheuert. Brauche dazu beide Hände und hänge im Geschirr. Total anstrengend, aber schön wenn es geschafft ist. Zwischendurch in die Stadt, weil das silberne Klebeband ausgegangen ist. Alle Geschäfte haben natürlich auf. Es gibt alles, aber eine Träne an der Kasse. 20 Mann vor mir. Bei uns sicher Zwergenaufstand, hier Geduld ohne Ende. Um 17.00 habe ich alles fertig. Entschließe mich, noch einmal in die Stadt zu gehen. Hoffe auf einen Kaffee wie auf den Canaren oder in Spanien. Nix da. Latsche zum Hafen, um rauszukriegen ob an den Feiertagen abgefertigt wird, wird. Hier liegt 5-Mast Segelschiff der Luxusklasse. Gewaltig. Auf dem Weg kreuze ich den Fischmarkt. Überwiegend fliegende Fische filettiert. 500 g ca. 10 B$, das ist ok. Der Hafen hat durchgehend offen trotz der Feiertage. Kann also jeden Tag ausklarieren trotz der Feiertage zwischen 06.00 und 22.00. Problem ist - was passiert in Grenada. Dort ist Einklarierung Mo-Fr. zwischen 08.00 bis 16.00 mit Lunch von 12.00 bis 13.00. Der 25. Und 26.12 sind Feiertage! Schlimmstenfalls muss ich einen Tag auf dem Schiff vor Anker in Quarantäne verbringen. Man wird sehen. Hier ticken die Uhren anders. Am 10.01.08 liege ich jedenfalls in Fort de France/Martinique und erwarte dort Egon. Notfalls lasse ich eine Insel aus, na und?


Hi Casi, schönen Dank für die Grüße. Alleine an so einem Tag ist schon seltsam, aber nicht gefährlich. Werde Morgen hier weggehen. So schön ist es hier nicht und der Reiseplan ist auch einzuhalten. Also schauen wir mal, wie es mit der Ausklariererei hier und dem Einklarieren in Grenada klappt. Bitte Grüße an alle Sportfreunde, besonders die, die sich persönlich per SMS gemeldet haben. Jockel
 

24. 12.2007 / 86. Reisetag / Montag
Charlisley Bay. Habe eigentlich den Tag irgend wie rumgebracht. Zunächst in die Stadt, immer wieder nebenbei nach Thermometer gefragt. Zuletzt sagt eine Dame: Fa. Sowieso. Ich hin. Die Fa. ist zu, pleite. Doch nicht an den Thermometern? Zwischendurch Platzregen erster Güte. Davor noch Typen zu einem Schiff gebracht, 70 m Motoryacht. Er hatte die Nacht in der Stadt verbracht und hatte keinen Tender an Land. Mittag in der Stadt mit Barbados-Spezialküche. Kann man essen. Besser als in den Food-Läden. Nachmittags Wäsche auf Schiff in Salzwasser gewaschen, anschließend an Land Salzwasser ausgespült. 1 lange Niethose auf Bermuda gekürzt. 1 Kurze Hose zu wenig, wenn man 1 Woche in einer Stadt rumtigert. Ansonsten braucht man auf See nur einen besseren Schlüpfer oder Badehose. Ganz nackelich ist abzuraten, wegen der Gefahr des Klemmens . . . Habe mich noch einmal bei dem Typen mit der Wante bedankt und erzählt, dass ich alles montiert habe und alles ok ist. Daumen hoch. Hat sich sichtlich auch gefreut. Ab sofort am Dinghi-Anleger ohne Bezahlung! Will Morgen ausklarieren und abfahren. Habe Wasser voll, Bier knapp, Verpflegung ok. Nach Grenada sind es 150 sm, eine Tagesreise. Da braucht man eigentlich gar nichts. Mit der Einklariererei auf Grenada werde ich sehen. Heute ist ja heiliger Abend. Da alleine, wollte die Stimmung nicht richtig aufkommen. Habe die Geschenke der Familie und der Sportsfreunde aufgebaut. Marzipanstollen angeschnitten und Kaffee gekocht. Leider gibt es hier keine Cafes, kein Wunder bei der Hitze. Habe mir also selber  Kaffee gebrüht. Die Kirchen waren alle offen, habe ich mir verkniffen, um nicht sentimental zu werden. Bedanke mich beim Verein und allen Sportsfreunden, die Grüße gesandt haben. Gehe Morgen früh 06.00 zum Zoll, Immigration und Portpolice. Wird  schon werden.


Hi Casi, alles ok? Das wäre was für Dich gewesen. Schade, da kann man nichts machen. Bin auf dem Weg nach Grenada. Mal sehen was da los ist. Jockel
25.12.2007 / 87. Reisetag / Dienstag
OZ 05.00, stehe auf und beginne mit Routine. 06.30 Aufbruch zum Hafen, ca. 20 min Fußweg. Die Kirchen sind bereits offen und voll. Trabe zum Hafen, die Strassen sind leer. Porteingang: Was ich will? Clearing out, departure. Kriege Ausweis angeheftet. Trabe zum Port Master, der will mich nicht. Dann zu Customs und Immigation. Nicht da, sie fertigen einen Frachter ab. Warte. Nach kurzer Zeit kommt der Officer. Sehr freundlich. Erkläre, dass ich nur a little English kann. Er winkt gelassen ab. Mannschaftsliste, Schiffsdeklaration und Ausklarierung fülle ich aus. Habe mir Muster von Einklarierung gemacht. 6 Stempel, 5 Unterschriften und alles ok. Alles ok, Finish? Alles ok! Ich bin happy. Hafengebühr usw. nicht kassiert, Feiertag oder vergessen? Trabe wieder zum Boot. Habe nun noch 120 B$. Einkaufen geht nicht wegen Feiertag, nehme sie mit, mal sehen was wird. OZ 08.30, Mit dem Dingi auf den Kahn und diesen klarmachen. verpacke und verschnüre Dingi. Enden aufklaren, Segel vorheißen, Leine zur Mooring kappen und los geht es. Grüße an die Nachbarn. Letzte Telefongespräche und SMS, langsam entschwindet Barbados. Das Schiff läuft unter Groß und Fock knapp 6 kn, da ist nichts zu meckern. Mache mir ein Bier auf und genieße es. Zum Glück habe ich das Sonnensegel, sonst wäre es nicht auszuhalten, 20.23 UTC, 12°46´N 60°11´W, Log 3145 sm, E 5 Bft. Laufe vor dem Wind, Fock ausgebaumt mit 5,5-6 kn. Magellan war wieder mal ausgestiegen. Hat sich aber  nach mehreren Neustarts wieder gefangen, so dass auch Geonav nutzbar. Lese Eintrittsbedingungen von Grenada zum x-ten Mal. Ein Thema ohne Ende, da jede Insel ihre eigenen Regeln hat. Wetterempfang heute Mittag schlecht, mal sehen was Nachts wird.


26.12.2007 / 88.Reisetag / Mittwoch
06.00, habe ersten Lichtkontakt mit Grenada. Überlege ob ich zur Prickley Bay oder  Blue Lagoon gehe. Entscheide mich für Blue Lagoon. Passiere den südlichsten Punkt, UTC 13.00, OZ 09.oo, nehme Segel weg und motore die letzten Meter. Auf dem Weg hier her einige Untiefen, zum Glück habe ich aber mit den Detailkarten navigiert, so dass alles ok ging. Einfahrt in die Lagune unproblematisch. Lege mich um um 11.00  vor Anker. Will zur Immigration, ein Kumpel meint, sie haben Siesta. Fummle am Schiff, aufklaren usw. Trabe um 13.00 OZ hin, geschlossen wegen Feiertag. Bis 13.00 hatten sie offen. Bin total sauer. Bin nun eingeschlossen. Ignoriere dies und gehe in die Stadt. Geld ziehen, schauen und einkaufen. Ein Supermarkt hat sogar offen. Die Landschaft hier super. Bergig und alles bewaldet. Die Lagune eingeschlossen von Bergen. An den Hängen riesige Villen. Erstaunlich. Trotzdem viel verfallen und verkommen, schade. Im Hafen liegt gerade ein Kreuzfahrer. Die Touristen strömen durch die kleine Stadt. Am Hafen ein Einkaufszentrum für die Touris. Ich gehe noch einige Strassen ab und erkunde alles. Finde sogar einen Schiffshändler an der Lagune. In der Lagune einige bewohnte Wracks, gescheiterte Segler, die nicht weiter kommen, Schade. Kaufe Benzin für Dingi, tanke Diesel aus Kanister nach, lohnt sich kaum, ca. 5 Liter. Mache Planung für die nächsten Tage. Meine ursprüngliche Planung hat die Öffnungszeiten der Grenzabfertigung nicht beinhaltet. Werde Morgen Früh einklarieren.


27.12.2007 / 89. Reisetag / Donnerstag
Hi Casi, habe doch hier auf Grenada einen Hotspot gefunden. Der Grenada Jachtclub stellt ihn kostenlos zur Verfügung. Nutze ihn natürlich sofort, habe Grüße beantwortet. Grüße Dich und alle Anderen herzlich aus der Karibik. Euer Jockel

Grenada, Blue Lagoon. Stehe 0400 auf und mach den Funkbericht fertig und sende ihn ab. 08.00 bin ich bei Custom, sind noch nicht da. Gehe zu einem Schiffsausrüster und kaufe Vorhängeschloss um Dingi anzuschließen. Die beiden vorigen haben den Geist aufgegeben. Weil ich keine Einreise habe, muss ich Mehrwertsteuer bezahlen. Dann zu Custom. Kriege 2 Formulare ausgehändigt, fülle sie aus und wieder rein. Keine Nachfragen bis auf die Registrier-Nr. vom Schiff. Drücke 50 EC$ für Permit und 8EC$ für Beleuchtung ab. Das sind ca.16 Euro, ein Klacks. Visa-Stempel im Pass und fertig. Ausklarierung in Canouan möglich? Ja! Und fertig bin ich. Bin heilfroh, dass es so unproblematisch ging. Bringe Papiere zum Boot und dann in die Stadt. Ziehe nochmals Geld, 500 EC$, 1:3,64 = 137 Euro. Tausche dazu noch 125 Barbados $ in 137 EC$, das sollte einige Zeit reichen. Hier legen täglich Passenger an und lassen Tausende in die Stadt. Die Truppen schwärmen aus, fahren Taxe in die Umgebung usw. Esse unterwegs bei Chicken Friend . Im ansässigen Verein 5 Bücher getauscht. Die Sportsfreunde legen dort die ausgelesenen ab und nehmen sich andere. Die meisten in Englisch aber auch deutsch ist häufig vertreten. Fertige mir von der Einklarierung eine Kopie. Muss ich bei der Ausreise wieder ausfüllen. Der Schiffshändler ist gut sortiert. Wantenmaterial und Pressung hat er nicht, soll es in den großen Marinas außerhalb geben. Trotz des extremen Talkessels, der hurrikansicher sein soll, kommt noch öfter eine Briese, die den Generator in Trab hält. Nachmittags läuft eine ca. 80m-Yacht aus England ein. Sie hat ein Rigg, da werden die Rahsegel in den Mast gerollt. Die Masten sind unverstagt und drehbar, so dass die Rahsegel angestellt werden können. Das Schiff war schon mal in der Yacht beschrieben. Habe mir in der Stadt 2 T-Shirts und eine Badehose gekauft. Alles für 16 Euro, man kann aber auch teurer einkaufen. Beschreibung der Landschaft: Einfach super, alles grün, viel Wald, dazwischen irre Villen (Schlösser), aber auch viele Hütten. 15.30, eben war ein Händler hier und wollte mir Gastlandflaggen verkaufen, habe aber alle. 18.20, bin noch einmal duschen gefahren + rasiert. Herrlich! Zum Abendbrot Buchstabensuppe, am Tage kann man wegen der Hitze nicht kochen.


28.12.2007 / 90.Reisetag / Freitag
Hallo Casi, danke für Deine Mail. Hat meinen Speicher voll gemacht. Sprache konnte ich auch nicht verstehen, da kein Lautsprecher. Der Uwe Lang hat mit seinem Tripcan auch noch einen Google Report gesendet, das war der Rand des Ruins. Sende Dir jetzt einige Daten, die laut Protokoll nicht übertragen wurden. Doppelt schadet ja nichts. Jockel

Blue Lagoon: Stehe um 05.00 auf und bereite Abreise vor., Sonnensegel einpacken, Segelkleid abschlagen, aufklaren. Fahre noch einmal zum Verein und dusche und wasche Wäsche. Anschließend  in den Supermarkt 3 l Trinkwasser und 6 Bier. 08.00, Anker auf, er lässt  sich nicht ausbrechen. Belege ihn und mit Motor voraus ist alles ok. Hole ihn hoch, ist voll mit Ton . Muss ihn mit Bürste gründlich reinigen. Derweil lasse ich mich treiben mit Selbststeueranlage elektrisch. 08.45 fertig mit allem. 09.00 , setze Groß, Motor aus. Unter Landabdeckung segelt sich schlecht, Motor wieder an. 11.00, Erreiche Palmiste Point, 12° 09´N 61°45´W. Komme in den frischen E-Wind 6 Bft. Segel unter Groß +Stagfock. Laufe 5kn 40° auf Zielkurs. Herrliche Segelei. Seit einem Monat vor dem Wind mal wieder kreuzen. Einige Yachten kommen entgegen. Hier ist mehr los als Rund Rügen. "Inselhoppen", die eine entschwindet, die andere ist schon zu sehen. Ein Schweizer hat mich überholt, ca. 30m-Yacht, 5 Salinge, gewaltig schnell. Gehe nach Carriacou in die Tyrrel Bay. Liegen sehr viele Schiffe. Der Supermarkt ist ein kleiner Dorfladen. Kaufe eine Büchse Cornedbeef zum Abendbrot. Schmeckt mir gar nicht, ekle mir die Hälfte rein, den Rest kriegen die Fische. Landschaft auch super. Bewaldete Berge, alles schön grün. Hatte heute einen super Tag. Werde Morgen verlegen, damit ich am Montag sowohl Aus- und Einklarieren kann. Die Feiertage bringen alles durcheinander. Aber es wird  schon werden. Falls später nicht möglich ein frohes Neujahrsfest an Euch und alle Mitglieder. Jockel


29.12.2007 / 91.Reisetag / Sonnabend
Carriacou, Tyrrel Bay. 00.00, wecke mich mit dem Wecker um Bericht zu senden. Klappt auch gut. Danach wieder ins Bett. Dazwischen Gewitterguss erster Güte. Ein Glück, dass ich wach war, ins Vorderluk hat es aus Kannen reingeregnet. Stehe früh auf, kann nicht mehr schlafen. Baden, Waschen, Frühstück. An das Schiff kommt Einer mit dem Dinghi. Spricht mich deutsch an. Segelt ständig über den Atlantik und in der Karibik. Arbeitet hier z.Z. als Segelmacher und lädt mich dorthin ein. Fertigt sich eine neue Fock und arbeitet es ab durch Näherei an anderen Segeln. Liegt mit seinem Schiff vor mir, eine geile Feile. 33 ft und ganz schlank. Fragt mich gleich nach Regatten und empfiehlt mir Heinecken-Regatta. Besuche ihn in Segelmacherei. Ein kleiner Schuppen mit 3 Nähmaschinen. Überwiegend Reparaturen und Planen. Treffe dort auch eine Deutsche aus Zwickau. Unterhalten uns nett und sprechen über die DDR. Besuche anschließend den Ort und die umliegenden Berge. Von hier sieht man, die Luvseite der Insel ist mit Korallenriffs  besetzt, da möchte ich nicht hinein. Immer schön auf der Leeseite der Inseln, da geht es humaner - sprich tiefer zu. Treffen uns Mittags noch einmal zum Schwatzen. Herrlich so ein Gespräch ohne zu stammeln mit englischen Brocken. Versuche Internet. Die anliegende Werft, die ich besucht habe, stellt kostenlos einen Hotspot zur Verfügung gegen eine Spende an die Kids des anliegenden Vereins. Ich  bekomme ihn mal und mal nicht, schei...  Bin zu weit weg, will aber nicht verlegen. Ans Ufer rudere ich hier. Wegen des Sports und nicht des Geizes. Besuche mit dem Dinghi die Lagune. Sie ist umsäumt von Mangroven. Sehe das erste mal einen Rochen, ca. 1m.
Die Mangroven sind auch eigenartig. Sie stehen auf Wurzeln und wuchern undurchdringlich. Die Lagune darf nur bei drohendem Hurrikan befahren werden. Trotzdem liegen hier 4 Wracks und ein aufgegebenes Segelboot. Vielleicht auch wegen der Hurrikane. Zum Abendbrot Pellkartoffeln mit Weißkäse und Zwiebeln, alles noch von den Canaren. Morgen geht es in die nächste Bucht zum Ausklarieren, das aber erst am Montag.


31.12.2007 / 93.Reisetag / Montag - Carriacou/Tyrrel Bay
Hallo Casi, habe mit einem mal Probleme mit dem Versenden der Nachrichten. Sie werden empfangen, aber dann nicht in das Netz weitergeleitet. Habe Kopie der letzten Fehlermeldungen, angehängt damit Du Dir ein Bild machen kannst.  Die gleiche Info habe ich Norbert zukommen lassen, er ist mit den HAM-Netzen sicher besser vertraut. Im Moment sende und empfange ich super, aber wenn die Meldungen nicht weitergeleitet werden war das für die Katz. Prost Neujahr mein lieber Casi. Gruß an alle Typen und Damen

07.30, verabschiede mich von Peter. Gehe Anker auf. Bin um 09.00 in der Bucht von Hillsborough. Fahre mit dem Dingi an Land zu Immigation und Customs. Läuft alles gut. Gehe anschließend noch einmal einkaufen (Haferflocken und 2 Fl. Sprite). Anschließend ins Internetcafe. Sende an Casi und Norbert Fehlerberichte von Winlink. Gehe dann Anker auf und Richtung Canouan. Bei 5-6 Bft herrliche Segelei am Wind. Bin happy. Liege 1530 an Mooring bei Moorings. Gehe an Land, muss zum Einklarieren zum Flughafen. Taxe 20 EC$. Einklarieren klappt, 40EC$ Gebühr. Zurück mit kleinem Lieferauto. Sehr kleiner Ort, die Insel ist ja auch klein. Supermarket ca. 10x10m. Laufe noch ein bisschen herum.
Dann Neujahr 2x, einmal nach deutscher Zeit und einmal nach Ortszeit. Auf der anderen Seite des Berges wird geknallt, auf meiner Seite nicht.
Viele Sportfreunde rufen an oder senden SMS. Dankeschön!!!

01.01.2008 / 94. Reisetag / Dienstag, Neujahr Canouan/Hillsbourogh.
Hallo Casi, hier die neuesten Nachrichten aus der Caribic. Die Fehlermeldungen ruehren wahrscheinlich daher, dass die Provider Nachrichten von Gesellschaften, die sie nicht kennen nicht weiterleiten oder in den SPAM-Bereich schieben. Du musstest also auch immer im SPAM. Bereich nach Nachrichten von mir suchen. Dramatik gab es genug, siehe Bericht. Jockel

08.00, gehe Anker auf, dabei zerbricht meine Rolle, über die ich Ankervorläufer und Kette ziehe. Segle nach Bequia, Admiralty Bay. Am Wind, 5-6 Bft, 2m Welle. Außer den Spritzern herrliche Segelei. Groß erstes Reff und Stagfock. Bin 13.00 in der Bay. Ankere auf 13 m Grund. Gehe in das Dorf. Hier gibt es alles, Segelmacher, Yachtequipment, Schiffsmodellbauer... Viele Kneipen, Boutiquen usw. Erstaunlich oder nicht, die Bucht ist von allen Seiten super geschützt, außer von W, das findet man seltener. Natürlich wie überall Müll auf den Straßen und in jeder Ecke. Gehe 14.30 Anker auf und will noch nach St. Vincent/Kingstown Bay. Leicht gesagt, kriege den Anker nicht hoch. Nehme mehrmals Anlauf mit dem Motor, nichts. Kameraden aus der Umgebung beobachten mich. Kommen mit dem Dingi und fragen ob ich Probleme habe. Ja, der Anker hängt irgendwo fest. Der junge Ami taucht auf 13 m Tiefe und meldet, dass der Anker unter einem Kabel hängt. Er holt seinen Freund mit einem Tauchgerät, er hängt den Anker aus. Wollt ihr Dollar, nein danke. Aber hast Du Bier? Ich rücke sofort meine letzten 4 Flaschen Bier raus. 16.00 kann ich endlich los. Komme in Kingstentown an, kein Ankerpatz, Die Karten. schwindeln. Gehe in die nächste Bucht und dort für 40EC$ an eine Mooring. Da hier viele Moorings liegen, wollte ich das Risiko wieder einzuhaken nicht eingehen. Um 21.00 muss ich noch einmal umlegen, weil ich mit einem anderen zusammenstoßen kann. Normalerweise wenn Wind ist nicht, aber ohne Wind treiben die Schiffe wild durcheinander. Es ist zeitweilig kein Wind.


Hallo Casi, wirklich schade dass Ihr nicht hier sein könnt. Der Bericht kann nicht alle meine Eindrücke schildern, er würde Bände füllen. Herzliche Grüße euer Jockel.
Ich bin mir unsicher welche Daten bei Dir ankommen. Bekomme öfter die Mitteilungen nicht übertragen. Einige Daten sollen auch noch bei PA3DVU für mich liegen. Das weiß ich, weil mein ehemaliger Funklehrer Norbert mich ausgegraben hat und wegen der Kenntnis meiner Rufnummer mich angefunkt hat. Er hat sich u.a. angeboten, mir Wetterdaten zu senden, was ich natürlich gerne annehme. Seine E-Mail-Adresse lautet dl7ank (at) web.de, falls Du mal Kontakt aufnehmen möchtest. Ich glaube er ist ein Fuchs. Sende dir die Pakete, die ich als nicht übertragen gemeldet bekommen habe. Teilweise waren die an ihn gerichteten Meldungen bei Norbert im Spam-Ordner. Hier die als nicht übertragen gemeldeten Sendungen.

02.01.2008 / 95. Reisetag / Mittwoch
Um 0430  überprüfe ich Standort. Dabei geht der Geonav in Fehler. Versuche ihn zunächst mehrmals neu zu starten, immer wieder die gleiche Fehlermeldung. Ziehe Doku. Zum Glück nicht der Kommentar: wenden sie sich an den Spezialisten. SMS inzwischen an Christian. Der empfiehlt 10s auf Aus und damit Reset. Steht nicht im Handbuch. Ich habe inzwischen den Gerätetest aktiviert, der scheinbar das Gleiche tut. Alle Funktionen werden auf Werkseinstellung gesetzt. Er geht wieder. Zum Glück. Zwischen den Korallen und alleine ist das Ding eine gewaltige Hilfe. Müsste sonst immer runter und den Standort in die Karte eintragen usw. Hektik, Hektik! Stehe früh auf und gehe an Land. Will zu der benachbarten Marina und schauen was dort zu kriegen ist. Auf dem Weg dort hin finde ich Ausrüster. Sie bemühen sich über Internet und Tel. mir zu helfen, es geht nicht. Fahre mit dem Kleinbus nach Kingstown. Große Stadt, viele Geschäfte. Schiffsausrüster finde ich nicht.  Bin 11.00 wieder auf dem Schiff.
Mache es zum Auslaufen klar. Segle ca. 8 sm entlang der Küste. Überhole unterwegs junges französisches Paar. Er  meint, ich wäre schnell. Ich antworte, dass ich gegen ihn Regatta segle. Das veranlasst ihn, das Großegel auszuschütten. Bin trotzdem schneller. Wollte eigentlich in die Wallilabou Bay gehen, weil dort ausklariert werden kann. Gehe eine Bucht weiter nach Kastries. 14.00 in der Bucht. Auf See entsteht schon Streit wer mich anbinden darf. Der nächste will Bananen verkaufen usw. Gebe dem Anbinder 15 EC$. Der Junge an Land, der das Ende am Baum festgemacht hat, kommt mit seinem Brett zu mir. Schaut mich nur an. Frage was er möchte, Cola usw. habe ich alles nicht. Gebe ihm 5 EC$ und ein Bier. Nach kurzer Zeit kommt er wieder mit dem Bier auf dem Brett, ohne etwas zu  sagen. Erkenne, dass er das Bier nicht haben will. Kaufe es ihm für 3EC $ ab. Gehe ins Wasser schnorcheln. Herrlich, Fische wie im Aquarium. Wieder auf dem Schiff genieße ich die Umgebung. Steile Hänge, bewaldet mit Laubbäumen und Palmen, einfach utopisch. Lasse den Abend ausklingen mit einem "Sundowner". Ich bin endlich in der Karibic angekommen, Hektik  ade. Übrigens habe ich heute das erste mal eine frische Kokosnuss ausgetrunken und das Fruchtfleisch mit der harten Schale ausgelöffelt. Auch ein neues Gefühl.


03.01.2008 / 96. Reisetag / Donnerstag
Neben Walalubi Bay/St. Vincent. 07.00 gehe Anker auf. Motore zur Walalubi Bay. Erfahre, dass Customs hier zu hat und erst 17.00 öffnet. Gehe nach Boroallie. Dort noch einmal 20 EC$ für Ankerhilfe. Karten und "Reeds Caribbean 2007" sind falsch. Customs hier immer offen, in Walalubi Bay erst ab 17.00. Motore wegen Windmangel in Lee der Küste Richtung St. Lucia. Treffe "Walross", sie sind in 14 Tagen über den Atlantic, kein Wunder, 60 ft Länge sind kein Pappenstiel. 10.00, Motor aus, bin im Kanal zwischen St. Vincent und St. Lucia. Hoch am Wind zwischen 5-6 Bft mit Groß 1. Reff und Fock laufe ich 6 kn. Habe vergessen Vorluk zu schließen. Ein viertel Eimer Wasser im Waschraum, Sch.... 16.00 ankere ich in Vieux Fort. Keine andere Yacht ist hier her, jetzt weiß ich, warum. Muss mit Taxe zum Flughafen. Werde dort wieder zum Hafen zurückverwiesen. Dort angekommen, haben die schon zu und verweisen an Flughafen zurück. 80 EC$ futsch. Wieder am Flughafen fertigt mich Customs ab. Immigration dauert. Es ist gerade ein großes Flugzeug angekommen und viele Menschen warten auf Abfertigung, ich bin der letzte. Bin um 18.00 wieder raus. Es wird schon dunkel. Zum Hafen und aufs Schiff. Beiboot und Schiff sind sogar noch da. Beruhige mich langsam wieder. Zum Abendbrot Ei auf Zwiebel. Kann noch nicht schlafen, lese noch. Der Ort ist dreckig und verkommen. Ankermöglichkeiten schlecht, "Jimmi Cornell" hat hier seinen Job schlecht gemacht. Ankere im Ankerverbot mit 2 anderen Yachten, woanders geht es gar nicht. Hier sagen sich die Füchse gute Nacht.


04.01.2008 / 97. Reisetag / Freitag  13°43´N 60°57´W, Vieux Fort.
Gehe 07.30 Anker auf. Laufe unter Groß erstes Reff und Fock bei 5 Bft aus E 6-7 kn. Zum Anker ausbrechen habe ich mir einen Haken gefertigt, geht jetzt super. Will nach Castries oder Rodney Bay. Bis dort ca. 30 sm. Laufe zunächst die Küste herunter mit raumem Wind in NW. Später muss ich am Wind nach NNE. 09.15,13°49´N 61°05´W. Gehe auf der Leeseite St.Lucia nach N. An der Küste reiht sich Ankerbucht an Ankerbucht. Viele Schiffe in den Buchten. Liege hart am Wind, kann den Küstenverlauf nicht halten. Wechsele Fock gegen Stagfock, zu viel Lage. Welle ca. 1m. Bei dem Ort Mahaut schöne Hotelanlage in die Berge gebaut. Unten Strand mit Palmhütten usw. 11.00, wechsele wieder auf die Fock, 3,5 kn sind mir zu lahm, obwohl mich nichts treibt. Kann ankommen wann ich will. Gehe nach Castries, ist eine größere Stadt. 11.40, passiere Marigot Harbour, sieht fantastisch aus. Liegt ein riesiger Schoner drin. 13.00, liege im Port Castries vor Anker. Renne in der Stadt nach Schiffsausrüster herum, nix da. Werde ich Morgen in Rodney Bay sicher antreffen. Versuche Geld zu ziehen. Eine Karte, die ich bis jetzt benutzt habe, ist zum Jahresende abgelaufen, von den beiden anderen erkennt der Automat nicht die Pin Nr. Rudere wieder zum Schiff und hole Passport. Suche Barkleys um dort mit Visa-Card und Pass Geld zu kriegen. Das klappt dort. Kaufe noch Wasser und Limo fürs Wochenende. 16.00, verschwinde aus dem Hafen. 3 Passengerschiffe und die Einheimischen, fürchterlich. In jeden Laden rein, alles begrabbeln usw., fürchterlich, Touris schlimmster Sorte. Ich gehe nach Marigot Harbour ca. 4 sm zurück. Dort sah es super aus. Laufe unter Fock 3 kn, das reicht. 17.30 angekommen. Alles knacke voll. Suche mir Ankerplatz auf 3m Grund. Habe das Gefühl er hält nicht. Tauche, der Anker liegt auf Klamotten. Versuche ihn bei 3 Tauchgängen einzugraben. Geht nicht! Gehe wieder Anker auf. Über 4-5m versuche ich es erneut. Tauche 5-6 mal, grabe den Anker ein. Ich denke so geht es. Mache Feierabend und genieße die Umgebung. Alles vom Feinsten, von den Villen an den Hängen bis zu den Lokalen. Landschaft, Berge und Pflanzen eingeschlossen.


05.01.2008/98.Reisetag/ Sonnabend  13°58´N 61°01´W/ Marigot Harbour, Odometer 2545, Log3455sm
Stehe 06.00 auf, Waschen, Frühstück usw. 07.30 Anker auf und Richtung Rodney Bay, unter Motor wegen Windmangel. 08.00 Segel oben, Motor aus. Mache 5 kn bei 4 Bft aus E. 10.00 vor Anker in der Rodney Bay und voll getankt, 7,5 Gallonen a 5,5 l = 40 l, und das von den Canaren bis hier her, nicht viel. Die Bananenverkäufer gehen mir auf den Keks, ich bin noch beim Tanken, da bedrängt mich schon wieder einer ihm was abzukaufen. Bin sauer u.A., weil mir der letzte außenbords alles zerkratzt hat. Andererseits verstehe ich sie ja, sie leben davon, aber alles zu seiner Zeit. Habe mich im Hafen vor Anker gelegt. Besuche Schiffshändler. Weder Wante lässt sich hier reparieren, noch bekomme ich eine Ankerrolle geschweige einen GPS-Receiver für den Foruno 1623. Bekomme gar nichts. Versuche auszuklarieren. Kriege die Formulare in die Hand gedrückt und soll wieder verschwinden. Fülle sie auf dem Schiff aus. Als ich wiederkomme ist Siesta. Gehe wieder an Bord und lese. 14.00 erneuter Anlauf, diesmal klappt es, klariere für Morgen aus. Bringe die mit Salzwasser verseuchte Wäsche zum Waschen. Wird bestens erledigt, um 16.30 kann ich sie gewaschen und zusammengelegt abholen. 35 EC$, das sind ca. 10 Euro. Gehe noch Essen und leiste mir 2 Pott Kaffee. Spaziere im Ort umher, alles sehr weitläufig, also nicht sehr erbaulich. Krabble auf einen Berg am Ende der Bucht. Die Natur ist noch das Beste. Die Marina ist riesengroß und viele Schiffe liegen in ihr. Ich bin wahrscheinlich das kleinste Schiff hier. Morgen geht es nach Martinique. Es gehört zu Frankreich, dort wird mit Euro bezahlt. Ich habe gerade noch 140 Euro, das wird reichen bis Egon kommt.


06.01.2008/00. Reisetag/ Sonntag
Rodney Bay. Habe festgestellt, dass ich meine Foruno- Bedienanleitung beim Schiffsausrüster liegen gelassen habe. Ohne reise ich nicht ab. Wenn ich den Besitzer Sonntag nicht ran bekomme, warte ich bis Montag 08.30, wenn er wieder aufmacht. Fahre dann erst nach Martinique. Blödheit oder Senilkonfusität. Ich war abgelenkt, weil er mich in sein Büro mitgenommen hatte. Habe in der Nacht kein Wetterempfang gehabt. Die Signale waren so durch Rauschen überlagert, dass kein Bild zur Auswertung geeignet entstand. Mit der Nachrichtensenderei war es ähnlich. 2 Versuche mit meinem ehemaligen Funklehrer Norbert Kontakt aufzunehmen schlugen fehl. Erst gegen Morgen verbesserte sich die Situation. 09.00, besorge mir Tel. Nr. vom Besitzer des Ladens. Rufe sofort an. Der Angerufene sagt „falsche Nr“. Anschiss! Mache sofort einen Plan, wie ich den Tag sinnvoll verbringe. Verstärke zunächst das Sonnensegel an den Ecken und in der Längsachse. Das dauert. Danach kommt die Achterliek des Großsegels dran. Am ersten Reffauge ist die Achterliek durchgescheuert. Setze Flicken 20 x 5 cm doppelt drauf.  Das sollte eine Weile reichen. Dann entschließe ich mich, eine Regenpersenning aus Segeltuch für das Vorluk zu nähen. Fast jede Nacht regnet es herein, weil ich das Vorluk wegen der Durchlüftung offen halte. Gegen 13.00 beobachte ich, dass ein Mann an die Hintertuer des Schiffsausrüsters geht. Ich sofort ins Dingi und an Land. Schöpfe Hoffnung. Und tatsächlich, der Eigner ist da und will noch Büroarbeit machen. Er kennt mich noch von gestern. Wir hatten über Rood-Wanten gesprochen und einige Skizzen gemacht. Händigt mir sofort Furuno-Doku aus. Sagt mir sogar noch, wo es  Rood-Wanten auf Martnique gibt. Danke Danke und Tschüss Tschüss und raus bin ich. Nach Martinique ist es zu spät, würde im Dunkeln ankommen. Bleibe hier und arbeite weiter. Zum Mittag an Land Baguette mit Thunfisch und einen Pott Kaffee. Zum Kaffee 1 Latte + 1 Eis + 1 Croissant mit Butter und Marmelade. Bin wie genudelt, das war zu viel. Bis 18.00 habe ich die Lukenpersenning im Rohbau zur Anprobe fertig. Sitzt wie angegossen. Morgen mache ich sie fertig. Wie bestellt kommt eine Wolke und regnet 10 min ab. Erfolgserlebnis gesichert. Morgen geht es dann nach Martinique/Le Marin. Direkter Weg ca. 27 sm.


07.01.2008/100. Reisetag/ Montag   Rodney Bay, 14°04´N 60°57´W. E 5-6.
Lege 1.Reff in Groß und Stagfock. Kann Martinique / Le Marin anliegen. Laufe 5-6 kn über Grund. 09.00 begegne riesigem Katamaran. Viele Leute drauf. Wahrscheinlich Ausflugsdampfer aus Le Marin. 12.00, laufe in die Bucht von Le Marin ein. Sie ist tief eingeschnitten und mit div. Riffen gespickt. Nehme Segel runter und laufe unter Motor. Begegne „Dreamboat“, bekannte Maxi-Rennziege USA, ca. 40 m. Rechts und links je ein Schiff auf den Riffen hoch und trocken, aufgegeben. Auf einem hängen noch die Segel in Fetzen am Mast. Da kommt "Wahrschau" in Betracht. Gehe zunächst an Kopfsteg, um Customs noch zu erreichen. Komme zu spät, die Typen machen um 13.00 dicht. Auf dem Rückweg zum Boot finde ich zufällig Container mit Riggern. Spreche sie sofort wegen Rood-Rigg an. Können sie machen, zeigt mir Pressmaschine dafür. Bin happy. Gehe 14.00 vor Anker. Gehe anschließend zum Geschäft und lasse mir einen Preis machen. Ca. 200 Euro. Das ist es mir wert. Trabe durch den Ort. Das ist hier alles anders als auf den anderen Inseln. Hier ist Frankreich. Demontiere anschließend die Wante. Geht inzwischen wie am Schnürchen, habe Übung. Bin jetzt beim Steigen am Mast sogar gesichert, ein Kumpel hat mir einen Knoten gezeigt, der zu schieben ist und beim Absturz sofort festhält. Super. Gehe ohne Bericht und Funk ins Bett.


08.01.2008/101. Reisetag. Dienstag
05.00, kann nicht mehr schlafen, bin zu früh ins Bett. Höre Sailmail ab. Norbert hat wieder super Wetter angesagt, danke Norbert. Casi hat auch gute Nachrichten. Detlef will von Halifax bis Sassnitz mitfahren. Ursprünglich wollte er von New York bis Schottland mit. Weiß noch nicht genau, ob das geht. 07.00 stehe ich vor Customs. Habe immer Schiss in den Hosen, weil alle Berichte, die ich darüber gelesen habe, negativ waren. Kann ich aber bis jetzt nicht bestätigen. Da hier Frankreich ist, geht es modern zu. 2 Rechner stehen da. Darauf ist eine Maske installiert, zum Glück in Französisch und Englisch. Trage alles ein, im wesentlichen wie überall. Zum Abschluss speichern und drucken, und schon kommt der Ausdruck aus dem Laserdrucker. Trabe damit zum Officer. Erkläre, dass ich minimal englisch und gar nicht französisch kann. Er lächelt gelassen. Prüft den Ausdruck, stempelt ihn, zeichnet gegen und reicht ihn mir zurück. Ich: fertig, finnisch, alles ok? Er: alles ok! Ich bin perplex und begeistert. Anschließend zum Rigger, die Wante als Muster abgeben. Morgen Mittag soll die neue Wante fertig sein. Das wäre prima, dann könnte ich sie noch montieren und am 10. gleich nach Fort de France verlegen. Sollte es nicht klappen, könnte Egon auch hier her kommen. Taxi bis hier 45 Euro. Gehe einkaufen. Angebot und Preise wie bei uns. Kaufe mir Camembert und Baguette. Esse beides zum Mittag und Abendbrot, ein Genuss. Ich bin mitten in Frankreich. Mache mich auf den Weg zur Werft. Brauche eine neue Ankerrolle. Der Eigner macht mir ein Angebot: 213,44 Euro. Ich bedanke mich und gehe, zu teuer. Grüble, wie ich das Problem lösen kann. Plötzlich hab ich's. Epox mit Roving. Gehe zum Schiffshändler. Kaufe 200er Roving, 2 Spritzen Epox. und 2 Pinsel. Alls zusammen 43 Euro. Besser als 213. Ab zum Schiff. Bereite alles vor, schneide die Roving zu, montiere die kaputte Rolle usw. 1. Gang mit einer Lage heften. Dann noch einmal schleifen und mit 2 Lagen fertig mempeln. Beschneiden und schleifen, fertig. Bin mit mir sehr zufrieden. Wende mich dann der Lukenabdeckung zu. Nähe noch eine Weile, werde aber nicht fertig. Feierabend. Der Bericht muss auch noch gemacht werden. Wenn ich morgen die neue Wante bekomme, bin ich happy.


09.01.2008/102. Reisetag/ Mittwoch
Le Marin, Martinique. Stehe wieder früh auf. Gehe in der Stadt spazieren, Morgens geht es noch. Finde Apotheke. Kaufe mir neue Medizin für die, nein gegen die Pilze an den Zehennägeln. Mykose ist hier ein allgemeines Problem, weil man ständig schwitzt und immer feucht ist. Komme an einem weiteren Supermarkt vorbei. Schnüffle herum. Hier gibt es alles, unter anderem 0,3er Büchsenbier für 0,37 Cent. Schlage sofort zu und kaufe eine Stiege. Dazu noch eine Flasche Rotwein zur Begrüßung von Egon. Am Dingisteg bekomme ich mit, dass das Cafe nebenan kostenlos Internet hat. Hole Rechner von Bord und logge mich ein. Bringe meine Ein- und Ausgänge in Ordnung. Schaue mir mein Konto an, ob ich pleite bin. Schaue auch endlich mal die von Casi gepflegte Hompage an, bin begeistert. Danke Casi, aber es fehlen noch diverse Tagesberichte (die vom 5.-12.Januar steckten im Funknetz fest). Gehe anschließend zum Rigger. Er hat Siesta, aber ein Helfer sagt mir das Rod ist fertig und ich solle zum Laden gehen und bezahlen. Bekomme die Rechnung, 220 Euro. Etwas mehr als angeboten, aber immer noch super. Trabe mit der Rechnung zum Werkstattcontainer. Bekomme dort die neue Wante ausgehändigt. Bin Happy. Sofort zum Schiff. Beginne mit der Montage. Klappt alles Prima. Spanne Wante vor, prüfe noch einmal den Sitz. Bringe die kleinen Leinen zur Mastleiter an und befestige wieder den Schamfielschutz. Hänge 3 Stunden im Mast. Gehe noch einmal ins Cafe zum Hotspot. Stürze ständig ab, es sitzen ca. 30 Leute da und versuchen das gleiche. Der Server reist die Hände hoch. Gebe auf. Es wird schon dunkel. Gehe an Bord und mach Pause. bin pappesatt aber zufrieden. Morgen geht es nach Fort de France. Dort soll Egon um 19.00 ankommen. Dann ist es finster. Werde Morgen den Treffpunkt auskundschaften und möglichst eindeutig per SMS an ihn mitteilen. Wird schon klappen.


10.01.2008/103. Reisetag/ Donnerstag.
Martinique/ le Marin. Stehe 06.15 auf. Bereite Schiff zu Auslaufen vor. 06.45 Anker auf ohne Probleme. Gehe zunächst nach W um dann nach N zu schwenken. Ankerbucht an Ankerbucht, viele Schiffe darin. 09.40, treffe auf Schule von Walen. Alles ca 3 m Tiere. 11.30 in  der  Bucht von Fort de France vor Anker. Musste leider die ganze Zeit motoren, da kein Wind. Verlege 2 x den Anker, da der Wind ständig kentert und ich zu dicht am Pilot liege. Habe jetzt Ankerboje geriggt. Gehe anschließend in die Stadt. Finde „Aldi“-Supermarkt. Werde Morgen mit Egon noch einmal hergehen. Finde Cafe mit Internet, habe aber Laptop nicht dabei. Gehe noch ein bisschen spazieren. Muss die Zeit totschlagen bis Egon kommt. Habe über Mittag schon Plicht-Belag neu angeklebt, sah schon wüst aus. Hoffentlich hält es. Wo ich liege, ist wegen der Fähren über die Bucht erheblicher Schwell, aber auszuhalten. Frau spricht mich an, ihr Mann hat Ischiasnerv eingeklemmt, ob ich Erfahrung habe. Und ob!!! Da der Schmerz bis in die Wade reicht, rate ich zu sofortiger Behandlung und Diagnose mit CT. Nach einiger Zeit kommt sie wieder vorbei, sie hat einen Termin im Krankenhaus. Ich warte auf Egons Landung.
20.40 landet Egon. 21.30 steht er auf der Pier, sehe ihn schon. Mit seinem Rolli. Wieder so ein Typ, der ein nicht staubares Gepäckstück anschleppt. Es gibt aber Schlimmeres. Schwatzen bis Mitternacht.


11.01.2008/104. Reisetag/ Freitag
Martinique/ Fort de France. 06.00 es dämmert. Sind beide wach und stehen auf. Körperpflege und Frühstück. Gehen in die Stadt. Stadtbummel. Habe 2 Thermometer und ein Vorhängeschloss gekauft. Um 11.30 wieder auf dem Schiff. Nachmittags noch einmal in die Stadt. Essen in einem Bistro Fisch, Kartoffeln und Gemüse. Sehr reichlich. Anschließend in den Yachtclub und in den Port. Dort auch Werft gefunden, ein 20m Katamaran stand rohbaufertig da. Gewaltig. In der Kantine der Werft trinken wir eine kleine Flasche Rotwein. Zurück kaufen wir noch 2 Stiegen Bier, ein Baguettebrot und einen Käse. Sind kaum auf dem Schiff gießt es wie aus Kannen. Machen Pause. Anschließend Baden mit Algen abwaschen. War dringend nötig, der Kahn hat schon einen Bart. Zum Abendbrot gebratene Eier und eine Fl. Rotwein. Wie Gott in Frankreich.


12.01.2008/105. Reisetag/Sonnabend
Gehen 07.30 Anker Auf Richtung St. Pierre. Zunächst mit Motor, da leichter Wind in Lee der Insel. Später Segel hoch und Motor aus. Sind 11.15 vor Anker in St. Pierre. Gehen an Land und suchen Customs. Customs in Cyberkaffee. Das ist spitze, der Zoll hat einen Rechner installiert mit Datenerfassungsmaske. Man tippt alles ein und sendet es an denn Zoll. Die Wirtin ist bevollmächtigt abzustempeln und fertig. Bin erschlagen über die Einfachheit und Delegation der Aufgabe. Wandern durch die Stadt und kaufen im Supermarkt ein. Liefern alles am Boot ab. Gehen dann noch wandern. Auf den nächsten Gipfel zieht es uns. Querbeet geht nichts, Urwald total. Müssen die Strasse nehmen. Herrlicher Ausblick auf Meer und Stadt. Die Stadt ist 1902 durch den Ausbruch des benachbarten Vulkan innerhalb von 2 Minuten total zerstört worden. Dabei sind alle Einwohner außer eines Knastologen in einer Karzerzelle getötet worden. Besichtigen dazu Museum. Sehr interessant und eindrucksvoll.


13.01.2008/ 106. Reisetag/Sonntag
Gehen 07.30 Anker auf in Richtung Dominica. Müssen wegen Windmangel motoren. An der Nordecke von Martinique empfängt uns frischer Wind aus E5. Segeln mit Groß und Fock mit leichtem Schrick 7 kn in 340°. Reinhard schickt SMS „Halifax geht klar“. Ich freue mich. 12.30, haben Dominica erreicht. In Lee der Insel Flaute. Motoren die letzten 5 sm nach Rosseau. Kurz vorher hat uns noch eine Regenbö mit Windwalze überrollt. Mehrere Maxis sind an uns vorbei, da kann man nichts machen. 14.00 an  Mooring für 10 US$ fest. Laufen ca. 1 sm zum Hafen zum Einklarieren, ohne Probleme. Anschließend Bummel durch die Stadt. Alles sehr arm und verfallen.. 16.39 wieder an Bord. Gehen, da total durchgeschwitzt, baden. Dabei Unterwasserschiff bearbeitet. Noch nicht ganz fertig.


14.01.08/  1007. Reisetag / Montag
Dominica/ Roseau. Stehen 06.00 auf. Gehen an Land und suchen Taxe. Minibus stoppt. Wir verhandeln über Preis und Ziel. Wollen in das Landesinnere und in die Berge. Kein Problem. Los geht es. Fahren in die Berge. Je  höher wir kommen, um so besser werden die Häuser. Richtig große Villen. Der Wald undurchdringlich. Kaufen Ticket für Besichtigung Naturschutzgebiet (UNESCO Erbe). Wandern durch den Regenwald zu einem beeindruckenden Wasserfall. Bergauf und Bergab auf schmalem Saumpfad. Vögel singen, so dass ich kommentiere: Blasrohrindianer verfolgen uns. Wasserfall irre. Zurück lassen wir uns zum Trinkwassersee fahren. Hier beobachten wir erstmals Kolibri. Dazwischen führt uns der Guide zu warmen Quellen. Hier wird Wasser in einer 1 m Durchmesser aus Holz gefertigten Wasserleitung zur Energiegewinnung ins Tal geführt. Beeindruckend. Auf dem Heimweg kehren wir in eine heimische Kneipe ein, Bier und Rum werden gereicht. Sind sehr zufrieden. Einigen uns mit Fahrer auf 300 EC$ für alles. Ein Geschenk. Anschließend Supermarkt. Limonade, geräucherter Fisch  und Rotwein sind die wichtigsten Sachen. Am Boot Siesta und Unterwasserschiff. Ein herrlicher Tag.


15.01.08/ 108. Reisetag/ Dienstag
15°17´N61°22´W, Rosseau. Stelle fest, dass mein Bag (Tasche) fehlt. Habe ihn in Bar gestern Abend liegen lassen. Suche Eigener. Über Tel. verabredet. Bag ist da und alle Inhalte. Gebe 100 EC$ Belohnung. 08.00 Anker auf. Gehen Richtung Portsmouth. 09.20 Segel hoch , Motor aus. Wind dreht ständig, wegen der Landabdeckung. 12.15 vor Portsmouth vor Anker. Gehen in die Stadt um Custom zu ergründen, unterwegs Mittagessen in "Imbiss". Gehen weiter bis Bananaschuppen zu Customs. Auf dem Rückweg Besuch des Indian-River mit Ruderboot. Sehr interessant. Mangroven usw. am Ufer. Nehmen Coconut-Drink. 50% Rum! Auf der Rücktour verabreden wir Autotour rund um den Norden für 120 US$. Das ist tragbar. Werden Morgen sehen.


16.01.2008/109. Reisetag/ Mittwoch
Dominica/ Portsmouth. Stehen 06.30 auf. Bereiten uns auf Inselrundfahrt vor. Haben Taxe ab 09.00 bis 14.00 gemietet für 120 US$. Dafür umfahren wir den ganzen Norden der Insel mit Besichtigung des Caribe Territoriums und des Emerald Pool. Das Caribe Territorium beherbergt den letzten Stamm der Ureinwohner der Caribic. Der Emerald Pool ist ein Wasserfall, der in den Pool stürzt. Umgeben von undurchdringlichem Regenwald, ein Projekt der UNESCO. Ansonsten die Autofahrt durch die unterschiedlichsten Zonen des Bewuchses. Alles sehr interessant, leider etwas zu teuer. Zu zweit gerade noch zu machen. 14.00 zurück. Gehen aufs Schiff und schnappen uns die Papiere zum Ausklarieren. Latschen 2 sm bei brennender Sonne zu Customs. Dort angekommen erfahren wir, dass wir bei der Ausreise durch den Beamten schon die Ausklarierung bestätigt hatten. Na prima, alles nur wegen unserer Blödheit und den Verständigungsschwierigkeiten. Unterwegs essen wir in einer Bretterbude Mittag. Hervorragend zubereitet und alles sehr sauber. Fisch vom feinsten. 100 EC$ sind angemessen. Zurück an Bord Baden und gammeln und Bordbuch. Zeit verrast, um 06.090 finster wie Hubbatz. Abendbrot müssen wir auch noch einnehmen. Morgen soll es dann nach Guadeloupe gehen. Ca 40 sm, acht Stunden Segelei.


17.01.08/ 110.Reisetag/ Donnerstag
Dominica/ Portsmouth. Gehen 06.30 Anker auf. Zunächst Motor, da Landabdeckung. =7.30 Segel hoch, Groß und Fock. Wind aus E6. Segel zu groß. 1. Reff ins Groß, dann stimmt alles Reling bis ans Wasser, 7 kn Fahrt sind ok. Schöne Segelei. 39 sm ins Ziel ist überschaubar. Müssen vor Guadeloupe Verholer 20 min. einlegen. 13.30 laufen wir in Point a Pitre ein. Riffe überall. Fahrrinne einhalten. In Marina tanken wir zunächst 20 l Diesel. Dann an den Steg zum Einklarieren. Sind 14.30 bei Customs. 14.00 Feierabend, mist. Morgen ist auch noch ein Tag. Gehen zunaechst einkaufen und zu Schiffsausruester. Dort 2 Schlauchstutzen Messing und 1 m Schlauch. Soll das Wasser auf der Bb-Seite lenzen. Bohrer usw. vorhanden. Verlegen Schiff vor Anker wegen 22 Euro Liegegebühr/Tag. Internet bei Port klappt nicht. Der Tag klingt aus mit Baden und Siesta. Funken fällt aus, kein Erfolg, obwohl  22.00 01.00 und 03.00 versucht.


18.01.08/ 111.Reisetag/Freitag
Guadeloupe/Point a Pitre. Verlegen zum Einklarieren wieder an Steg. Haben Schwierigkeiten wegen Schiffspapieren. Berliner Registrierung ohne Schiffsnamen, international dieser aber maßgebend. Berliner Methoden. Sportkameradin rät gleich auszuklarieren, da im Norden sehr aufwendig. Machen wir. Anschließend verbohren wir die Schlauchstutzen. Dazu Strom an Steg geklaut. Schlauchstutzen mit Harz eingeklebt. Schlauch montiert. Gehen wieder vor Anker. Mittags in die Stadt. Zunächst durch Slums und Rotlichtviertel. Die Stadt total auf Touristen ausgerichtet. Viele Boutiquen usw. Interessanter Markt, sogar super Fisch im Angebot. Fassen an Bankomat Geld. Essen bei Chinesen Mittag, reichlich, gut, preiswert und scharf. Zurück auf Boot Siesta, Regenschauer alle Stunde. Bordbuchführung auch noch. Abendbrot fällt aus wegen Chinesen. Morgen Bass Terre, die Hauptstadt.


19.01.08/112.Reisetag/ Sonnabend
Guadeloupe/ Point a Pitre: 08.00 Anker auf in Richtung Bass Terre. Laufen zunächst zwischen den Korallen in der Fahrrinne nach S. Mit freiem Wasseraenden wir unseren Kurs auf SSW . Wind aus E6. Laufen teilweise 8 kn. Mit der Annäherung an Fioix Fort, dem suedlichsten Punkt der Insel, gehen wir auf W. Hinter der Huk Vieux Fort müssen wir motoren, bis 1400 m hohe Berge schirmen den Wind ab. Motoren ca. 5 sm nach Bass Terre. Wir sind die einzigen Ankerlieger. Anker liegt auf 7m Tiefe ca 50 m vom Ufer entfernt, auf Sandgrund. Kontrolliere Sitz durch Tauchen. 12.30 alles ok, gehen in die Stadt. Sonnabend Mittag, alles Tot, selbst die Kneipen. Das einzige ist ein Umzug der Einheimischen als Indianer verkleidet und doll angemalt. Wir suchen Dermatologen. Ich habe wieder einen Pilz mit Virusinfektion. Finden nach langem Suchen und fragen Zentralklinik und Dermatologen. 3 Medikamente verschrieben. Mit Taxe zur Apotheke und zurück. Kaufen in Supermarkt noch ein. Dann aufs Boot. Dann abruhen, jede Bewegung verursacht Schwitzen.


20.01.08/ 113. Reisetag/ Sonntag
Guadeloupe/ Bass Terre vor Anker. Wollen heute auf den La Soufriere. 1467m hoch. Tauche zunächst noch einmal nach dem Anker und bringe 2. Anker aus. 08.00 gehen wir von Bord. Bus und Taxe nicht aufzutreiben. Laufen Richtung Berg. An einer Tankstelle nimmt uns jemand mit bis zum Ort vor dem Einstieg. Von dort noch 3,5 km steil aufwärts bis zum Einstieg. 09.45 am Einstieg, zwischendurch Regen. Der Berg ist total in Wolken eingepackt. Steigen ca. 400 m auf über Klamotten. Ist aber auch fuer ungeübte machbar. Oben angekommen Wind 9-10 Bft, Man kann sich kaum halten. Dazu die Nässe der Wolken und die Kälte. Wir verzichten auf den Kraterrundgang weil nicht durchführbar und steigen wieder ab, Sicht 30 m. Bekommen 2 Mitfahrmöglichkeiten, so dass der Weg über die Landstrasse sich verkürzt. 14.15 wieder an Bord. Da alle Kneipen zu essen wir an Bord. Tomaten, Zwiebel, Rettich und Brot. Das Schiff rollt durch die Dünung wie verrückt. Gehen deswegen 15.0 Anker auf und 7,5 sm weiter in die Marigot Bay. Viele Fischerboote. Ansonsten sehr ruhig, da kein Dorf. Lassen den Abend vor Anker mit einer Fl. Rotwein ausklingen. Fauna und Flora waren sehr interessant. Riesige Bäume mit div. Schmarotzern, Lianen usw. Farne 10 m hoch, Vögel Echsen. Das ist schon sehenswert.


21.01.08/114.Reisetag/Montag
Marigot Bay/Guadeloupe/ 16°05´N 61°46´W.  08.00 Holen Anker auf ohne Probleme, obwohl ich wegen der vielen Moorings befürchtet hatte irgend wo einzuhaken. Müssen zunächst mit Motor fahren, da kein Wind. 09.00 Motor aus, laufen mit Schrick in den Schoten nach N. Vor Deshaies dreht der Wind auf NE, also genau gegen uns. Machen die restlichen 3,5 sm mit Motor. Segel geborgen. 12.15 ankern wir vor Deshaies auf 4m Tiefe. Gehen an Land. Ein kleines Dorf, das total auf Tourismus eingestellt ist. Jedes 2. Haus eine Kneipe. Sogar ein Internetkaffee existiert. Werden wir Morgen besuchen. Einkauf im Supermarkt „SPAR“, gut sortiert. Letzte Möglichkeit in Frankreich. Gehen in Kaffee und trinken einen Kaffee mit Rum und Zucker, schmeckt super. Zurück an Bord abruhen und Bordbuch schreiben. Der Vormittag mit der Segelei und reichlich Regen waren ausreichend für die Kondition. Die Bucht in der wir liegen ist sehr schön. Sie schützt uns nach allen Seiten gut ab und bietet einen guten Ankergrund. Das sind alles Kriterien, die einen hohen Stellenwert haben.


22.01.08/ 115. Reisetag/ Dienstag
Guadeloupe/Deshaies. 08.45, gehen an Land und besuchen Botanischen Garten. Ca 1,5 km bis dort hin, natürlich bergauf. Herrlicher Park, allerdings 13,5 Euro. Eintritt. Wandern durch sehr schön angelegte Anlagen. Orchideen an Bäumen, Farne, Palmen, Monstera usw. , einfach fantastisch. Eine  Anlage gefördert durch die EU. Wandern 2 Stunden, anschließend schönen Kaffee. Zurück in der Stadt zum Internet. Mein Airmail funktioniert nicht mehr. Ursache unklar. Mache Meldung der letzten Tage, schauen in unsere Konten, schauen Wetter für Morgen. Für 4 €/h geht das klar. Danach nochmals einkaufen u. Mittag essen. Ich esse Hammelfleisch mit Reis, Egon Trockenfisch. 14.00 wieder auf dem Schiff. Um uns herum Wasserschildkröten, Pelikane, die jagen, Fregattvögel... Keine Langeweile. Gehen Wäsche waschen. Haben einen "free"-Wasserhahn entdeckt. Sind mit Wäsche auf 0 und haben Wasser ohne Ende. Abends drizzelt (regnet) es. Leisten uns ein Bier. Denken an die Heimat und die Kälte die dort herrscht. Der Unterschied könnte nicht größer sein. Egon hat Aufstoßen nach dem Fisch. Ein Schluck Rum bekämpft dies mit Erfolg. Morgen geht es nach Antigua, 40 sm, Wind angesagt E6. No Problem.


23.01.08/ 116. Reisetag/ Mittwoch
Guadeloupe/Deshaies, 16°20´N  61°48´W. Stehen 04.30 auf, um beim ersten Licht wegzugehen. Stauen zur Sicherheit Schlauchboot für die lange Strecke. 06.00 Anker auf. Zunächst mit Motor, da in Lee der Insel kein Wind. Aus der Abdeckung heraus E6-7. Reffen Groß 1x. Später müssen wir von Fock auf Stagfock wechseln und dann noch 2. Großreff einbinden. Laufen dabei ständig, auch gerefft, 6-7 kn. 13.00 laufen Antigua/English Harbour ein. Viele Schiffe, besonders Big Vessel. Ankern, Schlauchboot aufblasen usw. Anschließend einklarieren bei Customs und Emigration. Zwar ziemlicher Schreibkram, aber ohne Probleme. Besichtigen die historischen Anlagen, den Hafen, die herrlichen Schiffe und den 1 km entfernt liegenden Hafen Falmouth. Auch hier viele Big-Schiffe. Abendessen an Bord. Der Rest grüne Bohnen vom Mittag und eine Stulle mit Käse. Log Deshaies 3666, Log English Harbour 3708, also 40 sm gesegelt.


24.01.08/117.Reisetag/ Donnerstag
Antigua/English Harbour. 08.00, gehen in Internet-Cafe. Arbeiten dort bis 11.30, inzwischen 2 Pott Kaffee. Berichte abgeschickt, Banken kontrolliert, Wetter besichtigt. Mittagessen auf dem Schiff. Dann Wanderung auf den höchsten Berg der Umgebung. Schöner Ausblick auf Meer und Hafen. Oben Ausflugsgaststätte, leisten uns 2 Bier für 5 Eur. Abstieg über Saumpfad auf einem Grat. Zurück auf das Schiff. Sind erschöpft. Es fällt sogar der Rotwein aus.


25.01.08/ 118. Reisetag/ Freitag
Antigua/ English Harbour. Odo 2815, Log 3709 sm. 08.00 Anker auf. Gehen nach St. Johns. Segeln bei E5 mit Groß und Fock 5 kn. Müssen div. Riffen und Untiefen ausweichen, der Plotter verdient sein Geld. Eine super Hilfe. Sind 12.30 in St. Johns. Sehr schlechte Ankermöglichkeit. Alles sehr dreckig. Ankern in entfernterer Bucht auch nicht ideal, weil zu flach. Mit Motor wegen der Entfernung in die Stadt. Ziemlicher Trubel und Krach. Gefällt uns alles nicht. Nach Stadtbummel noch Einkaufen. Customs will uns nicht ausklarieren. Verweist auf Jolly Harbour oder Cadrington auf Barbuda. Dort 2 Stunden Fussweg zu Customs in einer Richtung. Entschließen uns nach Jolly Harbour zu gehen. 1630 Anker auf, 18.30 ankern wir in Jolly Harbour auf 2m Tiefe. Tiede  ist unten. Odo 2845 sm. 17°04´N 61°53´W. In der Nacht kontrolliere ich noch Airmail-Einstellungen. Norbert und Casi hatten genaueste Anweisungen über Freenet geschickt. Jetzt scheint es wieder zu gehen, jedenfalls keine  Fehlermeldung. Freue mich
riesig. Danke Norbert und Casi.


26.01.08/ 119.Reisetag/ Sonnabend
Jolly Harbour/ Antigua., 17°04´N 61°53´W. Odo 2845 sm, 08.00 , gehen zu Customs und können zu Sonntag ausklarieren. Zunächst Port Autority, dann Customs, dann Immigration und wieder Costoms. Alle sehr freundlich. Besichtigen Werft, Hafen usw. Versuche mit Laptop ins Net zu kommen, geht nicht. Einkaufen in irrem  Supermarkt. Hier gibt es alles. Kaufen uns 2 riesige Steaks. Zurück auf dem Schiff braten wir sie und mit angedünsteten Zwiebeln ein hervorragendes Essen. 13.00 Anker auf zum Tanken.
18 l Diesel und 1,5 l Benzin. 13.20 gehen wir aus Jolly Harbour weg in Richtung N in eine Badebucht. Zwischen kleinen Inseln und Korallen unter der Küste immer schön aufpassen. 14.45 ankern wir in der Bucht von St. Johns auf 3m Tiefe. Log 2851 sm, 17°07,5 N 61°53´W, Deep Bay. Machen das Schiff unter Wasser sauber. In einer Woche Algen ohne Ende. Zum Abendbrot Leberwurst, Tomate, Käse und Zwiebel, alles leckere Sachen.


27.01.08/ 120 Reisetag/ Sonntag
Antigua/ Deep Bay. Gehen 08.00 Anker auf in Richtung N. Groß und Fock treiben uns in Richtung Barbuda. Wind 5-6 Bft aus NE. In Luv ständig Wolken die abregnen. 13.00, ankern vor Boat Harbour /Barbuda. 17°35´N 61°49´W. Odo 2881, Log 3766 sm. Sieht trostlos hier aus. Eine Pier zum verladen von Kies. Obwohl Sonntag ist, wird gearbeitet. Zum Mittag Weißkohleintopf. Ich repariere Boot: Drehzahlanzeige ausgefallen, Wantenbekleidung teilweise lose, Gemisch für Außenborder nachmischen. Gehen danach  an Land. Der erste Eindruck bestätigt sich. Ein Stück weiter eine zerstörte Hotelanlage, ein Hurrikan wahrscheinlich. Zum Glück haben wir in Jolly Harbour ausklariert. Hier hätten wir 5 sm in die Stadt laufen müssen, bei der Sonne und Piste ein Unding. Beschließen vor Dunkelheit Richtung St. Barthelemey  aufzubrechen. 18.10, nach Abendessen, Anker auf. Kurs 300°, Groß und Fock. Wind aus S mit 3 Bft.
 


Hi Casi, bin froh dass alles mit den Nachrichten wieder geht. Hier die letzten Meldungen. An Bord alles ok. Keine wesentlichen Mängel, außer Kleinigkeiten. Alles mit Bordmitteln zu beheben. Wir segeln hier Schließlich Jahre auf dem Langen See in einem Monat ab, also kein Wunder wenn mal etwas auftritt. Jockel
28.01.08/ 121. Reisetag/ Montag
17°42,5´N 62°16´W Log 3791, odo 2909. S 2-3, 114 hPa, Welle 0,5, L 25°, W 27°. 4 kn in 300°, Groß und Fock. Wind wechselt ständig Richtung und Stärke. Von 2,5 kn bis 6 kn ist alles drin. Teilweise schlagen die Segel schlimm. 02.00, mache den Motor an, das Schiff ist im Kreis getrieben. 06.00 Motor aus, laufen mit 4 kn mit Gr. und Fock. O9.00, ankern in der Bucht von Gustavia, St. Barthelemey. Schlauchboot aufblasen. Fahren zum Einklarieren. No Problems. 2 Formulare, 1x für Boot, 1x für Mannschaft.
Obwohl Frankreich, ganz andere Fragen als woanders. Bekommen auch keine Durchschrift, nur eine Quittung über 15 €, für weiß ich nicht. Finden gegenüber Info. Werden sehr gut beraten und mit Material ausgerüstet. Gehen an Bord und essen Mittag. Kartoffeln, Prinzessbohnen und Roulade, hervorragend. Verlegen das Boot anschließend noch einmal. Andere um uns sind an 2 Moorings und schwenken nicht. Anschließend Wanderung zum Leuchtturm, einer Badebucht und einer Festung. Sind durch die Hitze total malade. Zurück auf dem Boot schwimmen. Der Wind hat gedreht und ist auflandig. Springbock sollte der Kahn heißen. Werden Ankerwache gehen müssen und uns auf der Koje annageln. Abendbrot wieder fürstlich. Käse, Schinken, Leberwurst, Tomaten, Zwiebeln. Mehr geht nicht. Morgen in eine Tauchbucht. Dann zurück, um hier auszuklarieren.


29.01.01/ 122. Reisetag/ Dienstag
08.30 Anker auf. Die Schlaferei in der Bucht von Gustavia war wegen des Schwell übel. Wollen die Insel runden. 09.00 begegnen wir Royal Klipper. Um 10.00 ankern wir in der Bucht von Colombier. Schnorcheln, baden, div. Schildkröten. 11.20 Anker auf, gehen um die Insel herum. Sehr schöne Badebuchten und Hotelanlagen. 14.00, ankern in Anse de Grand Salines. Wandern durch die Mangrove und die stillgelegte Saline. Auf dem Schiff beschließen wir zu bleiben. Kontrolliere zur Nacht den Anker.


30.01.08/ 123. Reisetag/ Mittwoch
Anse de Salines/ St. Barthelemey. O8.30 Anker auf, gehen nach Gustavia. Ankern dort in Mooringfeld, zum Aerger der Lieger. Gehen Ausklarieren, duschen, Wasser fassen und Einkaufen. Dingi hat Luft verloren, Eiern mit der weichen Pflaume zum Boot zurück. Zum Mittag Hühnernudeln. 12.30 Anker auf. Wind E 6 Bft. Nach St. Martin Raumschots. Vor der Küste von St. Martin und in die Marigot Bay am Wind. Muss Groß kürzen. Schlimme See, da alte Dünung und neue Welle sich kreuzen . In der Bucht von Marigot geht es aber. Wir ankern 17.30 hinter der Marina in deren Wind- und Wellenschatten. Kontrolliere Anker durch Tauchen. Alles ok im Sandboden. Einklarieren Morgen. Abendbrot, 1 Glas Rotwein und ab ins Bett. Kontrolliere Nachts mehrmals Sitz des Ankers, alles ok.
 


31.01.08/ 124. Reisetag/ Donnerstag
St. Martin, Marigot Bay. 08.00, gehen zum Einklarieren. Sehr netter Typ, macht Scherze mit uns. Will uns einreden, dass wir reich sind. Ich erkläre, dass wir ein small Boot haben. Er lach, er hat kein Boot.  Keine Probleme. Dass wir kein Französisch können kein Problem. Bekommen sogar Formular zum Ausklarieren mit. Streifen anschließend durch die Stadt. Gehen  bis zur Lagune und der Royal Yachtchlub Marina. Finden amerikanischen Supermarket. Hier gibt es alles. Zurück auf dem Boot Mittagessen. Steak mit Zwiebeln und Brot. Nachmittags wollen wir zur Festung über der Stadt aufsteigen. Brechen aber ab wegen der drohenden Dunkelheit. Ein fürstliches Abendbrot beschließt den Abend. Ein angekündigtes Reaggi-Festival ist offensichtlich nicht doll. Für uns ist es sogar ausgefallen. Egon wollte unbedingt hin, ich wollte nach 22.00 nicht mehr mit dem Dingi an Land.


01.02.08/ 125. Reisetag/ Freitag
St. Martin, Marigot Bay. Beschließen am 02.02.  nach Anguilla zu gehen. Klarieren deswegen für den 02.02 aus. Da Formular schon ausgefüllt keine Probleme. Anschließend auf die Festung. Schöner Ausblick auf die Bucht und die Lagune mit den ankernden Yachten. Fassen Wasser. Danach mit Dingi zu Yachtausrüstern und Werften. Alles etwas enttäuschend. Gelcoat sehr preiswert, kaufe aber wegen der Verträglichkeit nicht. Im Supermarkt 48 Büchsen Bier, sehr preiswert + Gemüse, Brot usw. Mittagessen an Bord einfach, Erbseneintopf. Anschließend Siesta. Danach ins Internetcafe mit eigenem Rechner. Free, wenn man etwas konsumiert. No Problem. 2 Kaffee tun ihren Dienst. Gehen Morgen nach Anguilla in die Road Bay. Könnte Probleme geben wegen der NW-Lage. Habe in der Nacht 2 x Wetterfax abgehört, müsste eigentlich klar gehen. Außerdem bei Norbert Grib angefordert. Das sollte Sicherheit genug sein.


Hi Casi hier das Neueste von Kreuz As. Beschließen modifizierte Route. Anstatt St. Croix gehen wir zu den Virgin Eiland. Sind gerade auf dem 75 sm-Tripp. Reise Reise. Jockel
02.02.08/ 126. Reisetag/ Sonnabend
St. Martin, Marigot Bay/ 18°12´N 63°05´W/ Log 3068 sm. 08.00, Anker auf, wollen in die Road Bay auf Anguilla. Wind E 5-6, Groß und Fock. Bis zur SW-Ecke von Anguilla raumschots. Dann am Wind aufkreuzend. Reffen Groß und wechseln auf Stagfock. Laufen 4-5 kn und bügeln immer noch bis zur Seereling weg. Mehrere Riffe sind zu beachten. 11.15 vor Anker in Road Bay. 18°12´N 63°03´W, Odo 3006 sm, Log 3880 sm. Klarieren ein, 2 Damen vertreten Customs und Immigration. Anschließend durch den Ort. Egon sagt, hier möchte er nicht begraben sein. Essen in einem Strandlokal Ribsteaks. Sehr gut, 14 US$, teilen uns eine Portion, ausreichend. Danach wieder aufs Schiff. Schnorcheln. Überlegen wie wir den nächsten Tag gestalten. Beschließen wegzugehen und  und die Englischen und US- Virgins zu besuchen . Dort hin ca 75 sm. Werden Mitternacht aufbrechen, um dort bei Licht anzukommen.


03.02.2008/127. Reisetag/ Sonntag
Road Bay/ Anguilla/ 18°12´N 63°07´W. E5 1016 hPa. 00.00, stehen auf und aus dem Stand Anker auf. Müssen ihn mit Motor ausbrechen. Versuchen 300° zu laufen, geht wegen der Windrichtung nicht, vor dem Wind. Speed 6,2 kn ist ok. 02.25, 18°12´N 63°17´W. Vermute Schiff auf Bb voraus. Nehme Radar zur Hilfe. Da ist tatsächlich ein Objekt. Bin wachsam. 04.20, wecke Egon, gehe selber ins Bett. Ziemlich konstanter Wind aus E 5-6. Welle inzwischen 2-3 m. 06.30, Übernehme wieder Wache. Um 08.00 und 08.45 überfallen mich 2 Squally mit 7-8 Bft. Muss die Fock streichen. Es baut sich sofort eine grobe See auf. Der Regen drischt in den Niedergang. Mache Steckschott und Luke zu. Nach jeweils 15 min ist der Spuk vorbei. 10.45, Landfall. Die Küste liegt ca. 10 sm entfernt. Wir runden in N, um nicht aufkreuzen zu müssen. Sind 14.00 in St Thomas Bay, Virgin Gorda. Gehen in Marina zum Tanken. 3,2 Gallonen Diesel. 14.30 wieder aus Marina heraus und vor Anker in die Bay. Customs hat wegen Sonntag zu. Gehen in die Stadt zur Erkundung. SpanishTown besteht eigentlich aus der Marina mit Werft und den Folgeeinrichtungen. Mehr ist nicht.


04.02.08/ 128. Reisetag/ Montag
Virgin Gorda/ St. Thomas Bay/ 18°27´N 64°26,4´W. o8.00, gehen zu Customs und klarieren ein und fuer den 05.02. aus. Furchtbarer Papierkram. Bezahlen 20 US$ fuer Befahrensgenehmigung des Naturpark. Anschließend sehr schöne Wanderung zur Teufelsbucht. Riesige Findlinge sind zu bizarren Gebilden aufgestapelt. Zum Boot zurueck gehen wir nach Kooper Island in eine Badebucht. Hier pfeift der Wind zwischen 2 Hügeln kräftig wie durch eine Düse. Muss den Anker 2 x verlegen, da er beim ersten mal auf
den Korallen keinen Halt findet. Ankern auf 4,5 m Tiefe. Grabe den Anker beim 2. Mal ein. Schnorcheln mit sehr schoenen Fischen beschliesst den Tag.


05.02.08/ 129. Reisetag/ Dienstag
Cooper Island/ 18°22,5´N 64°30,7´W. 08.00 gehen Anker auf und mit E5 unter Groß und Fock nach Tortola/ Road Harbour. Nur 5,5 sm entfernt auf 18°25,5´N 64°36,5´W. Ankern auf 3,5m bei schlierendem Anker. Tauche und rüttle ihn ein. Anschließend in die Stadt. Tauschen EC$ in US$. Stadtbesuch mager. Finden einen Rigger, wo wir eine neue Ankerrolle kaufen. Material für Montage bei Ausrüster. Fahren in Marina, wo 220 V vorliegt. Müssen für 36 US$ Adapter kaufen, da mitgebrachte Adapter nicht passen.
In Marina mit Bohrmaschine und Flex Montage ausgeführt. Für 2 Stunden 15 US$ abgedrückt. Anschließend wieder in die Bucht, um 45 US$ Liegegeld zu sparen. Auch hier geht das Tel. nicht, da O2 und Vodafone keinen Roaming-Vertrag hier haben. Werden Morgen zu US-Virgins wechseln.


Hi Casi, hier die neuesten Meldungen. Sind auf den US-Virgins. Haben hier schon andere Frequenzen am Tel. als gewohnt, 3-Band Handy erforderlich. Schicke mal eine kurze Meldung ob alles ankommt. Jockel
06.02.08/ 130. Reisetrag/ Mittwoch
Road Harbour/ 18°24´N 64°36´W, Log 3981 sm, Wind E5, Welle 0,5, Luft 24° Wasser 27°C. Es drizzelt (Nieselregen). 08.00, Anker auf, gehen Richtung US-Virgins, St. John, Cruz Bay. Hier müssen wir einklarieren. Habe wieder mal die Hosen voll, weil über die Amis beim Einklartieren immer so schlecht geredet wird. 09.30, vor dem Wind mit 5,5 kn. Beschauen alle Buchten und Ankermöglichkeiten. Viele Schiffe in den Buchten. Viele Buchten in der Karte als privat gekennzeichnet. Der Kanal zwischen Tortula und St. John ist sehr schön. 11.00, ankern in der Bucht von Cruz Bay. 2 Versuche, der erste wegen zu geringer Tiefe abgebrochen. Waren nur 30 cm unter dem Kiel bei 50 cm Tidenabfall, das geht nicht. Customs sehr freundlich. Nachdem ich meinen Spruch ueber Unkenntnis der Srache abgelassen habe meint er: no Problem. Greift sich den Kugelschreiber und will die Formulare ausfüllen. Das geht mir doch zu weit, ich fülle aus und er gibt Hilfe wo ich nicht weiter weiss.Fuelle 4 Formulare aus, er korrigiert
nötigenfalls. Am Ende erklärt er uns, dass wir nicht ausklarieren brauchen wenn wir nach Costarica wollen, es reicht wenn wir anrufen. Darauf werde ich mich nicht verlassen, da am Tel. fastr nichts zu verstehen ist. Werde in St. Thomas zu Customs gehen. Anschließend in den Ort. Essen in der Strandbar Haussalat mit Fisch und dazu 2 Bier. Alles zusammen 34 US$, mit unseren Preisen vergleichbar. Gehen aus Cruz Bay weg in die Chocolate Bay. Nicht so rühmlich wie erwartet aber ok. Egon schnorchelt, ich schreibe. Beim Einlaufen Regenschauer erster Güte. Ziehen alles aus bis auf die Schlüpfer. Wenigstens liegen wir hier ruhiger als in der letzten Nacht, da schaukelte es zum Gotterbarmen. Egon konnte nicht recht schlafen.


Hi Casi. Haben hier wieder Tel., man braucht hier wie in Amerika ein 3-Bandhandy. Gruß an alle Sportfreunde. Wir wir gehört haben, war heute Wintergrillen. Wir wurden auch gegrillt, aber von der Sonne. Reise Reise. Jockel
07.02.08/ 131. Reisetag/ Donnerstag
Chocolate Bay, St. John, 18°19´N 64°47´W, Log 3988 sm. Wind E5, Welle 0,5, halb bedeckt. Kommen nicht weg, haben Schimmel entdeckt. Egon macht in der Pantry klar Schiff. Kühlschrank, Waschbecken, 2 Vorratsbehälter waren befallen, haben immer wieder unsere Vorraete infiziert. 09.20, Anker auf, gehen zur Trunk Bay. Dort soll es wunderbar zum Tauchen sein. Müssen gegenan, ein seltenes Ereignis. 11.00 , liegen an einer Mooring des Nationalpark fest. Egon geht tauchen, ich repariere die Ankerrolle.
12.00, hole Egon vom Tauchen ab. Er schwärmt von den Fischen und den Korallen. Mittagessen, Kartoffeln, Zwiebeln und Ei an der Mooring. 13.15, legen ab in Richtung St. Thomas/ Carlotte Amalie. Vor dem Wind, gehen durch Enge mit 2 kn Gegenströmung. Das Wasser springt. 15.45 in C.A. auf 4,3 m Tiefe vor Anker. Lassen erst mal die Beine baumeln, natürlich nach dem Aufklaren. Anschließend in die Stadt zu einer ersten Erkundung. Sehr schön angelegt, die alten Lagerhäuser alle umgebaut zu Luxusgeschäften.
Alle großen Namen sind vertreten. Juweliergeschäfte in Reihen nebeneinander. Die Touris, die mit den Dampfern hergekarrt werden, sollen geschröpft werden. Die ansässige Marina ebenfalls Luxus. Wieder alle Markenfirmen vertreten, Wahnsinn. An Bord zurück Abendbrot und ein Glas Rotwein, man gönnt sich ja sonst nichts.


08.02.08/ 132. Reisetag/ Freitag
St. Thomas/ Carlotte Amalie/ US-Virgins. 18°20´N64°55´W. Liegen sehr ordentlich vor Anker. Nach dem Frühstück zu Customs ausklarieren. Am Ferry Pier. Sehr freundlich. Füllen Formular aus, was falsch ist wird korrigiert. Danach weiter, Französisches Viertel. Alles sehr ordentlich. Zurück durch die Stadt. Versuche Schuhe, Hemden und Hosen zu kaufen, alles Null. Kaufe zum Schluss eine sehr schöne Uhr. Meine hat im Salzwasser den Geist aufgegeben. Auf dem Rückweg Einkaufen und Wasser fassen.
Auf dem Boot 13.00 Steak, Egon isst das am liebsten, ist natürlich nur sofort nach Kauf möglich. 14.00 auf den höchsten Berg der Stadt mit dem Lift für 20 US$ pro Person. Sehr schöne Aussicht auf unsere Ankerbucht und die Stadt. Auf dem Rückweg noch eine Horde Bier gekauft, das Angebot war ok. Abendbrot wie immer fürstlich.


09.02.08/ 133. Reisetag/ Sonnabend
St. Thomas/ Charlotte Amalie/ US-Virgins. Gehen 0815 Anker auf und mit Motor aus dem Hafen. Setzen Groß 1. Reff und Fock. 08.30 Motor aus. Fallen auf E ab und laufen 7 kn bei E 5-6. Welle 1-2 m. Bedeckung ¼. Über See tut "Egon" seine Dienst hervorragend. Haben mit Steuern wenig zu tun. 12.30 ankern wir bei 5,3 m Tiefe auf Position 18°18´N 65°18´W. Wind ist auflandig, schalte Ankerkontrolle ein. Anker sitzt. Gehen mit Dingi an Jetty und dann zu Customs. Ist am Flughafen, ca 15 min entfernt. Glühende Sonne, zum Glück klebt der Asphalt nicht an unseren Sohlen. Egon will mal wieder hier nicht begraben sein. Customs sehr freundlicher älterer Herr. Füllen ein Formular aus. Bekommen Permit für ein Jahr für 37 US$. Müssen uns immer in dem entsprechenden Gebiet über Tel. melden. Legen uns an Bord Text für Anruf zurecht. Ausklarieren in Mayaguez. Müssen deswegen Route ändern. Gehen deswegen Morgen nach San Juan, der Hauptstadt. Ca. 55 sm. Die Hauptstadt soll sehr schön sein und vor allen Dingen besichtigungswert. Die Spanier wussten zu bauen.


10.02.08/ 134. Reisetag/ Sonntag
Culebra/ Ensada Honda/ 18°18´N 65°17´W. o5.00 aufstehen. 06.00 Anker auf, es ist noch dunkel. Mit dem Motor aus der Bucht heraus, einige Reefs und Tonnen sind zu beachten. Segeln ist nicht ratsam. 06.30 Motor aus. Gehen nach NW mit E 4 Bft. Gross und Fock erzeugen 5 kn. 08.15, passieren Cayo Lobito und werden von Coastguard kontrolliert. Bei Nichteinhaltung der Vorschriften droht eine Strafe von 5.000 US$. Deswegen bemühe ich mich peinlichst genau die US-Vorschriften einzuhalten. 09.45, laufen nur noch 3,2 kn. Entschließen uns den Spi einzusetzen. Das  bringt uns auf 4 kn. Der Spi sieht auf dieser Tour das erste mal das Wasser. Immer zu viel Wind. Jetzt 3 Bft aus E. 11.00 es hat aufgefrischt, laufen jetzt 6,1 kn. Hatten an der Leine einen Biss. Leider vor dem Einholen abgefallen. 03.30, Spi zu viel, bergen ihn. Laufen unter Groß noch 6,5 kn, das reicht. 17.00, sind in San Juan auf Pos. 18°27,5´N 66°05,5W bei Odo 3225 und Log 4088 sm. Ankern vor einer Marina in tief eingeschnittener Bucht.
Die Stadt und der Hafen ist riesig. Unser Ziel die Altstadt, gut erhalten und von den Spaniern erbaut. Sprach ist spanisch und englisch. Leiben an Bord und gehen nach Schwatz und Abendbrot ins Bett.
 


11.02.08/135. Reisetag/ Montag
Puerto Rico/ San Juan. 1015 hPa, Wasser 27°C, Luft 34°C. Erkunden die Altstadt auf einer Halbinsel. Die Altstadt ist eingefasst durch eine Festung gewaltigen Ausmaßes. 250 Jahre haben die Spanier daran gebaut. Besuchen zunächst Touristinfo. Fahren mit einem kostenlosen Trolleybus durch die Altstadt. Dann zu Fuß alles noch einmal und einige Ecken dazu. Die Festungen El Moro und San Cristobal sind wirklich beeindruckend. Auch die Altstadt ist sehr gepflegt und mit vielen Institutionen und Museen ausgestattet. Herausragend das "Weiße Haus", der Gouverneurssitz, ist dem Original sehr ähnlich. Mittagessen in einem sehr ordentlichen Lokal. Egon Salat mit Meeresfrüchten, ich Salat mit Hühnchen. Dazu ein Bier. Abschließend einen Morjito. Danach noch 3 Museen und dann wieder aufs Boot. Sind total pflastermüde. Morgen könnten wir noch die Flaniermeile in der Neustadt besichtigen. Verzichten aber, wollen uns nicht die Nasen an den Scheiben platt drücken. Werden nach dem Frühstück nach Arecibo gehen.


Hi Casi, hier die letzten Meldungen. der blanke Stress. Am Tage kann man unmöglich in der Kajüte arbeiten, das Wasser läuft an einem nur so herunter. Trotzdem alles ok. Jockel

12.02.08/ 136. Reisetag/ Dienstag
Puerto Rico/ San Juan, 18°27,5´N 66°05,5´W. Beim Frühstück Drizzel (Regen). 08.10 Anke auf, gehen mit Motor ca. 1 sm nach W und dann Segel hoch. 09.00 aus dem Hafen. Noch einmal Anblick der Festung. Einlaufend Holländischer Passenger der Europa-Amerika-Linie. Gehen auf Kurs W mit Wind E5, Welle 2m. Sonne ohne Ende. Laufen entlang der Küste. Schöne Segelei. Lesen, Schreiben usw. Müssen mehrmals schiften. Habe Wettermeldung (Bojenwetter) von Norbert erhalten. Habe alles verstanden. Norbert gibt sich
große Mühe mit uns. Danke Norbert!!! 13.45, laufen mit 7 kn gen E. Pos. 18°30,5´N 66°37´W. Sind noch 3,6 sm vor Einfahrt nach Arecibo. Zum Mittagessen Kartoffeln, Klopse, verfeinert mit angedünsteten Zwiebeln. Egon ist so fertig, dass er ins Bett muss. Einfahrt in Arecibo unproblematisch. Eine Mole, dahinter eine Pier und Ankergrund. Anken auf 4,5 m. Tauche wie immer den Anker ab, er sitzt. Machen uns fertig zum Landgang. Kurz vor der Einfahrt war das Dingi gekentert. Das Sitzbrett ist verschwunden.
Scheiße!  Rudern auf den Seitenschläuchen zum Ufer. Wollen und müssen einkaufen. Die Stadt 10 km entfernt, in der Sonne eine Zumutung. Machen uns auf den Weg, Daumen immer hoch. Viele fahren vorbei, ein Spanier nimmt uns endlich mit und setzt uns vor einem Supermerkado aus. Er verspricht uns auch mit zurück zu nehmen. Klappt alles prima. Einkauf super, Hin und Rückfahrt sind uns 10US$ wert, sind Happy. Der Kumpel setzt uns direkt vor dem Hafen ab und schenkt uns noch 10 kg grüne Bananen. Ich melde mich noch bei der ansässigen Polizeistation und bitte uns bei Customs zu melden. Machen sie. Kurze Zeit später rufen sie vom Ufer, wir sollen kommen. Ich mit den Papieren hin. Ein Palaver ohne Ende beginnt. Daten die nie erfasst wurden werden abgefragt neben allen erfassten.30 min dauert der Spaß. Ich mit Handy und meinen Sprachkenntnissen wäre gestorben. Zum Schluss bekomme ich eine Report Nr., die ich Mayaguez vorweisen kann. Ich bin zufrieden. Hatte zwischendurch schon2x meine Hände für Handschellen hingehalten. Hatte aber die Lacher auf meiner Seite. Danach Abendbrot und ab ins Bett. Nachts Bericht tippen und senden, die täglichen Routinearbeiten.


13.02. 08/ 137. Reisetag/ Mittwoch
Wissen nicht recht was wir machen sollen. Taxe um zu den Höhlen und zu einem Radioteleskop zu fahren fallen weg. Beschließen Reparaturen auszuführen und vor Ort zu wandern. Genau in Arecibo soll Columbus gelandet sein. Wandern zunächst zum Nordstrand. Gewaltige Brecher, Wellensurfer sind hier zu Gange. Unterwegs klauen wir aus einem Abfallcontainer ein Brett für unser Dingi. Ein Einheimischer gibt uns noch einen Tipp u einem Supermarkado vor Ort. Finden einen super sortierten Laden und kaufen
noch etwas nach. Zurück besuchen wirr die Landungsstelle von Columbus. Nett gemacht mit Leuchtturm, Aquarium, Indianern usw. , aber alles amerikanisiert. Trotzdem sehenswert. Zurück aufs Boot Mittagessen, Brett zusägen usw. 13.30 Anker auf. Haben 50 sm vor uns, die 8 - 10 Stunden Segelei erfordern. Werden Mitternacht dort sein. Der Wind treibt uns mit 6, 7, 8 kn voran müssen Groß 2 x reffen. Da zu viel Druck auf dem Ruder, schiften mehrmals, müssen dann immer die Fock auf der anderen Seite ausbauen. 20.30 Coast Guard beleuchtet uns und dreht dann ab. 20.40, sind vor Mayaguez auf 3m Tiefe vor Anker. Tide 0,3 m, alles ok. Schalte Ankeralarm ein.


14.02.08/138. Reisetag/ Donnerstag
09.00, verlegen das Schiff in den Hafen. 09.355 wieder vor Anker auf 7m Tiefe. Gehen zu Customs, der Kumpel verweist uns in die Stadt. Da wollten wir sowieso hin. Mit den Papieren bewaffnet ab zum Customs House. 30 min Fußweg. Dort alle sehr freundlich. Nachdem ich der Beamtin "please help me" geflüstert habe, füllt sie sogar das erforderliche Formular für mich aus. Tel. Nr. von Rent a Car usw. werden genannt, mehr kann man nicht erwarten. Durchwandern die Stadt. Unsere Maßstäbe darf man hier nicht anwenden. Ansonsten gibt es alles, Werkzeug, Food, Fahrräder, einfach alles. 15.00 zurück auf dem Boot. Der Wind hat auf W gedreht und bläst frisch. Wir liegen auf Legerwall 50 m vor der Mole. Beschließen wegzugehen. Nächste Ankermöglichkeit 12 sm entfernt. Ist vor der Dunkelheit zu schaffen. Unser Plan morgen mit dem Auto die Höhlen und das Teleskop zu besichtigen schwinden. 15.00 Anker auf. Vorher Dingi gestaut. Gehen nach Bequeron Bay. 18°01´N 67°10,5W. Sind dort 18.15 und ankern auf 3m Tiefe. Hier sind sogar andere Segelboot. Inzwischen hat der Wind auch wieder auf W gedreht, so dass wir gar nicht hätten weggehen müssen. Liegen hier sehr geschützt. Könnten uns sogar in die Mangrove verkriechen. Wollen Morgen versuchen unser ursprüngliches Programm zu realisieren.


Hi Casi, hier das Neueste. Sind auf See nach Dom. Rep. Mal schauen, was es dort gibt. Jockel

15.02.08/ 139. Reisetag/ Freitag
Puerto Rico, Boqueron Bay, 18°01´N 67°12´W, Odo 3332, Log 4187 sm, 1016 hPa, Sonne, Wind E1.
Gehen um 08.00 von Bord. Marina verweist uns wegen Auto an Boqueron Travel in der Mainstreet. Finden den Laden, ist leider noch zu. 09.15 kommt eine Dame. Hat leider kein Auto für uns. Sind traurig. Könnten nun abfahren oder den Tag hier füllen. Beschließen hier zu bleiben. Wandern am Strand entlang bis zur Lagune. Der Staat hat zur Förderung der Region ein gewaltiges Ferienobjekt errichtet. Ca. 200 Bungalows und 15 Häuser in einem riesigen Palmenhain. Leider fast leer. Eine Invest-Ruine. Irgendwann verkommt das ganze wenn nicht belegt. Laufen an der Lagune zurück. Finden einen Versorgungsladen für das Objekt. 2 Büchsen Bier erfrischen uns. Besichtigen ein weiteres Projekt, mit Eigentumswohnungen und Liegemöglichkeit für Schiffe. Gebaggert und mit Brücke gesichert. Gewaltig. Streng bewacht und eingemauert. Auf dem Rückweg Pizza. Erstehe eine neue Ankerrolle. Am Dingisteg pinselt ein Maler T-Shirt mit der Umgebung und dem Bootsnamen. Erstehe eines für 18 US$. Zurück auf dem Boot montiere ich zuerst die neue Ankerrolle. Muss etwas abschneiden, dieser Teil kommt auf den Seezaundraht zur schonenden Bergung des Dingis. Tanke 15 l Diesel aus dem Kanister. Fahre mit Dingi zur Marina um nachzufüllen. An der Marina und der angrenzenden Tankstelle kein Diesel vorrätig. PG. Egon und ich waschen wieder mal das Unterwasserschiff. Algen und Muscheln setzen sich ständig an. Der Speedgeber (Paddelrad) wächst alle 2 Tage fest. Abendbrot und ab ins Bett. Nachts ist es so kalt, dass ich wach werde und ein T-Shirt anziehe. Gehen Morgen nach Dom Rep., ca. 150 sm von hier. 24 h wären schön.


16.02.08/ 140. Reisetag/ Sonnabend
Puerto Rico/ Boqueron. Sonne, 1016 hPa, Wind S1.
08.00 gehen Anker auf. Laufen aus dieser herrlichen Bucht mit dem bemerkenswerten Ort unter Motor heraus. Müssen wegen Windmangel motoren. 12.00, Wind kommt auf, machen den Motor aus. 14.00, ein Ölfrachter kreuzt unseren Kurs achtern. 16.00, 18°25´N 67°51,5´W, laufen sehr gut mit achterlichem Wind 4-5. Welle ca. 2 m. Obwohl es sonst nicht spritzt hat mich eine Welle voll erwischt. Sind ca. 30 sm vor Landkontakt. Bisher 50 sm zurückgelegt. Wache Egon beginnt. 16.50  wieder Tanker.


Sind in St Barbara am 17.02. 08.00 UZ angekommen. Einklarierung erst am Montag. Ausführliche Meldung später. Werden nach Mayaguana wahrscheinlich nur 2 Tage herausholen können.
Sage bitte Bescheid. Mitbringen möchte Feodor ein Diarium kleinkariert A4. Fahren am 19.02. weiter nach Puerto Plata ( an Stelle von Puerto Blanka (Luperon)). Jockel

17.02.08/ 141. Reisetag/ Sonntag
00.00 Uhr. 18°54´N 66°55´W, E5-6, 1016 hPa. Herrliche Segelei in der Nacht. Sterne sind super zu sehen. Habe Schiss vor Walen, sie sollen sich in dieser Zeit hier paaren. 02.00 Sind jetzt platt vor Laken. Bullentau angebracht und Fock ausgebaumt. 04.00, 19°05,5´N 68°58´W. Der Mond ist fast voll und gibt gute Helligkeit. 06.30, laufen 5 kn in 304° mit Groß 1. Reff. Habe Segel gekürzt um nicht zu schnell zu sein. Es fängt an zu dämmern. Zum Einlaufen brauchen wir hier Licht. In der Samana Bay gibt es reichlich Untiefen. LT Belandro geht nicht, die Tonne davor leuchtet. Laufen mit 4-5 kn in Richtung St.Barbara. 08.00 liegen wir vor Anker. Typen bieten Moorings an und sagen, dass wir woanders ankern sollen. Bleiben zunächst. Mache Beiboot klar. Ein Ami der vorbei kommt sagt uns wir sollen an Land gehen und einklarieren. Gehen an Land. Kaum angekommen stürzt sich ein "Führer" auf uns und bietet seine Dienste an. Bin sehr misstrauisch. Er schleppt uns zu einem Offizier der Administration. Begegnen
ihm auf der Strasse. Mit einem Kahn fahren der Offizier, der Portchef, der Führer und wir beide zum Boot. Dort überreiche ich unsere Ausreisepapiere aus Puerto Rico und 10 US$. Der Offizier erklärt, wir können nun an Land. Er schnappt sich unser Papier und steckt es ein. Der Portchef nimmt uns mit in sein Büro und verlangt 15 US$, eine Quittung gibt es für 4 $. Werden angewiesen, morgen um 08.00 zu Immigration und Administration zu gehen. Der Führer bekommt 2 US$. Anschließend in die Stadt.
Alles sehr ärmlich und sehr dreckig. Kinder betteln einen an, wollen Schuhe putzen usw. Auf dem Rückweg Mittagessen in einem besseren Imbiss. Gehen anschließend an Bord, was kann man hier besichtigen? Egon ruht, ich repariere Windfahne mit Epox und Roving. Anschließend neues Großfall eingezogen, das alte war am Mantel durchgescheuert. Was machen wir Morgen? 1. Customs und Immigration um den Schein für den nächsten Hafen zu bekommen. Hier muss in jedem Hafen ein- und ausklariert werden. Danach werden wir sehen.


18.02.08/ 142. Reisetag/ Montag
Dominikanische Republik /St. Barbara vor Anker. 08.00 gehen wir an Land. Werden von einem neuen Typen erwartet. Er führt uns zu Immigration, einem ältern Herren. Der füllt 3 Formulare aus und stempelt unsere Pässe. Drücken dafür 54 US$ ab. Diesmal mit Quittungen. Anschließend zur Kommandantur. Wieder ein Formular, der Kommandant unterschreibt. Die Sekretärin und der Führer je 20US$, dann ist der Spuk vorbei. Der Führer bietet noch weitere Dienste an, ich habe die Schnauze voll. Für den Eintritt in ein derartiges Drecknest 120 US$ abzudrücken ist stark. Davon sind mit Quittungen 57 $ belegt, der Rest ist Bestechung. Besichtigen noch eine Brücke, die den Hafen auf einer Seite begrenzt. Sie ist schon gesperrt, aber noch begehbar. 10 Jahre weiter ist sie zerfallen, wie alles hier. Beschließen noch heute wegzugehen. Mittagessen an Bord und 13.00 Anker auf. Nichts wie weg. Laufen unter Motor aus der Bucht. Draußen Motor aus und Groß 1. Reff und Stagfock. 5,5 kn am Wind, müssen aufkreuzen, um aus der Samana Bay herauszukommen. 14.25, 2 Wale blasen in unsere Nähe. Sehr schön anzusehen, zum Fotografieren zu weit weg. Weitere zahlreich Blas in einiger Entfernung. 17.10, Kap Samana. Sehr schroffe Steilküste, teilweise überhängend. Segeln mit E4 5,8 kn. 20.00, 19°27´´N 69°23´W, E 5-6, 6-7 kn in 310°. Herrliche Mondnacht, gutes licht. Die Wellen nicht hackig sondern lang, damit kann man gut leben.


19.02.08/ 143. Reisetag/ Dienstag
00.30, Stb. Passiert Passagierdampfer nach E. Bb passiert Frachter in 100 m Abstand. War die ganze Zeit auf Kollisionskurs. Wenn Egon nicht aufgepasst hätte, hätte es krachen können.
04.00, 19°48,5´N 70°07´W, Odo 3561 sm, E5, 1019hPa, 25°C, Welle 1,5m, 5,5 kn in 290°, Groß 1. Reff . 08.00, 19°49´N 70°36´W, kurz vor Puerto Plata (5sm), 1022hPa, SE2, Welle 1m, Groß + Fock, 4,4kn in 270°. Haben gefrühstückt und sind gewaschen, also für den Hafen gerüstet. Hoffentlich nicht so ein Anschiss wie in St. Bartholomei. Ankern hinter Sportfischern auf 12 m Tiefe. Überlegen noch, ob wir wieder abhauen, da kommt schon die Kamarilla angefahren. Der Kommander, 2 Gehilfen und der Führer. Beim Anlegen verursachen sie diverse Schäden an der Gelcoat mit ihrer verrosteten Eisenkante. Das habe ich nicht in 10 Jahren geschafft, was diese Typen in 3 min anrichten. Steigen an Bord und verlangen unsere letzte Ein-Ausklarierung, stecken diese ein. Verlangen zu trinken, bekommen unsere letzten Biere. Notieren alles im Formular handschriftlich und hauen wieder ab, vorerst 10$ in der Tasche. Ich hänge mich an ihre Hacken. Gehe zur Kommandantur. Dort muss ich zunächst warten. Dann kommt die Sekretärin und nimmt die Daten erneut auf. Wollen mich auf Morgen vertrösten. Sage dem Führer "ohne Papier keine $". Sekretärin besorgt vom Kommandante eine Unterschrift, verlangt 20$. Da ich keine mithabe läuft sie zum Hafen mit, als Pfand die Einklarierung in der Hand. Im Hafen angekommen bemerke ich, dass "Egon" driftet. Chartere Motorboot zum Übersetzen und zur Schlepperhilfe. An Bord erstmal Verbindung hergestellt und dann an den Anker. 25 m Ankerkette und der Anker, eine Schinderei ohnegleichen. Legen das Schiff wieder vor Anker. Zahle alle Typen aus, der Sekretärin 20$, dem Schlepper 5$, Dem Führer 10$ und einem Armisten 3$. Nachdem alle wieder von Bord sind erneut Anker auf. Lege Griechisch-Römisch am Steg an mit Anker vorne raus. Das Schiff ruckt in die Leinen, bringe Sorgleinen aus. Bin noch dabei, kommt der Hafenkapitän und verlangt 24 $. Jetzt reicht es aber, Wir sind sauer ohne Ende. Ich gehe an Land und sehe diese Scheiße. Alles kaputt, die Betonfläche über dem Becken PKW-große Löcher. Man muss Slalom laufen um nicht in die See zu stürzen. Und der Dreck, unvorstellbar! Am Tor Posten in Zivil und Uniform mit Pumpgun im Anschlag, wen beschützen die? Nehme ein Moped und lasse mich zum Supermarkt fahren, kaufe Gemüse und Bier. Egon will nicht von Bord. Schlägt vor nach Luperon zu gehen. Ich lehne ab, denn dort würde uns das Gleiche wieder passieren. Beschließen, morgen abzufahren, ohne irgend etwas zu besichtigen. Ist auch schlecht möglich, das Schiff ohne Bewachung zurückzulassen. Besorge noch 20 l Wasser aus Minimarkt und dann ist Feierabend.


20.02.08/ 144. Reisetag/ Mittwoch
Puerto Plata/ Dom. Rep.. Gehen Anker auf in Richtung Caicos. Sind pappesatt von Dom. Rep. Diese Bestechung, Erpressung und der Dreck sind schlimm. Wind E5, Welle 1m, 1017 hPa, Gross+Fock, laufen 5-6 kn in 347°. 13.00, essen zu Mittag Erbseneintopf. Reffe Groß und wechsele auf die Stagfock. Die Selbststeueranlage hat es nicht mehr geschafft und das Schiff holte zu stark über. 16.00, 20°27´N 71°04´W, E5-6, 1017 hPa, Welle 1,5 m, Groß 1. Reff+ Stagfock, 7 kn in 347°. Die Sonne brennt erbarmungslos, müssen uns schützen. Sind 65 sm vor Caicos, ca. 19 Stunden. Dh. Ankunft ca Mitternacht. Die Einfahrt sollte trotz der Dunkelheit gelingen. 18.00, ändern unseren Kurs auf Pos. 20°38´N 71°12,7´W auf Inagua. Mayaguana in den Bahamas ist kein Einklarierungshafen. Wir könnten auf den Bahamas kein Land anlaufen, da wir nicht einklariert hätten. Könnten auch Feodor nicht aufnehmen. Wir werden auf Inagua in die Bahamas einklarieren und Caicos auslassen. Wir tauschen also Caicos gegen Inagua. Ob wir dann auf Mayaguana Feodor aufnehmen dürfen, muss er klären. Ansonsten muss er nach Inagua, Matthew Town fliegen. 20.00, 20°39´´N 71°25,4´W, E6, 1017,7 hPa, 25°C, Welle 1,5-2m, Groß 2. Reff + Stagfock, 6,5 kn in 286°. Helle Mondnacht, fast Vollmond, kein Schiffsverkehr. 22.00, Dampfer passiert in Gegenrichtung an Stb. Der Mond ist weg, finster wie in einer Höhle.


21.02.2008/145. Reisetag/ Donnerstag
Hi Casi, bin auf Inagua gut gelandet. Habe hier um 18.00 OZ noch einklariert. Alles sehr easy. Die Behörden sehr locker. Es sollte möglich sein für Feodor auf Mayaguana zu uns zu stoßen.
Wir gehen am 24.02.08 08.00 OZ aus dem Hafen über Little Inagua zu Mayaguana. Jockel

Sind bis 20°44,3´N 71°53´W, Leicht bedeckt, E5-6, 1019hPa, 24°C, Welle1,5 m, Groß 2. Reff+Stagfock, 6,5 kn in 285°. Haben super Funkkontakt gehabt, alle Meldungen bis 20.02 raus und Norbert alle ini-Dateien geschickt. Freue mich darüber sehr. Mit Norbert super Zusammenarbeit. 04.00, 20°47,2´N 72°17,1´W. Voraus glitzern die Wellen im Mondlicht, da vor dem Wind schaukelt es mächtig. 07.20, die Sonne geht auf. Der Mond ist eben untergegangen. So sollte es immer sein. 08.20, Beginnen mit Frühstück.
Egon ist spät aufgewacht. Die Sonne meint es jetzt sehr gut. 12.00, 20°54,3´N 73^08´W. Späte Landsicht, da sehr flaches Land. South East Point peilt 350°, Distanz ca. 3,5 sm. Great Inagua Island of Bahamas. 16.30, 20°54,7´N 73°33´W, E5, 1016 hPa, Welle 1 m, Groß und Stagfock ausgebaumt, 6,5 kn in 270°. Segeln platt vor dem Laken in Landsicht. Da Inagua sehr flach ist, sieht man den Zielpunkt South West Point sehr spät. Sind 6,5 sm vor SWP. Noch eine Stunde bis dort und dann noch eine halbe Stunde bis zum Ankern oder Hafen. Habe Dingi schon aufgeblasen und auf Deck gestaut. Dafür Babystag  an Mast gelascht. 06.00, laufen in kleinen, aber tiefen Hafen ein. Gehen als Dritter ins Päckchen. Die Dünung zerrt gewaltig. Nette Inaguaner verständigen  Customs. Ein Taxifahrer bringt uns hin. Sehr nette Beamte. Customs und Immigration helfen beim Formulare ausfüllen. Nach kurzer Zeit ist alles erledigt. Bedanke mich bei den Beamten. Die sagen: No Problem, auf Bahamas ist alles easy! In die Taxe und ab in die Kaufhalle. Hat um 19.00 noch offen. Kaufen das Nötigste und ab zum Kahn. Sind sehr glücklich, dass alles so super geklappt hat. Genehmigen uns 2 Bier. Abendbrot, ein Schwätzchen und ab ins Bett.


22.02.08/146. Reisetag/ Freitag
Der Tag war mit nützlichen, notwendigen und nervigen Sachen ausgefüllt. Zunächst Einkaufen nach Sichtung der Vorräte, Anschließend Boot  umlegen, weil Platz an der Pier frei wurde. Dann Internet und Telefoncard kaufen. Schwimmen und Tauchen haben wir uns auch gegönnt. Wieder Boot umlegen ins Päckchen , da 30 m Motorboot einläuft. Anschließend Wäsche gewaschen und 6,5 Gal. Diesel getankt. Der Tag ist ohne besondere Ereignisse um. Egon 2 Glas Rotwein und ich einen Sundowner und Feierabend. Wollen eigentlich noch bis Montag hier bleiben wegen des Hafens, Norbert schreibt aber, dass der Wind nachlässt. Wir beschließen am Sonntag abzufahren.


23.02.08/ 147. Reisetag/ Sonnabend
Tätigen letzte Einkäufe vor der Weiterfahrt. Die Inseln werden immer kleiner und die Versorgung immer geringer. Wandern zu einer Lagune, sie wird durch starke Pumpen mit Wasser gefüllt, wahrscheinlich um die Biotope für die Flamingos zu erhalten. Sind 3 Stunden in glühender Sonne unterwegs. Auf dem Boot angekommen fährt gerade der Versorger der Insel, der in der Frühe angekommen ist, wieder ab. Es wurde alles was man brauch ausgeladen. Von Gasflaschen bis Betten und Bier - eben alles. Machen Siesta. Egon geht ins Wasser tauchen, ich schaue nach einem einheimischen urigen Segelboot und lasse mir dabei fast die Nase vom Windgenerator abhacken. Totaler Mist, das hätte schief gehen können, so ist  nur die Pelle abgeschabt. Fassen 20 l Wasser nach. Ich schreibe Bericht und beginne nötige Arbeiten am Schiff, Egon hilft. Der Abend wird nicht lang werden, Morgen gehen wir nach Little Inagua und dann nach Mayaguana um dort Feodor aufzufischen. Hoffentlich klappt alles wie geplant. Sollte es aber, da wir einklariert sind und Feodor auf Nassau eincheckt.


24.02.08/ 148. Reisetag/ Sonntag
20°57,5´N 73°40,7´W, Matthew Town/ Inagua, 08.10, legen ab. Unter Motor eine Stunde nach N, dann Segel hoch. Groß und Fock. Erreichen 3 kn nach 30°. Höher geht nicht wegen der Welle. Am Nordostteil der Insel entdecken wir riesige Salzberge und eine Verladeanlage. Ob in Betrieb ist nicht feststellbar. 14.35, 21°25´N 73^32´Wkreuzen nach Little Inagua auf. E4-5, 1018 hPa, 32°C Luft, 27°C Wasser. Der Wind dreht immer mehr nach rechts. 17.00, 21°35´N 73°23,8´W. Der Wind hat weiter nach rechts gedreht, wir fahren auf dem Steuerbordbug fast nach S. Typischer falscher Schlag, fahren fast zurück. 21.00, 21°40,3´N 73^14,5´W. Beschließen nicht nach Little Inagua zu gehen, wären erst um 02-03 Uhr am Ankerplatz. Zu spät um ordentlich zu schlafen und zu dunkel um gut einzufahren und zu ankern. Machen sofort Wacheinteilung. Ich bis 24.00 und Egon dann bis 04.00 usw. Sternenklare Nacht. Das einzige was stört sind die winzigen Mücken, die wir von Land noch an Bord haben. Es sind echte Plagegeister.


25.02.08/ 149. Reisetag/ Montag
00.00, 21°54´N 73°05´W, Odo 3879, Log 4721 sm, E3-4, 1019 hPa, Gross+Fock, 5 kn in 25°. Stehen 5-6 Stunden vor Mayaguana. Etwas zu schnell. Dürfen nicht vor 08.00 zwischen die Klamotten fahren. Sonne muss erst hoch sein, damit man die Untiefen erkennen kann. Um 04.00 stehen wir ca. 10 sm vor Mayaguana. 05.00, streiche das Vorsegel, muss langsamer werden. Laufe unter Groß noch 2 kn. Sehe bereits die Lichter von Mayaguana/ Abrahams Bay. 06.45, es beginnt zu dämmern. 2 Segler passieren uns achtern unter Motor. 08.30, laufen in die Bucht ein. Motor ab und an an, damit nicht zu schnell. Egon auf dem Bugkorb, ich am Ruder und Navigator. Laufen genau die eingetragene Linie entlang. Tiefen von 2,3- 1,8, also genau unsere Tauchtiefe. Die Flut ist gerade im Steigen, setzen wir auf, hebt sie uns wieder ab. 09.00, ankern auf 2,3 m Tiefe. Tauche alles ab, wühle den Anker ein, beschaue Abstand Kiel Grund, ca. 1 m. Also ausreichend bei 0,7 m Tidenhub. 10.00, bringe zur Sicherheit 2. Anker aus. Auf Drift darf hier das Schiff nicht gehen. Anschließend mit Dingi an Land, ca. 0,7 sm, 1,3 km. Kommen an Funkmast vorbei. Hier ist auch Postoffice angesiedelt. Am Schild steht "Postoffice-Kustoms". Also doch auch Einklarierung möglich. Fragen bei Postbeamtin nach, ja sie erledigt alles und klariert ein. Das hätten wir wissen müssen. Alle Bücher sagen etwas anderes. Trotzdem weiß ich nicht, ob wir etwas versäumt haben, der Hafen auf Inagua war auch ok. Fragen nach Supermarket. Supermarket no, Store dort.
Laufen hin und suchen immer. Fragen ein junges Mädchen, die aus dem Brunnen/ Zisterne Wasser schöpft. Sie führt uns zu einem kleinen Schuppen und schließt auf. 3x2 m, en paar Kekse, Suppen, Bananen und das war's. Kaufen 2 Bananen, 3 $. Ein stolzer Preis, behalten sie trotzdem, um den Umsatz anzukurbeln. Traben weiter. Das Dorf an einer Strasse, in weiten Abständen Häuser, glühende Sonne. Kehren nach einiger Zeit um, da der Flughafen so weit entfernt ist, dass Hinlaufen nicht sinnvoll ist.
Besichtigen in einer Seitenstrasse noch die Polizeistation und Ambulanz. Das war es. Die 2 weiteren Dörfer sind 20 km entfernt, das tun wir uns nicht an. Auf dem Schiff noch Mittagessen. Redis mit Gemüse und Hühnchen. Der schlechteste Eintopf bis jetzt. Ich gehe ins Wasser und wasche Boot ab. Die Algen und Seepocken sprießen wie verrückt. Kann man mit einem Mal nicht schaffen, und das nach einer Woche. Eigentlich muss man ständig hinterher sei, um nicht zuzuwachsen. Abends einen Sundowner und Feierabend.


26.02.08/ 150. Reisetag/ Dienstag
Mayaguana/ Abrahams Bay. Nach dem Frühstück beschließen wir zum SW-Point zu laufen. Wollen es am Strand versuchen, ob es geht ist ungewiss, da Mangroven dort wuchern. Nach einiger Zeit versperren uns Mangroven den Weg. Laufen etwas zurück und finden Fahrweg. Weichen auf ihn aus. Erreichen das Kap mit der weißen Posilaterne. Sieht alles sehr kaputt aus. Das Ufer Kalkfelsen. Steil abfallend bis auf 200 m Tiefe. Wer hier raufgetrieben wird ist nach 5 min zertrümmert. Treffen Einheimischen, der angelt. Als Köder Muschelfleisch, hatten uns schon über die Berge von Muschelgehäusen gewundert, die im Hafen herumlagen. Er berichtet, hier wären kapitale Snapper. Finden am Ufer jede Menge angeschwemmten Müll aus der ganzen Welt. Sammeln einiges, werfen es aber wieder weg, außer einem Ankerball für den 2. Anker. Zurück auf dem Boot wieder Unterwasser putzen. Diesmal Kalk und Seepockenbekämpfung. Nach dem Essen mit dem Dingi zum Reef. Schnorcheln herum, sehen sehr schöne Fische und Fächerkorallen.
Morgen kommt Feodor mit dem Flugzeug. Er wollte Hotel buchen und 3 Tage Strandurlaub machen. Er hätte sich gewundert was es alles nicht gibt.
Morgen sehen wir weiter. Hoffentlich bekommt er ein Auto.


27.02.08/ 151. Reisetag/ Mittwoch
Mayaguana/Abrahamsbay. 22°21,4´N 72°58,9´W. Warten auf Feodor. Er soll heute hier einfliegen. Fahre mit dem Dingi an Land, um ihn abzuholen. Rufen oder Winken geht nicht, wir liegen zu weit vom Ufer vor Anker. Vertue mich um eine Stunde (zu früh), da ich die Uhr von UTC-4 noch nicht auf UTC-5 umgestellt habe. Bahamas haben UTC-5. Feo schwebt pünktlich ein. Zweimotorige Propellermaschine. Erwarte ihn an der Pier. Ein Einheimischer bringt ihn mit dem Auto zur Pier. Lasse ihn sich völlig ausziehen, die Fahrt mit dem Dingi wird nass. Sachen alle in Tüten wasserdicht verstaut. An Bord alles ok. Feo räumt ein, gliedert sich ein. Spendieren einen Schnaps zur Begrüßung. Wir wollen morgen nach Krooked Island gehen. Das sind 70 sm, da müssen wir uns strecken. Beschließen mit der Flut um 23.00 OZ rauszugehen, da sonst erst wieder am 29. Mittags möglich.
Er hat Geschenke mitgebracht. Von meiner Enkelin Clara einen lieben Brief in dem sie schreibt, dass sie mich vermisst und Sehnsucht nach mir hat. Bin sehr gerührt. Ich habe auch Sehnsucht nach ihr und vermisse sie. Aber ich bin ja eigentlich schon auf dem Rückweg, Halbzeit ist schon lange vorbei. Habe ich mit einer Flasche Sekt gefeiert. 22.45 wecken und aufstehen. 22.50 Anker auf ohne Probleme. 23.15 sind wir aus der engen Riffpassage heraus und laufen unter Motor weiter nach S um von dem Riff freizukommen. Wind aus S. 23.20 setzen Groß. 4 Bft aus S. Odo 3912 sm, Log 4743 sm. Am Himmel in N starkes Wetterleuchten.


Hi Casi, danke für Deine Mühe. Hatten mit dem (fehlenden) Brot einen Denkfehler in der Abreisezeit. Feo hat von Miami Frenchbrot mitgebracht, ist auch gut. Alles andere  aus dem Bericht. Jockel

28.02.08/ 152. Reisetag/ Donnerstag
22°18,6´N 73°03,3´W, Log 4750 sm, Odo 3917 sm, S4,  bedeckt, 1016 hPa, Luft 23°, Wasser 25°C, Groß + Fock, 5kn in 270°. 00.05, der Mond geht auf. 01.00, ein Gewitter überfällt uns. Streichen die Fock. Machen kaum Fahrt über Grund. Der wind hat ruckartig auf N gedreht. Müssen die Stöpsel in der Plicht ziehen, man kann sonst die Füße baden. 03.10, setzen wieder Fock, keine Fahrt im Schiff. 03.20, das Gewitter ist vorbei, aber es drizzelt noch ständig. Ein Strom von 2 kn setzt uns nach S. Machen
Motor an, um überhaupt steuern zu können. 04.00, 22°17,5´N 73°13´W, Odo 3928, Log 4765 sm, N1, bedeckt, Regen, Laufen unter Motor 3,2 kn über Grund in 300°. Ein Strom von 2 kn setzt nach S. 08.00, 22°25´N 73°23,5´W, Mit Groß + Fock 3 kn in 300°. Eine Arschkälte, man ist etwas anderes gewöhnt. 16.00, 22°48,9´N 74°01´W, ENE6-7. Segeln inzwischen unter Groß 2.Reff+Stagfocck, 6-7 kn in 286°. Wellen 2m Höhe. Der Wind war sehr hackig in den letzten Stunden. Eine entsprechende See hat sich  schnell
aufgebaut und läuft quer zu unserem Kurs. Wir können bei diesem Wind und der Richtung hier auf Crooked Isl. nirgends einlaufen oder Schurz suchen. Die Nordküste ist Legerwall. Die Westküste hat ein paar Ankerplätze, aber an ihr wird die gewaltige Dünung das Ankern nicht sinnvoll machen. Hinzu kommt, dass wir an der Westküste erst Mitternacht ankommen, das funktioniert nie. Beschließen weiterzusegeln. Werden an den Südzipfel von Long Island gehen  und uns dort hinter der Huk verkriechen.
Dort kann man auch im Dunkeln mit Sattelitennavigation einlaufen. Werden dort etwa Mitternacht sein und können dann noch etwas schlafen. Den Starkwind hat Norbert erst für Freitag angekündigt, da hatten wir einen segelfreien Tag geplant. Man kann nicht alles haben. Norbert macht ja nicht das Wetter sondern der amerikanische Wetterdienst.


Hi Casi, liegen in einer Marina. Bin sehr froh darüber, draußen jault der Wind mit 6-7 Bft. Konnten seit langem wieder mal duschen und mussten uns  keine Gedanken über den Anker machen. Herrlich! Jockel

29.02.08/153. Reisetag/ Freitag
00.00, laufen in den South Point ein. Segel geborgen, Manöver abgesprochen und vorbereitet. Alles muss klappen. Legen den Anker aus nach Plotter. Der Anker driftet. So geht das nicht, hinter uns liegt das Reef, wir treiben auf das Reef zu. Anker wieder auf. Laufen unter Motor neuen Ankerplatz an. Setzen wieder Anker. Der Anker greift, das Schiff steht. Programmiere auf dem "Shipmate" den Ankeralarm. Optische Kontrolle zusätzlich. 02.00, ankern auf 3 m Tiefe am South Point/Long Island. Teile Ankerwache ein . Nach einer Stunde Wache, in der keine Drift auftritt, breche ich die Ankerwache ab. 07.30, bei Licht gesehen ist der Ankerplatz ziemlich kritisch. Liegen ca 30 m neben Untiefe, auf der sich die Wellen brechen. Bei Dunkelheit in so ein Loch zu fahren ist einfach gefährlich. Bei solch einer Einfahrt werten wir alles Mögliche aus. Den Plotter, die Karten, Echolot, Sattelitennavigator. Man muss aber wissen, dass der wahre Ort weder auf dem Plotter noch auf der Karte abgebildet wird. Ca. 30m Fehlerkreis sind einzuplanen. 09.00, bereiten Anker auf vor. Klappt alles prima. Unter Motor aus der Mausefalle raus und Groß und Stagfock hoch. Groß 2. Reff. Wind aus ENE 6-7. Welle 2m, zeitweilig völlig unter Wasser. Laufen 5,5 kn am Wind. Position 22°15´N 74°50,5´W, Odometer 4037, Log 4882 sm, bedeckt, 1023 hPa, 23° Luft, 25°C Wasser, Welle 2 m. 13.45, nehmen die Segel runter und laufen unter Motor nach Clarence Town ein. Haben uns für die Marina entschieden. Sind 14.15 in der Marina fest.
1 $/Fuss =34 $/Tag. Buchen. Hier ist alles vorhanden, Strom, Wasser, Dusche, Bar, was will man mehr. Gehen in das Dorf zum Einkaufen. Bekommen fast alles. Morgen gibt es noch Tomaten und Brot, werden also noch einmal hin müssen. Bier und Rum gibt es woanders, ebenfalls morgen zu erledigen. Besuchen super Kneipe. Essen dort Hühnerklein mit Honig, lecker. In der Marina noch einen Drink , fotografieren uns mit Kellnerin. Alle furchtbar dick aber sehr freundlich. Anschließend duschen und Wäsche waschen. Das reicht ja wohl. Gehen um 23.00 ins Bett, der Wind jault draußen mit 6-7 Bft. Schön, in einer Marina zu sein.


Hi Casi, das Neueste von KA. Haben hier ständig Scheiß-Wetter. 6-7 Bft und auch jede Menge Regen, Karibik! Jockel

01.03.08/154.Reisetag/ Sonnabend
Clarence Town/ Long Island. Der Marinaboss bietet uns noch einen Liegetag an. Gestern sagte er noch ab, da viele Lieger angemeldet sind. Müssen aber wegen eines Bigbootes den Liegeplatz wechseln. Zerfahren uns dabei die Buglaterne. Bin stinksauer. Gehen anschließend  ins Dorf einkaufen. Bekommen alles bis auf Bier und Rum. Der Likörshop hat zu. Einheimische trommeln den Eigner herbei. 1 Flasche Rum und 6 Bier werden unser. An der Tankstelle haben wir weniger Glück. Der Strom ist auf der Insel
weg. Ein Auto hat einen Strommast umgefahren, Sense. Mittagessen fällt aus. Egon und Feo gehen wandern, ich repariere Buglaterne und putze Unterwasserschiff. Abends wieder in "unserer Kneipe". Essen zum Abend, Egon Lobster, piekfein aber erschwinglich. Um 08.00 ins Bett, wollen morgen 70 sm machen und bei Licht ankommen. Die Seenote rät unbedingt dazu. Also 05.00 wecken und 06.00 aus dem Hafen.


02.03.08/155.Reisetag/ Sonntag
Clarence Town/ Long Island. Wecken 05.00. Strom ist wieder da, so dass wir uns in der Marina waschen können. 06.00 aus dem Hafen. Es dämmert. Laufen unter Motor aus. 23°08´N 74°58´W, Odo 4065, Log 4909sm, 06.20 Motor aus, nehmen Kurs auf Exuma. Müssen dazu 45 sm an Long Island nach NE. Wind aus e bis ENE 6-7 Bft. Bei einer extremen Welle fällt Feo aus dem Bett. Das Leesegel ist aus dem Schott gerissen. Repariere ich sofort. Bohre 2 M4 Schrauben durch, sichere mit Muttern und fertig. Bei der Welle
ein Akt. Welle inzwischen 2 m. Luft 23°, Wasser 25°C. Die Welle kommt oft an Deck, alles sehr nass, alle haben einen nassen Arsch. 12.20, 23°41,7´N 75°18´W. Nördliche Ecke Long Island erreicht. Im Durchschnitt 7 kn gelaufen, super aber sehr nass. Egon macht Grüne Bohnen. Weil 3 Mann müssen immer 3 Kartoffeln in den Eintopf  rein, sonst reicht es nicht. Die letzten 25 sm nach Exuma platt vor Laken, also moderater. Allerdings überfällt uns eine Regenwolke mit Windwalze, laufen zeitweilig 9,5 kn. 15.00, Exuma in Sicht. 16.15, nehmen die Segel weg. Einfahrt unter Motor und mit Hilfe des Plotter. Sehr große Hilfe hier. 17.30, ankern auf 5 m Tiefe Sand im Windschatten von Stocking Island. Tauche den Anker ab, hat sich gut eingegraben. Egon macht fürstliches Abendbrot.


Hi Casi, konnte heut Nacht nicht Senden und empfangen, dachte schon es wäre etwas kaputt. Nun bin ich zufrieden, dass ich doch etwas empfangen habe und die Funktion nachgewiesen ist. Habe mich deshalb gleich an den Text gemacht, ist aber schwierig bei der Schaukelei die Tasten zu treffen. Jockel

03.03.08/ 156. Reisetag/ Montag
Exuma/ Georgetown/ Stocking Harbour, 02.45, ich arbeite gerade am Rechner, als der Ankeralarm lospiept. Stürze sofort raus, wir driften sehr schnell. Wecke die anderen beiden. Zerren gemeinsam den Anker ein und suchen neuen Ankerplatz. Zum Glück nicht anderen Ankerlieger gerammt oder dessen Kette gefischt. Anker auf und neuen Ankerplatz gesucht. Alles bei Finsternis und vielen Schiffen um uns herum. Werfen erneut den Anker. Er hält, aber ein andere Schipper beschwert sich über den zu geringen Abstand mit Recht. Also noch einmal Anker auf und ein neuer Anlauf. 03.45 sitzt alles wieder. Beschließen Ankerwache, jeder eine Stunde. Ich mache bis 05.00, Feodor bis 07.00 OZ. Der Anker sitzt, Egon taucht ihn Morgens noch einmal ab. Der Anker sitzt. Vormittags arbeite ich am Boot. Wanten bekleiden und Segel nähen. Egon und Feo an Land, laufen zur Atlantikküste und dem dortigen Beach. Mittag fällt sehr kurz aus, essen eine Klappstulle mit Rotwurst. Um 15.00 Wassertaxi nach Georgtown bestellt.
Bringe vorher 2. Anker aus und grabe ihn ein. Boden sehr schlickig, also ohne guten Halt. Werde unruhig sein. Das Wassertaxi kommt nicht. Entschließen uns mit Dingi zu fahren. Ca. 1,5 km bis Georgstown. Die Welle macht uns tüchtig nass. Kaufen im Supermarkt ein, bekommen alles was wir brauchen. Bier im Likörshop, dessen Tür ist verschlossen. Sie wird von der Kassiererin mit Summer geöffnet wenn Kunden da sind. Die Stadt wird auch besichtigt, nicht viel los. Nach 2 Stunden wieder aufs Boot. 17.30 fahren wir in eine nahe Marina essen. Feo und ich essen Spagetti, Egon Fisch. Zurück aufs Boot wird kompliziert. Es ist dunkel und viele Yachten ankern hier. Finden trotzdem unseren Kahn, wenn auch mit Mühe. Gehen sofort ins Bett, Morgen beginnt der Tag um 05.00, es liegen wieder 70 sm nach Suedecke Eluethera vor uns.


Hi Casi, konnte schon lange nicht in die Seite reinschauen. Bin froh, dass das mit dem Funk so gut klappt. Gestern Nacht lief gar nichts, da dachte ich schon an die Defekthexe. Zum Glück war es die aber nicht. Grüsse von allen bei herrlicher Segelei. Jockel

04.03.08/ 157. Reisetag/Dienstag
Exuma Island/ Georgtown. Stehen um 05.00. auf, jeder hat seine Aufgaben. Egon macht Frühstück, Feo und ich stauen den Dingimotor, das Dingi aus dem Wasser und laschen. Sind 06.00 mit allem fertig. Anker auf (2 Anker). Laufen unter Motor den Kanal zur Ausfahrt entlang. 07.00 Segel hoch und Motor aus. Der Wind ist auf ESE 4-5 gegangen. Können 340° raumschots laufen. Welle 1,5 m. Alles wie von Norbert angekündigt. Ich habe in der Nacht kaum geschlafen, Habe ständig versucht zu senden auf allen
Frequenzen ohne Erfolg. Dachte schon ein Gerät hat eine Macke. Habe die Kontakte geputzt usw. 08.30, probiere wieder zu funken. Bin schon ganz unruhig, ist etwas kaputt bin ich zu doof um es zu reparieren. Wie bekomme ich dann Wetter von Norbert und NOAA und wie bekommt Casi meine Berichte. Schwerwiegend. Bekomme Kontakt mit Box WG3G. Empfange 2 Fehlermeldungen vom System, Meldungen an "web.de" werden nicht übertragen. Machen den ganzen Tag gute Fahrt mit 6-7 kn nach 340°. 20.00, 24°50´N 76°05,9´W,
Odo 4220, Kurs 5°, SE4-5 Bft, unbedeckt, 1017 hPa, Gross+Fock, 6 kn. Haben uns entschlossen nicht an der Süd-Ecke von Eleuthera zu ankern. Dort läuft die Welle bei SE entlang der Küste und lässt uns nicht zur Ruhe kommen. Wir segeln die Nacht durch bis zum Norden von Eleuthera. Dort erwarten wir die Ankunft zwischen 06-10 Uhr OZ. Dort sind auch mehrere Marinas, so dass auch die Versorgung gut gesichert ist (hoffentlich). 23.00, 25°09,6´N 76°04´W, ändern den Kurs auf 315° entlang der Küste von Eleuthera. Segeln nun platt vor dem Laken. Die Sternennacht ist herrlich, der Wind mit 15 kn moderat. Besser kann es nicht laufen.


05.03.2008/ 158. Reisetag
Mittwoch 00.00, 25°11,6´N 76°05,4´W, log 5088, Odo 4243, SE 3-4, teilweise bedeckt, 1017 hPa. Segeln unter Groß und Fock Schmetterling. 4,7 kn in 310°. Die Küste fällt nach NW ab, wir folgen ihr. Durch Gieren des Schiffes vor Wind rucken Fock und Groß ständig ein. Sehr laut. Zur NW-Ecke noch 36 sm. 2 Wolken sind gerade in Luv und Lee vorbeigesegelt. Haben uns weder mit Wind noch mit Regen belästigt. Übergabe der Wache an Egon. 04.00, 25°28,4N 76°17,3´W, SE 4, Groß +Fock , segeln 5 kn nach NW. Feuchtwarme Luft, sternenklar. 2x Schiffsverkehr mit klarer Lichterführung. 04.40 , begegnen Passenger auf Gegenkurs. Er läuft weiter unter Land, Abstand ca. 1,5 sm. 05.20, der Mond ist aufgegangen, eine ganz schmale Sichel ohne Leuchtkraft. Sonnenaufgang super. Fotografieren Quatsch, da fast jeden Tag so schoen. 09.00 versuchen die Einfahrt nach Eleuthera -N. Kommen in Riff mit mächtigen Klamotten. Hatten die Fahrt schon reduziert. Gehen über zwei Steine mit Grundberührung. Drehe sofort um und laufe den gleichen Kurs+180° zurück. Hatte 2 Mann in Ausguck gestellt, trotzdem aufgelaufen. Beraten, ob wir in die zweite mögliche Einfahrt einlaufen versuchen. Auch hier in den Karten keine klaren Tiefenangaben. Beschließen auf Einfahrt zu verzichten und nach Nassau weiterzufahren. 18.00, laufen nach Nassau ein. Keine Probleme. Ankern gleich nach Einfahrt, da Dunkelheit einbricht. Tauche Anker ab und grabe ihn ein. Sollte reichen.


06.03.08/ 159. Reisetag / Donnerstag
08.00, verlegen nach Frühstück in Marina, 1 $/ Fuß. Egon und Feo in die Stadt, ich verbohre mit geliehener Bohrmaschine einen Ablauf auf der Steuerbordseite ähnlich wie auf der Bb-Seite. Klebe ihn mit Epoxydharz ein. Die beiden kommen mit Einkäufen wieder. Ich gehe mit Egon noch einmal in die Stadt. Sehr schön. Viele Touristen unterwegs. Abends in chinesisches Restaurant Essen. Herrlich! Natürlich viel zu viel. Lassen uns den Rest einpacken, essen wir morgen. Morgen werden wir hier noch bleiben, sind sonst zu schnell in Miami. Dort ist alles sehr teuer, besonders die Marinas. Hier 1 $/ Fuß, dort das Zehnfache. Man kann aber auch ankern, dann ohne Kosten außer mit Dingi anlegen für 10 $ /Tag. Schauen wir mal.


07.03.08/ 160. Reisetag/ Freitag New Providence Island/ Nassau.
Wollen heute Paradise Island mit Hotel Atlantis besichtigen. Zunächst Diesel besorgen. Marina und 2 Tankstellen no. Mit Bus zur nächsten Tankstelle, dort 10 l für 12,5 $ erstanden. Mit Taxi zurück. 09.00, auf nach Paradise Island. Laufen über die Maut-Brücke. Und ab in die Hotelanlage, eigentlich die ganze Insel. Die Grosse und der Luxus sind unvorstellbar. Das Spielcasino hat die Grosse eines Fussballplatzes. Der Yachthafen gefüllt mit Motoryachten, alle ueber 40m. Wandern durch das Hotel. Treffen auf Aquarium, der blanke Wahnsinn. Alle einheimischen Fische einschließlich Rochen in einem Becken. Die großen Haie über 3 m in einem extra Becken mit Tauchmöglichkeiten. Diverse sehr steile Rutschen, Pools und Beatches komplettieren die Anlage. Überall Liegen und Strandbars. Fahren in den 18. Stock, kommen aber nicht auf die Aufsichtsplattform. Am Delphinbecken kann man für 140$ mit Delphinen im Wasser spielen. Mehrere Gruppen sind dabei. Wir sind malad, traben um 14.00 zum Ausgang und lassen uns mit Sammeltaxi für 4$ ins Zentrum Fahren. Kaufen dort im Likörshop noch Bier und Rum. 15.00, unsere Doggibags vom Chinesen warm gemacht. Ich bin wie genudelt. 16.00, gehen noch einmal in die Stadt. Versuchen Internet, die Bibliothek macht leider zu, also nichts. Besuchen noch Landungsbrücken der Passenger. Um 18.00 zurück zum Schiff. Abendbrot fällt aus, Sundowner natürlich nicht. Morgen soll es nach Greath Harbour gehen, 70 sm, also 05.00 aufstehen.


08.03.08/ 161.Reisetag/ Sonnabend New Providence Island/ Nassau.
Frauentag!!! Die Männercrew grüsst alle Frauen des WSV 1921 und natürlich alle Frauen der Welt. Egon grüsst im besonderen Sieglinde, Feo Angelika und ich Monika. Ein Gruß fällt auch für Harald Richter ab, er hat heute 50. Geburtstag. Ich hoffe er vergisst nicht, dass wir gratuliert haben. 05.00 wecken, 06.20 ablegen unter Motor. 07.00 haben wir Groß 1. Reff und Stagfock oben, Motor aus. Laufen 5,6 kn nach 326°. Pos. 25°06´N 77°22´W, Log 5188, Odo 4343 sm. Sehr moderates Wetter. 13.00 eine Front geht durch. Der Wind dreht ruckartig auf NW6. Groß 1. Reff+Stagfock hart am Wind, müssen aufkreuzen. Schiff arbeitet in der aufkommenden See Schwer. Norbert hatte erst für morgen N-Wind angesagt, da hat sich NOAA wohl vertan. 18.00, mit Motorunterstützung gehen wir gegenan, wollen noch in der Daemmerung einen Ankerplatz erreichen. Er liegt vor unserem Tagesziel, ist aber ok. Gehen unter Great Stirrup Cay vor Anker auf 3 m Tiefe. Pos. 25°49´N 77°54´W, Odo 4404, Log 5253 sm. Tauche im Dunkeln noch Anker ab und grabe ihn ein. War auch nötig. Liegen hier nicht super geschützt. Über Nacht dreht der Wind auf NE, wir schaukeln in der auflaufenden See schlimm. Der Anker hält, habe 2. Anker zur Sicherheit auch ausgelegt. Der Nordwind ist einen Tag früher gekommen als angekündigt. Sind deshalb nicht nach Great Harbour/ Bombay Cay gekommen. Es haben einfach 2- 3 Stunden durch die Kreuzerei gefehlt.


09.03.08/ 162. Reisetag/ Sonntag 25°49´N 77°54´W/ Geat Stirrup Cay.
Der Wind hat über Nacht auf NE gedreht, Steht deshalb fast in unsere Bucht. 07.30, Die Welle läuft in unsere Ankerbucht hinein. Habe in der Nacht jede Stunde Ankerwache kontrolliert. Der Anker hat gehalten. Gehen um 09.00 hier weg nach Bamboo Cay. Müssen dazu um alle Cays herum, weil der direkte Weg zu flach. Vor Littel Stirrup Cays liegt ein Passenger. Die Typen haben auf L St Cay einen Strandtag mit Barbecue und diversen Drinks verbracht. Dazu sind auf der ansonsten unbewohnten Insel diverse Einrichtungen installiert. Laufen um L St Cay herum in die Bucht von Bamboo Cay. Tiefe zwischen 3,5 und 2,5 m und das ueber 5 sm, das ist schon spannend. In die Marina ein künstlicher Kanal und mehrere kleine Lagunen. Müssen sehr aufpassen. Die Marina super. Alles sehr gepflegt und ok., obwohl vieles baufällig. Um die Marina ca. 50 Eigenheime mit Wasserständen, die Motorboote der Eigner auf Hubeinrichtungen. In der Nähe ein Flugplatz für die Urlauber/ Amis. Wir werden hier auch den 10.03. verbringen. Wir haben 2 Tage + wegen der Nachtsegelei und werden hier etwas Entspannen.


10.03.08/163. Reisetag/ Montag
Great Harbour/ Bamboo Cay, Bulloks Harbour. Wandern nach dem Frühstück am Strand entlang. An einer Strandbar, einsam wie in der Wüste, essen wir Mittag, Chefsalat. Anschließend über den Flughafen zurück zum Boot. Beschließen noch heute wegzugehen und über Nacht zu segeln. Dazu warten wir die Flut von einem Meter zur Hälfte ab, da wir sonst aus dem Kanal nicht herauskommen. 18.50 (eine Stunde Zeitverschiebung wegen Sommerzeit auf Bahamas und USA), Leinen los. Verlassen den Hafen von Great Harbour unter Motor in Schleichfahrt. Es dämmert. 19.30, Groß mit 1. Reff gesetzt. 19.50 Motor aus, Stagfock hoch. 25°45,7´N 77°55,3´W Odo 4423, Kurs 305 4 kn, NE4, halb bedeckt, 1022hPa, 25°C Luft. 23.00, vier Kreuzfahrer krauchen um mich herum. Einer kommt mit Kollisionskurs direkt auf  mich zu. Mache Blitzlicht an, stört ihn nicht. Ändere Kurs um 60° um nicht überfahren zu werden.


11.03.08/ 164. Reisetag/ Dienstag
26°02´N 78°11´W, Odo 4445, Log 5296 sm, keine Bedeckung, 1022 hPa, Groß 1.Reff+Stagfock, 5,4 kn in 318°. Alles ok. Wetter sehr moderat, zum Glück nicht so flau wie von NOAA vorhergesagt. Noch 7,5 Stunden bis Grand Bahama/ Freeport. 04.00, 26°15,8´N 78°26´W. Groß 1. Reff+Stagfock, 4,2 kn in 315°. 07.15, Motor an, 1,5 sm vor Einfahrt in Ocean Reef Marina. 26°28,3´N 78°38,6´W, Odo 4481, Log 5327 sm. Tuckern ganz langsam in die erst im letzten Moment sichtbare Einfahrt von ca. 20 m Breite. Mehrere  Barren mit 2m Tiefe bei halber Tiede. Also auch bei mindestens halber Flut raus aus dem Hafen. Sehr schön angelegte Kanäle mit super Villen. Hier herrscht Ruhe. Gehen in die Marina für 45 $/ Nacht. Wissen nicht wie lange. Haben wieder wegen der Nachtsegelei 2 Tage rausgesegelt. Zunächst nachschlafen, Frühstück, duschen, entspannen, Bahama Flair. Dann nach Freeport, eine künstlich ab 1956 angelegte Stadt mit riesigen Strecken. Die Einheimischen fahren alle Auto. Wir nehmen den Bus, ein 12 Personen Koffer. Riesige Villen neben sehr großen Hotels mitten im angelegten Palmen und Pinienhainen. Viele Grundstücke noch zu haben. Die Einkaufsmöglichkeiten z.T. nicht belegt. 3 Hurrikane sollen hier in den letzten Jahren alles zerlegt haben, nun bleiben die Touristen aus. Essen in der Stadt, ein Kleinlaster hat eine fahrbare Garküche gesattelt und verkauft an der Rückseite. Ich esse Rippchen mit Reis für 5,5 $, total ok. Mit dem Bus zurück zur Marina. Überlegen, ob wir morgen in eine andere Marina verlegen, sind uns nicht schlüssig. Ist auch nicht weltbewegend. Wir werden sehen ob der Geiz  oder die Neugier siegt.


12.03.08/ 165.Reisetag/ Mittwoch
Great Bahama/ Freeport/ Ocean Yacht Club. Liegen am Steg, um uns Ferienhäuser, WSV-Stimmung im Sommer, unter der Woche. Das ganze Gebiet ist von künstlichen Wasserstrassen durchzogen. Dadurch alles Wassergrundstücke, ein unermesslicher Wertzuwachs. Sehr schöne Villen, leider Hurrikangebiet. Wandern zum Strand und ihn entlang zur nächsten Hotelanlage. Super in Schuss. Strandbars, Läden usw, vergleichbar mit Warnemünde. Im Casino verspielen wir 10$ an einem einarmigen Banditen. Habe dazu keine Beziehung. Zurück zum Boot mache ich mich an einige kleinerer Arbeiten wie Registrier-Nr. kleben, Seil für Selbststeueranlage erneuern, kleinere Näharbeiten usw.


13.03.08/ 166.Reisetag/ Donnerstag

09.00, verlassen Ocean Reef Yachtclub. 26°30,3´N 78°39,8´W, Odo 4484, Mussten so lange warten, um mindestens halbhohe Tide zu haben. In Schleichfahrt taten wir uns aus dem Kanal hinaus. 09.30, Segel hoch und Motor aus. Groß und Stagfock, 6,5 kn in 220°. 1016 hPa22°C Luft. Wind 4 Bft aus WNW. Ziel Bimini Island.
18.00, machen den Motor an, 2 kn Fahrt sind uns zu wenig. Bei 1800 U/min 5,5 kn. Der Golfstrom setzt uns mit 1,2 kn zurück. 22.00, laufen vor Bimini nach Süd. In Karte eingezeichnete Tonnen fehlen. Beschließen wegen der engen Einfahrt mit einigen Untiefen vor der Küste zu ankern und morgen einzulaufen. 23.00, Anker unten und fest. Die Strömung und der Wind arbeiten entgegengesetzt. Das Geschirr hängt lose herunter. 24.00, Ankerschnaps / Bier ist getrunken. Ein kleines Schwätzchen dazu, ab ins Bett.


14.03.08/ 167. Reisetag/ Freitag
Vor Bimini Island. 25°41,8´N 79°18,5´W. =7.00, aufstehen und Frühstück. 09.00, verlegen in den Hafen, entschließen uns in Marina für 30$/Tag zu gehen. Man ist nicht vom Dingi abhängig und jeder kann auch auf eigene Faust Erkundungen machen. 09.30, tanken 4,6 Gal Diesel=22,3 $. 10.00, haben den Kahn eingewebt in Marina Bimini Blue Water Resort. Die Betonstege werden gerade durch Holzstege ersetzt. Der Beton ist nicht für die Ewigkeit, schon gar nicht im Salzwasser. Die Kneipe von Hemingway ist abgebrannt, lediglich der Kamin steht noch, schade. Zum Mittagessen gibt es Barrakuda, ich habe gestern kurz vor der Dunkelheit noch einen Burschen gelandet, kapitales Tier.


15.03.08/168. Reisetag/ Sonnabend
Egon und Feo an den Strand, ich Hausmeister auf dem Boot. Kleinere Arbeiten. Mittags auf dem Schiff. Nachmittags wieder Freizeit. Besuchen eine neue Marina am Ende der Insel. Eine gewaltiges Investvorhaben. Sind beeindruckt, aber wahrscheinlich Investruine. Das Dorf ist voller Leben, viele kleine Geschäfte. Die Einheimischen machen alles mögliche um eine Mark zu verdienen. Am beliebtesten sind Imbisse. Abends Abschied von Bimini. Egon und Feo bis Mitternacht in einer Kneipe mit Musik, ich an Bord.


16.03.08/ 169.Reisetag/ Sonntag
Bimini Island, Bahamas, Blue Water Marina. O7.00, Leinen los, dampfen in der flachen Ausfahrt übel gegen die Welle an. 2 x überspült. Draußen Groß und Stagfock. Wind W4. Strömung aus S mit 2,5 kn. Kreuzen ohne großen Fortschritt auf. 08.00, wechseln auf Fock. Von 4,5 kn auf 5,5 kn Geschwindigkeit gesteigert. Fahrt in Richtung Ziel auch sehr schlecht. 12.00, Wind lässt nach und dreht auf NE3. Können Miami anliegen, aber durch Strom nur 2,5 kn in Zielrichtung 270°. 13.00, mache den Motor zusätzlich zu den Segeln an. Laufen jetzt 5,2 kn in 277°. Könnten im Hellen in Miami ankommen. 19.00, Miami Skyline vor uns. Machen auf See noch Abendbrot, Eier, Zwiebeln und Brot. Laufen ganz langsam, genießen die Ankunft in Amerika. 19.30, laufen in Miami ein, sind in Hochstimmung. Die vergeht uns bei 87,-$ Liegegebühr in der Zentral Marina. 21.00, sind in Marina fest.


Florida - Miami Beach - Wieder Festland

17.03.08/ 170. Reisetag/ Montag
Miami, Zentral Marina Nach dm Frühstück zu Customs. Wollen über die Brücke in den Hafen laufen, die Marinaleute sagen das geht nicht, wir würden von der Polizei abgeknallt. Nehmen Taxe für 8 $. Bei Customs unfreundliche Schalterbeamtin, aber freundlicher Beamter, der sich unser annimmt. Füllen 5 Formulare aus. Die erforderliche Kontrol-Nr. besorgt der Beamte. Nachkontrolle und einige Nachbesserungen und dann alles ok. Bekommen abgestempelte Einreisekarten und Pässe zurück. Für Permit noch einmal 4 Formulare. Hatten Obst, Kartoffeln, Wurst in einer Fressorgie aufgegessen, da in die USA nichts dergleichen eingeführt werden darf. Strafandrohung 1000 $. War alles unnötig, kümmert keinen Menschen was wir haben. Bekomme für 19 $ ein Permit für ein Jahr für die USA. Brauche nun nicht jedes mal einklarieren, sondern mich nur melden. Zurück über die Brücke zu Fuß ohne Probleme. Die Amis denken man kann unmöglich 10 min laufen. In der City Geschäfte über Geschäfte mit Uhren, Schmuck, Bekleidung usw. Essen in der Stadt Zu Mittag Salat. Anschließend aufs Boot und aus der Marina vor Anker. Verlegen zur Venezian Brücke in die Nähe der Miami Beach Marina. Liegen dort gut geschützt vor 2 Ankern. Abends Essen in MB bei einem Italiener. Egon No, er ist traurig, weil morgen Abreisetag.


18.03.08/ 171. Reisetag/ Dienstag
Miami, Miami Beach Marina. 09.00, gehen an den Strand, Badeverbot wegen Sturm auflandig. Suchen für Egon Busverbindung zum Flughafen. Eine Busfahrerin schreibt uns alles auf und fährt uns kostenlos zum Einsteigeplatz. Zurück zum Schiff durch die Fußgängerzone von PB. Beeindruckend. Kneipe an Kneipe und super Geschäfte. 13.00, Mittagessen an Bord. Auf Egons Handy 2 SMS der Fluggesellschaft, der Flug geht 4 Stunden später. Haben also Zeit. 16.00, Bringe Egon an Land und zum Bus. Trinken noch 2 Bier und heulen ein wenig. 17.00 an Bord zurück beginnt das Warten auf Reinhard. Ihn trifft es besonders schwer. Ein Flugzeug überbucht, das 2. Nicht startfähig, das 3. Über New York. Wir warten vergebens. Er kommt Mitternacht in MB an. Ich fahre bis 02.00 ständig an Land. Kein Reinhard zu sehen.


19.03.08/172. Reisetag/ Mittwoch
06.00, erste SMS von Reinhard. Er kommt um 08.00 zur Marina. Na wenigstens lebt er. 08.00, setze zum Land über und erwarte ihn. Kommt mit Taxe. Ist kaputt aber überglücklich. Nach gemeinsamen Frühstück Anker auf und auf den ICW (Intercoastal Waterway). Viele Wegbegrenzungen zu beachten. Vorsegel + Motor bringen 6,5 kn. Sehr schöne Umgebung. Auf dem Festland Villen ohne Ende, eigentlich Schlösser. Auf der Vorgelagerten Insel Wolkenkratzer. 14.30, machen Pause an der Goldküste, Everglade. Kaufen Bier, Reinhard und Feo an den Strand. Ich arbeite Tagesberichte nach. Wollen heute noch mindestens Fort Lauderdale erreichen. Ansonsten morgen zu viele Meilen nach Palm Beach. Die Brückenöffnungen kosten viel Zeit, bis 30 min, das nervt. 16.30, Feo und Reinhard kommen vom Strand. Gehen den ICW weiter nach N. In FL gehen wir an eine Mooring. Vor uns liegt Deutscher mit historischem Schiff, den ich schon in den Antillen mehrmals getroffen habe. 19.00 bis 21.30 noch an den Beach incl. 2 Drinks. Dann ins Bett.


20.03.2008 Meldung per SMS: Standort : Fort Lauderdale

20.03.08/ 173. Reisetag/ Donnerstag
07.00 wecken, Frühstück. 08.00 Brücke, mal sehen ob wir heute mehr Glück mit den Öffnungszeiten haben. Hängen uns an Canadier ran. Er spricht die Brücken an und erfragt die Öffnungszeiten. Den Speed richten wir nach der Entfernung der Brücke. Manchmal müssen wir über 2200 U/min machen. Der Durchlass klappt so prima. 16.00, gehen durch die letzte Brücke heute und wollen dann in die nächste Marina danach. Bekommen keinen Platz, da alles privat. Müssen 30 min später durch die Brücke zurück. Auch diese Marina weist uns ab und auf eine Marina 4 sm weiter nach N. Also das 3. mal durch die gleiche Brücke. Dampfen nach Port Palm Beach. Gehen dort in die Marina Riviera. Legen am Tankanleger an. Tankstelle schon zu, verlegen an Schwimmsteg. Wenn keiner mehr da ist, kann uns keiner verjagen. Ankern kaum möglich, da außerhalb der Fahrrinne sofort flach. Wollen auch in Marina, wegen der Abreise Feodor usw. Abendessen in Marina Kneipe.


21.03.08/ 174. Reisetag/ Freitag
Palm Beach/ Riviera Marina. Stehen 07.30 auf. Duschen, Marina bezahlen usw. Feo packt seine Sachen. Gehen dazwischen Einkaufen, u.A. eine neue Opferanode für die Welle und Gummistropps für die Pardunen. Auf dem Rückweg Tomaten, Obst Bier. 12.00, Feo verabschiedet sich und fährt mit Taxe und Bahn nach Miami Airport. Reinhard fährt bis Palm Beach mit und besichtigt dies. Ich tanke für 20$ Diesel. 18.00, Reinhard zurück. Habe inzwischen neue Opferanode montiert, Segelschoner am Rigg erneuert und Pardunenspanner erneuert. Gehen 20.00 schlafen.


22.03.08/ 175. Reisetag/ Sonnabend
Gehe noch einmal Duschen und Rasieren. Helfen Nachbarn sein Schiff zu verlegen. 08.30 Leinen los. Unter Motor nach Norden auf dem ICW. Herrliche Villen rechts und links, eigentlich Schlösser! Der Fahrweg sehr eng. 13.00, die Schlösser lassen nach, links und rechts Mangroven. 14.00, kommen wieder in bewohntes Gebiet, Port Sewall. Danach verbreitert sich der ICW zu einer riesigen Wasserfläche. Allerdings alles sehr flach von 0,5 bis 1 m bis auf den Kanal mit 2,5 m. Müssen ständig motoren. Wollen heute Fort Pierce, 27°27,5´N 80°20´W erreichen. Dort Ankergründe. 18.00, Fort Pierce. Liegen bei 2,1 m Tiefe vor Anker. Grabe den Anker trotz Haiwarnung ein. Rings um uns nur Industrie. Einkaufen no, auch wegen Sonntag. Haben aber alles ausreichend an Bord. Luft und Wasser 21°C. Wir kommen nach N.


23.03.08/ 176. Reisetag/ Sonntag
Fort Pierce/ Indian River. 08.15 Anker auf und zur nächsten Brücke. Der Koll. Wartet schon auf uns und wundert sich, dass wir ihn nicht über Kanal 09 ansprechen. Brücke öffnet sofort, erste Klasse. Fahren ständig Motor. Einmal weil kein Wind ist und weil der befahrbare Kanal nur 50 m breit ist. Da ist an Aufkreuzen z.B. nicht zu denken. Strecken mit Mangroven und Villen lösen sich ab. Fange 2 Fische, leider fällt einer ab ehe ich ihn ins Boot bekomme. 13.45, Kontrolle durch die Coast Guard. Eigentlich nur freundliche Begrüßung: woher, wohin, gute Reise. Eine Angestellte teilt freudestrahlend mit, dass ihr Papa ein Deutsche war. Das Wasser weitet sich zum Indian River, ist aber ringsum 0,5- 1m flach. Der Kanal muss strickt eingehalten werden. Ist durch feste Seezeichen gekennzeichnet, aber teilweise mit Abständen, dass man das nächste Zeichen nur mit Fernrohr erkennt. 17.00 erreichen wir Indian Harbour Beach. Sind die letzte Stunde mit Vorsegel  und Motor hart am Wind 6,2 kn gelaufen. Nach der Brücke (65 ft vertical) laufen wir in die „Anchorage Yacht Bay" ein. Auf 4m Grund ankern wir vor einigen andere Yachten. Liegen hier vor allen Winden gut geschützt. Aktiviere Ankerkontrolle und bringe 2. Anker aus. 17.30 Ankermanöver gelaufen. Bin von dem ständigen Aufpassen usw total kaputt. Mache Pause und dann Abendbrot. Landgang fällt wie gestern aus.


24.03.08/ 177. Reisetag/ Montag
War mehrmals in der Nacht zur Ankerkontrolle draußen. Alles ok. Nach Waschen und Frühstück in den Ort (Ort?). Alles sehr weitläufig und zersiedelt. Ohne Auto läuft hier nichts. Finden wahnsinnigen Supermarkt. Laufen ca. 3 km zum Beach. Der Strand total öde. Keine Kneipen oder ähnliches. Links und rechts riesige Wohnburgen. Marzahn dagegen abwechslungsreich. Auf dem Rückweg kaufen wir ein. Sogar dunkles Brot ist zu haben, seit Wochen. Erkundigen uns nach Trip nach Cape Canaveral. Es soll mit umsteigen eine Busverbindung geben. Wollen wir Morgen machen, da das Schiff hier gut liegt und in CC keine Ankermöglichkeiten bestehen. Hier liegen wir wie gesagt sehr geschützt. Man könnte das Schiff einen Tag ohne Aufsicht liegen lassen. Trotzdem kitzelig, unterwegs lagen einige Schiffe hoch und trocken entlang des Waterway.


25.03.08/ 178. Reisetag/ Dienstag
Indian Harbour Beach/ Ancorage Yacht Bay. Stehen 06.00 auf, um mit Bus nach Cape Canaveral zu fahren. Bus soll 08.34 abgehen. Stehen bereit. Leider fährt er in die andere Richtung und kommt 09.30 wieder in unsere Richtung. Warten in Kaufhalle und trinken dort kostenlos Kaffee. 09.30 geht es los bis Coco Beach. Dort umsteigen in Bus 09. Der wirft uns kurz nach Port CC raus, damit wir uns eine Taxe suchen. Finden eine Taxe die uns ins Space Center für 40$ bringt. Eintritt pro Person 40$. Beginnen sofort mit Busrundfahrt. Sehr interessant. Es geht zur Montagehalle, den Abschussrampen, der Ausstellung Mond und Apollomission, dem aktuellen Trainingszentrum der Astronauten und 1:1 Modellen der Raumfahrtstation. 15.30 dampfen wir wieder ab, zum Glück. Mit Taxe zum Bus Nr. 1, dann 3 x Umsteigen wieder Nachhause. Letzte Einkäufe und 25 l Diesel an Tankstelle. Morgen wollen wir weiter den ICW nach N.


26.03.08/ 179. Reisetag/ Mitwoch
Indian Harbour Beach/ Ancorage Yacht Bay. 08.15 Anker auf. Gehen auf dem Indian River weiter nach N. Weite Wasserflächen, alles flach bis auf den Kanal. 12.00, Abzweig zum Port Canaveral. Lassen wir StB liegen und gehen weiter nach N. Laufen ständig 0,5 kn weniger als 5,2 kn wegen Wind aus N. 13.00 Mittagessen, Nudeln mit Rindfleisch. 14.00, die Riesige Montagehalle von CC und die Abschussrampen ziehen StB vorbei. 15.00, die gewaltige Drehbrücke von Titusville öffnet auf meinen Anruf auf Kanal 9. Delphine, Pelikane, Kormorane sind hier ohne Ende. Erstmals sind auch weiße Pelikane zu sehen. 18.15, liegen vor Anker in schmaler Rinne. Liegen eigentlich im Fahrwasser, da ansonsten alles flach.


27.03.08/ 180. Reisetag/ Donnerstag
08.00, Anker auf. In sehr schmalem Fahrwasser ständig aufzupassen. Links Villen, rechts Mangoven. 09.45, New Smyrna Beach. Austritt auf See möglich, machen wir aber nicht. Versuchen zu tanken. Wasser zu flach, ankern und bringen Dingi aus. Kein Diesel, nur Benzin. Müssen 3 sm weiter, um Diesel zu bekommen. Umweg erforderlich. Bekommen Diesel und nach 1 sm Weg auch Brot. 14.00 Leinen los und wieder auf den ICW. Ich glaube, ich habe einen Walhai gesehen, riesiges Tier mit Seepocken auf dem Rücken, gewaltig. 16.30, Daytona Beach passiert. 3 feste und 2 Hubbrücken. Anrufe klappen prima, Brücken öffnen sich sofort. Ein Brückenwärter antwortet sogar Deutsch. Erstmals achterlicher Wind, machen einen Knoten mehr mit Fock. 16.50, ein Franzose kommt uns entgegen, also von N. Er zeigt auf N und deutet uns an, dass es dort kalt ist. Das wissen wir, deswegen sind wir sehr langsam. 18.00, machen Feierabend vor Steganlage in Kanal. 29°22,8´N 81°05,3´W. Odometer 4857, Log 5692, Temp. Luft max. 25°C, Wasser 18°C.


Hi Casi, werde am 31.03. auf See gehen und nach NY segeln. Mal sehen was Kap Hatteras dazu sagt. Hoffe natürlich auf guten Wind aus E über S nach W. Gruß an alle Sportkameraden und Familie. Jockel

28.03.08/ 181. Reisetag/ Freitag
29°22,8´N 81°05,3´W, ICW. Luft 13°C, Wasser 19°C.  Halifax Creek. Odo 4857, Log 5693 sm.
07.45, gehen Anker auf. Fahren durch sehr weite Flusslandschaft. Der Verlauf ist sehr gekrümmt. Teilweise sehr schöne Häuser am Ufer. 14.10, passieren Matnzas. Kein Aufenthalt nötig. 15.30 vor Brücke von St. Augustine. Können uns nicht verständigen. Werfe deswegen Anker. Nach 30 min geht Brücke auf. Zerre sofort den Anker hoch und gehe durch die Brücke. Beschließen in St. Augustin zu bleiben, obwohl noch sehr früh. Die Entscheidung war goldrichtig. St. A. ist die älteste Stadt Floridas mit richtigem Stadtkern. Besichtigen die Stadt. Sehr schöne Häuser aus der spanischen Zeit und der frühen amerikanischen Zeit. Kaufen noch 2 Brote, Tomaten, Pampelmusen, Haferflocken. Trinken in Kaffee Latte, ich + Croissant, bekommt mir nicht, lasse Abendbrot ausfallen.


29.03.08/ 182. Reisetag/ Sonnabend
St. Augustine, 29°53,8´N 81°18,5´W , 1020 hPa, Odo 4892, Log 5726 sm. Muss fast jeden Tag den Geber vom Log freimachen, immer verdreckt. Zeigt auch zu wenig an, warum? 08.00 Anker auf. Laufen unter Motor den ICW nach N. 12.30, fange rechtzeitig zum Mittag 2 herrliche Fische. Verarbeite sie fangfrisch, super. 15.30, passieren Jacksonville, total zersiedelt, keine Stadt zu erkennen. Nirgendwo anzulegen. Fahren weiter nach St Marys (Fernandina Beach). Hier riesige Marina mit wahrscheinlich allem. 19.00 vor Anker. Habe Abendbrot bereits vorbereitet. Super Wetter, alles ok. Werden Morgen Pause machen und für Fahrt (ca. 7 Tage)  nach New York einkaufen. Wenn wegen Sonntag nicht möglich, kaufen wir Montag früh ein. Hier haben die Supermärkte 7 Tage offen von 07 bis 22.00 Uhr. In der Nacht legt der Wind erheblich zu und dreht auf N. Zum Glück habe ich 2 Anker ausgebracht. Kontrolliere die ganze Nacht den Standort durch Peilungen. Geht alles klar.


30.03.08/ 183. Reisetag/ Sonntag
Fernandia Beach/ ICW/ 30°40,2´N 81°27,96´W, Wind NNE6-7, Luft 13°C, bedeckt. 08.00, ziehe die 2 Anker, Knochenarbeit. Anschließend in die Marina zum Tanken. Tanken 10,1 Gal x 3,8 =38 l . Wollen eine Mooring mieten wegen der Sicherheit bei diesem Wind und der Welle. Der Hafenchef bietet Liegeplatz für Mooring-Preis im Hafen an. Nehmen wir sofort an. Verlegen in Marina. Liegen dort wie gewiegt. Gehen in die Stadt einkaufen. Die nächste Grosserie ist 3,5 Meilen entfernt. Geben auf und kaufen in Tankstelle das Nötigste. Im Hafen kaufe ich noch 500 g Shrimps, mit dem 3. Fisch von gestern eine lecker Malzeit. Das bekommt man nicht jeden Tag zu essen. Nachmittags Arbeit am Rechner. Ist viel aufzuholen. Will auch noch ins Internet-Cafe alles absenden und Wetter bei NOAA ansehen. Abends hat mich Reinhard zum Essen eingeladen, werde ganz bescheiden vorgehen und ihn nicht zu sehr schröpfen. Fehlen tut uns jetzt nur noch eine Flasche Rum für den Tee. Es ist jetzt abends schon so kalt, dass Tee mit Rum genau das Richtige ist.


31.03.08/ 184. Reisetag/ Montag
Fernandia Beach Marina. Nach Dusche und Frühstück füllen wir Wasser nach, Diesel gestern, Dingi stauen usw.. 09.30, legen ab, alles ok an Bord. 10.30 auf See. 30°42,6´N 81°26´W. Wind aus NNE . Können 70° laufen. Groß 1. Reff + Stagfock, 3,5 kn. Wechsel auf Fock = 4,5 kn. 13.00, wenden auf Bb, können N laufen, 30 min später 320°. 15.00, wenden wieder auf See mit Kurs 70-80°. 16.20 fliegt uns Schwalbe zu. Können ihr nicht helfen, da sie kein Futter aufnimmt und nicht trinkt. 18.00, 31°00´N 81°06´W, der Wind dreht auf E4, ständig abnehmend. Laufen 40-45° mit 3,5 kn. 21.00, der Wind schläft ein, laufen 2,2-2,5 kn in 15°, Welle 0,5, Sternenklar.


01.04.08/ 185. Reisetag, Dienstag
31°11´N 80°59´W   Reinhard träumt: Wind könnte zunehmen, laufen ca. 3 kn, sternenklare Nacht, kein Schiffsverkehr, keine Bojen, nur Natur (Wasser), Welle ruhig!!! 06.00 Pos. 31°22´N 80°41´W. 1 Schiff passiert in der Ferne. 09.00, Log 5868, Odo 5037, teilweise bedeckt, 1022 hPa, Luft 20 Wasser 18°C. Fahren mit Motor. Kein Wind , Welle 1m. Furchtbare Schaukelei. Aus E läuft alte Dünung. Dort muss Wind gewesen sein. 12.30, immer noch kein Wind, motoren. 14.15, Wind 2-3 Bft aus SE. Mache Motor aus, laufen unter Groß und Fock 3 kn. 14.45, Motor wieder an. 1,2 kn reichen nicht. Sonne ohne Ende. Sitze in Unterhose in der Plicht. Diverse Delphine spielen mit dem Boot. 16.00, Motor aus, Wind SE 3-4. 17.00, Wind frischt auf 4-5 Bft auf aus SE. 18.00, 32°00´N 79°59,4´W, Log 5905, Odo 5075, teilweise bedeckt, 1020 hPa, Mit Groß und Fock 6-6,5 kn, Welle 1 m, Stimmung gut, weil Wind. Diskutieren NY Liegemöglichkeiten: 1. Sandy Hook, Highland Marina, 2. Hudson River, 79. Str, 3. Alles weitere je nach Lage der Dinge. 21.00, unter Groß und Stagfock 6 kn. Windsteueranlage spinnt, stelle auf elektrisch um. Wahrscheinlich verharzt durch Öl + Salzwasser. Kriege ich hin, morgen bei Licht.


02.04.08/ 186. Reisetag/ Mittwoch
00.00, 32°20´N 79°32´W, Log 5932, Odo 5106, heiter, 1021 hPa, S 4-3, Groß + Stagfock, 4,5 kn. In der Ferne heftiges Wetterleuchten, kein Donnern zu hören. Ein Schiff passiert uns in Richtung S. 06.00, Delphine spielen in Schiffsnähe. Schöne Mondnacht, In der Ferne Gewitter. Motor an, Schiff lässt sich nicht mehr steuern. Segel schlagen doll wegen Dünung aus SSE. 08.00, Motor aus, laufen unter Groß und Fock mit achterlichem Wind 4,3 kn. Habe an der Angel einen Biss. Ziehe 69 cm Thun heraus. Die Angel wieder ins Wasser. 19 min später erneuter Biss, die Angelsehne für 69 kg zerreißt. Schlachte den geborgenen Burschen. Als ich fertig bin mit Filettieren, will ich die 2. Angel bergen, da der Gefangene gut 2 Tage reicht. Beim Angel einholen erneuter Biss, noch ein bisschen größer. Stelle Angeln ein, wir sind doch kein Fischdampfer. 10.30, Motor wieder an. Kein Wind. Der Wetterbericht von Norbert (NOAA) ist salomonisch. Wind von 5-22 kn und Richtungen mit Schwankungen bis 160°, da hat sich NOAA viel Spielraum gelassen. 15.00, Wind legt plötzlich auf 30-40 kn zu. Schaffe es gerade noch alles durchzureffen, Stagfock und 3. Großreff. 21.00, 33°12´N 78°18´W, Wind NE 8, bedeckt, 1025 hPa. Der Wind beutelt uns schwer. Nach Luv machen wir keinen Weg wegen der Welle.


03.04.08/ 187. Reisetag/ Donnerstag
33°00´N 78°25´W, Bedeckt, 1025 hPa, NE 8, Welle 3 m, Groß 3. Reff + Stagfock, 3,3 kn in 135°, Kurs ins Ziel 60°!!! 10.30, 33°16,5´N 77°56´W, Odo 5247, Log 6059 sm, Bedeckt, 1025 hPa, Drizzel, NE 6-7. Laufen über Grund 3,5 kn aber in 150°. Werde wenden. 22.00, 33°45,7´N 77°16´W, Odo 3295, Log 6109, S 4-5. Groß 3. Reff + Stagfock, 3,6 kn in 60°. Der Wind und die Welle haben sich beruhigt, zumal wir Raum laufen.


04.04.08, /188. Reisetag/ Freitag
01.00, 33°48,5´N 77°03,9´W, Odo 5306, Log 6119 sm, halb bedeckt, 1019,,7 hPa, 20°L, 19°W, Wind SE 3-4, Welle weiter beruhigt. Nach 24 Stunden Wind NE 8 ist das super für die Crew. Kurs 65°, 3,5 kn unter Groß und Stagfock. Bb überholt uns ein Schiff. In der Ferne Wetterleuchten. 05.00. in Abständen Drizzel, ansonsten alles ok. 13.00, bei einer Patenthalse bricht der Großbaum am Niederhalter. Großsegel kann unverletzt geborgen werden. Ursache wahrscheinlich zu scharf durchgesetzter Niederhalter oder die Großschot, die sich um eine der Fallwinschen gewickelt hatte. Berge nacheinander die Bruchstücke. Bin sehr enttäuscht aber auch optimistisch. Der Baum ist sicher zu reparieren mit ein paar Laschierungen und/oder Schweißen. Lege Groß mit Reinhard ordentlich zusammen, Latten geborgen. Laschen alles am Seezaun. Räume auf, rigge Try als Groß. Ist zwar klein, ca. 7 m², sieht aber nicht schlecht aus. Bis NY sollte es reichen. Tiefflieger kontrollieren uns. Melde mich über Kanal 16, keine Antwort, wahrscheinlich hören sie C 16 nicht ab. 16.00, bin mit allem fertig, ich auch. 16.00, habe jetzt Zeit für Eintragungen. 34°53,7´N 75°54,8´W, Odo 5376, Log 6186 sm, bedeckt, 1016 hPa, WSW 5-6, Regen, Try+Fock und Stagfock, 8 kn nach 60° über Grund, durch Wasser 5,5 kn = 2,5 kn Golfstrom. Luft 25°, Wasser 22°C. 21.00, Machen 9 kn über Grund und 5,2 kn durchs Wasser. Am Kap Hatteras drängt sich der Golfstrom und macht Power. Bin trotz des herben Verlustes des Baumes gut drauf. Mit dem Try, schote es über 2 Punkte der Fußreling, geht es bis NY ganz sicher.


05.04.08/ 189. Reisetag/ Sonnabend
00.00, 35°15,4´N 75°06´W, Odo 5453, Log 6228 sm, einzelne Wolken, 1015 hPa, SW 5-6, einige Regenschauer, Try + Stagfock, 7 kn über Grund, 5,2 kn durchs Wasser in 20°, Luft 24°, Wasser 22°. Ruhige Segelnacht, kein Schiffsverkehr. Schnelle Fahrt mit Try, da achterlich. Mal sehen wie das am Wind wird? Stimmung ansonsten ok, besser als zu erwarten. Reinhard schlägt sich tapfer. 08.20, Schlepper mit Containeranhang von vorn. Passiert uns mit 200m Abstand. Hatte ihn schon auf dem Radar rechtzeitig ausgemacht. 09.50, Try+Fock+Stagfock - 4 kn in 20°. In Abständen Schauer, Aprilwetter. Fange wieder an zu fischen. Wer weiß, ob ich was fange. Nachdem ich 2 Fische wegen Schwerwetter weggeworfen habe. Seemannsaberglaube! Wir sind aus dem Golfstrom heraus, Wassertemperaturen ruckartig auf 11,5° gefallen. Luft passt sich an. 14.00, ändere Kurs auf Norfolk von 20° auf 306°. Norbert hat Sturm für mein Gebiet angekündigt und aus Nord. So angeschlagen wie wir sind, will ich kein Risiko eingehen. Das sind 70 sm, also 15 h. Werde gegen 06.00 an der Einfahrt sein. Das könnte mit dem Licht gerade so klappen. 18.00, habe mit Reinhard Hafenhandbuch und Karten für Einfahrt in Norfolk gelesen. Sollte alles klar sein und gute Aussichten auf Reparaturen.


06.04.08/190. Reisetag/ Sonntag
00.00, 36°44´N 25°36,6´W, NNE 4-5, Luft 11°,Wasser 12°, Segeln ab 23.00 nur mit dem Try, sonst zu schnell an der Einfahrt. 2,3 kn in 310°. Dort erwartet uns starker Schiffsverkehr. 03.00, starker Schiffsverkehr. Segeln inzwischen mit Try+Stagfock 4,5 kn in 314°. 2 Flugzeugträger im Gegenverkehr passiert. Gehe auf Abstand von 1,5 sm zur Fahrstrasse. 04.00, Wind legt auf 7 Bft zu. Scheiße, dass wir nicht vor dem Sturm in den Hafen kamen. Böen 8-9 sind auch drin. Segeln mit Try und Stagfock gegenan mit leichtem Schrick in den Schoten, da sonst kein Ankommen gegen die See möglich. 06.00, haben Schwierigkeiten Kap Henry zu runden. Nehme für eine Stunde den Motor dazu. Halten uns aus den Verkehrswegen. Entgegen kommen uns ca. 20 Frachter aus der Chesapeake Bay. Wie sich später herausstellt haben alle in der Bay den Sturm abgeankert. Habe ständig das Radar an. Bei der Sicht unmöglich, alles im Blick zu haben. 08.00, laufen nach Norfolk ein. Tanken zunächst und fragen nach Reparaturmöglichkeiten für den Baum. Werden an S&S und Cobbs Marina verwiesen. Gehen dort in der Marina b ei einem Amerikaner ins Päckchen. Sehr freundlich, macht uns warmes Frühstück, lädt uns zum Kaffee ein. Genau das, was uns fehlt. Morgen will er abfahren. Reinhard bringt er mit dem Auto noch zum Supermarkt. Ein sehr hilfsbereiter Typ. Seit wir den Golfstrom verlassen haben ist Wasser und Luft auf 11° gesunken ein Kälteschock. Tee ist nur noch mit Rum zu genießen. Beschließen den Sonntag sehr früh, da total kaputt und alles nass.


07.04.08/ 191. Reisetag/ Montag
Nach Dusche, man fühlt sich wie neu, und Frühstück mit dem Baum zu S+S. Habe Skizze mit. Werde verstanden. Reparatur soll um 16.00 fertig sein. Bin entzückt. Anschließend in die Stadt. Restliche Einkäufe, Nase platt drücken. Bekomme keine neuen Stiefel, die alten sind undicht. Zurück leite ich Reparaturen ein. Zunächst alles Wasser aus Schiff. Dann mit den Klamotten in eine Wäscherei, waschen und trocknen. Im Freien geht nichts, da es ständig regnet. Bestelle neue Mastmanschette und 2 neue Patronen für Rettungswesten. Die Alten sind durch die Feuchtigkeit ausgelöst worden. Der Tag rast vorbei. Um 16.00 bekomme ich den Baum repariert zurück. Super gemacht, Schweißer 10$ Trinkgeld. Ansonsten 250$, besser als neuer Baum für 1000 und mehr $. Beginne sofort mit Montage, alles im Regen, zum Kotzen.


08.04.08/192.Reisetag, Dienstag
Das Material für Westen und Mast ist über UPS da. Beginne sofort in Regenpause mit der Mastmanschette, da bei Regen nichts klebt. Gelingt alles einigermaßen, bin aber über Erfolg nicht sicher. Bestücke die Rettungswesten neu. Nachmittags Reinhard noch einmal zur Wäscherei. Ich ziehe Segel ein. Stelle dabei noch einige Risse fest, beginne sofort mit dem Nähen. Im Nieselregen besonders fein. Anschließend Latten flicken und montieren. Reffleinen einscheren usw. Der Tag ist um wie nichts. Verlege Boot in Box, da Jim tanken fahren will und weg will. Kann aber nicht, da Elektrik kaputt. Spät Abends kommt Reinhard aus Stadt zurück, hatte mir schon Sorgen gemacht, da es bereits dunkel war. Beschaue mir noch Jims Elektrik, ziemlich wirr alles, da kein Plan da ist. Verschiebe genauere Inspektion auf Morgen.


09.04.08/193.Reisetag/ Mittwoch
Hi Casi, bin noch in Norfolk. Reparaturen und Wetter, Wind aus N, lassen mich hier verweilen. Kälte und Regen ist hier ständig. Schöne Scheiße. Aber das war ja eigentlich klar um diese Jahreszeit in diese Gegend. trotzdem alles ok. Jockel

Cobbs Marina. Habe Jim versprochen, ihm bei der Elektrik zu helfen. Klingle alten und neuen Schalter durch, da keine Schaltpläne bestehen. Da nicht alle Kabel bezeichnet sind, traue ich mich nicht zu klemmen und zu starten. Jim rammelt los um anderen Schalter zu besorgen. Bringt den Schalter und Elektriker mit. Der klemmt an und verschwindet. Jim macht Probe, nichts geht. Er verzweifelt, ich hole Voltmeter und  messe. Spannung fehlt. Schalten Sicherungen, vertauschen zwei  Drähte und alles läuft. Super, wir freuen uns beide unendlich. Ich repariere weiter an Kreuz AS. Mastmanschette undicht. Dichte erneut ab mit Silikon. Bei Regenschauern Unterbrechung und dafür Internet. Die Kameraden wollen wissen  was ich treibe. Zum Abendbrot Eier mit Zwiebeln und Tomate.


10.04.08/ 194. Reisetag/ Donnerstag
Fahren 08.30 mit Bus in die Stadt. Reinhard meint ich müsste sie gesehen haben. Ca. 1 Stunde Fahrzeit. Für Rentner 1$ Fahrpreis! Stadt sehr schön und kompakt. Besuchen Marinemuseum. Alles super, aber die Verherrlichung des Krieges unerträglich. Jede Nation braucht scheinbar seine Helden. Sind 13.00 wieder am Boot. Bereite Abfahrt vor. Marina + Ersatzteile 260$, dazu die 250$ für den Baum, das metert. Verabschiedung von Jim. Sein Satnav hat sich verabschiedet. Technik scheint sein Problem zu sein. 14.00, laufen nach Gegenseitigen Fotos mit Jim aus. 15.20 passieren wir unter Motor die Brücke-Tunnel Kombination am Eingang der Cheasapeak Bay. 36°58´N 76°07´W, ESE 4-5. 17.00, Motor aus. Segeln mit Groß, Fock plus Stagfock. Gehen mit Kurs 45° weiter auf die See. 18.00Laufen 50° mit 6 kn. Endlich geht es nach NY. Wollen dort zunächst bei Sandy Hook anlegen und preiswerte Gelegenheiten erkunden. 21.00, 37°14,3´N 75°39,8´W, Odo 5607, Log 6371 sm, 1020 hPa, e 4, Luft 16, Wasser 12°C, 6 kn in 50°. Eben sind 2 Fischer vorbeigebrummt. Habe Blitz angemacht, hat gewirkt.


11.04.08/ 195. Reisetag/ Freitag
00.00, 37°23,9N 75°32,8W, bedeckt, 1019 hPa, SE3, Groß, Fock, Stagfock, 4  kn in 30°. Sternenklare Nacht, wenig Schiffsverkehr. Ab 23.00 Seenebel. Sicht sehr kuz, mache Radar an. 03.00, laufen seit01.30 unter Motor, Schiff war nicht mehr zu steuern. Totale Brühe, Leuchtfeuer in 0,5 sm Entfernung nicht gesehen (Radarmessung). Arschkalt, Luft 09°, Wasser 11°C. 06.00 unveränderte Situation. Ohne Radar Sicht 0. 12.00, Seit 10.00 Motor aus. Segeln platt vor dem Laken. Vorsegel ausgebaumt. Ein Schiff, wahrscheinlich Schlepper mit Anhang passiert uns in 2 sm westlich. 115.00, sind auf der Höhe Einfahrt Delaware Bay. Haben 4-5 Bft SSW. Laufen 6,4 kn in 25°. Das Barometer fällt wie verrückt und steht jetzt auf112 hPa. Bereiten uns auf Sturm vor. Kein Schiffsverkehr in die Bay. Norbert hat 21 kn vorhergesagt, bei dem Druckabfall müsste das mehr werden. Höre zusätzlich Wetter ab. Nichts besonderes. 18.30, SE2 abnehmend, mache Motor an, Kurs 32°. Baro auf 1009 gefallen. Lege vorsorglich Reff ein. 21.00, Baro fällt 1 hPa pro 1,5 Stunde, das ist grob.


12.04.08/ 196. Reisetag/ Sonnabend
39°06,8°N 74°17´W, Seenebel, 1007 hPa, Luft 10, Wasser 10°C, 03.00, laufen unter Segel + Motor 5,2 kn in 20°. Der Wind ist so schwach, dass Steuern nicht möglich. Reger Schiffsverkehr um uns herum, erste Anzeichen von NY. In der Nacht passieren wir Atlantic City, der Nebel ist aufgerissen, man kann die Hochhäuser gut sehen. Zum Wachwechsel um 06.00 überfällt uns eine Gewitterbö. Lege sofort 2. Großreff ein, nach 15 min ist der Spuk vorbei.  Schütte wieder aus. 08.30, Habe Fock ausgebaumt. Laufen mit 6 kn nach N. Bei einer Patenthalse (trotz Bullentau) reißt von der elektrischen Selbststeueranlage die Aufnahmebuchse  aus dem Süll. Zum Glück ist sie im Boot gelandet, werde sie wieder einkleben. 11.30 , wieder kein Wind trotz weiterem Barometerabfall. Mache Motor an. Haben Meise an Bord, versuchen zu füttern gelingt nicht. 15.00, bin auf Höhe Sandy Hook. In der Ferne (N ) die Skyline von NY. Muss wegen Windmangel Motoren. 17.00, laufen in Atlantic Highlands ein. 40°25´N 74°02´W. Gehen an Tankpier. Aufsicht kommt und meldet Tankstelle schon geschlossen, sollen an anderen Steg verlegen. Am anderen Steg liegend kommt der Typ schon wieder und will 85$ pro Nacht haben. Lehnen ab, werden Ankern. Schicke Reinhard los zur weiteren Erkundung. Er kommt zurück mit der Mitteilung, dass wir am Nachbarsteg des AHYC kostenlos liegen dürfen. , da noch keine Yacht im Wasser ist. Die Saison beginnt ab Mai. Verlegen erneut und gehen fein gemacht ins Clubhaus zum Dankeschön. Werden dort noch zum Drink eingeladen. Machen deutlich, dass wir hier gerne liegen würden. Anreise mit Bus 80 min und 5$ pro Tour, Mit Schnellfähre 40 min und 35$ pro Tour. Da gibt es keine weitere Frage. Wählen Bus und bleiben hier. Erkundungen zu Preisen und Entfernungen in NY dann vor Ort.


New York

13.04.08/ 197.Reisetag/ Sonntag
Atlantic Highland/ 09.00, Vereinsmitglied aus AHYC bringt uns Bus- und Fährenfahrplan aufs Schiff. Außerdem div. Wandervorschläge für NY. Wir sind super dankbar. Rammeln anschließend sofort zu Bus. 10.24 geht es ab nach NY für 10$ Hin und zurück. Ankunft total im Zentrum 48.Str.-Ecke 08. Einfach super. Fangen mit Dampferfahrt Hudson- und East River an. Irre diese Silhouette. Wetter auch gut. Sehen auch einige Marinas. Danach geht es zur Marina 79. Str.  am Hudson. Nicht sehr ordentlich. Liegegebühr 83$./ Nacht. Ab Mai Moorings für 30$, da sind wir aber schon wieder weg. Andere Marinas noch teurer. B leiben lieber in Atlantic Highlands für Nasse. Besuchen noch den Zentralpark und den Broadway. Da pulst das Leben, sehr beeindruckend. Auf dem Broadway Mittagessen bei einem Italiener. Imbiss. Sehr ordentlich für 8$. Man wählt selbst, der Preis ist nach Gewicht. Ich esse Seelachs mit div. Gemüse. Anschließend um 18.00 mit dem Bus zurück. Bin müde und total ko. Mache noch Reisebericht und dann ab ins Bett. Der Wind hat auf NE6 zugelegt und presst uns an den Steg, so dass die Fender ächzen. Das Baro ist noch auf 998 hPa gefallen, der große Sturm ist aber ausgeblieben. Ich habe ihn auch nicht gewollt.


14.04.08/198. Reisetag/ Montag
Atlantic Highlands Yacht Club. Fahren um 08.00 mit dem Bus in die Stadt, 09.20 am zentralen Busbahnhof. Kaufen für 39$ Stadtrundfahrt Süd. Man kann an 20 Stellen Aus- und wieder Einsteigen. Wir fahren bis ganz nach S, bis zur Wallstreet. Besuchen Fährterminal, Wallstreet, Vereinte Nationen und dann immer nach N über Chinatown, Soho, usw. bis zum Busterminal 42. Str. Ecke 8. AV.. Dabei alle wichtigen Strassen begangen und bestaunt. U.A. Ground Zero, einige Kirchen, Rockefeller Center, Empire State Building und die großen Ev.. Sind total müde und schlafen im Bus auf der Rückfahrt ein. Auf dem Schiff ohne Abendbrot ins Bett, wir haben in Chinatown schon gegessen.


15.04.08/199. Reisetag/ Dienstag
Atlantic Highlands Yacht Club. Wieder um 08.00 in die Stadt. Heute soll Museumstag sein. Versuchen es mit MOMA, hat Dienstag zu. Tigern weiter zur 37. Straße. Dort soll Bootsausrüster sein. Finden ihn. Ich kaufe neue Stiefel, meine alte und sind porös. Immer nasse Fresse machen keinen Spaß. Erkunden dort auch Geschäft für Seekarten. Dann mit der Subway nach N zu den weiteren Museen. Zunächst Jewish Museum. Lassen es aus, weil die Kontrollen idiotisch sind, wir empfinden es so. Weiter zu Guggenheim. Sehr interessant. Die Objekte überwiegend Installationen. Div. Tiger mit Pfeilen durchbohrt. Ein riesiges Wolfsrudel, zum Schluss in einem Knäuel endend. Skulpturen, Szenen aus dem bäuerlichen Leben in China darstellend. Sehr interessant und realistisch. Auch einige Gemäldeausstellungen. Weiter ins Metropolitan Museum of Art. Wahnsinn was dort zusammengetragen ist. Von der Ägyptischen Abteilung mit Mumien usw. über Skulpturen, Gemälde, alles sehr beeindruckend. Alleine dafür brauchte man eine Woche. Zu Fuß zurück zum Bus. Internet klappt nicht, der Stick wird nicht gelesen. In Atl. Highl. noch zum Zahnarzt. Auf jeder Reise habe ich Zahnprobleme, so auch diesmal. 2 Zähne mit Löchern. Der Doc klempnert alles wieder zu für 240$. Er hält es aber nur für provisorisch. Hauptsache es hält bis Nachhause. Um 21.00 wider an Bord. Morgen wollen wir MOMA und andere Sachen machen.


16.04.08/ 200. Reisetag/ Mittwoch
AHYC. Um 0800 in die Stadt. Laufen zum MOMA. Öffnet um 10.30, Schikane. Stellen uns an. Ausstellung sehr interessant. Bilder Grafik, Skulpturen usw. Sind sehr beeindruckt. Das ist Wahnsinn!!! Teile kenne ich schon aus Berlin. Anschließend mit der Metro zum Kartenladen. Kaufe 1 Karte von Nova Scotia nach, fehlte, 64$. Danach ins Sex-Museum. Ich bin enttäuscht. Beate-Uhse-Läden bieten sicher mehr. Die Amis sind zu prüde. Danach aufs Boot. Haben Verabredung mit AHYC. Treffen uns um 08.00 mit den Segelkameraden. Übergeben Wimpel und 100$ Spende für die Jugendabteilung. Der Kommodore überreicht auch Wimpel. Schickt anschließend seine Kassiererin zum Dankeschön, nette Geste. Der Abend geht bis 24.00. Wir wollen bezahlen. Es bleiben 25 $. Lächerlich. Die Kameraden haben schon heimlich einen Teil der Rechnung übernommen. Bekommen außerdem noch Kartenmappe von Long Island geschenkt, unter Umständen sehr wertvoll.


17.04.08/ 201. Reisetag/ Donnerstag
Hi Casi, hier das neueste. Da ich heute am Ort bin, kann ich die Bücherei nutzen. Deswegen auch gleich alle Meldungen ganz aktuell. Werde am Sonnabend früh nach Halifax auslaufen. Habe Schiff auf Vordermann gebracht. Alles ok. Hoffe das Wetter spielt mit. Da ist ja Norbert voll am Ball und versorgt mich mit dem neuesten. Nebenbei höre ich natürlich Wetterfax ab. Nutzen tut es im allgemeinen wenig wenn man weit auf See ist. Nach Halifax geht es fast 500 sm über See. Schauen wir mal, das gegen den Trip über den Atlantic sicher ein Spaziergang. Am schlimmste ist die Kälte Morgens ist es hier täglich 4 °C. Da will sich keiner ausziehen und Waschen. Aber da gibt es nichts zu zögern. Gewaschen wird. Jockel

Ich beschließe NY-Austag. Reinhard fährt in die Stadt. Ich habe Schiff zu sanieren. Dichte Mastmanschette neu ein. Immer Wasser im Boot ist ekelhaft!!! Dann Buchse für elektrische Steueranlage neu eingeklebt. Dann 40 l Diesel aus Reservetanks nachgetankt. Reinhard wird die Tanks nach Rückkehr neu füllen und ranschleppen. Anschließend werden wir für die Fahrt nach Halifax einkaufen. Nachrichten an Wetterfrosch Norbert und Casi, dass wir am 19. Auslaufen sind über KQ4ET raus. Ich hoffe es geht alles klar und das Wetter spielt mit. Werde nun in die Bücherei gehen und alles an Euch senden. Ich hoffe es interessiert Euch, sonst wäre es vergebene Mühe.


18.04.08/ 202. Reisetag/ Freitag
Atlantic Highland YC. 08.24 mit dem Bus in die Stadt. Vorher noch Diesel gekauft und rangekarrt. Alles under Pressure, weil Reinhard zu spät aus der Stadt kam und die Tankstelle schon zu war. Schaffen den Bus gut, schaffe es sogar noch eine Handlampe zu kaufen, die 4. auf dieser Reise. In der Stadt wollen wir Ellis Island besuchen, die Einwanderer-Insel. Mit der Subway in den Süden. Die Menschen stehen an ohne Ende. Ca. 2 Stunden sind zu erwarten. Das ersparen wir uns. Bewandern noch einmal den Süden von NY. Besuchen den Bullen und fotografieren. Die Wallstreet, das Schiffsmuseum an Pier 17, dort spielen Jugendliche auf. Super Musik. Verleitet zum Tanzen. Anschließend immer nach N. In Chinatown zu Mittag. Ich mit Stäbchen, geht prima. Nach dem Essen mit Bus um 14.00 zurück. Kaufen auf dem Heimweg gleich ein. Stauen und letzte Arbeiten am Boot. Schreibe noch Bericht und falle todmüde ins Bett. Reinhard bis 24.00 in Vereinskneipe.


19.04.08/ 203. Reisetag/ Sonnabend
AHYC, 40°25´N 74°01´W, 07.30, legen ab. Odo 5846, Log 6601 sm, Luft und Wasser 12°C. 1016 hPa, W2. Schauen wehleidig zurück. Eine schöne Zeit hier, gute Kameraden, ein schöner Hafen, was will man mehr. Der Abschied fällt schwer.
13.00, 40°26,4´N 73°23,4´W, Luft 15°, Wasser 11°C, 1017,5 hPa, ENE4, Motor aus, Groß+Fock, 4 kn in 75-80°. Wind könnte mehr sein, Rasmus hat seinen Schluck bekommen. 15.30, müssen genau in Zielrichtung aufkreuzen, obwohl die Meteorologen südliche Winde angesagt haben.
So bleibt von den 4 kn in Zielrichtung nur 2,8 kn übrig, mager. Da sind keine guten Etmale zu machen. 16.00, fange wieder einmal kapitalen Fisch. Reicht für 2 Tage. 16.20, wende vom Ufer weg. Wind nimmt zu. Wir laufen jetzt 5 kn in 140°.
20.30, 40°43,4´N 73°06,7´W, Log 6654, Odo 5901, Bedeckt, W 4-5, Welle 0,5m, Luft und Wasser 11°, Groß und Fock, 4,5 kn in 145°. Haben 1/3 Fisch gebraten. Bin wie genudelt. Ein Genuss, einfach super so ein frischer Fisch. Müssen alle 2 Stunden wenden wegen Ufer auf der einen Seite und Zwangsweg auf der anderen. Trotzdem geht es einigermaßen vorwärts.


Hi Casi, uns bleibt wohl nichts erspart. Trotzdem an Bord gute Stimmung. Wir schaffen das. Gruß Jockel

20.04.08/ 204. Reisetag/ Sonntag
00.00, 40°37´N 72°52´W, Log 6670 sm, Odo 5918 sm, klar, 1019hPa, W4, Welle 0,5 m, Luft 11°, Wasser 11°. Laufen unter Groß und Fock 4,7 kn in 140°. Kaum Schiffsverkehr. 02.00, der Wind frischt unverhofft auf 6 Bft auf. Muss die Fock wegnehmen. Wegen des starken Windes wickelt die Fock nicht richtig auf. Sie beginnt im oberen Teil zu schlagen. Laufe vor und versuche zu klarieren. Geht nicht. Die Fock wickelt weiter ab. Befürchte das schlimmste, so ist mir schon eine Fock zerrissen. Gehe auf den Vorwindkurs um den Druck wegzunehmen. Kann die Fock klarieren. Dabei kommt eine Patenthalse zustande. Da kein Bullentau steht, mit Gewalt. Das Groß reißt über dem ersten Reff von achtern bis ins erste Drittel. Habe inzwischen Reinhard aus dem Bett getrommelt. Er steuert jetzt von Hand, während ich das 2. Reff einbinde und klariere. Scheiße ohne Ende. Bin total stinkig. Wo gibt es hier einen Segelmacher. Eventuell auf Rhode Island, das sind 2 Tage Umweg. Ich beschließe mit dem gerefften Groß nach Halifax zu gehen. Norbert hat sowieso überwiegend Kreuz und Wind angesagt. Da muss die Fock eben etwas länger stehen bleiben. 04.00, die Bö war nur kurzfristig, fahre jetzt wieder Fock statt Stagfock. 06.30, starker Nebel. Mache das Radar an. 10.5. Nebel und gute Sicht wechseln halbstündlich. Laufen ständig gegen Wind, Welle und Strom, da bleibt in Zielrichtung nicht viel übrig. Haben in den vergangenen 24 Stunden nur 70 sm in Zielrichtung gemacht. 13.00, machen uns den 2. Teil vom Fisch mit Kartoffel und Zwiebelgemüse. Schmeckt super. Können beide nicht aufessen. Der Rest geht über Bord. 17.00, wechsele die kleine Stagfock gegen die große aus. Ist mit gerefftem Groß effektiver. Laufen jetzt auch wieder 5 kn. Der Wind wechselt ständig zwischen 5-7 Bft. Wir humpeln in Richtung Halifax.


Hi Casi. Alles wohlauf an Bord von Kreuz As. Nur das Vorankommen nach E fällt schwer. Aber wir haben ja reichlich Reservetage, da werden wir schon rechtzeitig zu Detlef ankommen. Gruss Jockel

21.04.08/ 205. Reisetag/ Montag
00.00, 40°45,7´N 71°44,8´W, Log 6766, Odo 6015, unbedeckt, 1025 hPa, E 5-6, Welle 1m, Luft 8, Wasser 10°C. Segeln mit Groß + Stagfock 3-4 kn in SE. Ruhige Vollmondnacht. 2 Schiffe passieren uns in weiter Entfernung. 06.00, Wind ständig aus W mit 4-6 Bft. Die Kälte greift einen an, Es wird noch schlimmer kommen. 06.30, wechsele auf Fock. Uns entgegen steht ständig 0,5 kn Strom aus Labrador, durch den ständigen W-Wind wahrscheinlich sogar mehr. Dadurch kommen Kreuzwinkel von 110-120° zustande. Auf der Karte deprimierend. Was der Bart am Schiff ausmacht bleibt auch uns Geheimnis. Mittags sehr sparsam, Reinhard ist wegen des fetten Essens gestern schlecht. 18.00, ENE 5, laufen 4,5 kn in 10°. Ein herrlicher Segeltag, Sonne ohne Ende und guter Speed. Nur die Richtung stimmt nicht. Ich sagte es schon, wir kreuzen auf und ab ohne rechten Gewinn nach E.19.30, ein Delfin besucht uns. Seit dem ICW das erste Mal.


Hi Casi, Du hast noch nicht geantwortet was für ein Tel Detlef hat. Ich weiß noch nicht wo ich liege und muss ihn irgend wie erreichen. Nötigenfalls habe ich seine Hoteladresse. Hier das Neueste. Es bleibt einem aber auch nichts erspart. Gruß Jockel
PS. Wir bemühen uns spätestens am Sonntag in Halifax zu sein. Detlev kann also ziemlich gelassen anreisen. Treffpunkt siehe Oben. Stadthafen denkbar. Segelclub oder Marina wegen der Segelreparatur und den Slippen aber auch. Es ist also alles offen. Jockel

22.04.08/206. Reisetag/ Dienstag
00.00, 40°57´N 70°32,3´W, Log 6863 sm, Odo 6119 sm, Unbedeckt, 1026,7 hPa, NE4, Welle 0,5 m , Luft 7°, Wasser 7°. Groß 2.Reff + Fock, 4 kn in 124°. Herrliche Vollmondnacht. 2 Schiffe gesichtet, eines davon Krabbenfischer. Eine Schule Delphine besucht uns. 06.00 Wind lässt nach, machen nur noch knapp 3 kn. Können Motor nicht anmachen, da starke Angelsehne wahrscheinlich in Motorwelle verfangen. 07.00, Entschließe mich eine Inspektion im Wasser an der Welle zu machen. Ziehe Nassbiber an und leine
mich an. Ab in die 7° kalten Fluten. Vorher Fock geborgen und Fahrt aus dem Schiff. Die Sehne ist wirklich mehrmals um den Propeller gewickelt. Schneide die Sehne ab und befreie alles von dem Schiet. 2 Tauchgänge nötig. Am schlimmsten ist die Kälte am Kopf. Anschließend abtrocknen und dann in der Kajüte in die warmen Sachen. Ein heißer Tee mit Rum besorgt den Rest. Jetzt kann ich den Motor wieder mit gutem Gewissen anmachen. Mache ihn auch an, da keine Fahrt durch Wind. 12.00, mit Motor über die Nantucket Schoals (Untiefen). 41^00´N 69^47´W. Das Wasser ist mindestens 10 m tief, trotzdem brechen die Wellen. Messe ständig die Tiefe, das ist schon unheimlich. Kenne ich aber schon aus dem Englisch Kanal. Ab hier laufe ich 55° in Richtung Nova Scotia. Der Wind ist noch immer gegen uns. 12.30, das Wasser beruhigt sich, wir sind über die Untiefen. Motor ist an, da sonst kein Vorankommen. Laufen 4,2 kn bei 1800 U/min. Beim Tauchen Unterwasserschiff abgetastet. Sieht schlimm aus. Das macht bestimmt 0,5 bis 1 kn Fahrt aus. Bis 10 cm lange Fadenalgen und div. Seepocken. Werde in Halifax versuchen zu slippen. 12.30, sehe einen Wal, ca 10 m Tier. 18.20, Nebel kommt auf, mache Radar an. Sehen 2 weitere Wale und div. Delphine. Immer wieder schön der Anblick. Bis Westseite Nova Scotia noch 240 sm. Kalkuliere schon den Sprit durch, da Norbert schwache oder Winde aus W angesagt hat. Tanke schon mal sicherheitshalber bei dem ruhigen Wasser 20 l nach. Motorboot fahren macht Spaß, ha ha!
Habe aber keine Wahl, Detlef kommt nach NSK und erwartet uns. Nicht zu vergessen, das Segel muss repariert werden!!!


Hi Casi, auf Kreuz As alles ok bis auf den fehlenden Wind. Ohne Motor kämen wir sonst wann nach Halifax. Wetter hier völlig unerwartet sonnig und am Tage warm. Nachts nimmt die Luft natürlich Wassertemperatur an und das sind 7°C. Hoffe am Mittag in Yarmouth zu sein und dort einzukllarieren und zu tanken. Gehe dann möglichst schnell weiter nach Halifax. Gruss Jockel

23.04.08/ 207. Reisetag( Mittwoch
00.30, 41°34´N 68°42´W, Log 6958 Sm, Odo 6224 sm, Unbedeckt, 1023,7 hPa, SE 1, Luft 7°, Wasser 6°C. Motoren immer noch, wenn auch mit kurzen Unterbrechungen. Laufen 5kn in NE. Der Strom aus der Tide setzt uns  mal positiv, mal bremst er uns mit 1,4 kn. Haben gestern wieder Wale und Delphine gesehen. Die See ist glatt wie ein Spiegel bis auf die alte Dünung. 10.15, Groß, Fock + Motor. Laufen 5,8 kn in 37°. Sind eben 2 Fischern begegnet. Habe beschlossen nach Yarmouth zu gehen. Können dort einklarieren und neuen Diesel tanken. Gleichzeitig können wir nach Segelmacher fragen und Slipmöglichkeiten erkunden wegen der dringenden Unterwasserreinigung. Ca. 50 sm Umweg. Hoffe morgen Mittag dort zu sein. Kann dann nach Halifax gehen und schaffe Termin mit Detlef noch. 13.00 Konnten den Motor für 2,5 Stunden ausmachen, dann war der Wind wieder weg. Passieren ständig Bojen der Fischer, Nachts eine beachtliche Gefahr für die Wellenanlage. Tanke nochmals aus Reservekanistern nach. Mache Überschlag über den Verbrauch. Bis Yarmouth müsste es reichen einschließlich 20 l eiserne Reserve für Manöverfahrten. Der Tag ist super, die Sonne wärmt tüchtig durch, Ein Wetter wie im Sommer. Bis auf den fehlenden Wind. 21.30 Reinhard sieht eine große Sternschnuppe. Hat sich was gewünscht, aber nicht verraten. 22.00, Wetterleuchten in W und Regen. Wind ist nicht dabei, also weiter Motor.


HI Casi, stehe ca 50 sm vor Halifax. Muss allerdings aufkreuzen, was hier anders zählt als auf dem Langen See. Hoffe, morgen bei Licht in Halifax einzutreffen. Gruß Jockel

24.04.08/208. Reisetag/ Donnerstag
43°01´N 66°58´W, Log 7069SM, Odo 6343 sm, Unbedeckt, 1015 hPa, SW2, Wasser 5^, Luft 8°C. Lauen unter Motor uns Segel 5,2 kn in 27°. 06.00 Nebel, ruhige Nacht. 3 Schiffen begegnet. Kaum Welle. Reinhard: "Zeit zum Nachdenken, ist wieder eine super interessante Reise. Würde immer wieder mit Jockel mitfahren. "Passieren ständig Fischerbojen. Müssen höllisch aufpassen, dass wir sie nicht überfahren und schlimmstenfalls in die Schraube bekommen. 11.20, Dicht vor der Küste. Rollen Fock weg. 12.00, grüne und danach rote Tonne passiert. Laufen in Zwangsweg ein. Selbst in der Hafenregion viele Lobsterbojen. 3 Lobsterfischer getroffen. Freundliche Begrüßung. Gelbe Flagge gesetzt und Landfallschnaps getrunken. 12.30, Anlegemanöver in Yarmouth. Ein Kumpel hilft beim Anlegen. Die Pier ist 5 m hoch. Sprechen miteinander. Er hat Motorboot wie alle hier. Er heißt "Hal". Liegeplatz heißt "Lobster Rock". 11.00, Hal fährt uns zur Tankstelle. Zu Fuß unmöglich zu erreichen. Anschließend in Supermarkt. Super Kumpel. Zeigt uns noch Sea-Food-Kneipe. Danach hilft er uns einzuklarieren. Ungewöhnlich aufwendig. Viel Telefoniererei usw. Danach auf dem Boot alles total unkompliziert. Die Beamten sind sehr nett und schreiben alles selbst. Zum Schluss der Stempel in den Pass, fertig. Verabreden uns mit Hal zu 20.30 am Boot. Wir klaren auf. Tidenhub 4 m!!! Anbinde-Enden können nicht lang und lose genug sein. 18.00, gehen in die Kneipe und essen natürlich Lobster. 10$ das Stück, sehr preiswert. Dazu 2 Gläser Wein und Baguette. Super Essen. 20.30, treffen Hal am Boot. Das hängt in den Seilen. Mache alles noch loser. Tauschen Adressen aus. Aufs Boot will Hal nicht mitkommen. In der Kneipe haben wir nach Segelmacher gefragt. Eine Kellnerin sagt ihr Mann koennte ev. soetwas. Sind am Boot verabredet. Er sagt zu. Schlagen das Segel ab und zerren es 10m hoch.
Ein schöner Tag: Nova Scotia erreicht, Segelmacher gefunden, Diesel getankt, einklariert und einen super Kumpel  gefunden. Was will man mehr.


25.04.08/ 209. Reisetag/ Freitag
02.00, hängen wieder in den Seilen, gebe sofort Lose. Die Tide ist gewaltig. 07.30 aufstehen. Sind jetzt oben und 3 m von der Pier weg. Zum Glück ablandig. Klare auf, staue Diesel. Luft 3°C. 10.00, gehen zur Kneipe, dort wollen sie Segelmacher anrufen. Unterwegs Schiffsausrüster. Kaufe Rolle dickes Garn und Gummihandschuhe. In Kneipe zum Segelmacher/Polsterer telefoniert. Um 12.00 kommt das Segel. Hal ist auch da.  Lädt uns in sein Haus ein. Sehr rustikal aber irre gut. 2 Etagen, offen über eine Treppe Obergeschoss zu erreichen. Div  Bilder, Andenken, Schiffe, usw. , alles in Gesamtkonzept integriert. Das gefällt mir, könnte mein Traum sein. Laufe zurück zum Boot. Reinhard bleibt noch etwas. 11.45, Segelmacher kommt. Reparatur nicht so super, aber hoffentlich ausreichend haltbar. 100$. Schlage Segel an, Latten, Reffleinen usw. 12.15, Hal und Reinhard kommen. Schwatzen. Hal verabschiedet sich. Ablegen der reinste Akt. Enden 8m über uns und wegen der Länge nicht auf Slip. Motor an, löse alle Leinen (6) bis auf extra gelegtes Slipende. Leine los und ab geht es. Wie die  Feuerwehr. Laufen S unter Groß 2. Reff. 1018 hPa, Log 7131, Odo6412 sm, 0 Welle 1,5 m N6. 17.00, gehen auf 135°. Der Wind hat auf 5 Bft nachgelassen. Wir können über eine Race-Stelle gut gehen, weil Welle nachgelassen hat. Schneide so 5 sm ab. 18.00, ändere Kurs auf 120°. Laufen unter Groß 3. Reff, Fock und Stagfock 6 kn. 19.45, haben Lobsterboje am Ruder. Mache Messer an Bootshaken klar und versuche zu trennen.
Nach einigen Versuchen klappt es. Wie soll das in der Nacht werden, wenn wir nichts mehr sehen. Die Lobsterbojeen liegen hier zu Tausenden. Eine Frage der Zeit wann man wieder fest hängt. Da hilft nur sich mit "Tee" ruhig zu stellen. 21.00, haben das Kap der SW-Ecke von Nova Scotia erreicht. Dort steht ein riesiger Leuchtturm "Sable".


26.04.08/ 210. Reisetag/ Sonnabend
00.00, 43°23,9´N 65°25,9´W, Log 7174 sm, Odo 6457 sm, 1019,3 hPa, NNE5, Luft 3°C, Wasser 3°C, Welle 0,5-1 m, Groß 1. Reff + Stagfock, 3,5 kn in 62°. Kein Schiffsverkehr, passieren mehrere Leuchtbojen (flache Stellen). Zum Glück keine Lobsterbojen mehr. 06.00, Groß 1. Reff+Stagfock, Wind NNE5-6. Segeln etwas stuckerig. Wind auffrischend bis auf Böen mit 7. Reinhard will nasch Lunenburg. Ist Weltkulturerbe laut Hal. Viele Segler sollen sich dort treffen. Erst mal müssen wir nach Halifax und dann kommt das Amüsement. 12.00, 43°40´N 64°24´W, Eintrag von Reinhard: "Träume schon von Stadtbummel in Halifax und den Einwohnern von Halifax". 14.30, NE 5-6, Welle 1,5 m, wenden, da der Wind immer mehr auf E dreht. Laufen 4,3 kn in 350°. Das ist akzeptabel. Kommen so weiter unter Land. Nach Norbert soll der Wind auch zeitweise auf N drehen, dann haben wir die Höhe nach Halifax. 18.00, Laufen Richtung N. Reinhard: Schöne Welle mit Wasser an Deck (alte Dünung 2 m). Zeit für Seemannsgarn...(Jockel schläft, deshalb mehr hochwertige Selbstgespräche möglich). 21.00, 44°06,6´N 64°11,7´W, NE 4-5, Luft und Wasser 3°C. Ansonsten nichts Besonderes.


27.04.08/ 211.Reisetag/ Sonntag
00.00, 44°13´N 64°01´W, Log 7274 sm, Odo 6553 sm, bedeckt, 1023,8 hPa, NE4, Luft 2, Wasser 3°C. Groß 1. Reff + Stagfock, 3,5 kn in 130°. Ein Schiff nähert sich uns, geht aber vor uns vorbei. 01.00, der Wind ist eingeschlafen, mache Motor an. Er will wegen der Kälte nicht anspringen. 06.00, mit Motor. Laufen 74°, haben das Segel zur Unterstützung oben. Reinhard schreibt in seiner Wache: 2. Reiseabschnitt war auch super. Schöne Landschaften, Städte und vor allem interessante Menschen. Norfolk: Jim, Atlantic Highland die Segelcrew des YC und in Yarmouth Hal. Jockel war mir ein sehr guter Segelkamerad. Ich konnte viel von ihm lernen. 12.00, laufen in die Bucht von Halifax ein. Div. Tonnen aber zu übersehen. Segler!!!! kommt uns entgegen. Gehe zu ihm und dippe die Flagge, er antwortet. Die Spannung der letzten Tage löst sich, ich heule in mich hinein. 210 Tage unterwegs und am Ziel (Ziel ist Zuhause), das rührt einen an. Öffne eine Flasche Sekt, den ersten Schluck an Rasmus, den Rest an Reinhard und mich. Reinhard: um 12.45 kommt der lang erwartete Urschrei Haaaaliiiiifaaaax!!! Bei mir spielt sich der Gefühlsausbruch "Halifax" tief im Inneren ab: 13.30, Westarm, dort liegen 2 Yachtclubs. Wir gehen vorbei zur Waterfront. 14.00 Ankunft in Halifax. Sonne, leichter Wind, wie beim WSV 1921. Schiff anbinden, Info besuchen. Kriegen Segelmacher für Morgen 10.00 vermittelt. Im nahe liegenden Schiffsmuseum Toilette und Ankündigung für Konzert. Kaufen für den Abend 2 Karten a 20$. 19.30, Super Konzert, um Schluss Uraufführung eines 4-teiligen Stückes zum Gedenken an die Opfer einer Schiffsversenkung 1945 durch ein deutsches U-Boot. Ein super Abend.


28.04.08/ 212. Reisetag/ Montag
Halifax. Schlagen Segel ab und warten auf Service. Erkläre meine Wünsche. Leider ist es nicht direkt der Segelmacher, der sitzt wohl in Lunenburg. Der Hafenkapitän, ein junger Mann, Meint es mit uns gut nachdem er unsere Reise kennen gelernt hat. Er berechnet 2 Tage und fertig. Der Rest ist free. Danach in die Stadt. Sehr schön, alles sehr sauber und ordentlich. Viele Geschäfte, im Sommer ist hier die Hölle los mit den Touristen. Erwarte Detlef. 18.00, Detlef ruft an, er ist im Hotel. Sage ihm wo wir stecken. Mitten in der Stadt an der Waterfront! Hier ist alles neu hergerichtet. Toiletten und Waschgelegenheit im Ferryterminal. Kneipen ohne Ende. Detlef kommt aus Hotel noch zu uns vorbei zu einem Abstecher.


29.04.08/ 213. Reisetag/ Dienstag
Halifax. Detlef kommt nach dem Frühstück. Wir wollen nach Lunenburg. Mieten Auto für einen Tag für alles in allem 130$. Ein Minivan mit 8 Sitzplätzen. Lunenburg ist das seglerische Zentrum hier. Viele historische Schiffe, Werften usw. Die ganze Stadt ein Museum. Gefällt uns sehr. Zurück kaufen wir noch für ca. 300$ ein. Hoffe wir haben alles.


30.04.05/ 214. Reisetag. Mittwoch
Halifax. Reinhard hat bei Detlef im Hotel geschlafen. Ich hole sie mit dem Auto ab. Tanken im Kanister für 63$. Danach Lebensmittel stauen usw. Detlef packt aus, Reinhard packt. Warte auf Segel, um 18.00 soll es kommen. Hoffe es klappt. Finde Wasser im Schiff. Ursache nicht feststellbar. Beunruhigt mich, kann ich nicht ab. Welle ist jedenfalls dicht. 16.00, bringen Reinhard zum Bus. Detlef wandert auf die Festung. Ich gehe zum Schiff, um die letzten Tage noch über Internet abzuschicken. 18.00 kommt das Segel. Alles super gemacht. Der preis ist auch super. Frage warum, da sagt der Kumpel der hätte die Reisekosten usw. auf das immer noch hier liegende Bigboot geschrieben. Gibt es so etwas noch? Ich bin Happy!!! Schlage Segel an. Abendbrot in Internetkaffe und weg an die Heimat. Hoffe dort auch Wetter von Norbert zu bekommen. Morgen wollen wir los, hoffentlich spielt der Wind mit. Habe das Schiff noch mit dem Schrubber im erreichbaren Bereich von 10 cm langen Algen befreit, hoffentlich hilft es bei dem Speed. Abends in die Kneipe. Im Kaffee bekomme ich keinen Internetanschluss. Im Pub nebenan klappt alles bestens, bin sehr zufrieden.


Halifax-England

01.05.08/ 215. Reisetag/ Donnerstag Halifax, Frühstück, Wasser auffüllen usw. 08.30, legen ab. Das Bigboot hat eine Leine quer über die Hafeneinfahrt gespannt, sie senken sie ab, um uns passieren zulassen. Gehen mit dem Motor auf See. Rasmus bekommt einen Schluck. Er ist bei diesem Trip besonders wichtig. 09.10, 44°35´N 63°32´W, Odo 662 sm, Log 7372 sm, bedeckt, 1015 hPa, N 4-5, Welle 0,5 m, Wasser 3°, Luft 7°. Segeln mit Groß und Fock, 6,3 kn in E. Beim Reff einbinden bricht der Beschlag der die Umlenkrolle am Mast hält. Ersatz gebogen und angeschraubt. 1030 alles ok. 18.30, Regen, NNW6, Welle 1,5 m, Wasser und Luft 1,5°. Groß 3. Reff+Stagfock. 5,9 kn in120°. Laut Wetterfax vom 1.5. liegen auf unserem Weg nach43°N 50°W noch Eisberge und Growler im Wasser. Werden deshalb weiter nach S gehen auf 41°30´N 50°W. Der Regen und dazu die Kälte, fürchterlich. Werden Morgen wieder Fax abhören wegen Eisgrenze. Sie kann nach S wandern durch den N-Wind. 22.00, Eben Frachter begegnet auf Kollisionskurs. Detlef ist ihm mit Handsteuerung ausgewichen. Immer wieder Regenschauer.


02.05.08/ 216. Reisetag/ Freitag 00.00, 43°49´N 61°11´W, Odo 6696 sm, Log 7406 sm, Regen, 1013,8 hPa, NE3, Welle 1,5, Luft und Wasser 3°C. Gross 2w. Reff+Fock+Stagfock, 6 kn in 120°. 10.10, passieren außer Sichtweite Sable Island. Werden Ölplattform "Alma" passieren. Falle extra deswegen etwas ab. Sehe später Alma nicht wegen Nebel. Habe aber ihr Abbild auf dem Radar 1sm südlich von mir.


03.05.08/ 217.Reisetag, Sonnabend 00.00, 43°19,4´N 59°34,2´W, Odo 6803 sm, Log 75,16 sm, Bedeckt, 1021,4 hPa, NNE6, Welle 1,5, Luft+Wasser3°C Gross+Stagfock, 4,5 kn in 105°. Die Kälte ist besonders in der Nacht schlimm, aber wir fahren in Richtung Wärme. 13.00, Zum Mittagessen Hühnernudeln mit Kartoffeln und Zwiebel gestreckt. Dann bleibt ein Rest für das Abendbrot. 16.00 43°04,6´N 57°57´W, N4, Groß +Fock, Muss Schrick in die Schoten geben um Kurs 110° zu halten. Mit Eis ist nicht zu spaßen, besonders bei Nacht.


04.05.06/ 218. Reisetag/ Sonntag
03.15, 42°43,7´N 56°50,4´W, Odometer 6904, Log 7615 sm, bedeckt, 1020,9 hPa, N4, Welle 1m, Luft 3°, Wasser 3°C, Gross+Fock, 4,2 in in 108°. Der Wind wechselt ständig in Richtung und Stärke (1 bft). Man muss ständig an Pinne und Segel arbeiten. 14.00, Flaute. Das Wetterfax zeigt ein riesiges Hoch, dessen Zentrum zu unserem Standort wandert. Flaute!!! Ehe das nächste Tief kommt können 2-3 Tage vergehen. Motor kommt nicht in Frage, brauchen wir vielleicht für wichtigere Dinge. 14.30, eine Delphinschule besucht uns. 18.30, Luft 5°, Wasser 7°C, kommen wir in den Golfstrom? Wir laufen jetzt 3,5-4 kn nach 110° wegen der Eiswarnung die wir mit Wetterfax bekommen. Heute wurde die südliche Grenze noch einmal um 1° nach S verschoben auf 40,5°N. Das ist bitter, da wir diese Grenze unbedingt nördlich lassen müssen wegen der Rammgefahr mit Growlern. Ein Umweg von 3-4 Tagen. 21.45, mache doch den Motor an, Schiff ist nicht steuerbar.


05.05.08/ 219. Reisetag/ Montag
00.00, 42°16,6´N 55°08,5´W, Odometer 7014 sm, Log 7720 sm, bedeckt, 1021,8 hPa, Wind umlaufend, Welle 0, Wasser 7°, Luft 6°C, Motorfahrt, sonst kein Weiterkommen. 04.00, Passagierschiff in Richtung W begegnet. Vermutlich so viele Schiffe, weil alle dem Eis ausweichen. 12.00, haben Motor aus und treiben mit 2,5 kn auf dem Nordatlantik, der kann auch anders sein. 18.00, Unter Gross +Fock jetzt 4,3 kn in 120°. Norbert, unser Wetterfuchs meint es gäbe kein Eis in unserer Gegend. Er muss eine andere Quelle haben. Unsere Eiskarte aus Boston zeigt aber Growler und Eisberge N-lich 40,5°. 19.00, wieder eine Delphinschule. Immer wieder schön und interessant diese Tiere. 12.00, Die Nacht ist nicht mehr so kalt. Das ist sehr angenehm. Norbert meldet jetzt außer Grib-Daten noch die Wetterlage. Dadurch kann man die Entwicklung besser beurteilen.


06.05.08/ 220.Reisetag/ Dienstag
00.40, 41°36,9´N 52°52,8´W, Odometer 7125 sm, Log 7821 sm, Sonne, 1019 hPa, SSW1, Welle 0 m, Luft 11°, Wasser 11°C, Mache den Motor wieder an. Sternenklare Nacht. Ice-Karte über Funk super bekommen. Wir müssen wegen der angezeigten Eisberge und Growler um 40,5°N südlich herum. 01.00, Motor aus, der Wind hat aufgefrischt auf SSW 3-4 und bringt uns auf 4,4 kn in 130°.
03:10, Frachter passiert uns in Gegenrichtung im Abstand von 1 sm mit Radar gemessen. 06.20, SSW5. Laufen unter Groß 1.Reff+Stagfock 5,6 kn in 130°.
Haben eben beide Segel gerefft, Deck ist durchs Wasser gezogen. Erstaunlich ist die Temperatur. Wasser jetzt 11°, das ist eindeutig der Golfstrom. Noch 100 sm nach SE um das Eis zu umfahren. 15.00, Setzen zu Gr. und Stagfock noch die Fock. Der Wind hat auf 3-4 Bft aus SSE nachgelassen. Speed 4,6 kn.


Hallo Casi, hier die Meldungen der letzten 2 Tage. Ging hoch her. Bei der Welle konnte sich keiner am Rechner aufhalten. Ansonsten alles ok. Gruss jockel

07.05.008/ 221.Reisetag/ Mittwoch
00.00, 40°32,8´N 50°44,2´W, Odo 4273 sm, Log 7929 sm, bedeckt, 1016,5 hPa, SSW 3-4, Welle 0,5, Groß +Fock, 4 kn in 130°. Irgend etwas hat in den Wanten/Segel geknallt. Feststellbar ist nichts, ist eine Seeschwalbe, die hier wie verrückt rumkurven, in die Segel geflogen? In den Windgenerator ist eine hinein geflogen. Des Weiteren ein Bumser am Rumpf, auch keine Folgen feststellbar. 01.35, haben die untere Grenze des Eiswarngebietes erreicht. Ändere den Kurs auf E. Passe wie ein Schiesshund auf. Es ist finster wie Hubbatz. In 02.00 am Horizont ein Lichtschein. Ein Eisberg? 07.00, Ein Dampfer überholt uns. Wahrscheinlich weicht er auch dem Eis aus. Luft 17°C, Wasser 15°C, das ist ungewöhnlich warm. Im Durchschnitt sollte hier zu dieser Jahreszeit Wasser 10, Luft 7°C haben. Uns ist das natürlich recht. Der Wind aus SSE 5 treibt uns raumschots vor sich her. Alles super. Zum Mittag Königsberger Klops mit Kartoffeln. 14.30, Haben Groß 2.Reff +Stagfock gesetzt. Welle 2-3 m. Laufen 6 kn in 37°. Die Sonne wärmt gewaltig, das sollte anhalten. 16.00, wir halsen auf Bb-Bug um nicht in das Eisgebiet zu fahren. Welle hat sich gewaltig aufgebaut auf 3 m. Da wir vor dem Wind laufen, kein Problem. 20.10, Musste Fock halsen. Habe jetzt alles auf Bb. Der Mond scheint mit einer schmalen Sichel und wirft einen Widerschein aufs Wasser. Machen gut Fahrt nach NE, 5,5kn. Das uns folgende Tief wird uns Morgen mit seiner Kaltfront überrollen. Hoffentlich nicht zu viel Wind und Regen.


08.05.08/ 222.Reisetag/ Donnerstag
41°38´N 48°00´W, SSW 6-7, in Spitzen 8, Groß 3. Reff. Das Tief mit seiner Kaltfront ist hinter uns her. Der Druck ist rasant gefallen, in 3 h 6 HPa. Das war auf der Isobarenkarte schon angekündigt. 07.00, der Wind lässt etwas nach. SSW 4-5. Setzen zum Groß noch die Stagfock dazu. Laufen 5 kn in 37°. Die Front ist durch? Ich warte nun auf die Drehung auf W-Wind. Von achtern gewaltige Dünung. 14.00, der Wind legt auf SSW 7 zu. Wir verkürzen die Segel auf die Stagfock. Laufen mit ihr 7 kn in 30°. Welle 4 m. Haben Groß gestrichen. Fahren nur mit Stagfock schnell genug, 7,5 kn. Die Wellen von achtern sind gewaltig. 16.00, wechseln die Grosse Stagfock gegen die kleine aus. Sie hat nur noch 6 m2. Laufen immer noch 7,5 kn. Schwere und nasse Arbeit auf dem Vordeck. Norbert hatte das Wetter angekündigt. Jetzt sieht es aus, als käme es schlimmer als angekündigt. Im Isobarenbild sind 30 kn angesagt. 18.30, Regen,, SW7, Welle 3 m, Haben Pos 42°53´N 46°24´W erreicht Wetter ungemütlich aber zu händeln. Regen, SW7, Ab und zu steigt eine Welle in die Plicht, die Speigatten schaffen es noch, aber sehr langsam.


09.05.08/223. Reisetag/ Freitag
43°16,7´N 45°45´W, Odo 7545, Log 8203, Bedeckt, 937 hPa, SW 6-7, Welle 3m. Segeln nur mit Stagfock 6,5 kn in 43°. Man bekommt ein  Schleudertrauma in der Kajüte. An Deck Dusche, Fußbäder usw. Es könnte ja mal moderater blasen. 06.45, der Wind ist nicht mehr so bissig. In der Kajüte ist alles nass, man schleppt es mit dem Ölzeug hinein. 15.45, W 7, hatten zwischenzeitlich mit Fock probiert. Haben sie jetzt wieder gestrichen und segeln mit Stagfock. Schiff war nicht zu steuern. Zusätzlich beginnt es zu regnen. Wenigstens stimmt die Fahrtrichtung. Zur Hebung der Moral eben Tee mit Rum gereicht. 18.00, ein Dampfer passiert uns achtern mit 3 sm Abstand.


10.05.08/ 224. Reisetag/ Sonnabend
44°53,7N 43°21,3´W, Odo 7688 sm, Log 8324 sm, bedeckt, 993 hPa, WSW7, Welle 3 m. Segeln nur mit Stagfock 4,5 kn in 50°. Detlef musste Fock  wegnehmen, Wind war zu stark. 01.30, der wind hat auf NW 8 zugenommen. Kann den Sollkurs von 45° nicht halten und laufe 65°. 06.00, Setzen das Groß 3. Reff zur Stagfock. Schiff läuft wieder Höhe und 6 kn. Wind 7-8 Bft aus NW. Haben jetzt inzwischen mehr als 36 h über 7 Bft. 12.00, 45°38´N 42°18´W, Wind 8-9 aus NW. Segeln nur mit Groß 3. Reff  4,5 kn in 45°.
Während ich schreibe steigt eine Welle in die Kajüte/Luk. Alles nass. Lege alles mit Toilettenpapier trocken. Rechner war zum Glück gerade abgedeckt.


11.05.08/ 225. Reisetag/ Sonntag
46°02´N 41°38,7´W, Odo 7791, Log 8416, bedeckt, 1009,5 hPa, NW7, Welle 3 m, Luft 8, Wasser 12°C. Segeln mit Groß 3. Reff. Laufen 3,5 kn in 42°. Ständig ist Wasser an Deck. Ein Glück dass der Wind halb einfällt. 06.30, Haben den Kurs auf 90° geändert. Das nachfolgende Tief wollen wir im 2. Quadranten machen. Bei Beibehaltung Kurs wahrscheinlich 1. Quadrant mit E-NE-Wind. Also bei 40 kn gegenan. Vielleicht schaffen wir es. Mittagessen: Chinanudeln mit Rindfleisch, lecker. 15.00, Wetterkarte empfangen. Das  folgende Tief könnten wir überlisten und in den 2. Quadranten kommen. Damit hätten wir zwar auch 40 kn Wind aber aus SE über S, SW, W. Eine angenehmere Variante als gegenan zu kreuzen. 16.00, Bereite mich auf 24 h Forecast vor, mal sehen ob das mit dem Tief klappt. Konnten heute einige Sachen trocknen.


12.05.08/ 226. Reisetag/ Montag
05.00, 46°31´N 38°40,5´W, Odo 7973, Log 8544 sm, halb bedeckt, 1017 hPa, NW1. Laufen unter Motor 5,3 kn in 25°. NOAA hat die Aussage für unser Tief geändert. Es wandert nun nach NE, also  mit uns. Wir sind derzeit in einer Hochdruckbrücke. 09.00, wir segeln unter Groß, Fock +Stagfock. 4,5 kn in30°. Wir warten auf das Tief. 21.30, Groß 1. Reff+Stagfock. 4,8 kn in 22°. Ein schöner Segeltag. Sonne und achterlicher Wind. Zum Mittagessen Königsberger Klopse, Abendbrot mit Tomate. Der Wind hat etwas
auf E zu gedreht, wir mussten die Fock streichen.
 


Hi Casi, hier ist alles ok. Laufen bei moderatem Wetter nach NE. Habe jetzt besseren Funkpartner gefunden. Klappt wieder zufrieden stellend. Energie fehlt ja auch nicht. Gruss an alle Sportskameraden und bekannten. Jockel

13.05.08/227. Reisetag/ Dienstag
00.00, 47°30,8´N 37°00´W, Odo 8025, Log 8641 sm, bedeckt, 1013,5 hPa, ESE 5, Welle 1m, Luft 15°, Wasser 12°C. Segeln unter Gross+Stagfock mit5,5 kn in 35°. Laufen super mit Schrick in den Schoten in Zielrichtung. Warme Nacht. Habe geschlafen wie ein Murmeltier. 08.00, Gross 2. Reff+Stagfock, SSE 5, 5,2 kn in45°. Nach dem Reffen läuft das Schiff wieder besser und nur 0,5 kn langsamer. Wenigstens schießt es nicht mehr in die Sonne. Wind und Wetter moderat, nur die Sonne fehlt. 1330, Segeln unter Goss 2. Reff, Fock und Stagfock. Machen 5 kn in 45°. Wir rammeln durch die Wellen, dass es gewaltig spritzt. Können gut Sollkurs halten. Das Tief folgt uns immer noch (seine Ausläufer), allerdings sehr abgeschwächt. 21.00, SE5, laufen 5 kn in 45°Das Schiff läuft super, ab und zu kommt eine Welle an Deck und in die Plicht. Der Sprayhood tut super seine Dienste. 14.00, Gross+Fock, 6,4 kn in 45°.  Herrliche Segelei, obwohl Flaute angekündigt ist. Haben Atlantic- Halbzeit mit einem Rum gefeiert. Zum Mittagessen Kartoffeln, Roulade und Schoten, mmmmm! 19.00, Segeln immer noch herrlich durch die See, leider keine Sonne. Es spritzt kaum.


15.05.08/ 229. Reisetag/ Donnerstag
50°19,7´N 32°22´W, Odo 8277 sm, Log 8882 sm, bedeckt, 1019,7 hPa, SE 3-4, Luft 13°, Wasser 13°C. Segeln unter Gross und Fock 5 kn in 45°. Leichter gleichmäßiger Wind. Sehr warm. Angenehm für Wachenden. 02.15, der Wind geht schlafen, mache den Motor an. 06.30, eine leicht Briese kommt auf. Mache den Motor sofort aus, Diesel sparen. Von 1,5 über 2,5 bis 3,5 kn steigere ich die Rumpfgeschwindigkeit durch Trimm und Windzunahme. Das ist super. Die ruhige See lädt ein sich zu waschen. Ganzkörperpflege ist angesagt. Nach einigen Tagen ohne Wäsche einfach herrlich. Sehr schön auf der ruhigen See dahin zu gleiten. Detlef schläft, ich genieße die Ruhe und Einsamkeit. 13.30, segeln immer noch mit 4 kn in 45°. Uns verfolgt eine Front, so gut ausgebildet sieht man das selten. Mal sehen wann uns Windwalze und Regen überrollt. Ich bin angezogen und vorbereitet. 15.00, nix da, das ganze hat sich hinter uns aufgelöst und den Wind gleichzeitig auch noch gestrichen. Treiben jetzt mit 2 kn in 45°. Verpflegung und Wasser sind ausreichend vorhanden, Diesel und Rum sind Mangelware. 18.00Am Horizont geht ein Frachter vorbei, in gleicher Richtung wie wir. 20.00, habe die Kompassbeleuchtung repariert, ist wichtig wenn man von Hand steuert. Der Luftdruck liegt seit 24 h bei 1020 hPa, wo soll da der Wind herkommen. Wenn der Wind auch nicht gut ist, das Abendbrot war es. Würstchen mit Senf und Butterbrot. Dazu einen Tee mit Rum. Heute ist Seemannssonntag. 22.00, Motor an, Schiff lässt  sich nicht steuern. 24.00, Motor aus, 1 Zylinder arbeitet nicht, will nicht den totalen Motorgau riskieren. Werde erst Reparatur versuchen.
 


16.05.08/ 230.Reisetag/ Freitag
03.30, 51°19´N 30°31´W, Log 8965 sm, Odo 8370 sm, bedeckt, 1017 hPa, SW 2-3, Segel unter Gross +Fock 4,5 kn in 50°. Mit Wachwechsel kam der Wind. Wache 0-3 h handgesteuert mit 2 kn Speed. Dabei Nieselregen, meine Sachen sind pitschenass. Motor muss ich was machen. Traue mich nicht auf 2 Töpfen zu fahren. Lass es erst mal hell werden, dann schaue ich nach was sich machen lässt. 06.00, entschließe mich zu einer Motorreparatur, habe Einspritzdüsen da. Demontiere Rücklaufleitung, Dieselzufuhr, Einspritzdüsenkörper.
Demontiere Einspritzdüse. Sieht schlimm aus. Alles säubern, neue Einspritzdüse einsetzen und wieder alles montieren. Es darf nichts runterfallen, unter dem Motor ist fast verloren. Klappt alles, schmeiße den Motor an und entlüfte Einspritzleitung. Will nicht richtig. Alles noch einmal. Danach läuft der Motor wieder, wenn er höher dreht. Alles in allem 3h Arbeit. Motoreinsatz nur noch in dringenden Fällen angeordnet. 15.00, Wind mal wieder ganz weg. Das heißt warten auf Wind. 18.30, können gerade Sollkurs mit 3,7 kn anliegen. Sind immer noch 20 sm von J12 entfernt. Immerhin besser als gar nichts. 19.15, Delphinschule begegnet. 21.00, Segeln herrlich am Wind mit Schrick in den Schoten. Die Sonne leuchtet die Wolken am Horizont von unten an, ein herrliches Bild. Der Mond lugt ab und an durch ein Wolkenloch. Es geht wieder vorwärts.


17.05.08/ 231.Reisetag/ Sonnabend
00.00, 52°01,5´N 29°13´W, Odo 8440 sm, Log 9061 sm, bedeckt, 1015,5 hPa, NW4-5, Welle 1 m, Goss +Fock, 5 kn in 45°. Herrliche Segelei. Die Wolken reißen auf und der Mond scheint in ganzer Pracht. Der Widerschein auf dem Wasser stimmt romantisch. Beim Wachwechsel sagt Detlef: Habe gezirkelt, noch 6 Tage bis Kirkwall. Das reicht aber sicher nicht, ich rechne mit 9-10 Tagen. Außerdem sind Seeleute abergläubig, wer die Ankunft ausrechnet und verkündet, dem zeigt Rasmus wer der Herr der Meere ist. 09.00, eine große Gruppe Wale kreuzt unseren Weg. Minkwale und Delphine. 13.00, Zum Mittagessen grüne Bohnen, lecker. Die Sonne lacht, Detlef sitzt mit kurzen Hosen in der Plicht. 13.30 begegnet uns ein Frachter, in dieser Gegend ein Ereignis. 18.00, Flaute, die Segel schlagen zum Erbarmen. Irgend wann hat dieses Windloch sein Ende. 21.00, Vor einer halben Stunde kam eine leicht Briese aus SE auf. Habe jetzt alles im Trimm, so dass das Schiff unter Selbststeueranlage läuft.


18.05.08/ 232. Reisetag/ Sonntag
00.00, 52°52´N 27°36,7´W, Odo 8520 sm, Log 9108 sm, bedeckt, 1012 hPa, S3, Groß +Fock, 3,2 kn in 25 °. Müssen halsen, ansonsten ruhige Nacht. 06.00, Segeln sehr schön in Zielrichtung. In Flaute ist Nerven belastend, weil: kein Vorwärtskommen, keine Energiezufuhr, kein Erfolg, die durch die Dünung knallenden Segel nerven. 08.30, Das Wetterfax kündigt für Morgen ein Tief  an, das uns treffen wird. Mal sehen in welchem Sektor wir uns wieder finden. Das Barometer fällt wie verrückt. 15.20,Seit 4 h regnet es. Der Wind ist von S auf ESE gedreht. Daraus schließen wir, das wir im 1. Quadranten des Tiefs sind. Das bedeutet Gegenwind. Wir können jetzt den Sollkurs von 50° nicht mehr anliegen (30°). Schauen wir mal wie das weiter geht. 18.45, Der  Wind dreht immer mehr auf NE-NNE. Super. Wenden auf Stb-Bug. Liege E oder höher an. Trotz der Welle gegenan 4,5 kn in 85.90°. Das ist Streckbug und führt in den 2. Quadranten oder auf die Rückseite, je nachdem wie das Tief zieht. 21.00, Der Wind hat super für uns gedreht. Wir können Sollkurs anliegen, das macht Meter. Die Stampferei ist noch nicht so schlimm. Werden Groß nicht weiter reffen als 1. Reff.


Hallo Casi, hier wieder 2 Tage Nachholarbeit. Habe jetzt alles im Kasten und berichte täglich wenn nicht wieder Sturm. Gruss an alle Jockel

19.05.08/ 233. Reisetag, Montag

00.20, 54°06,5´N 25°11´W, Odo 8644 sm, Log 9218 sm, bedeckt, 996 hPa, W7-8, Welle 2-3 m, Luft 11°, Wasser 11°, Groß 2.Reff+ Stagfock, 4 kn in 60°. Machen 2. Reff ins Groß, können sonst nicht Raum fahren (abfallen). Rasen mit 6kn in 60°. Der Wind ist bissig und jault in den Wanten. Das wird uns vorwärts bringen. 06.00, Der Wind hat auf 50 kn zugelegt (10 Bft). Welle 4-5 m. Segeln unter Stagfock 8 kn nach N. Furchtbare Seen, die Wellenkämme werden vom Wind abgefetzt. Die Luft ist voller Wasser. Bergen die Stagfock und laufen vor Top und Takel nach 50°, handgesteuert. Eine Welle steigt ein und begräbt mich. Es läuft überall rein, alle Sachen sind nass, auch die Unterwäsche. 08.00, gebe auf, die Steuerei bringt nichts. Drehe bei, Bug Richtung E. Berge Windfahne der Selbststeueranlage und lasche Ruder fest. Laufen 2 kn in 32°, das ist ok unter diesen Umständen. Wechsel die Sachen, mache Frühstück und koche Tee. 09.30, S 10 Bft. Ohne Segel, beigedreht. Die Wellenkämme fetzen weg, gespenstisch und brutal. Wir können nur abwarten. 13.00, werden jetzt Mittag essen und dann die Stagfock setzen, mal sehen wie das geht. Dabei immer nötig aufs Vorschiff zu gehen, ist schon gefährlich. 14.00, kurz nach dem Setzen ist das Groß über dem 3. Reff wieder gebrochen. Lasche es am Großbaum bei, bei der See ein Akt. Setze dafür das Try. 15.00 ist alles erledigt. Der Wind hat auf SE 8-9 gedreht und etwas nachgelassen. Wir können nur 40° laufen, 60° wären nötig. Detlef übernimmt die Wache, ich koche Tee solange es überhaupt noch geht. Der Wind wird hoffentlich auf S drehen, dann könnten wir Sollkurs fahren. 21.00, Wind ESE 8-9, Welle 4m, 5 kn in 10°. Alles nicht so erfreulich, aber über Flaute meckert man auch.


20.05.08/ 234. Reisetag/ Dienstag
02.15, Haben gewendet, laufen jetzt 130° nach SSW. Schaffen wegen Welle und Besegelung keine Höhe. Wind 9 Bft aus E. Funk klappt auch nicht, versuche es schon den ganzen Tag. Wetterempfang ebenfalls. 12.00, SW 8, Welle 4 m. Der Fußbeschlag der Stagfock ist gebrochen, Dauerbruch. Bergen Stagfock. Nun ist nur noch die Fock fahrbar. Überlege über Reparaturmöglichkeiten. Ein Stropp könnte einige Zeit halten. Der Bigboy ist ebenfalls weg, Enden durchgescheuert oder Knoten auf. Auf jeden Fall waren die Kräfte zu groß. 13.00, fahren die Fock jetzt gerefft, was ich eigentlich ablehne. Aber in der Not... Da der Holepunkt zu weit achtern ist, haben wir einen Niederholer geriggt, der die Achterliek nach unten zieht. Sitzt ganz gut. Zum Mittagessen Hühnernudeln gestreckt mit Schoten. Der Kurs geht jetzt einigermaßen. Wir fahren ca. 10° tiefer als Sollkurs. 19.20, Fock gerefft, Try, 4 kn in 30°. Haben trotz der Ausfälle alles im Griff. Natürlich sind wir etwas langsamer, eben mit Krückstock statt mit Laufschuhen. Stimmung ist auch ok, lassen uns nicht verdrießen. 23.15, Frachter begegnet uns auf Gegenkurs in 2 sm Abstand.


21.05.08/ 235. Reisetag/ Mittwoch
00.00, 55°58´N 22°23´W, Odo 8854 sm, Log 9409 sm, bedeckt, 997,8 hPa, SE 6, Welle 1,5 m,  Luft und Wasser11°C, Try+Fock gerefft, 3,1 kn in 20°. Laufen weder Speed noch Höhe, zu kotzen. Habe keine Verbindung zu Casi und Norbert bekommen, dabei brauche ich das Wetter so dringend. Dafür Fax empfangen. Unser Tief wandert nach SE. Damit haben wir keine Chance wieder in den 2. Quadranten zu kommen. Wir werden also E-NE-N bekommen, bloß wann? 02.35, Fock ausgeschüttet, laufen 15° höher. SE 5, die 5 die das möglich macht. 10.15, Fock+ Try, 4,7 kn in 40°, Welle 1 m. schöne Segelei, mit Groß noch schöner. Reparieren heute noch Kuttervorstag. Ansonsten Wunden lecken und das wichtigste trocknen. 15.00, Haben von 12.00-14.00 das Fockstag repariert und an der Stagfock einige Stellen nachgenäht. Petroleum aufgegossen und Spiritus aufgefüllt. Jetzt ist alles auf dem Laufenden bis auf Grossegel. Hoffe dass die Stagreparatur bis in den Hafen hält. Mittagessen Mexikanische Bohnen. Jetzt wasche ich mich, einmalige Gelegenheit. 21.00 Es ist zum Haare ausraufen. Entweder es rappelt oder es ist Flaute. Die Richtung ist auch total daneben. Normalerweise ziehen alle Tiefs nördlicher, dann hätten wir Schiebewind. Jetzt ziehen alle Tiefs südlich durch und wir haben Gegenwind.


22.05.08/ 236. Reisetag/ Donnerstag
00.50, 57°02´N 21°07´W, Odo 8941 sm, log 9485 sm, bedeckt, Regen, 1000 hPa, E 4, Luft+Wasser 11°C, Fock Try, 3,2 kn in 140°. Die gesegelte Höhe ist nicht sehr erfreulich, aber nach N weiterzusegeln ist auch sehr risikovoll. 07.00, Wenigstens ist Wind, wenn uns auch entgegen. Bergen Groß und bringen es gerollt in die Kajüte. Wollen Reparatur mit Klebestreifen und Nähen versuchen. Misslingt leider. Detlef schlägt vor Vorsegel statt Try zu setzen, das größer ist als Try. 12.00, Mittagessen, grüne Bohnen. Danach alle Vorsegel auf Eignung untersucht. Stagfock 2 ist als einziges Segel geeignet. Montieren Mastrutscher. Müssen vom Try 2 Mastrutscher demontieren und einen Mastwagen vom Groß. Bringen alles an Fock an. 14.00, Fock steht am Großbaum geschotet. Muss den Kicker (Niederhalter) demontieren. Alles steht bestens, nur der Wind ist weg. E 2-3, da ist kein Speed zu machen. 14.30, Kreuzen auf und ab ohne großen Erfolg. Deprimierend, wir lassen uns aber nicht unterkriegen. Noch 570 sm direkte Linie bis Kirkwall. 18.00, Der Wind hat wieder auf 4 Bft aufgefrischt. Damit kommt man gegen die Welle an, darunter stampft sich das Schiff fest. 19.30, ich sitze an der Funke, da läuft eine Möwe auf Deck spazieren und schaut ins Fenster. Das gibt es nicht. Stehe auf und gehe in die Plicht, da fliegt sie auf und fliegt 2 m neben mit dahin und schaut mich groß an. War das Rasmus?


Hallo Casi, kommen langsam vorann, da der Wind immer gegen uns ist. Macht aber nichts. Hier wieder 2 Tage. Gruss an alle, Jockel

23.05.08/ 237. Reisetag/ Freitag
00.00, 56°43,4´N 19°31,7´W, Odo 9026 sm, Log 9565 sm, bedeckt, 1009,6 hPa,E 5, Fock+ Großersatz, 4,3 kn in 125°. Segeln nach SE. Laut Vorhersage soll der Wind in der Richtung bleiben, In der Stärke schwankend. 13.00, Mittagessen Bratkartoffeln mit Ei, super. Friedliche Segelei bei 4 Windstärken, natürlich auch langsam. Arbeite Rückstände bei "Nachrichten" auf. 19.40, Haben auf Bb-Bug gewendet. Kurs aber zu schlecht. Werden wahrscheinlich zurückwenden. Erstmal beobachten. 22.30, sichten Ringwadenfischer. Beobachten ihn. In der Nacht weiß man nicht wo er sein Netz hat.


24.05.08/ 238. Reisetag/Sonnabend
00.00, 56°12´N 17°13´W, Odo 9120 sm, Log 9651 sm, bedeckt, 1020 hPa, NE 5; Fock + Großersatz., 4,4 kn in 85°.Haben wahrscheinlich Netzende-Boje des Ringwadenfischers gestreift. Nicht an Netz oder Aufnahmeleine hängen geblieben. Segeln ESE mit gutem Winkel, bringt uns voran. Warme laue Nacht. Bekomme Wetterfax, das Tief lässt uns nicht los. 13.00, Obwohl wir in einem Tief am Rande liegen mit sehr weit auseinander liegenden Isobaren, ist immer noch Wind mit wechselnder Stärke und Richtung zu beobachten. Funk wieder mal schlecht. 19.30, zur Nacht legt der Wind immer etwas zu. Das macht Speed. Man wird bescheiden. Leider wird durch das Aufkreuzen jede sm nur 1/1,4 wert. z.B. 4,5 kn Fahrt ergeben nur 3,2 kn in Zielrichtung.


Bin auf Pos 57°41´N 12°09´W. Wind ENE 5-6 Welle 2 m. Kann mich kaum halten. Gruß Jockel

25.05.08/ 239. Reisetag/ Sonntag
00.00, 55°46´N 14°40´W, Odo 9211 sm, Log 9743 sm, bedeckt, 1026,8 hPa, ENE5, Luft und Wasser 11°C, Fock+ Großersatz, 4,8 kn in 115°. 22.30 Ringwadenfischer passiert. Er antwortet nicht auf unseren Anruf. Schiff schlägt in die Welle, Fock gerade noch tragbar. 08.30, Fock gerefft. Wo der Wind aus diesem Isobarenfeld und der Ankündigung durch Norbert herkommt weiß der Teufel. Isobarenkarte jetzt von Northwood/England. Super Empfang, Maßstab ein bisschen groß. Sendeplan muss ich noch rauskriegen. Stagfock 1 h nach setzen um 04.00 weggeflogen. Mussten es bergen. Stagreiter in Achterliek Groß verfangen. Müssen dieses auch noch fieren, um es nicht zu beschädigen. Um 07.00 Fock gerefft. 18.00, Fahren weiterhin die Fock gerefft, um sie zu schonen. Unser einziges Segel, die große Fock nicht gerechnet. Habe heute den ganzen Tag versucht Northwood zu empfangen. In meinem Funkbuch steht eine alte Frequenz. Habe aber dann auf 8041.16 super Empfang gehabt. Jetzt brauche ich nur noch die Schedule List. Bekomme ich morgen 10.00. 20.35, Müssen gegen ca. 2 m Welle an, das bremst und schafft Abdrift. Sonne ist eben als feuerroter Ball untergegangen.


26.05.08/ 240. Reisetag/ Montag
00.00, 55°51,7´N 12°27´W, Odo 9317 sm, Log 9836 sm, sternenklar, 106 hPa, ENE 4-5, Welle 1,5 m, Fock gerefft + Großersatz, 4,1 kn in 360°. Wollte Schedule List um 01.00 UTC empfangen. Kein Empfang auf 8041 kHz. Segeln nach N auf unsere Kurslinie zu. Werde versuchen zu funken. 09.50, von achtern aufkommend überrollt uns beinahe "Volya". Bei helllichtem Tag. Eine Obersauerei. Wir beobachten ihn, er rührt kein Ruder. Eine Wende im Letzten Augenblick rettet uns vor dem Überrollen. Volya zieht seine Bahn. 100% war keiner auf der Brücke. Wissentlich hätte er uns natürlich nicht überfahren. 13.00, zum Mittagessen Rouladen, Prinzessbohnen + Kartoffeln. Und darauf ein Bier. Für beide eins, wir haben nur noch 4. Die Sonne lacht, wir trocknen unsere Sachen. 1830, Zum Abendbrot Würstchen und Vollkornbrot. Sparen am Amerikanischen Brot, da das letzte angefangen wurde. Anderes Brot ist ausreichend vorhanden (Vollkornbrot). Dampfer voraus passiert uns von See kommend Richtung UK.


27.05.08/ 241. Reisetag/ Dienstag
00.30, 57°39´N 12°09,6´W, Odo 9426 sm, Log 9934 sm, halb bedeckt, 1025,5 hPa, ENE 5-6, Welle 1,5 m, Fock gerefft + Großersatz, 4,5 kn in 360°. Sind immer noch auf Kurs N. Hoffe dort auf nördliche Winde zu t reffen. Spiel mit der Natur. Das Hoch nördlich von uns ist sehr stabil und Ortsfest. Ob das neu gebildete Tief westlich sich durchsetzen kann ist fraglich. 09.30, Der Wind hat von ENE auf E gedreht. Zum Ende des Schlages können wir sogar noch anluven. Abfallen wäre für den anderen Bug besser. Noch 290 sm Luftlinie bis Kirkwall. Vorhersagen zur Ankunft mache ich nicht, zumal Norbert für Mittwoch Gale angesagt hat. 15.00, Habe in der Ecke der Bb-Bank den absoluten Ulf entdeckt. Reservekanister wegräumen und saubermachen und alles wieder Verstauen dauert 1,5 h, Wasser im Haupttank ist alle. Jetzt geht es an die 60 l Reserve. Bei 5 l UTC. pro Tag noch 12 Tage. Außerdem sind noch 14 l Selters da, also kein Problem. Wetter eigentlich ideal, Sonne und Wind. Der Wind kommt jetzt aus ESE und wir sind nördlich der Kurslinie, Pech gehabt. Laufen parallel zur Kurslinie aber 60 sm nördlich. 1930, das Log ist das 2. Mal genullt, also über 10000 sm mit der Logge. Haben nach dem Abendbrot die Fock gerefft. Kaum langsamer, aber schonender in die Welle weil weniger Lage. Wetterfax verspricht zunächst nichts neues. Die Vorausschau kündigt genau an unserem Standort ein neues Tief in 2 Tagen an. Frage: ist das Zentrum nördlich oder südlich von uns. Danach richtet sich Stärke und Richtung des Windes.


28.05.08/242. Reisetag/ Mittwoch 01.20, 58°42,5´N 10°25´W, Odo 9570 sm, Log 63 sm, Halb bedeckt, 1012,7 hPa, E 6, Welle 2m, Fock gerefft+ Großersatz, 5 kn in 140°. Knallen durch die Wellen. Travellerschrick im Groß. Norbert will mit mir über Pactor schriftlich schwatzen, mal sehen ob das geht. 07.20, Das Schiff stuckt immer noch durch die Wellen. Wind immer gegenan. Versuch mit Norbert über Pactor fehlgeschlagen. Warte jetzt auf Fax-Wetterkarte. 18.30, Luft 15°, Wasser 11°C. Das von Norbert angekündigte Tief hat uns gestern 7 Bft gebracht. Da es südlich von uns lag, leider E-Wind. Jetzt ist es ruhiger geworden, 5 Bft und auch die Welle ist nicht mehr so ruppig. Inspiziere das reparierte Kutterstag, sieht alles ok aus. 19.00, der Wind lässt merklich nach. Im Moment nur 3-4 Bft, das ist mager. Stecke letztendlich in einer totalen Flaute. Im Dunst ist die Inselgruppe St. Kilda zu erkennen. Steile Felsen ca. 10 sm entfernt in S. Wir treiben mit Strömung ca. 0,5 kn nach N bis NW, wo ich hergesegelt kam,.


Hallo Casi, sind ueber den grossen Teich rueber. habe im Moment Kurs auf Cape Wrath. Gruss Jockel


29.05.08/ 243. Reisetag/ Donnerstag 00.00, 57°59,6´N 08°39,6´W, Log 110 sm, Odo 9624 sm, diesig, 1005 hPa, Wind umlaufend. Totale Flaute, kein Ruder, treiben irgend wie. 07.00, Es ist langsam eine kleine Briese aufgekommen. Wir laufen 3,9 kn in 60°. Habe mehrmals mit Ausstützer gehalst. Jetzt ist Fahrt im Boot. St. Kilda taucht noch einmal aus dem Dunst auf und entschwindet dann schemenhaft. Schlage bei diesem Wind mehr den Kurs zu den Hebriden ein. Habe Detlef schlafen lassen. War schön das Boot in Fahrt zu bringen trotz des Regens. Beobachte die eleganten Fregattvögel, sie segeln einfach wunderbar. 12.00, Segeln vor dem Wind. Machen mit dem "Reeds" Strömungsaufgaben. Flanen Islands liegen vor uns. Wir sind über den Atlantic rüber, wenn auch mit Blessuren. Ein Etappenziel ist erreicht. Krame aus den letzten Reserven eine Flasche Rum und Aquavit hervor. Das ist einen Schluck wert. Prost mein Freund Rasmus. Auch Deine Prüfungen , Sturm und Flaute , haben uns gut getan. 15.00, schöne Raumschotsegelei. Tanker in Gegenrichtung passiert. Hoffe, dass wir Mitternacht Nordecke Hebriden haben. 19.20, zu früh gefreut. Der Wind geht langsam schlafen. Halte auf "Butt of Lewis" zu. Muss dazu noch einmal halsen, komme sonst zu dicht unter Land. Nach Cape Wrath noch 50 sm. Habe eben den abgeflatterten "Adenauer" und die Clubfahne gewechselt. Will ordentlich aussehen in UK. Wechsel die Kartensätze. Von E-Amerika auf UK+Nordsee+Skagerak+Kattegatt. 21.50, Stehen dicht vor LT Butt of Lewis. Der Wind ist wieder einmal weg, entsprechend die Fahrt. Wegen Halbwind trotzdem 3,5 kn. Nach 30 Tagen geht das TEL. wieder, Vodafon UK hat sich als erster gemeldet.


30.05.08,/ 244. Reisetag/ Freitag 01.00, 58°33,8´N 06°03´W, Odo 9715 sm, Log 185 sm, bedeckt, 1016,6 hPa, SE 3, Welle 0,5, Grossers.+Fock, 3,3 kn in 70°. Sehr ruhige See. Eben hat uns ein Fischer passiert. Der Mond ist sehr schön aufgegangen. 10.15, Wir sind hier erheblichen Strömungen ausgesetzt. Im Moment 2 kn In unsere Fahrtrichtung. 50 sm weiter, im Pentland Firth sind es bis zu 12 kn, utopisch. Wenn es schiebt, lässt man sich das gefallen. 17.10, Kape Wrath liegt quer ab Segeln auf Land zu, müssen gleich wenden. In S schaut eine Klamotte aus dem Wasser incl. Brandung. Werden uns unter Land versuchen durchzumogeln wegen der dort geringeren Strömung. 21.00, Der Wind dreht landbedingt 90°. Wir haben keine Wahl, müssen mit wenden, mühsam.


Hi Casi, wir laufen unter Motor, da habe ich Zeit und Energie ohne Ende. Jockel
31.05.08/ 245. Reisetag/ Sonnabend 03.00, 58°34,9´N 04°25,8´W, Odo 9782 sm, Log 246 sm, bedeckt, 1919,2 hPa, E 1-2, Welle 0, Luft 9°, Wasser 10°. 1,4 kn in 150°. Der Wind ist gerade schlafen gegangen, treiben. Die Strömung ist unser Herr. 12.00, Bis eben hat uns der Strom 1 sm zurückgesetzt. Eine schwache Briese aus N treibt uns wieder nach E. Der Nebel lichtet sich langsam. Die Landmasse ist zu erkennen. Wir sind ca. 1 sm vom Ufer entfernt. 17.00, versuche an der Nordküste Schottlands nach "Scrabster" anzulaufen. Dort ist eine Motorenwerkstatt. Segelmacher gibt es laut "Reeds" hier nicht in der Gegend. Planmacher oder Markisenmacher würden auch helfen können. Notfalls geht es auch ohne. 19.30, Werden nach Scrabster gehen, dort ist Motorenwerkstatt. Wird schon alles werden. 21.00, Ankunft in Scrabster. Der Hafenkapitän erwartet uns schon und weist uns ein. 4 m Tide, da heißt es lange Anbinde-Enden setzen. Dusche im Segelclub. Gehen noch in den Pub auf ein Bier, haben es zu lange vermisst. Rings um uns lauter besoffene Männer.


01.06.08/ 246.Reisetag/ Sonntag 08.30 Scrabster, der Mechaniker für den Motor ist da. Beschreibe den Zustand, weise auf Einspritzdüse hin. Er schüttelt den Kopf und verlangt Maulschlüssel. Kipphebeldeckel auf und Kipphebel auf Spiel geprüft. Einer hat kein Spiel. Da ist alles klar, keine Kompression. Er stellt das Spiel ein, Deckel drauf, Probelauf. Es geht, 15 min + gewusst wo und wie. Zeige ihm noch den Beschlag für Kutterstag. No Problem, wird geschweißt. Er will in einer Stunde zurück sein. Wir gehen zu Hafenkapitän zum Einklarieren. Mannschaftsliste ausfüllen und fertig. Problemlos in der EG gelandet. So einfach behandeln andere das für Deutsche so schwierige Problem der EG-Außengrenze. Zurück wartet der Mechaniker schon am Boot. Beschlag geschweißt. Der Hammer kommt noch: 100 Pound Lohn. Zähneknirschend muss ich zustimmen, Preis war nicht vereinbart. Geld gibt es wenn wir bei der Bank waren. Verabreden uns zu 17.00 Uhr. Laufen in die nächste Stadt. Hebe 200 Pound ab. Unterwegs Lidl mit allem was das Herz begehrt. Auf dem Rückweg von der Stadtbesichtigung zu Lidl. Füllen unsere Vorräte auf. Zurück am Boot können wir kaum noch krauchen. Müssen aber noch einmal zu Lidl, weil wir Bier und Rum nicht wegbekommen haben. Der Mechaniker wartet schon auf seine Kohle. Bin trotzdem heilfroh dass der Motor wieder läuft. Ich arbeite am Boot, Detlef zum LT. Ich falle wie tot ins Bett.



England - WSV 1921

02.06.08/247. Reisetag/ Montag Scrabster, 07.00, haben noch div. Sachen zu erledigen, der Reihe nach: gewaschene Wäsche abholen, beim Hafenmeister Schlüssel für den Club abgeben und Hafengebühr bezahlen, Wasser auffüllen und Diesel tanken. Erledigen alles bestens. Die Preise sind sagenhaft. Über Pound-Euro darf man nicht nachdenken. Legen ab und fahren zunächst mit Motor, weil der Strom gegen uns ist und ein Vorankommen unter Segel unmöglich ist. Vor Dunnet Head ist die Strömung größer als 4,5 kn. Sie setzt uns trotz Motor teilweise zurück. Müssen aber Dampf machen, damit wir in einer Periode durch Pentland Firth durch sind. Das Segel könnten wir in Inverness reparieren lassen, das sind aber 300 sm Umweg, da sind wir schon halb in Skagen. 12.45, Nebel, knüppeln immer noch vor Dunnet Head gegen den Strom. Lässt aber langsam nach und müsste in Kürze kentern. 17.00, UK liegt hinter uns. Sind wieder auf offener See, der Nordsee. Vor uns die Erdölfelder Englands und unser nächstes Ziel, Skagen.



03.06.08/ 248. Reisetag/ Dienstag 00.45, 58°37,8´N 01°42,6´W, Odo 9948 sm, Log 325 sm, bedeckt, 1011,3 hPa, SSE 5-6, Welle 1 m, Fock gerefft+ Grossers., 4,1 kn in 100°. Um uns 2 Fischer. Reff war nötig, um Fock zu schonen, über 6 Bft. Können Generalkurs anliegen. 06.00, segeln in totaler Suppe. Vor uns die Erdölplattformen der Engländer. Habe Radar angemacht. 09.00, Der Nebel lichtet sich nicht. Laufen mit Radar. 4,3 kn in 85°,100° müssten wir. 13.30, Stehen herum und kommen nicht in Fahrt. Die uns entgegen stehende Welle und 1-2 Bft sind schuld. Mache den Motor an. 16.00, immer noch Nebel. Da unter Motor Stromverbrauch kein Problem. Haben soeben den 0-Meridian überschritten. Alle Angaben zur Länge sind nun E. 2 Schiffe passieren uns, sind aber nur auf dem Radar auszumachen. Eins davon sicher eine Schnellfähre Norwegen-England. Wind immer noch 0. 21.00, zeitweise Regen. Von E rollt eine Dünung heran, kündigt sie den Wind an?


04.06.08/ 249. Reisetag/ Mittwoch
00.45; 58°36,9´N 01°13´E, Odo 10042 sm, Log 416 sm, bedeckt, 1013,4 hPa, ESE 6-8, Welle 1 m, Fock gerefft+Grossers., 4,2 kn in 70°. Segeln gerade durch ein Ölfeld. Das sind Stahlkolosse, leuchten wie eine Wunderkerze. Sind eigentlich kleine Städte. Können Kurs nicht anliegen. Versuche zu funken. Habe in letzter Zeit Probleme mit Empfang und Sendung. 10.15, Das Schiff haut in die See dass es in den Verbänden knarrt und man denkt das Vorschiff wird zertrümmert. Unser Kurs zeigt auf Stavanger, das kann ja lustig werden. Trotzdem ist es Streckbug. 12.20, Dampfen immer noch gegen Wind und Welle. Sollkurs verfehlen wir 20° nach N. Schiff arbeitet heftig. Die einzige nutzbare Koje ist meine. Sie bleibt warm. Skagen rückt in weite Ferne. Habe wieder eine Plombe verloren. Hoffentlich fängt der Zahn nicht an zu mucken.


05.06.08/ 250. Reisetag/ Donnerstag
01.30, 59°06´N 04°34,4´E, Odo 10152 sm, Log 516 sm, bedeckt, 1020,5 hPa, SE 4, Welle 0,5 m, Luft 13°, Wasser 13°, Grossers. +Fock, 4,1 kn in 170°. Habe eben wieder versucht zu funken. Geht alles nicht so recht. Unbefriedigend. Wende nach S wegen der Untiefen vor Stavanger und Tananger. Die Berge von Norwegen sind gut in Sicht. Hofe nun auf E-Wind. Ist angesagt für Utsiera S. 07.00, Der Kurs ist gut, die Fahrt mager wegen der gegenan stehenden alten Welle. Habe eben doch Funkkontakt gehabt, bin sehr zufrieden. Die Kameraden Casi und Norbert, Webmaster und Wettermacher, machen sich bestimmt Sorgen, wenn sie nichts von mir hören. Funk ist aber eben kein Telefon. 16.00, Fahre seit 07.30 mit Motor wegen Windmangel. Habe eben 30 l Diesel aus Reservetank nachgefüllt. Faulenzen nun, der Motor und Gustav (elektrische Selbststeueranlage) machen nun die Arbeit. Zum Mittagessen Texaseintopf - feurig. Die Wetteraussichten sind mit Wind mager für die nächsten 3 Tage: Gegenwind 1-3 Bft, da werden wir einigen Diesel brauchen. 19.00, Motor an, kommen ohne Motor nicht vornan. Plötzlich kleine Briese. Segeln sofort. Nach 15 min ist alles vorbei. Was bleibt ist eine ziemliche Kabbelsee. Passieren Egersund außen, für die Durchfahrt durch den Sund fehlt uns der Biss und die Zeit. 21.00, Ausfahrt Egersund S liegt querab. Als nächstes liegt "Lista" an, ca. 30 sm. Vielleicht können wir dort tanken. Nach Lindenes, den südlichsten Punkt Norwegens noch 43 sm.


Hallo Casi, Habe neuen Plan gemacht (Egon). Könnte am Sonnabend den 21.06.08 im WSV anlanden. Ich gehe davon aus, dass der WSV seine Atlantik-Umrunder mit einem Fass Freibier begrüßt. Reserven sind da nicht drin, außer die Nächte. Gruß Jockel

06.06.08/ 251. Reisetag/ Freitag
01.00, 58°12´N 06°21,9´E, Odo 10236 sm, Log 595 sm, klar, 1020,3 hPa, E 1-2, Welle 0,5, Motor. Stehen ca. 10 sm vor Lista. Werden dort reingehen und zu Tanken versuchen. 04.00, Listahamn. Liegen im inneren Hafen, alles sehr ruhig. Ortszeit 06.00. Versuchen zu erkunden. Schruppen nach dem Frühstück am Boot. Bis 10 cm über der Wasserlinie alles voll Fadenalgen. Seit Miami nicht mehr getaucht, wegen der Temperaturen. Kriegen das Gröbste bis 10 cm unter WL ab. Anschließend Duschen. Den Tankwart bekommen wir per Telefon um 07.00 ran. Tanken 46,1 l a 10,7 kr. 1 Euro = 8,1 Kr. Macht 75 Euro. Legen um 07.00 wieder ab, kein Wind, Motor. 11.30, Werden heute nach Kristiansand/ Stocksund gehen. Dort ist eine schöne Liegestelle. Über den Teich lohnt sich nicht, da kein Wind und auch nicht in Aussicht. Der Faserpelz wird langsam zu warm. 17.00, liegen am Beginn der Blindlaia in einer wunderschönen Liegestelle bei Kristiansand. Heckanker, vorne Steg. Bin sehr müde. 12 Stunden Motor und davor Wache von 00.00 bis 04.00 macht nicht munter.


07.06.08/ 252. Reisetag/ Sonnabend
Stocken, nach dem Frühstück in der Sonne und bei herrlicher Ruhe Anker auf im Stocksund. Gehen nach E in Richtung Blindleia. 11.00, Lillesand. Haben die Blindleia passiert. Ein Geheimtipp!!! Ich bin jedes Mal begeistert. Die Schären mit den wunderschönen Häusern und Hütten, das kann man nicht beschreiben, das muss man gesehen haben. Tanken in Lillesand 29 l Diesel. Verbrauch /h=1,8 l, das geht ok. für 47 Euro, teuer teuer. 12.00, Lillesand, sind auf See. SE 3. Sonne. Kurze-Hosen-Wetter. Laufen 4,2 kn in 130°. 17.20, treiben ruhig raumschots mit 3,4 kn Richtung Skagen/ Hirtshals. Habe neuen Zeitplan gemacht wegen des Rückstandes resultierend aus den Stürmen und den Flauten auf dem Atlantic. Es könnte knapp klappen am Sa. den 21.06.08 im WSV anzukommen. Das ist aber randgenäht und Reserve sind nur die Nächte. 18.30, Vorsegel in luv ausgebaumt. Der Wind dreht immer mehr auf W und lässt dabei nach. 20.00, habe Hornaal gefangen und 20 min später untermassige Makrele. Lasse sie wieder frei. Die Makrele hatte sich schon eine Möwe geschnappt. Nachdem ich sie aber beim Einholen der Angel unter Wasser gezogen habe, hat sie wieder losgelassen. 21.30 treiben immer noch vor dem Wind mit 2,5 kn. Um uns div. Schiffe. Streben überwiegend Skagen zu. Man muss schon sehr aufpassen nicht überrollt zu werden.


Hallo Casi, hier einige Zeilen aus Frederikshafen. Hoffe Morgen das reparierte Segel zurück zubekommen. Werde dann sofort nach Laesoe auslaufen. Gruss Jockel
08.06.08/ 253. Reisetag/ Sonntag
02.30, 57°53,8´N 09°58´E, Odo 10371, Log 726 sm, Unbedeckt, 1019,7 hPa, W 2, Welle 0, Grossers. + Fock ausgebaumt, 3,2 kn in 100°. Treiben vor dem Wind. Um uns div. Schiffe, unter anderem ein Schlepper mit einem riesigen Anhang. Stehen ca. 30 sm vor Skagen. LT Hirtshals war schon auszumachen, jetzt nach Sonnenaufgang natürlich nicht mehr. 07.00, super Wetter, W 5, weiss garnicht wo der Wind herkommt. Hatte eben Kontakt zu Norbert. Telefon hat leider nicht geklappt. Hätte ihn gerne mal gesprochen. Wird ja hoffentlich mal klappen. Skagen in Sicht. Laaaand!!!! Besanschot an! "Suche" Tonne Skagens Rev. 11.00 liegen in Skagen fest, Hafenbüro zu. Vorsaison. Suchen Segelmacher auf, hat zugemacht und betreibt jetzt einen Kunsthandel/Galerie. In Frederikshafen soll noch einer sein. Trinken einen Kaffee und kaufen ein.: Äpfel, Wurst, Brot, Bier und Rum. Anschließend aufs Schiff und ab nach Frederikshafen. 13.00 legen ab. Nicht so einfach bei 8 Bft auflandig. In Spring dampfen nutzt nicht, der Motor schafft es nicht. Eine lange Leine zum gegenüberliegenden Ufer zerrt uns frei. Setzen noch im Hafen Grossersatz und Stagfock. Sind um 14.00 endlich aus dem Hafen Schlapper Anlieger nach FH bei 8 Bft. Kommen an Hirsholmen vorbei. Im Yachthafen FH sehr flach, teilweise nur 2 m. Beim Hafenmeister 120 DK = 16 Euro abgedrückt. Dusche, Wasser und Elektr. Und Fahrrad, alles inbegriffen. Nach Dusche und Abendbrot ab ins Bett.


09.06.08/ 254. Reisetag/ Montag

Frederikshafen. 08.00, Sprechen bei Fa Stadegaard vor. Kann gemacht werden. Eilig? Er will es für 3500 DK =460 Euro tun. Ein Schock. Das ist ein Viertel eines neuen Segels. Hier wird die Notlage ausgenutzt und Tempozuschlag unverschämt berechnet. Erteile trotzdem den Auftrag, obwohl der Nutzen für 460 Euro sehr fraglich ist. Morgen 14.00 abholbereit. 10.00, Stadtbesichtigung. Alles sehr ordentlich und sauber. Total auf Tourismus getrimmt. 11.30 zurück zum Schiff. Detlef wischt das Innere des Schiffes total mit Süßwasser aus, ich arbeite draußen am Boot. Anschließend duschen. Wir wollen in den großen Hafen wechseln und vor "Stadegaard" liegen um Liegegebühren zu sparen. Mittagessen auf dem Boot, Linsen. 14.00, Detlef geht spazieren und fotografieren, ich horche an der Matratze. 18.00, Abendbrot. Werden früh ins Bett gehen, in der Stadt ist nichts los, Vorsaison. Schreibe noch Reisebericht.


Hi Casi, bin in Helsingoer (siehe Bericht). Habe hier Wireless und nutze dies natürlich sofort. War sehr anstrengend hier her, weil sich das Ziel ständig geändert hat und das Wetter wieder mal alles gefordert hat. Hier der Bericht dazu. Gruss Jockel
10.06.08/ 255. Reisetag/ Dienstag Frederikshafen, Vormittags in die Stadt. Ab Mittag Arbeit am Boot. Schlagen Grossegelersatz ab (Stagfock 2). An dessen Stelle setzen wir Try. Es weht mit 8-9 Bft, da werden wir das reparierte Groß nicht durch zu heftigen Wind gefährden. 13.00 bekommen wir das Groß. Kann noch 500 DKR abhandeln und drücke 3000 DKR ab. Schlagen Grossegel an mit Unterliek, allen Reffleinen und Latten. Die Vorliekkeep ist durch Try belegt. 13.00, legen ab. An der Hafeneinfahrt kommt gerade Faehre. Machen noch 2 Kreise und gehen dann auf See. Draußen harter Wind. Try und Stagfock reichen dicke. Schiff läuft mit 6,5 kn gen S. 16.00, Lassen Laesoe Bb liegen und gehen weiter nach S. Wollen noch Hals erreichen. Nach LT Laesoe Rende stellen wir fest, dass wir die Höhe nach Hals mit dieser Besegelung und diesem Wind nicht erreichen können. Fallen Nach Anholt ab. Das muesste 22.00 zu erreichen sein. Da ist es dunkel, aber die Einfahrt ist problemlos. Der Wind immer noch 8-) Bft aus W, Welle 2-3 m. Regenwalze nach Regenwalze zieht durch, mit ihr immer eine Zunahme des Windes. 18.45, Schwer Kurs zu halten bei dieser Welle, inzwischen 3-4 m. Anholt ist aber nicht zu verfehlen. 22.00, 2 sm vor Anholt Bereiten alles zur Landung vor Mache Motor an. Plötzlich leuchtet Alarmlampe wegen Überhitzung auf. Kontrolliere Kühlwasser, es fehlt!!! Motor aus. Landung bei diesem Wetter und bei Dunkelheit ohne Motor außerordentlich riskant. Brechen Manöver ab und richten Kurs auf Helsingoer. Das sind ca. 50 sm, also 10 Stunden Fahrt. Werde Motor bei Licht reparieren. Ursache wahrscheinlich Impeller Wasserpumpe.


11.06.08/ 256. Reisetag/ Mittwoch 00.30, 56°32´N 11°39,6´E, Odo 10505 sm, Log 818 sm, Welle 3-4 m, Try+ Stagfock 1, 7,2 kn in 130°. Das Schiff giert in den Wellenstark. Die Automatik wird damit aber überwiegend fertig. Eventuelle Ausrutscher werden kurzfristig ausgeglichen. 07.00, Helsingoer, liegen im Päckchen bei einer Defour 35. Ach dem Frühstück zum Hafenmeister und Duschen. Kontrolliere die Wasserpumpe. Der Pumpendeckel ist sehr eingeschliffen. In der Stadt der übliche Touristenrummel. Besuchen Schloss und dort das Schifffahrtsmuseum. Kasematten und königliche Gemächer ersparen wir uns. 13.00 wieder am Boot. Habe inzwischen neuen Deckel für Wasserpumpe erstanden, der alte war durch die Laufzeit während dieser Tour eingeschliffen. Wechsel die Teile, setze auch gleich neuen Impeller ein. Nun geht es wieder alles bestens. Hoffe damit nach Hause zu kommen. Danach Bürokram (siehe hier). Hier im Hafen ist kostenlos Wireless vorhanden, das werde ich sofort nutzen. Morgen soll es nach Koppenhagen gehen, das sind 25 sm, das wird ja zu schaffen sein.


Hi Casi, wir naehern uns dem WSV mit Riesenschritten. das stimmt froh. Hier die letzten Nachrichten. Jockel

12.06.08/ 257. Reisetag/ Donnerstag
09.00, Helsingoer, bereiten Ablegen vor, Try abschlagen, Gross einlieken. Gehen 09.30 weg. 09.45, Gross ist oben. Die neue Reparatur sieht besser aus als die alte. Klarieren Halsbefestigung und Reffleinen. 10.00, alles ok, laufen unter Vollzeug mit 6,5 kn gen Kopenhagen. Noch 20 sm. Wind W 5-6, Welle0,5, Sonne, Baro 1005 hPa. 13.00, plötzlich ist der Wind weg. In W baut sich eine gewaltige Wolke auf. Donner grollt. Der Wind wechselt von W 5 auf E 6. Nehme sofort Gross weg. Habe zu viel Schiss, das Segel in einer Gewitterbö zu verlieren. Laufen mit Fock und Motor weiter. 14.00, Kopenhagen, Nyhafen. Liegen fest. Vorsaison, wenig Schiffe hier. Spazieren in die Stadt, Fußgängerzone und dann Cristianshafen. Das sieht inzwischen sehr aufgeräumt aus. Zurück zum Boot sind wir sehr pflastermüde. Raffen uns zu einem Stück Kuchen und Kaffee doch noch einmal in die Stadt auf. Danach Detlef zur neuen Philharmonie, ich Büroarbeit.


13.06.08/ 258. Reisetag/ Freitag
Kopenhagen, Nyhafen. 08.00 OZ, habe mit Norbert Funkkontakt, unterhalten uns über Tastatur wie beim Chatten. Frühstück. Wollen gerade ablegen, kommt der Kassierer. 175 DKR = 23 Euro. Das ist bitter, etwas früher abgelegt und uns wäre das erspart geblieben. 10.00, legen ab und machen noch eine Hafenrundfahrt durch Kristianshafen. Draußen erwartet uns WSW 4-5. Können mit Schrick in den Schoten nach S laufen. 11.30, Dragoe querab. Ändern Kurs auf 130°, Richtung LT Hollviken. 14.00, genau zur vollen Stunde wird die Brücke geöffnet. Wir sind vor Ort. Wir gehen durch und zum S-Ende Falsterbo- Kanalen. Dort ist beim Fischer Gedränge. Ein Schwede mit Maxi 33 liegt dort schon. Drängeln uns dazwischen. Eigentlich Anlegen verboten. Dazu sind Verbote da, dass man sie umgeht. Detlef läuft zum Verein und der Hebebrücke, ich schreibe Bericht. Was dort zu sehen ist kenne ich schon alles von vorigen Besuchen.


16.06.2008

 

Die letzten Tage werden nachgetragen, wenn Zeit ist.


Am 21.06.2008 wird Jockel von einem Bootskorso von der Köpenicker Brücke bis in den WSV begleitet.








Casi organisiert bis zur letzten Sekunde


Dorothea paddelte selbstverständlich nach Köpenick


Kurz vor dem Anlegen


Eine Begrüßungsrede vom Sportwart Casi muss sein


Jockel wird vom Vorstand herzlich und zünftig begrüßt


Viele WSVer gesellen sich nach dem Bootskorso hinzu
 

und wollen Jockel nach 9 Monaten persönlich begrüßen


 

Die Berliner Morgenpost schreibt tagesgenau diesen Artikel.

Die Kreuz As liegt wieder in ihrem Heimathafen - dem WSV 1921


Viele Grüße Jockel

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