88. Tag nach Florö


10.8.: Nicht jeder Tag ist gleich, heute hatten wir einen sehr anspruchsvollen, manchmal auch stressigen Segeltag. Den Regen gab es schon nachts und auch früh, die von mir ausgedachte Kurzwanderung wenigstens zum Hafen Silda-Süd fiel ins Wasser. Die Inselumrundung, wie vor 5 Jahren durchgeführt und als sehr schön in Erinnerung) war schon nach der Wettervorhersage nicht mehr geplant. Als Hafen haben wir Florö auf der gleichnamigen Insel gewählt, da die Bedingung nach Süd geschützt hier sehr gut zutrifft. Durch den schmalen Ulvessund mit Motor, der Wind kam von vorn. Nach 1½h Setzen der Segel (beide 1x gerefft), Wind mit 12 bis 18kn aus SW, anfangs alles – bis auf den Regen – normal. Dann gab es viele Winddreher und Böen, bedingt durch die hohen Felsen. Man musste ständig korrigieren, mal die Segelstellung, mal die Kurslinie. Besonders um den 889m hohen Hornelen herum, dessen senkrechte Felsen natürlich sehr beeindruckend sind. Den Fröysjoen haben wir aufgekreuzt bei Wind zwischen 8 bis 20kn aus S bis W. In manchen Böen war das Boot kaum zu halten, kurze Zeit später hätte man schon wieder ausreffen können. Nachdem wir vom Fröysjoen nach Süden abgebogen sind, waren es plötzlich 25kn. Das Groß reffen war nicht gleich möglich, da es dort sehr schmal war und wir außerdem einem Frachter ausweichen mussten – also einige stressige Wenden, bevor wir Reffen konnten. Dann lief es einigermaßen normal – wieder abgesehen von dem Regen, der durch den Wind ins Gesicht gepeitscht wurde.

18:30 waren wir froh, unser Boot gut an einen freien Platz am Schwimmsteg von Florö zu haben. (und ein bisschen Stolz, den Naturgewalten getrotzt zu haben).