Norwegen 2003


Insgesamt war ich 96 Tage, vom 21.05. bis 24.08.03 unterwegs. Dabei habe ich 4381 Seemeilen über Grund zurückgelegt. Der nördlichste Punkt war das Nordkap und gleichzeitig der Wendepunkt. Wetter wurde von „saukalt“ bis sonnig angenehm angetroffen. Die stärkste Windstärke ist mit 9 Bft dokumentiert. Gravierende Mängel gab es nicht.  2 Schootbrüche, ein Segelriss und der Bruch des Babystag waren die einzigen Mängel. Das Schiff hat sich hervorragend geschlagen und war alleine gut zu händeln. Es handelt sich um eine Carat 34, ein ¾ Tonner als IOR Cruiser-Racer konzipiert, ca. 20 Jahre alt. Während der Reise waren 4 Kameraden an Bord, insgesamt ca. 4 Wochen. Zur Navigation wurde der norwegische Kartensatz, und ergänzend elektronische Karten Magellan BlueNav genutzt.
Die Reise war ein super Erlebnis, nicht zuletzt wegen der herrlichen norwegischen Landschaft. Es wurden diverse Bekanntschaften geschlossen, herrliche Landschaften kennen gelernt (es wurden unter anderem 3 Gletscher besucht) und der Lust am Segeln und am Abenteuer ausgiebig gefrönt.


So, 24.08.03  96. Tag  Schiffshebewerk, oben

Brechen 08.00 auf. Schleuse Lehnitz und Bestensee klappen gut, ebenso Mühlendamm. Störend ist, dass ich keinen Funk habe, weil der Mast liegt. Werde Antenne an Seereling nachrüsten. Die Spree zieht sich ewig dahin, obwohl die Architektur sehr interessant ist (Brückenfahrt empfehlenswert). 20.30 im Hafen fest. Lutz begrüßt uns natürlich freudig. Nach 2 Bier in unserer Clubgaststätte ins Bett, natürlich an Bord.


Sa, 23.08.03  95. Tag  Szczecin, Hotel Porta

08.00 ablegen. Egon fährt Monikas Auto nach Hause. Monika und Clara sind meine Mannschaft. Passiere die flache Brücke mit 2 cm Luft zum Windgenerator. Ansonsten alles ok. Grenzkontrolle in Garz problemlos, ohne Mannschaftsliste. In Stolpe machen wir Rast und besichtigen den Turm. Auffällig auch das schön hergerichtete Schloss und das gegenüber liegende Backsteinhaus mit überhängendem Balkon. In Hohensaaten geht Schleuse gerade auf. Schiffshebewerk auch nur 10 min gewartet, besser geht es nicht. 19.30 im Seitenarm oben am Schiffshebewerk fest. Keine Anbindemöglichkeit. Liegen trotzdem gut. Weiterfahrt bis Eberswalde wäre mit Clara zu spät geworden.


Fr, 22.08.03  94. Tag  Kleiner Dabiesee

07.00, werde noch bis 11.00 hier arbeiten, dann zum „Porta Hotel“ (einzige mit vernünftigem Mastkran) verlegen. Gegen 17.00 sollen Monika, Clara und Egon eintreffen. Schauen wir mal. 11.00, liege Porta Hotel fest. Einige andere Spotfreunde legen den Mast. Helfe soweit gewünscht. 16.30, Meine Mannschaft trifft ein. Nach Plausch sofort an die Arbeit.  Mastlegen klappt super. Egon bleibt über Nacht. Trinken noch 2 Bier im Hotel. 22.00 Nachtruhe.


Do, 21.08.03  93. Tag  Szczecin(Stettin)

Liege bei Pogon auch nicht preiswerter als im „Hotel Porta“, lediglich, dass dem Verein die 9 € zugute kommen. Schreibe den ganzen Tag Reisebericht und baue zur Abwechslung den Kahn ab. Gehe Abends auf Reede auf den kleinen Dabiesee.


Mi, 20.08.03  92. Tag  Swinemünde

09.00, lege ab. Habe eine Stiege „Strong“ (polnisches Bier - sehr lecker) gekauft und Tsatsiki. Hatte so einen Heißhunger darauf. Nasche auch gleich. Schenke einem anderen Einhandsegler aus Berlin mein Reservewindruder. Er hat seins im Keller vergessen, bitter. Schwatzen noch ein bisschen. 10.30 Kaiserfahrt passiert. Wird mächtig an dem Kanal gebaut, 60 Jahre Nichtstun haben auch ihre Spuren hinterlassen. Ziehe Segel hoch. Läuft mit 6,5 kn prima. Nasche den Tsatsiki auf, ein Genuss nach so langer Enthaltsamkeit. 16.30, gehe zu „Pogon“ in Szczecin an die Pier in der Hoffnung, dort preiswerter zu liegen als in der Marina. Heute ist Mittwoch. Monika und Egon sind für Freitag zum Maststellen avisiert. Bereite alles vor, unter anderem  Diesel voll.
Habe mit Egon telefoniert, er holt Monika Freitag um 14.00 ab.


Di, 19.08.03  91. Tag  Vitte, Langer Ort

06.00, wecken, Frühstück. 07.00 Leinen los. Es regnet ziemlich. Lasse mich nicht verdrießen. Richtung Arkona zunächst Raum, dann vor dem Wind bei W 5. Vor Arkona  schifte ich und baume das Vorsegel aus. Ab Königstuhl gehe ich auf 150°. Kann nun Groß, Fock 3 und Stagfock tragen. Laufe ständig 6-7,5 kn. Laufe an Saßnitz vorbei und werde Swinemünde anlaufen. 14.00 habe ich die Oi querab in Luv. Die Sonne kommt hervor. Pelle mich aus meinen Sachen wie eine Zwiebel. 16.00, Schiffsverkehr nimmt zu, nähere mich dem Fahrwasser nach Swinemünde. 20.15 nach Grenzkontrolle mit viel Schwell im Stadthafen fest. Werde hier Geld tauschen und Bier bunkern. Ist hier am einfachsten.


Mo, 18.08.03  90. Tag  Darßer Ort

09.00 Anker auf. Großfall Mantel gebrochen. Da der Kern noch heil ist, beschließe ich nichts zu tun und das Fall auf der Winsch zu lassen. Herrlich Kreuz Richtung Arkona. Beschließe nach Langer Ort auf Hiddensee einzulaufen, da ich dort schon lange nicht war. 17.00 Vitte, Langer Ort fest. Gehe einkaufen und auf dem Rückweg im Hafen Fisch zu essen. Werde dort behandelt wie ein ungebetener Gast. Total unfreundlich. Denen geht es dort wahrscheinlich wegen der vielen herangekarrten Touris zu gut. Bin sauer und traurig was sich dort entwickelt. Der Gast ist nicht Gast, sondern Bittsteller. Das kann nicht sein. Gehe morgen nach Saßnitz.


So, 17.08.03  89. Tag  Gedser

03.00, gehe ins Bett nach Grillfleisch und Bier satt. Werde um 05.00 geweckt, weil in der Nähe ein Schuppen brennt. Funken, Rauch und Dreck treiben herüber. Eventuell müssen wir den Liegeplatz verlassen. 2 Schiffe verlegen, wir können liegen bleiben. Nach einer Stunde wieder ins Bett. 08.00, steh auf, Kassierer kommt, Dusche, Frühstück.... 11.00, nach dem Frühstück mit Falk geht es los.
Falk mit Anlieger nach Warnemünde, ich mit Spi  Richtung  Darßer Ort. 16.30 in Darßer Ort fest mit Heckanker am Weststeg. Naturschützer hat eingewiesen. Alles super gelaufen. Die Sonne lacht. Werde ins Wasser gehen und das Boot waschen.


Sa, 16.08.03  88. Tag  Kopenhagen

Wind West 3-4. Also super nach S zu kommen. Wo soll ich heute hin? Segle zunächst Richtung Leuchtturm Falsterborev. Unterwegs ruft mich Falk an, dass er in Warnemünde liegt und mir in Richtung Möns Klint entgegen kommen will. Verabredet mit Kontakt auf Kanal 16. 15.00, Treffen nach einigen Fehlversuchen aufeinander. Beschließen nach Warnemünde zu gehen. 20.00, ändern Fahrtziel auf Gedser. Kreuzen ohne Ende. Bin nach Mitternacht im Hafen. Falk ist schon lange da und hat einen Grill angeworfen. Sitzen mit Falk Einecke, Arno Laue, Jockel Lietzmann, Timm Giesecke und Bernd Radke bis 03.00 zusammen und schwatzen.


Fr, 15.08.03  87. Tag  Anholt

06.00, wieder Wind West 6-9, Baro 1004, Sturmtief!!! Lege noch im Stand Groß auf  2. Reff und Stagfock auf 1. Reff. 07.00 geht es los. Hoffentlich hält alles. Der Wind jault fürchterlich. Ich bin der Einzige der Einzige der Ablegt. Begegne auch am ganzen Tag niemandem. 15.00, schöne Überfahrt über das Kattegatt. Immer 7-8 kn gelaufen. Welle ca. 3 m. Komme Helsingör durch, wie üblich 2 Fähren auszuweichen, hier ist schlimmer Verkehr. Zusätzlich dazu Regenwand mit entsprechender Windwalze. Zu früh um Feierabend zu machen, Laufe Richtung Kopenhagen weiter. Ist in 3-4 Stunden zu machen. 18.30, in Kopenhagen im Neuen Hafen an „Freya“ fest. Eigner sind nicht da. Von Helsingör bis hier nochmals 2 Windwalzen überstanden. Musste das Groß loswerfen, um nicht in den Wind zu schießen. Gehe noch schnell einkaufen: Äpfel, Käse, Bier, Eier. Wollte eigentlich noch am Rechner arbeiten, weil die Batterien vom Windgenerator knacke voll sind, gehe aber lieber schlafen.


Do, 14.08.03  86. Tag Aalborg

Wieder Wind 6-9 aus West angesagt. Lege trotzdem ab, da ich nicht ewig rumliegen kann. Presche mit 6-7 kn durch den Sund Richtung Hals. Muss sicher reffen, da für die See zu viel Segel. 08.45, reffe das Groß, kann das Schiff nicht mehr vor dem Wind halten. 16.30 in Anholt fest mit super Anlegemanöver. Bei diesem Wind. Alle schauen zu was Der wohl machen wird. Die Racer stehen im Stand vor blankem Mast schief. Bereite alles ordentlich vor und eins zwei drei liegt Kreuz As an der Pier vertäut. Hinterher gab es einige lobende Bemerkungen der Skipper. Flicke die Arbeitsfock, die Unterliek ist auf 1 m abgerissen.


Mi, 13.08.03  85. Tag  Hals

Verlege nach Aalborg um die Hafengebühr zu sparen. Bin um14.00 in Aalborg vor der Brücke fest. Besichtige die Stadt, kaufe ein usw.. Abends ziehe ich mich fein an und gehe vornehm Essen. 4 Gänge mit einem Glas Wein. Jedes Menü wird ausführlich erklärt. Bin begeistert. Die Rechnung dämpft meine Begeisterung etwas, aber es gibt nichts zu bereuen.


Di, 12.08.03  84. Tag Hals

Bleibe im Hafen wegen Sturm. Will ich mir nicht antun. Habe keine Eile mehr. Ziemlicher Schwell hier. Für mich unproblematisch, da ich hinten an Bindepfählen liege. Nutze den Tag zu einer Wanderung an den Strand. Herrliche Ruhe hier, einzig dass man ewig laufen muss, um im Tiefen zu sein stört einwenig.


Mo, 11.08.03  83. Tag  Asaa

08.30, lege ab, fahre aber, da der Hafenmeister auftaucht, nochmals tanken. Achte immer auf vollen Tank, da ich nur 60 l Tank habe + 40 l in Reservekanistern. Aber wer will schon auf offener See bei Wellengang aus Reservebehälter nachtanken? Tanke 10,3 l Diesel für 72 DKr, das sind 1 €/l. Normal hier. Segel bei leichtem Wind Richtung Hals. 12.00 in Hals fest. Schöner Ort, gute Einkaufsmöglichkeiten, Hafen,  Toilette, Dusche sehr sauber. Genieße die Ruhe und beobachte andere bei Anlegemanövern.


So, 10.08.03  82. Tag  Laesö

Lege um 09.00 gemächlich ab. Der Fortschritt wird heute nicht besonders sein, da Wind 2 aus SW, also gegenan und dünn. Erreiche 14.00 Asaa. Das ganze Seegebiet davor ist flach, die Fahrrinne betonnt. Bei diesem Wetter kein Problem, bei stark auflandigem Wind wegen der entstehenden Grundsee sicher problematisch. Sehr schöner Hafen. Toiletten, Duschen, Imbiss, Diesel. Laufe zur 2 km entfernt liegenden Stadt. In der Sonne nicht so schön, will aber möglichst viel sehen von den bereisten Orten. Rings um den Hafen reger Badebetrieb.


Sa, 09.0.03  81. Tag  Hirsholmen

09.00 Ablegen ohne direktes Ziel. Mal sehen wo der Wind uns hintreibt. Bei E 3-4 und Kurs S eine angenehme Sache. 14.30 Laesö fest. Hafen zum Erbrechen voll. 120 DKr Hafengebühr. Inselwanderung bei stechender Sonne. Alle anderen Yachties sitzen im Hafen, grillen und trinken Bier. Brate mir Abends 6 kleine Schollen mit Salzkartoffeln. Kann danach kaum krauchen, muss einen Aalborg als Verdauer draufschütten.


Fr, 08.08.03  80. Tag  Skagen

Lege 10.00 in Skagen ab. Wasser und Diesel voll getankt. Bin mit mir zufrieden, weil ich die Hatz abgelegt habe und „Urlaub“ mache. Habe in Skagen Wein, Käse, Eier und Gurke eingekauft. Preise vergleichbar mit deutschen Preisen. Bin 14.30 vor Hirsholmen. Beschließe anzulegen. Liege mit Heckanker an einem Steg. Mache Mittagessen Reis mit Roulade und anschließend Kompott. Bin vollgefressen wie eine Made. Baden, Inselrundgang und Schwatz mit Nachbarn beschließen den Tag.


Do, 07.08.03  79. Tag  Hirtshals

Wind W 3, lege um 10.00 ab Richtung Skagen. Treibe vor dem Wind, die Sonne genießend. Rückholfeder von Selbststeueranlage fällt ab. Repariere ich sofort. Reger Schiffsverkehr. Halte mich aus der Fahrrinne fern. 18.00 in  Skagen fest. Liege bei Schweden im Päckchen. Hafen gerammelt voll. Sonne lacht, Radios dudeln.


Mi, 06.08.03  78. Tag Hirtshals

Habe noch einen Tag Auszeit. Neben mir im Päckchen liegt ein Norweger der sich für meine Funkanlage interessiert. Sitzen auf Kreuz As und üben Wetter,  Fax und Mail. Klappt alles wie am Schnürchen. Kann dank Casi und Konrad ein wenig angeben.


Di, 05.08.03  77. Tag  Hirtshals

Fühle mich wohl hier, gammle ab. Abends Schifferklavier im Seemannsclub. Tagsüber Bummeln, Kaffee trinken, Eis schlecken. Die Supermärkte sind von Ausstattung und Preis mit BRD vergleichbar. Man hat keine Bedenken wegen der Preise etwas zu kaufen. Bleibe und entspanne. Hafenafgivt = 0.


Mo, 04.08.03  76. Tag  Lillesand

07.00, habe verschlafen. Wollte um 06.00 losfahren, da heute 70 sm über das Skagerak vor mir liegen. Lege sofort ab. Die 210 NKr Hafenafgivt haben mir sowieso die Suppe versalzen. Wollte davon noch Römme usw. kaufen. Nun waren noch 20 NKr für ein Softeis übrig. 08.00, Segel hoch und ab geht es. Laufe 3 kn raumschots. Mir reicht es, wird schon noch besser werden. 09.00, rausche mit 6,5 kn gen Dänemark. Abschiedsstimmung und Erwartung in Einem. Will nach Hirtshals, war ich noch nie. Kann „Schuster“ jetzt weglegen, hat sehr gute Hinweise für die Segelei in Norwegen parat gehabt. 13.00, meine Fresse, laufe jetzt mit 7-8 kn. Bin genau in der Fahrrinne Skagen-Kristiansand. Suche mir gerade andere Wetteransagen, Zeit und Frequenz, und programmiere den Receiver. 18.00 in Hirtshals fest, im Fischerhafen. Gästehafen gibt es hier nicht. Hafenaufsicht war gleich da und hat die Personalien aufgenommen. Der Wind jault in den Wanten. Von 07.00 bis 18.00 70 sm sind auch tüchtig. Das sind 6,4 Knoten im Schnitt, das ist ok.


So, 03.08.03  75. Tag  58°06,63’N 08°06,42’E

07.30 aufgewacht, super gefrühstückt: 2 Tassen warme Milch mit Honig versüßt, 2 Zwieback mit Honig und 2 Stullen mit Pflaumenmus. Anschließend gebadet - Wassertemperatur 19°C - und 2 Kindern beim Krabbenfischen geholfen. Als Krönung kommen 2 Jungen im Angelkahn und rufen „Daagblatt, Daagblatt“. Jetzt fehlt nur noch der Bäcker von Labö und der Milchmann. 08.45 Ablegen zum nächsten schönen Ort. 10.40 in Natvingen fest. Total verschlafen der Ort (5 Häuser). Werde zu einem in der Nähe liegendem Zeltplatz wandern. Schöne Anlage  mit Booten zum Angeln, Paddeln, Tauchen. Schwimmanlage für Kinder, Lokal, Kolonialwarenladen.... 12.00 zurück. Mache gleich Mittag, Pasta mit Käsesauce. 12.40 nach dem Ablegen geht es weiter durch die Schären. Fahre durch die Blindleia. Bin ich 1993 schon einmal mit Egon entgegengesetzt durchfahren. Teilweise sehr enges Fahrwasser. Engstellen mit 10m Breite treten mehrmals auf. Super Landschaft, Schäre an Schäre mit Wochenendhäusern, Anlegern und Booten. Alles sehr gepflegt. Super Landschaft. Heute ist Sonntag, da ist hier die Hölle los, zumal die Sonne zu einem Ausflug geradezu einlädt. 15.00 in Lillesand fest.
Lege mein erstes wirklich schlechtes Anlegemanöver hin. Zum Glück ohne Schrammen. Bezüglich Hafenabgivt kriege ich hier einen Schock: 210 Kr(25,80 Eur), das sind ja dänische Verhältnisse. Bleibe trotzdem hier, will morgen den Sprung nach Dänemark machen. Luftlinie 70 Meilen. Da Wind 3-4 E angesagt ist und ich ca. 135° Segel muss, werde ich ja Raum dort rüber treiben. Also bis dann.


Sa, 02.08.03  74. Tag  Kristiansand

Hallo, will mir jetzt den selbst gemachten Stress vom Halse schaffen. Diese Hatz ist doch Unsinn. Stehe gelassen um 7.00 auf, Frühstück usw. bis 9.00. Gehe nochmals in die Stadt und kaufe einige Andenken, habe noch zu viele Kronen. Gehe nochmals Duschen und Rasieren. 11.00 Tanken und ab geht die Post. Georg Schuster empfiehlt eine Ankerbucht auf Pos. 58°06,63N und 08°06,42E. Die will ich aufsuchen und einen Tag Urlaub machen. Laufe in die Bucht ein, die Einfahrt ist ca. 10m Breit. Schon ein ulkiges Gefühl. Aber super hier. Liege 13.00 mit Heckanker an einem Steg. Inzwischen lacht auch die Sonne, was will man mehr. Werde hier bleiben, zumal hier die Hafenabgift = 0 ist (Kristiansand 150 Kr.) Die Insel ist super. Erhole mich von dem Segelstress der letzten Tage. Wandere auf der Insel herum. Traumhaft: Bewaldet, einige Lichtungen mit Gras, Buchten und eine Ruhe... Spät des Abends kommen noch 2 Familien mit Motorbooten mit 2 Jungen mit einem Schlauchboot. Sie können ihr Schlauchboot nicht richtig festmachen. Rufe sie heran und übe mit Ihnen Knoten, wird dankbar angenommen. Lernen sehr schnell. Schenke ihnen die Enden zum Üben. Legen ihr Schlauchboot jetzt vernünftig fest.


Fr, 01.08.03  73. Tag  Mandal

06.00, Gestern ist es wieder 24.00 geworden. Habe noch Bericht über 3 Tage geschrieben und auch gesendet. Bin happy. Hat sich die Quälerei zur Prüfung Funkamateur doch gelohnt !
07.00 Leinen los. 30 min Motoren, dann können die Segel hoch, Groß und Fock 3. 09.20, der heutige Tag ist wie auf den A.... geküsst. Wind 4-5 aus S, mein Kurs 80°, Backstagbriese. Nun fehlt nur noch die Sonne. Wann ist der Mensch glücklich und zufrieden? Wohl nie, eine Kleinigkeit bleibt immer zu bemängeln. Rausche mit 6-7 kn gen Heimat. Habe mir um 09.00, als die Kneipe aufgemacht hat, ein Bier gegönnt. Bin wegen der guten Windrichtung und Stärke schon um 12.00 in Kristiansand fest. Freundlicher Norweger von X40 hilft mir, ist aber nicht nötig, liege am Außensteg längs. Mache erst mal Mittagessen: 2 Pellkartoffeln, 1 Zwiebel zusammen gekocht und Römme (Norwegischer Weißkäseersatz). Köstlich! Danach Bummel in der Stadt mit Lebensmitteleinkauf.


Do, 31.07.03  72. Tag  Listahamna

Habe verschlafen, bin erst 08.30 auf See. Groß und Fock 3 - das geht gerade noch so und segelt mit 5kn gegenan. Mit Wind E 4 muss ich wieder gegenan dampfen, da nach Lindenes der Generalkurs auf E schwenkt. Will versuchen Mandal zu erreichen. Muss um 09.00 Groß reffen, hat auf 5 Bft zugelegt. 15.30, Schütte Großreff aus. Kap Lindenes peilt in N, der südlichste Punkt Norwegens, mit Publikum vom Land. Inzwischen lacht die Sonne ab und an. 21.30 in Mandal fest. Herrliche Segelei heute, wenn auch etwas lange. Ursache ist der Strom von 1-1,5 kn gegenan und die gegenläufige Welle und der durch Faktor 1,4 verlängerte Weg beim Aufkreuzen. Habe heute 40 Meilen Luftlinie gemacht und 60 Meilen über Grund zurückgelegt. Unberücksichtigt ist dabei der Strom, der mich ständig zurückgesetzt hat.
Die Geschäfte sind jeden Abend zu, wenn ich einlaufe. Nicht weiter schlimm, da ich Selbstversorger bin und lediglich Obst und Gemüse nachfasse.
Pos. 58°01,56N  07°27,17E  Baro 1020.7  Jockel


Mi, 30.07.03  71. Tag  Egersund

Hi, wie die Norweger sagen, oder freundlicher Hi Hi,

Lege um 07.00 ohne alles ab. Revidiere mich dann, weil bei 5 Bft und gegen an draußen nicht S mehr geht. Frühstücke treibend im Egersund. 09.00, habe schon wieder Groß gerefft und Stagfock gesetzt. Zu viel Wind. Bin pitschenass von innen von der Schinderei. Auf Steuerbord laufe ich 3 kn wegen des Gegenstroms und der genau gegenläufigen Welle, auf Backbord komme ich mit 5 kn voran.
Kein Mensch segelt in meine Richtung. Wenn überhaupt, treiben einige vor dem Wind nach N. 18.00, entschließe mich nach Lista reinzulaufen, sonst wird es wieder Mitternacht. 20.00 in Listahamna fest.
Im Päckchen bei sehr freundlichen Uwe Schmidt. Habe ihn später noch zu Gast bei mir wegen Wetterfunk (will er auch machen).
Es wird also wieder 24.00 Uhr. Pos. 58°06,00N 06°34,96E Jockel


Di, 29.07.03  70. Tag  Tanager

Lege 06.30 ab. Ziemlicher Akt, weil auflandig und in enger Lücke zwischen zwei breiten Kuttern. Auf SE kann ich gut nach S anliegen, super. Werde noch einmal Airmail probieren, geht nichts. 09.30 reffe ich Groß und gehe auf Stagfock. Jetzt wieder erträglich, mache immer noch 5 kn am Wind. Um 11.00 bricht die Fockschoot, hatte sie schon beargwöhnt, aber aus Geiz gelassen. Komme wegen der schlagenden Fock nicht durch den Wind. Denke an Kapverden und halse. 10.05 alles wieder ok.. Ich bin naß wie eine Katze. Kamen ein Paar Dinger rüber und ich in Lee. 11.07 höre ich Wetter ab: SE 6-8! Mittagessen heute kalt, springt sonst alles aus dem Topf.  12.40 knallt die andere Schot weg. Das gleiche Manöver noch einmal. Noch 20 sm X 1,4 bis Egersund, mache ich. 21.30 Einlaufen von Nordseite in Egersund. Wollte eigentlich von S-Seite Einlaufen, hätte aber 2 weitere Stunden Kreuz erfordert. Habe ich mir verkniffen und die schwierige (zumal alleine und bei der Welle) Einfahrt gewählt. 23.00 Egersund fest. Von 06.00 bis 23.00, das sind 17 Stunden immer stramm  gegenan. Bin Pappesatt. Fischbüchse, Wassertank füllen und ab ins Bett. Morgen wieder SE 5 angesagt. Also wieder gegenan bolzen. Werde aber losmachen, da für Donnerstag  bis 9 Bft kommen soll. Da könnte man ja auch einmal aussetzen.


Mo, 28.07.03  69. Tag  Haugesund

07.00, gestern noch Kontakt über DA5UAW gehabt. 2 Tagesberichte rausgeschmettert. Freue mich. Lege um 08.00 ab nach Waschen im Maritim. Bei mir im Päckchen lagen Norweger, die erst sehr spät ankamen. Wollte sie noch schlafen lassen. Habe noch Tankstelle gefunden. Tanke bei Shell 32 l Diesel für 100NKr, weil Wechselgeld fehlte. Dankeschön!!!
Wind bläst mäßig SW 2-3, dafür regnet es. Berge 11.40 Rettungsring der "Vesta" Ausgang Karmsund. Wind legt auf 4-5 Bft aus SSW zu. Rausche mit Schrick in den Schoten 140° Richtung Stavanger/Tananger mit 6,5 kn. 13.50, bin eben durch Inselgruppe durchgeschlüpft mit Kurs S-E-S. Reling knapp vor Wasser, laufe 6 kn unter Groß und Fock3. Entschließe mich, nach Tanager zu gehen. Laufe nun S dicht am Wind. Die Reling schleift manchmal durchs Wasser, Gischt macht mich 2x nass, brrrr.
Tanager fest 15.30. Auf See Blaumann und Ölzeug getragen, im Hafen Shirt und kurze Hose. Ein herrlicher Segeltag mit reichlich Wind. Der Kahn (meine Yacht) konnte richtig zeigen was er kann. Gehe noch in die Stadt einkaufen und Eis schleckern, diese Touris.

Position 58°55,87`N 005°34,71`E. Bisher zurückgelegt Meilen: 3345 sm. Jockel


So, 27.07.03  68. Tag  Bekkjarvik

08.40. lege ab, habe nach der durchgemachten Nacht verschlafen. 11.00, versuche zu segeln. Mache 1,5 kn, das ist nicht doll. Ich werde noch ein bisschen auf den Wind warten, drohe Rasmus aber mit dem Motor. Wetterempfang auf allen Frequenzen gut. Werde jetzt anfangen statt „Weather Norwegian Sea“ „Weather for  the North Sea” zu empfangen. Trifft ab jetzt besser zu. Der Wind dreht auf SW1-2. Mager, angesagt ist SW 4. Wind bleibt schwach. Treffe 18.00 in Haugesund ein. Für Diesel alles zu. Muss es Morgen probieren oder in Stavanger.  Versuche über Airmail zu Kontakten, seit 2 Tagen alles Asche. Höre gerade anderen Funkverkehr mit.
Da es bei dem klappt, werde ich mich gleich ranhängen. Eine Mail kann ich nicht abschicken. Entweder sind andere auf der Frequenz oder der Kontakt kommt nicht zustande. Tanken war nicht drin, ist alles schon zu. Dusche, schlecke ein Eis ... Morgen sehen wir weiter. Jockel


Sa, 26.07.03  67. Tag  Florö   60°57,34’N 04°24,55’E

00.00, laufe gerade auf Land zu und werde in Kürze wenden. Wind immer noch aus SE 4-5. 04.00, es hat auf 6 Bft zugelegt. Wechsele auf Stagfock und Großreff. Überlege, ob ich in die Fjorde gehe. Dort steht es den Fjord auch lang runter und ich muss ständig Wenden und auf Untiefen achten. Ich bleibe draußen. 08.40, das Wetter hat sich beruhigt. Nur die alte Dünung läuft mir genau entgegen. Der Wind ist auf E 4-5 gegangen, so dass ich mit Stagfock und leichtem Schrick 5 kn laufe auf 170°. Das ist super, muss nur aufpassen, dass die Selbststeueranlage mich nicht in die Klamotten steuert. 09.00, Wechsel auf Fock 3, laufe 5,3-6 kn. Windgenerator hat die Batterien voll geladen, obwohl ich Posilicht gefahren habe. 12.15, der Wind geht schlafen. Streiche die Segel und nehme Motor, da ich noch bis Haugesund will. Das sind 70 sm. 17.30, in Bekkjarvik fest. Liege an einem historischen Kutter im Päckchen. Bin müde und kaputt. Habe noch einige Aufgaben: Speicherkarte Fotoapparat auf Laptop übertragen, Tagesbericht schreiben und mit Airmail versenden, Kartensoftware erlernen. Da wird es wohl wieder Mitternacht sein.

Gegen Mitternacht legt es auf 6-7 Bft zu. Kürze Groß und wechsle auf Stagfock. Nun geht es wieder. Das Leedeck schleift nicht mehr durchs Wasser und das Schiff knallt nicht so in die See. Überlege ob ich in die Fjorde reingehe? Verwerfe es wegen der Kreuzerei und der Untiefen - zusätzlich dunkel. Ich bleibe also draußen. Gegen 6 Uhr wieder alles ok. Schütte Segel aus. Der Wind dreht auf E, so daß ich mit einem Schrick in den Schoten nach S laufen kann. 12.15 h geht der Wind schlafen.

Funk über Airmail geht wie gewohnt. Mal geht es, mal nicht. Die Ausbreitungsbedingungen !!! Aber immerhin ohne Kosten.


Fr, 25.07.2003    66. Tag   Floröy

07.30, lege ab. Vorher erwischt mich noch der Hafenwart und verlangt 100 Kr. Hafenafgift. Zunächst zwischen den Inseln mit Motor und „Gustav“ (elektrische Selbststeueranlage). Draußen mit Segel und Wind-Selbststeueranlage. Konrad ist um 02.30 mit Hurtigroute nach Trondheim abgereist. Dort steht sein Motorrad, mit dem er nach Deutschland zurückfährt. Dank noch einmal an Konrad, er hat AirMail zum laufen gebracht. 11.00, höre über RTTY Wetter. Sieht alles gut aus, S-SW 3-4, bloß weiter gegenan. Hauptsache es segelt überhaupt. Habe 6 Tage nur gemotort, kein Wind. Bei 4 bis 5 Bft, 1 m Welle und 1 Knoten Gegenstrom mache ich nicht viel Weg Richtung Heimat gut. Habe heute gut gemailt. 5 Sendungen empfangen und eine abgeschickt, freue mich sehr.

Haben für einen Monat vorläufige Funklizenz erhalten. Du kannst jetzt auch etwas an mich schicken.
Liegen jetzt in Maalöy. Haben den ganzen Tag schön gesegelt - 4-6 Bft. War super. Jockel

per SMS: Hi Casi, hatte 2 Tage keinen Kontakt (per Airmail). Eben aber wieder. Habe 2 Mails von Dir erhalten.
Konrad wieder abgereist. Bin um 7.00 in Floroe weg. Liege bei 4-5 Bft. gut am Wind.
Sende über Airmail wieder, wenn ich Kontakt bekomme. Bye bye Jockel


Do, 24.07.03  65. Tag  Malöy

07.30, legen ab ohne alles, wollen nach Floröy. Im Fjord kommt de Wind von vorn, aber immerhin. Versuchen es mit Segeln trotz diverser Klamotten im Weg. Sind um 14.00 in Floröy fest. Herrliche Segelei hierher mit „einigen“ Wenden. Mir ist warm geworden. Und nun landfein in die Stadt. Wasche nebenbei eine Trommel Wäsche, damit ist alles wieder ok. Konrad beschließt abzureisen mit der Hurtigroute. Mich stört es nicht, da ich vorher und hinterher, wie gehabt, alles alleine machen werde. Unsere Ziele, Wetter und „Airmail“ zum Laufen zu bringen, haben wir geschafft. Gute Heimreise Konrad und Dankeschön für Deine Hilfe.


Mi, 23.07.03  64. Tag  Alesund

Legen 08.30 ab. Haben SW 4. Kurs Malöy. Gegen 20.30 stehen wir kurz vor Malöy. Der Wind ist weg, weil wir in den Fjord eintauchen. Reicht auch für heute. Waren den ganzen Tag auf See mit Wind gegenan und 4-6 Windstärken. Super Segelei, manchmal Seezaun und Leedeck durchs Wasser gezogen. Nach so vielen Motortagen einfach super. Sind 22.00 im Hafen Malöy fest. Die Bürgersteige sind schon hochgeklappt, kein Mensch zu sehen. Kein Ort für Besichtigungen außer Fischindustrie.


Di, 22.07.03  63. Tag  Kristiansund

Legen ab ohne alles. Fahren zur Bunkerstation. Karten gehen nicht, Sch... Fahren 07.30 los, da um 09.00 erst einer erscheint. Es regnet mäßig, gleichmäßig. Gegen 11.00 setzt sich eine Briese durch, wir nutzen sie sofort. Nach dem Durchzug eines Gewitters um 15.55 dreht der Wind erst um 180° und geht dann ganz schlafen. Sind um 20.00 Alesund fest. Haben wieder mit Hilfe anderer Bootsführer getankt. Liegen im Päckchen bei deutschem 50-Füßer. Alesund ist eine sehr schöne alte Stadt. Super. 80 NKr Liegegebühr.


Mo, 21.0703  62. Tag  Mageröy

Außer die schöne Landschaft zu beschreiben ist nicht viel zu berichten. Motor aus, Segel hoch, Motor an, Segel runter,...
15.45 liegen wir in Kristiansund fest. Es pieselt leicht. Stadtbesichtigung, Einkaufen...


So, 20.07.03  61. Tag  Trondheim

Habe gestern noch Konrad in Empfang nehmen können. Er ist mit dem Motorrad von Berlin nach Trondheim gekommen, um eine Woche mit mir zu segeln. Haben seine Sachen eingeräumt und das Motorrad untergestellt. Dazu haben wir bei der Polizei nach einer Möglichkeit nachgefragt. Die waren sehr freundlich und haben angeboten das Motorrad bei Ihnen in der Werkstatt unterzustellen. Einen sichereren Ort wird es nicht geben !

Ansonsten um 06.00 aufgestanden wegen Brückenöffnung. Leider übersehen, dass heute Sonntag ist und die Brücke erst um 10.00 öffnet. Überbrücken die Zeit mit Übungen am Kurzwellenfunk. 10.30 geht es los. Haben noch getankt, wieder mit fremder Kreditkarte. Müssen mit Motor fahren, da im Trondheimfjord kein Wind ist. Später können wir doch unter Spinnaker den Leuchtturm Agdenestaa und damit die Trondheim Leia erreichen. 16.35 kommt noch einmal Wind auf, laufen 6,5 kn. Trotzdem kommt von hinten  eine X 42 auf. Laufen zur Nacht die Insel Mageröy an. Hafen knackevoll. Sehr freundliche Leute, alle rücken zusammen und schon ist ein Plätzchen für uns frei. Bewandern die Insel intensiv. Sehr schön, hier war früher ein Umschlagplatz für Trockenfisch. Trinken zur Feier des Tages noch ein Bier in dem ansässigen Imbiss!


Sa, 19.07.2003  60. Tag  Trondheim

Liege in Trondheim, interessante Stadt. Warte auf Konrad. Werde auf die Festungsinsel fahren und Dom besichtigen.
Nach Besichtigung liege ich in der Sonne und trinke ein Bier auf Euer Wohl. Jockel


Fr, 18.07.03  59. Tag  Leksvik

Entschließe mich nach Trondheim zu gehen, obwohl ich noch 2 Tage Zeit habe um meinen nächsten Mitsegler, Konrad, zu empfangen. Mir ist ein Zahn ausgebrochen. Werde einen Zahnarzt aufsuchen. Ehe ich zuhause bin ist der Rest verfault. Wieder Schweinswale in Massen. 11.30, liege in Trondheim fest. Erst zum Arzt, da Freitag ist. Klappt alles super. Loch mit Kunststoffplombe geflickt. Zahn ist ansonsten ok. Muss bar bezahlen: 890 NKr. Bitter, aber auch super, da die Fäulnis nicht weiter fressen kann. Danach Bummel durch die Stadt mit Softeis für 20 NKr.


Do, 17.07.03  58. Tag  Sivertsvik

Totale Flaute bis sehr leicht Briese. Windselbststeuerung funktioniert nicht. Werde mich treiben lassen. Übrigens habe ich gestern ausgiebig gebadet. Köstlich. 08.20 umkreisen mich neugierig 2 Schweinswale. Erst dachte ich was schnauft denn da hinter meinem Rücken, bis ich sie entdeckte. Mache letztlich den Motor an, habe keine Meile mit Segel gut gemacht. Müggelsee ist dagegen goldgelb. Bin 14.30 in Stranda (Leksvik) fest.


Mi, 16.07.03   57. Tag  Vigsand

Lege 06.10 ab. Da kein Wind, entschließe ich mich durch die Schären zu fahren. Fummelarbeit in der Plicht. Zwischen Besaker und Böröya super Hafen auf 64°15,3’N 10°19,0’E. Wind absolut 0. Verkomme zum Motorkutscher. Dafür Navigation mit Aufpassen. Passiere den Stocksund. Hier geht es scharf um die Ecke bei sehr engem Fahrwasser. 11.20, Stocksund passiert, es setzt eine sehr gute Briese aus NW ein. Ziehe den Lappen hoch und mache 6 kn. 11.50 ist der Wind wieder weg. Es ist zu sonst was machen. Segel runter, Motor an. 12.45, schlenze durch die Schären. Achtung, Achtung! 14.30 Spinnaaakaaaa!!! Mache 6 kn, später 7,5 kn. Wenn es weiter zulegt muss er runter. 15.45 muss das Teil runter. Es legt zu, zu gefährlich alleine, auch wenn das Wasser rauscht und gurgelt. Und ein Glück ist er unten. Am Leuchtturm Kjeungskjeret hätte es Probleme ohne Ende in der Enge des Fahrwassers gegeben, zumal eine Halse nötig wurde. 16.40 gehe ich in die Trondheimleia. Starker Gegenstrom, wunderte mich schon so warum das Wasser so kabbelt. In der Trondheimleia ist plötzlich der Wind weg. Laufe unter Motor nach Sivertsvik. Liege im Päckchen mit einer X. Totale Ruhe hier. Werde Eier braten und ein Schoppen Rotwein genießen.


Di, 15.07.03  56. Tag  Torghattenhavn

Gehe sehr früh los. Gegen Mittag schlängele ich mich durch die Inseln vor Rörvik. Plötzlich ein kleiner Strand mit 5 kleinen Sportbooten. 5 Familien baden, grillen, fischen, idyllisch. Bin 14.00 in Rörvik fest. Vorher im Sund getankt für 4,99 NKr. Teuer! Besichtige die Stadt. 15.30 lege ich wieder ab. Die Stadt ist gesichtslos, es ist nichts los und es werden 150 NKr Hafengebühr verlangt. Das alles vertreibt mich. Weis zwar noch nicht wohin, doch das ergibt sich. Habe je 1 kg Pflaumen und Aprikosen zu je 10 NKr im Sonderangebot gekauft. 22.30 in Vigsand fest. Guter Hafen, viele Rorbur. Mache noch eine Wanderung um den Hafen. Höre zunächst Wetter. 10100 kHz ist gestört, 7646 kHz ist ok, sogar auf 4583 ist erstmals etwas zu hören. Die Heimat rückt näher.


Mo, 14.07.03  55. Tag  Sandnesjöen

Gehe von Bord und mache Stadtbesichtigung. Erkunde dabei Diesel und Motorenöl. Kaufe als Erinnerung Schaukasten mit dem Halbmodell der „Defender“ und  Fischermesser. Fahre anschließend Tanken. Reifen hängen wegen der Tide über Rumpf. Verbiege mir im Schwell eine Seezaunstütze total. Bin stinksauer!!! Tanke trotzdem dann ohne anzubinden auf 0,5 m Distanz, ständig auf dem Sprung bei vorbeifahrenden Schiffen. Tank voll, +4 l Öl. Um 10.00 geht es dann endlich los. Kein Wind, Motore. Sitze nackelich in der Plicht. 18.00 Uhr laufe ich in Torghattenhavn ein. Auf dem Weg hier her Brönnöysund durchfahren. Besuchenswert. Sieht alles aus wie in der Puppenstube. Mit mir ist Hurtigroute dort eingelaufen. Erstaunlich wie die das mit diesen riesigen Pötten in den engen Fahrwassern machen. Bin dann noch auf den Berg Torghatten gekrochen. Den Berg mit dem Loch.  Erst 3 km Fußmarsch auf der Landstraße, dann 300 m hoch. Ein Riesenloch. Ein Riese soll einen Stein nach 7 nackt im Meer badenden Mädchen geworfen haben. Er hat sie verfehlt und das Loch in den Berg gerissen. Die Mädchen sind versteinert und 7 Berge geworden. Das Loch ist schon beeindruckend ja gewaltig. Besuch empfehlenswert. Dauer von 18.00 bis 21.00. Bin mit mir zufrieden.


So, 13.07.03  54. Tag  Zvartiesen.

Wandere um 07.00 zum Gletscher ab. Schöner Weg ca. 1 Stunde. Der Gletscher ist überwältigend. Eine solche Eismenge auf Meereshöhe. Wandere zur Gletscherzunge, quere sie unterhalb. Der Fels ist glatt geschliffen durch den Gletscher. Komme zu dem Gletscherbach. Will ihn queren, um den See zu umrunden in den er mündet. Schuhe und Hosen aus, Fotoapparat usw. in den Rucksack. Der Bach ist ca. 50 m breit und 0,5 m tief. Taste mich über die Klamotten vorwärts. Ein Ausrutscher und alles ist nass. Drüben sind meine Füße total ohne Gefühl. Massiere sie. Trotzdem oder gerade deswegen alles super. Nach Rückkehr treffen Amerikaner ein. Mann, Frau und 4 Kinder. Helfe anlegen. Bunkere als Erinnerung 2 Steine und eine skurrile Baumgabel. 10.00 Leinen los. Im Hallandfjord weitere Seitentäler mit Gletschern belegt. Leider nicht so zugänglich. Konnte man gestern wegen der Wolken nicht sehen. 14.30 setzt der Wind durch Düse von See ein. Segle mit 4,5 kn , wenn auch aufkreuzend. Passiere 15.33 den Polarkreis von N nach S. Damit wird es wieder Nächte geben (ganz langsam). Hoffentlich wird es damit auch wärmer. 22.15 liege ich in Sandnesjöen im Päckchen bei deutschem Sportkameraden. Sein Schiff (Stahl) war durch eine Ramming von einem Fischer in Holland total verbeult. Meine Yacht wäre wahrscheinlich bei einem solchen Rums gesunken.

SMS: Habe soeben um 15.33 Uhr den Polarkreis von Nord nach Süd überschritten. Damit wird es wieder Nächte geben und wärmer werden.
Gruß an alle Sportkameraden, besonders Micha.  Jörg


Sa, 12.07.03  53. Tag  Bodö

06.15 Leinen los. Laufe zunächst bis zur nächsten Varde unter Motor, um dann ablaufen zu können. Schaffe 4,8 kn. In 216°. 235° bräuchte ich, aber ein Verholer tuts auch. Das Ziel ist sowieso nicht klar, und übrigens ist der Weg das Ziel. 09.15 begegnet mir eine Gruppe Wale. Herrlich wie sie den „Blow“ machen und ruhig und ungestört jagen. Buckel und Finne raus. Elegante Bewegungen. Super. Konnte filmen, was drauf ist, mal sehen. Hier muss es vor Futter wimmeln, immer wieder neue Gruppen. Ich bin außer Rand und Band. 13.40 ist der Wind alle, werfe den Motor an. Bei einem Kaufmann tanke ich 16 l Diesel und  Toilettenpapier. Plane jetzt noch bis zum Gletscher Zvartiesen zu gehen. Das sind ca. 30 sm, also 6 Stunden. 18.30 am Steg vor dem Svartiesen fest. Es liegt noch eine Yacht hier. Es nieselt, die Wolken hängen bis auf das Wasser. Entsprechend ist die Stimmung. Die Landschaft  ist aber dessen ungeachtet wunderschön. Das Wasser ist so grünblau, dass es kitschig aussieht. Werde gemütlich Abendbrot essen und dann die Haija gehen. Los ist hier sowieso nichts, so wie gestern in Bodö. Da war bis 04.00 Tanz vor dem Radison - Hotel mit 100 NKr Eintritt. Habe ich gespart.

SMS: Bin um 06.00 Uhr von Bodö los. Kreuze Richtung Heimat auf. Bin mitten in einer Herde Wale.
Einfach super. Darauf werde ich mir ein Bier spendieren. Ahoi Jockel


Fr, 11.07.03  52. Tag  Nussfjord

06.15 Leinen los. Eine Ruhe im Fjord. Draußen empfängt mich Dünung aus N, Wind aus NNE4. Herrlich. Bei Kurs 150 nach Bodö  eine schöne Backstagbriese. Der Kahn rollt zwar, prescht aber mit 6 kn durchs Wasser. Und nun zum Waschen und Frühstück. 12.20, fahre nur noch 2,5 kn. Die Höhe fehlt auch. Werfe die Maschine an. Will pünktlich nach Bodö. 13.45, habe einen Blick nach Hellingvaer rein geworfen. Die Inseln auch super. Die Luft wie Seide, die Sonne lacht. Die Inseln von Kanälen durchzogen. Eine Ruhe, hier könnte man bestimmt 2 Tage die Seele baumeln lassen. 16.30 in Bodö fest. Außen ständig Schwell. Aber was soll's, ist wie eingewiegt werden.

SMS: Bin heute in Bodö angekommen. Kurze-Hosen-Wetter. Werde morgen weiter nach Süden gehen.
Grüß alle Typen von mir. Mir geht es gut. Seemanns Braut ist die See.


Do, 10.07.03  51. Tag  Melbu

Ecken und los ohne Alles, Meilenfressen. Richtung Grimsöystraumen. Passiere 10.30 Grimsöy-Brua. Enge Stelle. 3 kn Gegenstrom, aber nur ein kurzes Stück. Wetter zwar bedeckt, aber es regnet wenigstens nicht wie angesagt. Erreiche 12.00 Hennigvaer. Der geilste Ort auf der bisherigen Tour, wenn man überhaupt werten kann. Auf einzelnen Inseln gebaut, mit Brücken und Dämmen verbunden. Alles sehr eng aber sauber und anheimelnd. Einfach schön. Segel nach Besichtigung sofort weiter. Seemanns Braut ist die See. Jetzt segelt es sogar wie doll und verrückt. 7,5 kn bei 5 Bft aus N und Sonne. Was kann schöner sein? 13.30 begegnet mir deutsche Yacht. Grüße auf Kanal 16, keine Antwort. Segel seit Wochen mal wieder Spinacker. Macht 2 kn aus. Der Wind ist schwächer geworden, 2-3 Bft aus NW. 14.30 Spi eingepackt und Motor an. Der Wind ist weg. Laufe in eine Ankerbucht hinter Strömö ein und ankere und bade. Ist mir für die Nacht wegen der Enge zu gefährlich. Gehe zur Nacht in den Nussfjord. Die Befürchtungen sind sicher unberechtigt. Der Stockanker hatte sich tief eingegraben und war kaum auszubrechen. Liege bei Norweger im Päckchen. Einige Rörbur (Fischerunterkünfte) sind jetzt belegt. Scheinbar ist jetzt Sommer und die Ferien haben begonnen. Plane für Morgen: Nach Bodö über den Nordfjord sind es 50 Seemeilen. Werde ich morgen machen, Motor oder Segel?


Mi, 09.07.03  50. Tag  Bjarköya

Aufbruch ohne alles. Laufe durch den Sundsvollsundet. Viele Dreizehenmöwen. Malerische Landschaft. Tore Hund hat es sich schön ausgesucht. 09.40 laufe ich in den Risöysund ein. Beobachte wiederholt Schweinswale. 14.00 in Sortland fest. Gehe einkaufen und Geld holen. Breche danach sofort wieder auf, um Richtung Melbu zu gehen. Auf Pos. 68°34’N 15°07’E treffe ich Niederländer, die trotz Flaute segelten. Wie sie aussahen, hatten sie viel Zeit oder kein Geld für Diesel. Bin 19.00 in Melbu fest. Muss noch einmal verlegen, da Steg abgeschlossen ist.


Di, 08.07.03  49. Tag  Tromvik

Gehe 06.20 weg. Der Rückblick ist herrlich, ein super Talkessel mit schneebedeckten Gipfeln und drin eingelagert das kleine Dorf. Zum Verlieben, wenn es nicht am Ende der Welt läge. Fahre auf See um dort Wind zu haben. Denkste, spiegelglatte See. Kein Hauch, also wieder Motor. 13.45, ändere den Kurs von Andenes auf Bjarköya. Dort soll der Wikingerkönig Tore Hund seinen Sitz gehabt haben. Wühle mich durch unendliche Untiefen hindurch. Bin 19.15 in Bjarköya fest. Super Hafen. Breche sofort zu den Ausgrabungen auf. Alles dreisprachig beschriftet. Super Landschaft, sehr malerisch. Nach meiner Rückkehr leiht mir ein Norweger noch seine Kreditkarte zu Tanken. Bezahle natürlich den Diesel. Ein sehr sauberer  Ort. Besuch zu empfehlen. Spreche spät abends noch mit junger Frau, die mit ihrem Vater auf dessen Fischkutter unterwegs sind. Sie hat in Berlin studiert und freut sich einen Berliner zu sprechen. Sie kommen von den Lofoten. Ich bin auch sehr zufrieden, nicht immer nur zu radebrechen.


Mo, 07.07.03  48. Tag  Vannvaag

Verlege um 07.00 an den Dieselpier. Die Fischer sind schon zu Gange. Fisch entladen. Schaue mir die Sache einmal an: Die Dorsche sind im Laderaum gelagert. In diesen wird Wasser gepumpt. Das Wasser-Fisch-Gemisch wird per Vakuum in einen Separator auf der Pier gefördert.  Von hier gleitet der Fisch in ca. 4 Kubikmeter große Plastikbehälter. Diese werden per Gabelstapler in einen Behälter gekippt. Aus diesem fördert ein Förderband die Fische zu 4 Filetiermaschinen, die die Dorsche geköpft, ausgenommen und entgrätet ausspucken. 4 Arbeiter schichten die Fische wiederum in Plastikbehälter. Zwischen die einzelnen Lagen Fisch wird von oben jeweils eine Lage Salz automatisch aufgebracht. Per Gabelstapler und LKW geht es ab in eine Sildfabrik. Das alles geht so schnell, dass man es kaum mit den Augen verfolgen kann. Zusätzlich heißt es höllisch aufpassen wegen der Gabelstapler. Die Fischabfälle werden ebenfalls in Plastikbehältern gesammelt und zu Fischmehl verarbeitet. Ein kleinerer Fischer, der gestern bis 21.00 (es war Sonntag) seinen Fang bearbeitet hat, ist schon wieder zu Gange. Er liefert den Fisch bei der Genossenschaft ab und fährt sofort wieder fischen. Tanke bei den Fischen für 4 NKr/l, also 50 Cent pro Liter. Der Fischreiher steht immer noch unter der Pier und wartet auf leichte Beute (Abfälle). Beobachte vor Hansnes wieder Schweinswale. Laufe 13.20 in den Krolfjord ein. Umgehe damit Tromsö. Lerne neue Wege kennen und halte mir die Option offen, auf die See zu gehen. Im Fjord soll die Strömung bis 6 kn betragen. Habe Glück, am Ende habe ich 1,5 kn Gegenstrom. Übrigens herrliche Landschaft hier. Die Ufer bebaut mit Weißen, grünen und roten Häuschen. Dahinter liebliche Berge voll begrünt mit Gras und Bäumen. Im Hintergrund schneebedeckte Gipfel. Sehr schön. Um 14.40 überholt mich der Kreuzfahrer „Kosta Smeralda“. Bin um 18.00 wieder in Tromvik an Pier mit schwarzen Reifen fest. Dieser schwarze Dreck ist unbeschreiblich. Ohne Brett zwischen Fender und Reifen nicht zu machen. Problematisch wegen 2,5 m Tide. Wandere in der Umgebung noch ein bisschen.

SMS: Bin heute in Tromvik eingelaufen. Wahnsinnige Landschaft. Pos. 69°46' N   18°24' E. Alles OK. Gruß an alle. J.


So, 06.07.03  47. Tag   Hasvik

07.20, es pinkelt wie verrückt. Habe deswegen im Hafen Waschen und Frühstück erledigt. Die Genossen aus Pinneberg haben heute total daneben gehauen. Wind angesagt ist E 3-4, tatsächlich ist W 3-4, also 180° daneben. Segel bei unterschiedlichen Windstärken munter gegenan.  Im Norden muss ein Sturm gewütet haben, die Dünung läuft unter mir durch. Versuche um Arnöy oben herum zu kommen. Der Wind schralt sehr. Mittags koche ich mir eine Kartoffel + Zwiebel + Römme, lecker.  16.00 dreht der Wind total und geht auf N2. Da geht bei der entgegenkommenden Welle nichts mehr. Laufe unter Motor nach Vannvaag. Reiner Fischerhafen, kein Gastliegeplatz. Sehr hohe Piere in schlechtem Zustand. Leitern kaputt. Diesel ist bei den Fischern zu haben ab 07.00. Übrigens habe ich hier den nördlichsten Fischreiher unter einer überbauten Pier gesehen. Was den hier her getrieben hat, natürlich die Fischabfälle.


Sa, 05.07.03  46. Tag  Havöysund

Lege um 08.00 ab. Habe verschlafen. Holger ist schon weg. Motore wegen Windmangel. Treffe 14.15 in Hammerfest ein. Kaufe 5 Äpfel, 3 Tomaten und Römme, ein käseähnliches Milchprodukt. Entschließe mich wegen der frühen Zeit weiter zu fahren. Gegen 17.00 reffe ich. Ein Schweinswal. Er begleitet mich länger. Überholmanöver mit super Speed, Kurs kreuzen, springen und zurück schwimmen wechseln sich ab. 17.50 überholt mich Kreuzfahrtschiff „Berlin“. Kurzer Gruß über Kanal 16: Segelyacht „Kreuz As“ aus Berlin grüßt Kreuzfahrtschiff „Berlin“. Der Kapitän dankt und wünscht gute Fahrt. In Norwegen ist Abhören des Kanals 16 noch Pflicht. Bin 21.30 in Hasvik fest. Liege bei den Fischern. Haben beim Anlegen geholfen. Muss ihnen mein Schiff zeigen und sie führen ihres vor. Dabei spendieren sie Bier. Freundlich bis zum geht nicht mehr. Um 22.30 eise ich mich los, wäre sonst furchtbar geworden wegen „Alohol“. Wollten unter anderem mit mir noch raus und fischen (mit ihrem Schiff mit Fischfinder usw.).


Fr, 04.07.03  45. Tag   71°03,7N   26°14,4E

Bin um 02.30 in Honningsvaag fest. Super Stadt für diese Breiten. Überwiegend Fischindustrie und Schiffbau. 0930 gefrühstückt und gewaschen. Habe für die Befahrung des Mageröysund  noch 3 h Zeit wegen des Stroms. Also Tempo. Spreche mit 2 Schweizern. Sie wollen weiter nach Russland. Wahrscheinlich wegen des Schauers auf dem Rücken. Tanke auf der gegenüberliegenden Seite des Hafens. Gegen 12.00 erreiche ich den Mageröysund. Strom schiebt mit 2,5 - 4 kn. Super Timing, wenn ich Glück habe, komme ich ohne Gegenstrom durch. Gegen Ende des Sunds slickt das Wasser. Beschließe nach Havöysund zu gehen. Hatte gestern eine kurze Nacht. Räume Vorräte um. Petroleum und Bier nach oben, 2 Fender nach unten. Wer im Päckchen liegen will muss Fender mitbringen. Liege 16.00 in Havöysund fest. Treffe dort Holger Melms aus Hamburg. Lädt mich zum Kaffee ein. Schwatzen nett miteinander.


Do, 03.07.03  44. Tag  Hammerfest

Wecke die Sportkameraden 06.30 von der SY Heide, weil ich los will. Ohne Murren  läuft das Manöver ab. Reise Reise. Tanke gegenüber an der ESSO-Tankstelle mit Reservekanister 40 l Diesel. Schwitze wie ein Schwein, weil ich wegen des Regens Ölzeug tragen muss. 07.30 dann endlich aus dem Hafen. Segel und Motor wechseln sich ab, Windmangel. 15.00 habe ich den Havöysund mit Schmackes passiert. 2 kn Strom von hinten. Im Hafen liegt ein  kleines Schiff (ca.8 m) aus Hamburg. Im Sund viele Häuser.  Muss man gesehen haben wie viele Leute hier im Norden noch leben. Der Fischfang muss einiges abwerfen. Um 17.00 nimmt der Wind zu. Kann segeln. Entschließe mich das Nordkap heute zu machen. Das Wetter sieht gut aus. Luft 9° C, Wasser 7° C, Barometer 1017 mbar. 21.15 peilt der nördlichste Punkt Norwegens in S. Beobachte eine Herde Karibus. Da das Nordkap auf einer Insel liegt, müssen die armen Viecher zum Winter ans Festland schwimmen. Brrrrrr!!! Es setzt Drizzel ein (Nieselregen). Das muss wohl so sein hier oben. Hole eine Flasche Sekt aus dem Schapp. 21.38 peilt das Nordkap in S. Jippiiii!!! Rasmus und ich bekommen einen kräftigen Schluck. Prost mein Freund. Beeindruckend der steil aufragende Fels. Oben die Weltkugel und viele Touristen zu sehen. Grüße werden durch Winken ausgetauscht (Fernrohr). Nachdem ich Kap Helnes erreicht habe, laufe ich nach S ab. Wetter wieder super, leider halb bedeckt. Empfinde es nicht kalt, weil der Wind achterlich auftrifft, Luft 8°, Wasser 7°.

SMS: Werde heute Nacht das Kapp machen. Das Wetter scheint günstig. Kein Nebel und N/NE 3-4 sind angesagt. Auf den Lofoten sind 5-7, da ist Eile geboten!

An alle: Das Nordkap ist um 21.38 Uhr unter Absingen von Liedern und einer Flasche Sekt gerundet.


Mi, 02.07.03  43. Tag   70°13,4N     21°06,8E

Mitternacht, Wind N 3, See 3, es ist taghell. Schade dass die Sonne nicht scheint (Nebel). Bin dick eingemummelt, arschkalt! Um 02.00 reißt der Nebel auf. Die Sonne kommt durch. Die Berge der Küstenlinie sonnenumflutet. Darunter Schichtennebel auf dem Meer. Um 03.30 habe ich die Nordecke von Loppa im Sack. Die Wellen werden von der Insel reflektiert und bilden mit den primären Wellen ein ekelhaftes Kabbelwasser. Um 04.15 ist der Wind wie abgeschnitten. Mache den Motor an. 04.50 setzt der Wind aus S ein. Muss den Motor anlassen, da der achterliche Wind und die gegenläufige Welle zu nichts führen. Liege um 07.00 in Hasvik fest. Bin hundemüde. Wache pünktlich zum Wetterempfang auf und fahre anschließend zum Tanken. Kein Diesel vorrätig. In Hammerfest soll alles besser sein. Lustig war der Norweger der mir Auskunft gab. Nachdem er hörte, dass ich aus Deutschland (Berlin) sei, sagte er spontan: Die Deutschen sind verrückt. Lege nach Hammerfest ab, ca. 30 sm. Liege um 17.00 in Hammerfest fest. Ein super Segeltag. Hammerfest ist eine lebhafte moderne Stadt mit Industrie und Fischfang. Besichtige die Stadt, klettere auf den Aussichtsberg und genieße den Ausblick auf die Stadt und den Fjord. Werde wohl heute wie ein Toter schlafen. Denkste, um 23.00 weckt mich Getrappel auf dem Deck. Ein Schiff kommt längs. Die 2 Kameraden kommen vom Nordkap und hatte wie ich totalen Nebel. Pech gehabt.

SMS: Bin nach einer weniger schönen Segelnacht und einem super Segeltag in Hammerfest, Pos. 70°40N  23°41E.
Hier soll immer voll sein, ich bin alleine . . .     Grüß alle. Jockel


Di, 01.07.03  42.Tag Hansnes

Stehe 07.30 auf. Dusche und Toilette sehr angenehm. Sonne lacht wieder. Wind noch kalt. Habe keine Menschenseele gesehen. Landwirtschaft und Fischerei ernähren die Leute hier. Sichte um 08.30 einen Seehund. Hat mich auf 50 m herankommen lassen. Wassertemperatur 10°C. Lufttemperatur entsprechend. Um 10.00 fängt Rasmus an zu arbeiten. Laufe unter Gr. Und Fock 3 5,6 kn, super. Um 11.15 ist der Wind hinter einem Berg weg. Gleichzeitig muss ich abfallen, um mein heutiges Ziel, den Eisfjord zu erreichen. Hier soll der Gletscher des Öksfjordjökelen noch in den Fjord kalben. Werfe die Maschine an. Laufe um 16.00 in den Eisfjord ein. Noch nichts aufregendes zu sehen. 17.00, erreiche den Gletscher. Gewaltig dieses Teil. Auf 800-1000 m hängt ein gewaltiger Eisklumpen am Hang, darunter ein riesiger Wasserfall der unten in einem großen Schneefeld den Weg ins Meer findet. Beeindruckend!!! Fahre bis dicht an die untere Kante. Eiskalter Wind schlägt mir entgegen. Der Umweg von 6-8 Stunden hat sich gelohnt. So etwas sieht man nicht alle Tage. Was hilft's, Ruder gelegt und das nächste Ziel angelaufen. 19.45 bin ich aus dem Eisfjord raus. Will nach Seglvik laufen um dort zu übernachten. Muss mühsam aufkreuzen. Erreiche 22.15 Seglvik, ein verlassenes Fischerdorf, das nur noch in den Sommermonaten von Urlaubern und Fischern bewohnt wird. Schaue in den Molengeschützten Hafen. Müsste Ankern bei unklarer Tiefe und unreinem Grund. Entschließe mich die Nacht durchzusegeln. Bin 22.35 auf dem Nordmeer. Welle genau gegenan, Wind  N4. Muss alle Segel los fahren um überhaupt gegen an zu kommen. Draußen noch 2 Inseln, werde davor weg wenden. Zusätzlich überfällt mich dichter Bodennebel. Sehe nichts mehr. Wende vor den Inseln weg auf Grund des Satellitennavigators. Die Entscheidung weiter zu fahren war schlecht.


Mo, 30.06.2003   41.Tag  Finnsnes

Werde erst um 07.00 wach. Verlege sofort an Tanksteg, habe aber nicht die richtige Kreditkarte. Tanke Wasser ohne Desinfektionspille, nächstes mal. Lege ab ohne zu tanken, Ziel Tromsö. Muss Rechner laufen lassen wegen des komplizierten Fahrwasser. Frühstück 2 Tassen Milch, eine davon mit Müsli, lecker. Wühle mich durch die Betonnung im Tranöyfjord. Erstmals ein „prohibited Area“. Kein Wind, nur Diesel. Dafür Sonne ohne Ende. Bekomme keinen Sonnenbrand mehr. Die Landschaft wie auf einem schweitzer Alpensee. Passiere 09.30 Gibostadt. Kein Tank, Stege in schlechtem Zustand. Passiere 13.45 den Reystraumen. Er setzt mit 5,5 kn. Da ist Power dahinter. Ich habe Glück, der Strom setzt nach N, also in meine Richtung. Mittags esse ich eine halbe Büchse Mexikanische Bohnen, lecker lecker. 14.10 liege ich im Zentrum von Tromsö fest. Besichtige die Stadt. Sehr interessant, viel Verkehr, viele Leute auf Shopping –Tour. Verlege um 16.30 1sm nordwärts an Tanksteg. Kann nicht tanken, da Karte nicht funktioniert. 19.00 tauchen Fischer auf, die 500 l tanken. Sie lassen mich meine 50 l mittanken für 200 NKr. Lege sofort ab um weiter nach N zu kommen. Werde irgendwo Ankern oder einen Steg finden. Der Strom geht mit mir. 21.30, fahre in den Langsund ein. Ziel ist Hansnes. Erreiche 23.40 Hansnes. Alles schläft. Tide ist noch 0,7 m über Ebbe. Genug Wasser unter dem Kiel. Gehe bei voller Helligkeit schlafen.

SMS: Navigiere hier ganz im Norden mit Casi's BlueNav-Karten auf dem Laptop, da ich keine Papierkarten mehr habe.
Wollte ursprünglich nicht so weit und habe Geld gespart. Habe mir Straßenkarte für groben Überblick gekauft.
Stehe kurz vor Tromsö, 69°32N   18°37E. Stimmung super. Sonne satt, leider ohne Wind. Jockel


So, 29.06.03  40. Tag  Harstadt

Lege um 07.45 ab. Eine himmlische Ruhe. Nehme Kurs auf den Dyröy-Fjord. Die Sonne lacht ohne Ende. Bloß kein Wind. 12.00, bin im  Dyröyfjord. Sehr malerisch, immer noch  kein Wind. Passiere Dyröysund und Brücke (18 m) und nehme Kurs auf Finnsnes.
16.00 Finnsnes fest. Liege am Gemeindepier neben Schnellboot und Hurtigroutenanlieger. Scheint aber ok zu sein.
Bin auf halber Tide, also 1,2 m abnehmend. Ausreichend über Grund.


Sa, 28.06.03  39. Tag  Narvik

09.00, bringe Lotte und Egon zur Bahn. Abschied tut immer weh, auch dieser, obwohl er nur für 2 Monate ist. Die Bahn fährt nicht zum Termin ab. Eine Nachfrage ergibt, dass die Lok kaputt ist. Hoffentlich erreichen sie ihren Anschluss in Boden (Schweden). Laufe zum Schiff, höre gerade noch rechtzeitig um 11.05 den Wetterbericht. Liege mitten in einem Hoch bei 1026 mbar. 11.20 Leinen los und ab geht es. Da ich alleine bin muss 'Gustav' ran. Von alleine geht nichts. Ich bin trotz der Abreise happy. Die gewaschene Wäsche ist gestaut, Lifebelt und Schwimmweste liegen bereit, das Wetter ist super incl. Vorankündigung, das Ablegebier hat geschmeckt, was will man mehr? Seemanns Braut ist die See!!! 13.13 Lilland querab, Untiefe voraus in Beobachtung. Erreiche 14.45 den Ramsund. Könnte mit der Strömung gerade so klappen, mittragend oder slickend. Schauen wir mal. Mittag fällt aus, nein wird sparsam wegen der Obacht auf Früchtemüsli gesetzt. 16.30 Ramsund passiert. Gegenströmung bei abnehmendem Wasser unter der Brücke (engste Stelle) 2 kn, sonst 1 kn. Im Tjelsund 1,5 bis 2 kn Gegenstrom je nach Enge. Ansonsten Sonne ohne Ende, bloß kalter Gegenwind.

18.00 Brücke Steinlandstraumen passiert. 1 kn Gegenstrom. Wind lässt nach, Sonne super. 20.15 in Harstadt fest am Fingersteg. Habe dazu 2 Kreise gedreht um alles Vorzubereiten. Um 04.00 brennt die Sonne wie verrückt. Auf der Pier brennt die Luft. Die Norweger genießen die hellen Nächte. Ein Betrieb, wie am Tage niemals beobachtet.

SMS: Hallo Casi, Lotte und Egon sind heute früh wie Du vor einer Woche von Narvik abgereist.
Ich stehe kurz vor Harstad. Grüß alle schön. Wetter und Stimmung sind gut.


Fr, 27.06.03  38. Tag  Bjerkvik

Gehen 10.00 in Bjerkvik los Richtung Narvik. 12.00 in Narvik fest im Sporthafen. Sehr freundlicher Hafenmeister. Die Besonderheit in Narvik sind ca. 10 Powerboote. Eine eingeschworene Gemeinde. Sie schruppen nach Feierabend mit Getöse über den Fjord. Ich wasche sofort im Vereinshaus 2 Trommeln Wäsche. Bin damit wieder auf dem Stand der Abreise bezüglich Wäsche und Reinlichkeit.


Do, 26.06.03  37. Tag  Lilland

Legen um 09.00 in Lilland ab. Machen noch eine Umfahrt in der anschließenden Bucht, um Anlegeplätze für später zu ergründen. Ohne Erfolg. Trotzdem Landschaft sehr schön. Nehmen dann  Kurs auf Narvik. Laufen aber vorbei nach Bjerkvik. Sind 15.30 dort und fest. Stege abgeschlossen. Ein Anlieger gibt uns sofort seinen eigenen  Schlüssel. Dabei erfahren wir einiges über die Geschichte der Stadt. Die Nazis hatten die Stadt besetzt und vor ihrem Abzug  „verbrannte Erde“ praktiziert. d.h. dass alle Häuser und Anlagen verbrannt wurden bzw. dem Boden gleich gemacht wurden. Dies wurde im gesamten Norden Norwegens praktiziert.
Da kann man vor der Gastfreundschaft der Norweger uns gegenüber nur den Hut ziehen !!! Besichtigen die Stadt.


Mi, 25.06.03  36. Tag  Lödingen

Gehen um 08.00 los. Segeln und Motor lösen sich ab. Sind 14.00 vor Lilland. Entscheiden dort anzulegen. Der Steg gehört einem kleinen Verein. Tiefe ausreichend. Nach dem Mittagessen kleines Schläfchen. Dann Wanderung auf den Veten.  Wanderung herrlich mit super Aussicht. Beim Abstieg entdecken wir alten Bauernhof mit Schmiede mit Bohrmaschine mit Handkurbel als Antrieb, Schusterwerkstatt mit Leisten und Nähmaschine.
Im Hafen erleben wir die Ausfahrt eines alten Lofotenbootes mit Rahsegel. 15 Vereinsmitglieder machen eine gemeinsame Ausfahrt.
Übrigens: Wir haben schon lange Hosen und Faserpelz an, sie laufen noch alle in kurzen Hosen und kurzärmeligen Hemden herum. In einem Gespräch erfahren wir von der Härte des Lebens hier. Im Winter ist es 3 Monate dunkel und der Schnee liegt ca. 3 m hoch.


Di, 24.06.03  35. Tag  Diggermulen

Gehen 07.45  in See. Laufen zunächst nach N, später NE um Narvik als Generalkurs zu haben. Haben uns als Etappenziel Lödingen ausgesucht. Ist ohne Stress zu erreichen. 16.00 in Lödingen fest. Tanken in Lödingen. Da mein Tank nur 60 l fasst, achte ich akribisch auf vollen Tank. 60 l dividiert durch max. 2l/h = 30 Fahrstunden. Das ist im Ernstfall (z.B. Mastbruch) nicht viel. Habe allerdings noch 40 l in Reservetanks. Sicherheit ist oberstes Gebot.


Mo, 23.06.03  34. Tag  Sortland

Lassen uns mit dem Ablegen Zeit. Müssen erst Einkaufen (Brot, Äpfel, Tomaten, usw.. Laufen 09.45 aus. Wollen den Trollfjord besichtigen. Dabei Zeitplanung besonders wichtig, da auf dem Weg dorthin der Raftsund mit Strom von 3-4 kn zu passieren ist. Mit der Software „Tide“ ermitteln wir den besten Zeitpunkt für uns. Wir haben super Glück. Die Strömung im Raftsund trägt in unsere Richtung mit 2-3 kn. Mittagessen treibend im Raftsund. Herrliches Panorama und Essen. Von 14.00 bis 16.00 sind wir im Trollfjord. Sehr enge Einfahrt, steil abfallende Wände, herrliche Berge. Eine Ruhe trotz der 2 Wasserkraftwerke (in Felsen eingebaut und fast nicht zu sehen). Einfach wunderschön. Laufen zur Nacht nach Diggermulen. Gehen dort längst an Westgermanen. Der Kaiser war hier und hat den Gipfel bestiegen. Werden wir auch tun. Der Aufstieg und der Gipfel mit seiner Aussicht wunderschön. Kaiser Wilhelm war, der Zufall will es, auf den Tag vor 100 Jahren hier. Bei der Rückkehr eine Überraschung. Die Besatzung der „Aurora B“ hat unser Schiff umgelegt. Wir sind auf dem Ast ohne Ende. Fotografiere das Schiff und drohe Veröffentlichung in der Yacht an. Die Typen hauen ab. Wir verlegen zurück an den Gästesteg. Erledigt!!!


So, 22.06.03  33. Tag  Harstadt

Haben um 08.00 Leinen los. Gehen nach Risöysund. Überschreiten dabei den 69. Breitengrad. Für Lotte und Egon der nördlichste Punkt. Der Kapitän schenkt einen „nördlichen“ Tee aus (Tee mit Rum). Die Bergspitzen stecken ständig in den Wolken. 14.00 erreichen wir Risöyhamn. Legen an und suchen eine Tankmöglichkeit. Ein älterer Einwohner ruft über mein Handi den Geschäftsführer des Landhandel an. Der kommt per Auto, obwohl es Sonntag Mittag ist, und verkauft uns 20 l Diesel. Vergleiche mit Deutschland versagen. 18.45 liegen wir in Sortland fest. Feiner Schwimmsteg mitten im Stadtzentrum. Spendieren uns einen „Anleger“. Strom und Wasser no.
Schöne Tour, doch leider fast nur Motor.

Nachricht an Casi: wie weit bist Du? Wir liegen gut im Plan. Haben wieder ein Stück mit BlueNav navigiert, da Papierkarte fehlte.
Alles super. Gute Ankunft - von allen.

Bin 0.00 h nach 40 h Bahnfahrt mit 5 x umsteigen ins Bett gefallen, Casi. Gleich wieder aufstehen und arbeiten, was war das noch ???


Sa, 21.06.03  32. Tag  Narvik

Bringen Casi zum Bahnhof. Ich habe unsere 2 dreckigen Geschirrhandtücher zum Winken mitgenommen. Casi kann darüber gar nicht lachen, er schämt sich für uns. Laufen bei Niedrigwasser vorsichtig in den Sporthafen ein und tanken voll. Klappt prima, ca. 2 m Wassertiefe!!! Da Lotte und Egon eine Woche später auch von Narvik die Heimreise antreten wollen, werden wir die verbleibenden Tage eine Rundreise um die Ofoten machen. Laufen unter Motor zum Ramsund und durch ihn hindurch. Haben Glück mit der Strömung, das Wasser steht gerade. Zum Ende läuft es gegen uns mit 2,5 kn. Im Ramsund enges Fahrwasser mit vielen Stangen, aber gut überschaubar. Gehen weiter durch den Tjeldsund mit dem Ziel Harstadt. Dort ist der Anleger im Zentrum knackevoll. Gehen deshalb tiefer in die Bucht zu einem Verein. Sind dort 21.00 fest. Müssen weit in die Stadt zurücklaufen. Dort sind gerade Hafentage. An der UNI und mehreren Hotell’s  wird live Musik geboten. Junge und alte Paare tanzen wie wir in den 70er Jahren. Sie schappern  nach Rock (Roy Charles). Super Stimmung. Alle sehr freundlich und fröhlich. Da Mitternachtssonne ist, geht das bis 04.00 Uhr.


Fr, 20.06.03  31. Tag  Lödingen

Legen 06.30 ab. Wollen zeitig in Narvik sein. Müssen wieder wegen Windmangel Motoren. Treffen 14.00 in Narvik ein. Besanschoot an!!! Genießen ein Bier zur Feier des Tages (jeder). Gehen in die Stadt bummeln und klären Casi's Abfahrt. Hatte gut recherchiert, es gibt keine günstigere Möglichkeit als schon bekannt. Nachts Wanderung auf den Berg bei Narvik bis zum Fernsehturm um Mitternachtssonne zu beobachten. Sind bis 01.15 unterwegs.


Do, 19.06.03  30. Tag  Svolvaer

Legen um 09.00 in Svolvaer ab. Wollen heute Lödingen erreichen. Müssen Druck machen, da Casi von Narvik aus nach Hause muss. Motoren überwiegend, da wenig Wind vorherrscht. Das Barometer fällt und fällt. Navtex warnt auf Haltenbank (erheblich südlicher) vor 8-10 Bft und 4 m See. Na schönen Dank. Bei uns dagegen 0-2 Bft und 1 m Welle angekündigt. Müssen wieder wegen Windmangel Motoren. Treffen 18.00 in Lödingen ein. Hafen super, Tiefe? Tide hier 2,5 m. Wasser und Strom vorhanden.


Mi, 18.06.03  29. Tag  Stamsund

Stamsund haben wir gestern noch besichtigt, nichts besonderes. Deswegen legen wir gleich Früh wieder ab um Svolvaer anzulaufen. Segeln und Motoren wechseln sich ab, überwiegend Segeln. Um 14.00 sind wir in Svolvaer fest. Stadtbesichtigung, kleine Einkäufe usw. Kneipenbesuch und Bier fallen wegen der utopischen Preise aus.


Di, 17.06.03  28. Tag  Nussfjord

Wir planen einen Tagesausflug zu einer verlassenen Fischersiedlung auf der anderen Seite der Bergkette. Auf geht es. Ein sehr schöner Ausflug. Wir überschreiten 2 Pässe und bewältigen ca. 400 m Höhenunterschied. Herrliche landschaftliche Bilder. Der Blick auf den Nappstraumen und die Insel Strömö entschädigen für den beschwerlichen Weg. Müde aber glücklich sind wir um 17.00 wieder im Hafen. 17.30 geht es leinen los in Richtung Stamsund.


Mo, 16.06.03  27. Tag  Aa (Update per Handy)

Um 02.00 ist endlich Nachtruhe. Aa ist super. Eigentlich das ganze Dorf ein Museum. Diverse Gewerke sind zu sehen: Bäckerei, Schiffswerkstatt, Netzmacherei, Trankocherei, Schmiede, Trockenfischmuseum, usw. Versuchen eine Wanderung an die Westseite der Küste. Diese ist total unbewohnt wegen der Winde aus W. Dies misslingt, da der Boden total durchnässt ist und die Wege zu Bächen geworden sind. Gehen deswegen wenigstens auf die nächst gelegene Erhebung und genießen den Blick auf die Umgebung. Herrliches Panorama. Leider diesig. Wanderung zur Inselspitze für ein paar Fotos, anschließend nach Tind und zurück. Kaufen noch etwas ein, unter anderem verbilligtes Brot von vor drei Tagen. Legen 14.30 in Richtung Nussfjord ab. Motoren wegen Windmangel. Um 17.00 legen wir nach kleiner Rundfahrt im Nusfjord neben einem Schweizer Segler am Schwimmsteg an. Auch dieses Dorf ist insgesamt in seiner Anlage ein Museum, obwohl noch alles in Betrieb ist. Wir wandern noch entlang des Nussfjords bis zu einer Fischzuchtstation. Den Abend beschließen wir genüsslich mit einer Flasche Wein.


So, 15.06.2003    26.Tag  65°53,9N  10°54,1E  - Aa - der südlichste Ort der Lofoten

Sonntag, der Wind dreht teilweise auf N (unter den Wolken). Können trotzdem den Generalkurs zu den Lofoten halten, da die Küste nach NNE abfällt. Wegen des kalten Wetters ist die Luft super klar. Sehen die Bergkuppen des Festlandes zeitweilig. Gegen 08.00 überschreiten wir den Polarkreis (66°33’ N). Darauf wird eine Flasche Sekt geköpft.  Ersegeln ein Etmal von 127 sm!!!
Wegen des überkommenden Wassers an der Kreuz ist einiges Wasser durch den Deckslüfter auf Egons Bett gelaufen. Dichten diese Stelle sofort. Sehen auf Steuerbord immer wieder die Bergkuppen des Festlandes. Abstand ca. 20-30 sm. Sichten gegen Mittag die ersten Inseln vor den Lofoten. Passieren am Abend die Inseln Röst und Väröy.
Sind gegen Mitternacht im ersten Hafen der Lofoten, dem Ort Aa fest. Einlaufen ohne Probleme, da es taghell ist. Nachts hätte ich mich nicht hier reingetraut, da einige Felsen in der Einfahrt liegen und je nach Tide rausgucken oder überspült sind.

 

23:59 Hi, wir melden uns aus Aa, der südwestlichste Ort der Lofoten. Bedeutet: kleiner Fluss.
Wir sind nach 4,5 Tagen Nonstop-Segeln soeben angekommen.

Von Bergen bis hierher sind wir 540 Meilen in 108,5 Stunden gesegelt, das sind knapp 5 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit !
Anfangs mit Spinnaker, dann mit meist mittlerer Fock bei 1-2 m Seegang einen Steuerbordschlag bis auf die Lofoten.
Leider war dadurch die Backbordkoje nur bedingt nutzbar, da ich meistens mit dem Rücken am Tisch halt machte.
Tagesetmale zwischen 100 und 130 sm - pures Racing ! Wettervorhersagen über Kurzwelle, Segel trimmen, jedes Zehntel mitnehmen - 
da kommt ein Hauch von Regatta auf - leider kein Gegner weit und breit.

Wir hatten größtenteils perfektes Segelwetter, für den "NUR-Urlauber" vielleicht ein paar Grad zu kalt!
In Bergen noch 13 °C in Aa 7 °C bei 4-5 Bft. und ab und zu einen Schauer - das geht nur mit entsprechend guter Kleidung.
Lange Männer, Bärenpelz, dickes Ölzeug, Handschuhe und Mütze sind Pflicht !  Euer Casi


Sa, 14.06.03  25. Tag  64°26,8N  08°18,8E

Segeln mit Westnordwestwind super nach N. Ab und zu kommt ein Schauer. Nicht zur Erbauung, aber der anschließende Regenbogen versöhnt. Wechseln je nach Windstärke zwischen Fock 3 und Stagfock. Der Speed bleibt bei 6 kn und darüber. Nachts segeln wir in 3 Einmannwachen. 20.00 beginnt der Wachtörn mit: 20.00 bis 23.00, 23.00 bis 02.00 und 02.00 bis 05.00.
Dann lösen wir die feste Wacheinteilung auf und überlassen es dem Selbstlauf. Klappt prima.


Fr, 13.06.03  24. Tag  63°03,8N  06°17,0E

Der Wind weht beständig aus W mit 3-4 Bft. Unser Ding. Zeitweilig lädt sogar der Windgenerator. Sowie Wolken kommen, ist es schweinekalt. 11°C bei Gegenwind sind wie 0°C gefühlt. Lotte sitzt mit Blaumann und Ölzeug eingemummelt bis über die Ohren in Lee. Versuchen ständig Wetter über RTTY Pinneberg mit JVCOMM32 zu bekommen. Endlich gelingt es uns. Sind superglücklich.
Wetterfax geht auch, aber vom Bild her nicht befriedigend. Weiter probieren heißt die Devise. Um 16.00 ist der Wind ruckartig total weg. Nehmen 'Eisensegel', um nicht so zu 'jampeln'. 17.00 ist Rasmus einsichtig mit uns, es geht wieder zur Sache. 23.00 haben wir Wetter über RRTY und Laptop bekommen, zunächst störte noch der Windgenerator, Casi hat aber super reagiert und alle möglichen Störquellen ausgeschaltet. Woala, es geht doch!!! Es stören je nach Frequenz der Windgenerator, der Spannungswandler zur Stromversorgung des Laptop und die Telefon-Ladegeräte.


Do, 12.06.03  23. Tag  61°16,4N  04°26,1E

„Egon“ steuert, ruhige kühle Nacht. Aufpassen ist erforderlich. Reger Schiffsverkehr. Um 05.00, genau zu meiner Wache fängt es an zu 'schiffen', Sch...
Gegen 12.00 überschreiten wir den 62. Breitengrad. Das liegt auf der Höhe der Faröer oder Frederikshab auf Grönland. Etmal 100sm, damit kann man leben. Gegen 15.00 können wir Spi setzen. Laufen 6kn. Vor uns taucht ein Segler auf. Wir laufen auf und vorbei, ein Genuss für einen alten Regatta-Hai.


Mi, 11.06.03  22. Tag  Bergen

Bergen erwacht in dem für diese Stadt typischen Bild - Regen ! Bergen ist die regenreichste Stadt Europas! Der Spruch des Tages!

Nach einem ausgiebigen Frühstück gehen wir noch einkaufen. Casi geht ins Internet-Cafe, um diese Nachrichten zu senden.
Spätestens mittags wird abgelegt. Sind in Zeitdruck. Casi will Lofoten sehen und hat insgesamt nur 14 Tage Urlaub.
Also Druck machen. Fahren 12.30 Bergen los mit dem Ziel Lofoten. Das sind ca. 600 sm (5 bis 6 Tage). Tanken zunächst noch einmal voll. Da achterlich, setzen wir Spi. Als er oben ist geht der Patentschäkel auf und wir fischen die See ab. Zum Glück nicht rüber gefahren. Spi bergen, Fall aus Topp holen und wieder hoch den Lappen. Prima Arbeiten!!!

Ich hatte dieses Manöver mit Jockel im Frühjahr schon einmal bei uns zuhause auf dem Langen See in Berlin 'geprobt', jetzt wissen wir wenigstens den Grund !

Mittags gibt es frischen Lachs gebraten, ein Leckerli. Erreichen gegen 20.00 den 61. Breitengrad. Das ist einen Schnaps für Rasmus wert, für uns natürlich auch. Befürchte ansonsten eine Umtaufe 'Kreuz As' in 'Wüstenschiff'. Casi versucht zu fischen. Gegen 21.00 schnappt eine Möwe unseren hervorragenden Wurmspinner und lässt sich kostenlos schleppen. Letztendlich reißt der Spinner ab, ein Köder weniger.


Di, 10.06.03  21. Tag  Sundal

Gehen um 05.45 in Sundal weg. Frühstück usw. während der Fahrt. Motoren wegen Windmangel und lassen Gustav steuern. Wollen nach Bergen gehen. Mit 5,5 kn Marschfahrt kein Problem. Liegen 16.05 in Bergen fest. Backe unterwegs Brot zur Abwechslung.
Die Typen an Bord sind schlimm, sie fressen, weil es so lecker riecht und schmeckt, das ganze Kilo Brot auf. Ich hätte gehofft es reicht 2-3 Tage. Aber denkste. So ist aber auch gut, die Arbeit wird gewürdigt, besser als wenn alle mit langen Zähnen mein Brot runterwürgen. Machen in Bergen Rundgang. Kaufen 1,5 kg Reker (Shrimps) und 1,5 kg Lachs. Ein ausgiebiges Mahl krönt den Tag.

Nein - krönen wird eine Lage Bier von Casi. Wir hatten ihn gewarnt. 4 Bier (0,6 l) = 304 NKr. = 38 €. Casi ist am Boden zerstört.
Er schwört dem Bier in Norwegen ab!!!

Hier muss ich doch mal eingreifen um nicht die Geschichte verfälschen zu lassen, wie es schon so oft passiert ist: Wahr ist nur:
Es gab auch 0,3 l - aber pro Schluck noch teurer und zu ineffektiv - also lud ich die 'Bagage' zu einem RICHTIGEN Bier ein.
Aber ich war bei Sinnen, auch wenn manche bei den Preisen anderes denken. Als ich 1993 mit meinem damaligen 'Trabbi' in Paris war, hatte ein 0,5er auf dem Champ elisee auch 15 DM gekostet - man gönnt sich ja sonst nichts.  Euer Casi

Haben einen Bummel durch die Bryggen (Manufakturhäuser der Hanse-Handelsgesellschaft aus dem 12. Jhd.) gemacht.
Auf dem Markt am Hafen 1,5 kg Shrimps und eine Seite Wildlachs geholt, die Shrimps wurden sofort verzehrt, wobei wir unerwarteten Besuch eines Ehepaares der TSG 1898 aus Berlin (unser Nachbarverein) hatten. Ja ja - die Welt ist ein Dorf . . .

Wir planen unsere Reise weiter - wollen unbedingt zu den Lofoten, also ein paar Tage nonstop sind angesagt.
Bei guten Etmalen wird noch ein Zwischenstopp eingelegt.

Diese Nachricht kommt vom Laptop per Handy (ca. 1 €/min. bei 9.600 kbit/s), aber funktioniert in Landnähe bis 5-10 Meilen perfekt!


Mo, 09.06.03  20. Tag  Leirvik

Sind heute sehr früh aufgestanden (05.30 h), um unser Tagesziel (55 sm) zu schaffen. Nach 6 Stunden unter Motor haben wir den Ausgangspunkt unserer kleinen Wanderung erreicht - Sundal im Hardanger-Fjord. Treffen dort 12.00 ein. Obwohl Pfingsten ist, öffnet der Kaufmann seinen Lade und verkauft uns einiges. Gleichzeitig kassiert er 70 Kr. Hafengebühr. Brechen 12.30 zum Folgefonn - Gletscher auf - ein Fußmarsch von 6 Stunden auf eine Höhe von 540 m ü.n.N.
Herrliche Wanderung entlang eines Bachs und See. Stückweise sehr feucht. An den Endmoränen verharren wir, ein herrlicher Anblick. Casi und ich steigen bis zum Gletscher auf. Ganz schöne Kraxelei, lohnt sich aber. Schlage einen Eisklumpen ab zum Getränkekühlen. Wieder an den Endmoränen Pause mit Imbiss. Herrlich so rumzulungern und zu schwadronieren. Der Rückweg wird etwas ungemütlicher. Eine Wolke hat Wind aufgebracht und die Luft erheblich abgekühlt. Beeilen uns und kommen ohne Regen aufs Schiff (19.00). Duschen noch, Abendbrot und ab in die Koje.


So, 08.06.03  19. Tag  Stavanger

Legen gegen  07.00 in Stavanger ab. Wollen den Folgefon - Gletscher besteigen. Nach dem Frühstück Leinen los, Mittags in Haugesund tanken und gleich weiter, um am nächsten Tag mehr Zeit zu haben. Laufen für die Nacht nach Leirvik ein. Sind dort 20.30 fest.


Sa, 07.06.03  18.Tag  Jörpeland

Jörpeland ist sehr preiswert. Hafen, Toiletten, Duschen ohne Gebühr, das findet man sonst nicht. Laufen 09.10 h zurück nach Stavanger, um dort Casi zu erwarten. Wandern durch die Stadt, besichtigen den Markt, besuchen mehrere Kneipen, bleiben schließlich in unserer Stammkneipe „Dampfschiffahrtsgesellschaft“. Um 20.00 trifft Casi ein. Geleitet durch sein GPS. Punktgenau landet er nach 26 Stunden Vielumsteigereise mit Bus und Fähre.

Das Magellan Meridian Platinum ist echt geil, mit einer errechneten Ungenauigkeit von unter 2m mache ich eine absolute Punktlandung auf Jockels Schiff (Koordinaten kamen per SMS), laut GPS hätte er 3,5 m weiter nördlich liegen müssen ;-)


Fr, 06.06.03  17. Tag  Stavanger/Vaagen

Beschließen den Brekestolen zu besteigen. Legen dazu ab und laufen unter Motor nach Jörpeland. Dort sehr rühriger Museumsdirektor, der uns eine Taxe zur Hütte besorgt. Der sonst verkehrende Bus geht noch nicht, da erst ab 15.06. Saison ist. Wandern den sehr schönen Weg bei Sonnenschein, ca. 2 Stunden Aufstieg. Unterwegs baden in einem Tümpel auf halber Höhe. Oben das übliche Getümmel. Der Abstieg weniger schön, da verregnet. An der Hütte haben wir Glück, eine Sammeltaxe mit 2 Japanern nimmt uns mit, der Fahrpreis wird geteilt. Im Hafen kaufen wir eine geräucherte Makrele und einen geräucherten Hering. Ein hervorragendes Abendbrot.


Do, 05.06.03 16. Tag - Fahrt von Egersund nach Stavanger

Legen um 08.00 in Egersund ab. Fahren mit Motor durch den Sund. Schöne Häuser und Steganlagen. Auf See versuchen wir zunächst mit Gr. und Fock 3. Später wechseln wir auf Spi. Gegen 16.00 streichen wir alles und laufen unter Motor gegen 19.00 in Stavanger ein. Englische 20 m - Yacht verlegt  für uns, es gibt noch  Gentlemans. Zur Feier der Ankunft  leisten wir uns ein Bier (man muss alles mitschleppen, da in Norwegen ein Bier ca. 6 € kostet, im Lokal 12 €).
Werden hier auf  Casi warten und die Zeit mit vergnüglichem füllen.


Mi, 04.06.03  15. Tag  Mandal

Legen um o8.00 in Mandal ab. Mit Motor zunächst auf See. Dann mit Groß und Spi Richtung Egersund. Peilen 11.30 LT Lindenes in N. 13.25 Peilt LT Kallestein in N. Gegen 17.00 schläft der Wind ein. Müssen Motor bemühen. Sind 19.30 in Egersund fest (Achtung , Strömung aus Flüsschen). Einkauf bis 20.00 möglich. Tempo, Tempo.


Di, 03.06.03  14. Tag  Kristiansand

07.00 in Kristiansand los. Ziel Mandal. Gehen durch die Schären. Um 10.40 gehen wir an einer Schäre falsche Seite vorbei. Haben Grundberührung - harter Bums - Scheiße !!!  Kein Wassereinbruch. Fahren zunächst in super Landschaft weiter. Um 11.30 bietet sich Gelegenheit den Kiel zu kontrollieren. Tauche bei 10°C  und kontrolliere den Kiel und Rumpf. Schweinisch kalt. Zum Glück keine strukturellen Beschädigungen. Nochmal: Landschaft ist super!!! Habe derzeit kein Auge dafür. Sind in Mandal 13.00 fest. Nettes Städtchen, gute Hafenanlagen. Hafenabgabe an  Auto-Parksäulen zu bezahlen !


Mo, 02.06.03  13. Tag  57°54,3N  09°58,4E

Segeln im Kattegatt mit Groß und Fock 3. Ruhiger Wind, die Schiffsroute liegt südlich von uns. Um 02.00 sichten wir erste riesige Bohrinsel. Es wird feucht und kalt. Um 04.00 treffen wir Segler. Sprechen ihn auf Kanal 16 an, keine Antwort. Segeln mit 6 kn Speed. Windgenerator lädt. Von Casi Nachricht empfangen. Noch 44 sm bis Kristiansand. 13.30 liegen wir in Kristiansand fest. Machen zunächst Mittag, dann Spaziergang durch die Stadt. Abends kleine Klettertour mit schöner Aussicht.


So, 01.06.03  12. Tag  Hirsholm

Legen unter Motor um 06.20 ohne alles ab. Frühstück unter Motor und 'Gustav' (elektrische Kompasssteuerung).
Treffen 09.15 in Skagen ein. Besichtigen die Stadt. Verwerfen Wanderung an Weststrand. Kaufen Kleinigkeiten ein.
Legen 15.30 in Richtung Kristiansand ab. Zuvor noch getankt.


20-stündige Fahrt von Aalborg nach Egersund


Sa, 31.05.03  11. Tag  Aalborg

Der erste Tag zu dritt. 06.00 wecken und 07.00 ablegen. Die Raucher sind unzufrieden mit mir, sie wollen erst noch eine Lunte zischen. Werde in Zukunft Rücksicht nehmen. Passieren 10.45 Hals Rinne und nehmen Kurs 20° auf. Erreichen gegen 18.45 die Insel Hirsholm. Beschließen hier zu bleiben. Sehr malerische kleine Insel. Liegen am Steg mit Heckanker. Teilweise sehr überlaufen durch einheimische Segler, aber zu empfehlen.


Fr, 30. Mai - 10. Tag - Aalborg

Egon und Sieglinde kommen an Bord.


Do, 29.05.03  9.Tag  Anholt -> Aalborg

Lege 06.15 ab mit Kurs auf Aalborg. Laufe 4 kn über Grund. Super. Kocher leckt an beiden Vorheizventilen. Mache erst mal gar nichts außer tamponieren. Faulheit oder Unvermögen? 12.25 Passiere ich Wegetonne 7, mache 5 kn mit allem was geht, Groß, Fock3 und Stagfock. Der Kahn (die Yacht) fährt super. Von der Rumpfbewegung her denkt man, man steht, dabei geht es mit 5 Knuppen vorwärts. 15.30 erreiche ich den Limfjord. Muss Betonnung folgen. Nebenan ist wie bei Hiddensee total flach. Und das ohne Papierkarte. Eigentlich ein Unding für mich. Nutze ersatzweise Casi's Software Mapsend BlueNav von Magellan. Habe 16.00 Uhr Hals querab. Laufe in den Limfjord mit ca. 1kn Gegenstrom. Betonnung Übersichtlich. 19.50 vor Brücke in Aalborg fest. Yachthafen auf der anderen Seite der Brücke. Liege aber ok. Gönne mir einen Aalborg a la Aldi.
Werde Morgen auf Lotte und Egon warten und eine Auszeit haben. Das ist ok.


Mi, 28.05.03  08.Tag  Helsingör.

Motore zunächst in Helsingör los. Später Segel bei mittlerem Wind. Stehe gegen 19.00 kurz vor Anholt. Riesen Bogen gefahren. Kaufe in Anholt noch 2 Flaschen Wein (hinten herum). Der Laden hat schon zu, macht aber noch einmal auf. Riesling, aber süß wie 'Hubbatz'. Koche mir zum Abendbrot eine gr. Kartoffel + 1 Zwiebel + Weißkäse + kleine Dose Thun. Köstlich!!! Um mich herum relativ leer. Überwiegend Männercrews die Bier trinken und schwadronieren, einige Ehepaare die sich anschweigen. Da kann ich auch gut alleine sein.


Di, 27.05.03  07.Tag  Kopenhagen

Wind N1, das ist mager und aus der falschen Richtung. Laufe ab 06.00 unter Motor nach N. Erreiche 11.30 Helsingör. Tanke dort, Automat mit Bargeld, 44,2L=40Eur. Bleibe liegen, da bis Anholt zu weit und Nachts segeln wegen Zeitplan nicht nötig.


Mo, 26.05.03  6.Tag  Falsterboo-Kanal

Passiere 07.00 die Brücke. Segel nach oben und ab geht es. Super Bedingungen, kann die Fahrrinne nach LT Höllviken genau anliegen. Wind WNW4-5. Laufe unter Groß und Fock 3 knapp vor der Seereling. Super Bedingungen. Sehe die Sundbrücke. Will aber nicht hindurch, sondern über den Tunnel nach Kopenhagen. Kreuze auf. Bin 14.00 Uhr in Kopenhagen Neuport fest. Zirkel, Radiergummi, Bleistift gekauft. Äpfel ebenfalls. Dann Freizeit mit Bummel entlang der Grachten.


So, 25.05.03  5.Tag  Saßnitz

Lege um 06.00 ab. Muss zunächst mit Motor fahren, da Wind zu schwach und alte Dünung  zu hoch ist. Zurre Segel mittschiffs.
Um 06.30 umkreist mich Schlepper aus Hamburg, furchtbare Welle, wahrscheinlich kennen sie das Schiff und gucken genauer (der alte Name „INSOHE“ ist überklebt).
09.15 Arkona querab. Im Wasser viele Blumen, war wohl gestern vor dem Königsstuhl eine Seebestattung. Das könnte ein guter Abschluss sein. Wind wechselt ständig. Spinacker, am Wind, Eisensegel wechseln ständig. 18.40 laufe ich in Falsterboo-Kanal ein. Bin 19.00 an Brücke. Diese macht Feierabend. Muss im Kanal bleiben. Auch gut.


Sa, 24.05.03  4.Tag  Szcecin

Lege um 06.00 in der Marina ab. Frühstück usw. unterwegs. Es ist diesig, kalt und schwach windig. Motore über Dabiesee, Oder und Oderhaff. In der Kaiserfahrt wird mächtig gebaut. Stelle fest, dass ich keinen Kartenzirkel habe. Werde in Swinemünde versuchen, einen zu bekommen. Was fehlt noch alles? Um 13.00 laufe ich zur Grenzkontrolle. Scheine der Erste aus Berlin zu sein. „Berlin???“ „Berlin - Normal!!!“

13.20 Endlich auf See. Seemanns Braut ist die See. Segel gesetzt, Aries (Windsteueranlage) in Aktion, leichte Dünung, kann das Leben schöner sein???  Nun noch eine Karte aus dem Schapp und den Kurs abstecken. Halt halt, Rasmus und Jockel begrüßen sich mit einem kräftigen Schluck, na dann wollen wir uns mann vedraagen. Werfe Schleppende aus, falls ich über Bord gehe die letzte Sicherheit. Erreiche 18.20 LT(Leuchtturm) Landtief. Gehe auf Saßnitz. Ca. 4h, wenn der Wind hält. Erstmalig jault der Windgenerator, Musik in meinen Ohren. Laufe 5,7 kn bei raumem Wind, super Verhältnisse, bin happy!!! Höre Wetter  über DLF und Kanal 66, alles im grünen Bereich. 22.45 in Saßnitz  an E-Mole fest.


Fr, 23.05.03  3.Tag  Szcecin Port Hotel

Schiff aufräumen, da ja Gäste erwartet werden ;-)

Warte auf Egon zum Maststellen. Schlafe lange, räume ohne Ende auf. Um 16.00 Uhr ist Egon da. Legen sofort los. Klappt alles prima zu zweit. Bunkern noch Bier, dann haut Egon wieder ab. Für mich ist 23.00 Feierabend.

 


Do, 22.05.03  2.Tag  Lehnitz Oberwasser

Schleuse Lehnitz, Zerpenschleuse, Eberswalde, Schiffshebewerk, Hohensaaten, Oder, Kontrolle Vidochowa

Lege 05.30 in Lehnitz ab. Frühstück, Waschen usw. Unterwegs. Der von Egon geschenkte Kocher funktioniert prima. Passiere 07.25 Zerpenschleuse, 08.50 Eberswalde und bin 09.50 Schiffshebewerk. 11.45 bin ich dann runter gefahren. Vor mir war eine Schubeinheit in 2 Teilen zu fahren. Motorbootfahrer fährt mir beim Einlaufen beinahe die Posilampe ab. Das hätte noch gefehlt. Passiere 12.30 Marina Oderberg. Zu flach für richtige Schiffe und kein Tank. Tanke in Hohensaaten 12l Diesel an Tankschiff. Muss in Hohensaaten auf die Oder, Schleuse Westoder wird repariert. Mache auf der Oder durch den Strom 7,9kn über Grund. Die Oder schiebt also mit 2,1kn. Grenzkontrolle in Widuchowa ohne Probleme. Das eigentliche Problem kommt noch, die flache Eisenbahnbrücke vor Szcecin.
Mein Windgenerator ist der höchste Punkt über Wasser. Fahre rückwärts an die Brücke heran, um mit Vollgas gegen den Strom wegzukommen, wenn die Höhe nicht reicht. Es reicht, 3cm Luft. Laufe in Marina Port-Hotel. Reine Fahrzeit von Berlin  17 h + 2,75 h Schleusenzeiten. Das ist zügig.


Mi, 21.05.03  1.Tag  Berlin-Karolinenhof

Fahrt allein über die Oder bis nach Szczecin (Stettin), dort mit Egon Mast stellen und ab geht's.

Das waren hektische Tage und Wochen. Zu viel war noch zu bauen, am meisten Elektrik. Ohne Casi wäre das nicht gegangen. Danke Dir Casi!!! Doch jetzt bin ich auf dem Weg nach N. Wo endet er, oder besser, wo ist der Wendepunkt. Nordkap? Die Zeit wird es bringen. Lasse den Motor mit 2000 U/min drehen. Laufe dabei 5,8 kn über Grund. Ausreichend bei 1,5-2 l/h Verbrauch Diesel. Das ist ok. Schleuse Jannowitzbrücke und Plötzensee klappen prima. In Tegel Wassertankstelle tanke ich 42l (42Eur). Schleuse Lehnitz am Anleger  zu flach, stehe auf. Nach Schleuse Lehnitz mache ich Feierabend. Mache einen Spaziergang und besichtige Außenlager KZ.


Di, 20. Mai

mit Egon und Casi Mast gelegt und nächsten Morgen 9.00 h Abfahrt aus dem Heimathafen im WSV 1921 in Berlin