30.7.2012 (Montag): Auf der Mole haben sich über Nacht diese schönen Vögel versammelt.


 9:30 Uhr legen wir ab und sitzen gleich fest. Es ist Niedrigwasser und die angegebenen 2 bis 3 m stimmen wohl nicht ganz. Wir sind aber schnell wieder frei und können den Hafenbereich verlassen. Nach 20 Minuten können wir die Segel setzen, Wind kommt mit 10 kn aus SSW, später aus SW. Also Kreuzen, um Richtung Süden zu kommen. Die Insel Läsö bleibt bb. 14:45 Uhr frischt der Wind auf 17 kn auf und wir reffen das Groß. Irgendwann verabschiedet sich der Spinnakerbaum über Bord – der nächste Verlust. 17:45 Uhr haben wir genug vom Kreuzen und machen den Motor an. Das bedeutet zwar gegen die Wellen stampfen, aber es ist eben der direkte Kurs auf Hals Barre. Nach 1½ Motorstunden erreichen wir den Einfahrtsbereich und laufen mit Segel weiter Richtung West. Die Einfahrt gleicht Hiddensee – rechts und links sehr flach, die Möven stehen nicht weit entfernt vom Boot auf Sand bzw. auf Gras. 19:45 Uhr legen wir in Hals an, der Hafen ist sehr voll, wir finden einen Platz im Päckchen. 130 DKr sind für den Liegeplatz fällig (Elektro inklusive) – es ist schön ruhig hier und die Sonne scheint zwischen den Wolken und bringt eine schöne Abendstimmung.

       

 

47 sm über Grund zeigt das GPS an, davon sind wir 38 sm gesegelt.

31.7.2012 (Dienstag): Gleich nach Verlassen des Hafenbereichs setzen wir die Segel – Groß  und Fock je 1x gerefft. Bei 16 bis 20 kn aus SW (diese Mal stimmt die Windvorhersage) können wir raumschots mit über 7 kn Speed segeln – Kurs 100°. Die Sonne scheint, ab und zu kommen Windwalzen und Regenwolken, die Jörg veranlassen, weiter zu reffen (bei 30 kn Wind in den Böhen auch unbedingt nötig). Es ist ein wahres Vergnügen heute, die Wellen sind maximal 1,50 m hoch und dann hat Jörg auch noch einen Gegner, den er auf Distanz halten kann.


     

In 7 h sind wir 44 sm gesegelt, der Motor war nur zum Ab- und Anlegen an. Die Insel Anholt ist heute unser Ziel, die Marina ist sehr voll – überhaupt nicht mit unserem 1. Mal Hiersein zu vergleichen.
Während ich einen Strandspaziergang mache, näht Jörg am Sprayhood. Nach dem Abendbrot genießen wir beide auf der Mole und den Anlegestegen die Abendstimmung auf der Insel.

      


1.8.2012 (Mittwoch): Vor dem Frühstück versuche ich schwimmen zu gehen. Es bleibt aber bei dem Versuch – der Wind ist einfach zu kalt. Nach dem Ablegen können wir gleich segeln,, zuerst hoch am Wind, da man den Haken vor der Insel umfahren muss. Ab 8:50 Uhr geht es raumschots weiter, der Wind kommt mit 8 bis 10 kn aus SW, unser Kurs ist 140°. So gleiten wir mit mindestens 6 kn über das Wasser. Leider dreht der Wind immer mehr auf Süd und damit müssen wir hoch am Wind segeln und können den Kurs nicht halten. Ab 14:00 Uhr dreht der Wind auf SO und nimmt auf 6 kn ab, sodass wir uns für Motor und „Gustav“ entscheiden. Nach 2 h frischt der Wind auf 15 kn aus SO auf, mit dem Motor gegen Wind und Welle macht keine Laune. So entscheiden wir statt Helsingör anzulaufen, zur schwedischen Küste nach Mölle zu segeln. Dort gehen wir als 5. Boot ins Päckchen, die Häfen werden immer voller!! 200 SKr sind zu berappen, dafür ist Elektro, Duschen und WLAN ( und sogar Waschmaschine und Trockner- habe ich leider erst früh bemerkt) inklusive. In den 9 h haben wir 47 sm zurückgelegt, davon 36 segelnd. Ein schöner Tag, der mit einem sehr schönen ruhigen Abend im Hafen ausklingt.

    


2.8.2012 (Donnerstag): Heute ist segeln im Öresund geplant und findet auch statt – wieder Kreuzen, aber die Entfernung ist nicht so groß, sodass wir genügend Zeit dafür haben. Endlich haben wir sommerliche Luft- und Wassertemperaturen. Die Strömung kommt uns mit bis zu 2 kn entgegen, es segelt sich trotzdem sehr schön. Der Wind kommt anfangs mit 14 kn aus SO, ab 12:30 Uhr nimmt er auf über 18 kn zu, also 1. Reff ins Groß. Jörg hat wieder Gegner, da macht es natürlich noch mehr Spaß, vor allem weil er Sieger ist. Den Motor benötigen wir heute nur zum An- und Ablegen, für die 22sm haben wir 5h gebraucht. Bevor wir im Yachthafen von Helsingör anlegen, tanken wir 25,9 l Diesel für 307 DKr. Der Liegeplatz kostet 130DKr, hier ist nur WLAN inklusive.
Nachdem wir uns mit Mittagessen gestärkt haben, geht’s zum Stadtbummel. Zuerst schauen wir uns das Schloss Kronborg (Unesco-Weltkulturerbe) an, eine gewaltige Festungsanlage um das Schloss, im Inneren die Schlosskirche und die Kasematten (mit Holger Danske – dem dänischen Sagenprinz). Kronborg ist Hamlets Schloss, z.Z. findet im Innenhof das Shakespeare-Festival statt. Es ist ein gewaltiger Renaissance-Bau mit vielen Türmen und Kupferdächern. Auf die weiteren Teile des Schlosses von Innen verzichten wir.

      

 


Dann schlendern wir durch die Altstadt von Helsingör mit seinen vielen Fachwerkhäusern und Einkaufsmeilen. Wir haben Glück, auf dem Marktplatz erleben wir eine Band, die New Orleans-Jazz spielt. Bei Sonnenschein und einem Gläschen Rotwein genießen wir diese Musik.

      

  

Laut Werbung sind wir an der dänischen Reviera, auf jedem Fall im Land der königlichen Schlösser, die es in Nordseeland in großer Anzahl gibt und die man auch innen besichtigen kann (wenn wir mal mehr Zeit haben, können wir es tun).
Heute genießen wir den lauen Abend mit Steg-Spaziergängen und Boote angucken.

3.8.2012 (Freitag): Nach Verlassen der Marina und Überqueren der Fährlinie
Hilsingör/Helsingborg können wir segeln.

      

Der Wind kommt mit 9 kn aus WSW, wir segeln hoch am Wind mit Kurs auf Kopenhagen, d.h. 180°. In der Nähe von Helsingör treffen wir auf einen Kumpel von Jörg (Segler von der Rohrwallinsel), der den Sommer in Dänemark verbringt.

 

Ein kurzer Plausch nach dem „Woher, Wohin“ und jeder segelt seinen Kurs weiter. Bis 11:15 Uhr geht das, dann nimmt der Wind auf 4 kn ab und „Gustav“ und Motor sind wieder im Einsatz. Nach 1 h dreht der Wind auf SO und kommt mit 10 kn – wir können weiter segeln (hoch am Wind). 13:00 Uhr erreichen wir  den Hafenbereich von Kopenhagen, können die Sandfiguren vom Wasser aus bewundern und 40 Minuten später liegen wir fest in Nyhavn. Für die 24 sm haben wir 5 h gebraucht. Nach kurzer Ruhepause und Mittagessen machen wir uns auf zum Stadtbummel. Heute sind der Kongens Nytorv (ist zum Umbau eingezäunt), das Royal Theatre, die Stroget (mit 1103m längste Fußgängerzone der Welt), die Nikolaikirche mit dem Rundturm unsere 1. Ziele.

       

       

Nach Erlaufen der Aussichtsplattform( der Weg geht wie auf einer Straße nach oben) genießen wir die Sicht auf Kopenhagen. Weiter geht’s vorbei an der Universitätsbibliothek, der 1190 gebauten Kathedrale zum Rathausplatz mit Rathaus, Palasthotel und weiteren alten und modernen Gebäuden 

           

Und bald sind wir am Tivoli (135 DKr Eintritt und jeweils 25 Kr extra für die Fahrattraktionen). Es ist voll hier, wer in Kopenhagen war, muss wohl hier gewesen sein.

  
 
          

Wir sind inzwischen reichlich fußmüde und gehen auf dem schnellsten Weg zurück zum Nyhavn. Dort ist inzwischen alles übervoll, die Abendstimmung ist einmalig.

     


Ein Abendspaziergang führt uns vorbei am Schauspielhaus, mit Blick auf das beleuchtete Opernhaus am anderen Ufer Richtung Amalienborg.

      


An der Pier wie immer Yachten zum Bewundern.

      


4.8.2012 (Sonnabend): Nach Verlassen des Hafenbereichs von Kopenhagen können wir bei Wind mit 9 kn aus WSW und blauem Himmel segeln. Der Flughafen von Kopenhagen bleibt sb, ein Flieger nach dem anderen fliegt über uns hinweg. Die Brücke nach Malmö haben wir gegen 11:00 Uhr querab. Leider nimmt der Wind ab, nur noch 4 kn bringen uns unserem Ziel nicht gut näher. Nach 2 h können wir den Motor wieder ausschalten. Jetzt kommt der Wind aus SO, bläst mit 14 bis 16 kn, sodass wir hoch am Wind Richtung Rödvig segeln können. Nach 37 sm erreichen wir diesen Ort und legen im Fischerhafen längs an einer Pier an.
Bei immer noch schönem Wetter wandern wir auf dem „Trampesti“ von Stevns Klint entlang der Steilküste zum Boesdal Kalkbruch – ein schöner Weg mit Blicken auf die Buchten und die besonderen Steinformationen und auf unser morgiges Ziel, die Insel Mön.


      


5.8.2012 (Sonntag): 8:30 Uhr legen wir ab, der Himmel ist bedeckt, ab und zu Nieselregen. Der Wind ist umlaufend, also bleiben nur Motor und „Gustav“ zum Vorwärtskommen. Gegen 10:00 Uhr frischt der Wind etwas auf, kommt mit 8 kn aus Ost. 10 sm können wir segeln, dann ist wieder Flaute. Gegen Mittag erreichen wir die mächtigen weißen Kreidefelsen, die sich mit bis zu 143m senkrecht aus dem Wasser erheben.

      
 
        

Nach fast 6 h legen wir in Klintholm Havn auf Mön an, 24 sm waren wir unterwegs.

Nach dem Mittagessen folgt eine kleine Ortsbesichtigung und ein bisschen Gammeln, der Himmel ist noch grau und entlässt immer mal Wassertröpfchen – für eine weitere Wanderung nicht das beste Wetter.


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