Schleimünde-Flensburg
10.8. bis 12.8., Montag bis Mittwoch:
Montag früh einkaufen, 10:15 ablegen und bald geht es mit Halbwindkurs bei Wind aus ONO Richtung NW. Es ist ein schneller Tagestörn, nach 3½h legen wir im 18sm entfernten Schleimünde an. Bei Ankunft ist der kleine Hafen auf der ehemaligen Lotseninsel noch relativ leer, füllt sich aber bald. Etwas Natur gibt es zu genießen, der größte Teil der Insel ist gesperrt – Naturschutz. Die Giftbude direkt an der Einfahrt ein „Muss“ für Segler.
Am Dienstag setzen wir in der Schlei das Groß, draußen pustet es mit 17kn aus Ost und die Wellen sorgen bei der Ausfahrt am grün-weißen Leuchtturm vorbei für einige Duschen. Nach Verlassen der Fahrrinne lässt es sich mit Halbwind super segeln, wir fliegen förmlich in Richtung Flensburger Förde. Dort sind mehrere Halsen erforderlich, die Förde windet sich um einige Kurven. Wir pendeln zwischen Deutschland und Dänemark, mal rechts und mal links von der Grenzlinie. 15:00 ist der Flensburger Gästehafen erreicht, der sich Nahe der City befindet. Schon von hier ein schönes Panorama. Der Stadtrundgang führt uns heute in den südlichen Teil. Von der Hafenspitze laufen wir durch die Nikolaistr. zur Holm-Passage, einer sehr schönen Fußgängerzone, zum Südermarkt mit der St. Nikolaikirche. Die größte Kirche der Stadt beeindruckt mit einer prachtvollen Renaissance-Orgel. Interessant auch am Südermarkt das älteste Privathaus, die Nikolai-Apotheke.
Weiter führt unser Weg uns in die Rote Straße, eine historische Altstadtgasse mit 5 ehemaligen Handwerker- bzw. Kaufmanns-Höfen, heute wundervoll mit Cafe‘s, Restaurants und kleinen Läden gestaltet. Am Ende der Roten Straße das Wein&Rumhaus Braasch, ein altes Fachwerkhaus, – heute Abend leider schon geschlossen.
Hier drehen wir um, gehen wieder durch die Holm-Passage, schauen in weitere Kaufmannshöfe, gehen vorbei am Stadtpalais, der Heiliggeistkirche bis zum Neptunbrunnen, durch die Schiffbrückstr. zum Klassiker-Hafen. Tolle Holzboote, u.a. ein Pirat sind hier angebunden. Wir sind von Flensburg begeistert.
Mittwoch vormittags Stadtbesichtigung Nummer 2: Nordermarkt mit den Schrangen (einem Arkadengang), daneben gleich die St. Marienkirche (eindrucksvolle Glasfenster, schöne Orgel, Bronzetaufe von 1591, Epitaphien). Als Nächste das Rumhaus Johannsen (ein alter Kaufmannshof), das Eckenerhaus (ein Bürgerhaus aus dem 16. Jahrhundert), die Nordenerstraße entlang mit weiteren sanierten Kaufmannshäusern und schönen Innenhöfen. Idyllische schmale Gassen wie der Olaf Samsongang und der Herrenstall zweigen ab. Vorbei am Flensburghus zum 1595 fertiggestelltem Nordertor, dem Wahrzeichen von Flensburg, mit dem dänischen Königswappen und dem Flensburger Stadtwappen. Zurück geht’s entlang der Werftstr. und der Schiffbrücke mit dem Museumshafen, dem historischen Gästehafen und einer Dampfersammlung in Richtung Boot.
Mittag legen wir ab und müssen bei 10kn NO-Wind in der Flensburger Förde kreuzen. Ziel sollte heute Glücksburg sein. Da der Wind sich auf 23kn verstärkt und genau auf der Marina Glücksburg steht, entscheiden wir dort nicht anzulegen, sondern nach Flensburg zurück zu segeln. Heute finden wir im Fischerhafen Platz (ist mit 15€ preisgünstiger als die Nachbarstege des Gästehafens mit 20€). Nach einer Pause Stadtbesichtigung Teil 3: Zuerst bergauf zur St. Jürgenskirche, einem neugotischen Backsteinbau mit 2 Rundtürmen und 1 Hauptturm; innen eine dreiseitig umlaufende Empore und eine schöne Renaissance-Kanzel. Von dort in das historische Kapitänsviertel und weiter über die Hafenspitze nochmals zur Holm-Passage.
Wieder bergauf vorbei an der Heiligkreuzkirche, der katholischen Kirche und dem Gymnasium zum Jüdischen Friedhof, parkähnlich mit altem Baumbestand. Der Idstedt-Löwe zeugt von dem 1850’ger Sieg Dänemarks über das Herzogtum Schleswig. Der Museumsberg mit dem Flensburger Philharmonie-Gebäude, dem städtischen Museum und dem Landgericht ist erreicht. Den Rundgang beendet das Schlendern durch die Holm-Passage zurück zum Boot. Ein Abend mit angenehmen Temperaturen und der schönen Hafenansicht beschließt diesen Tag.